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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Gut getroffen

Bilder sind Momentaufnahmen. Darin liegt ihr Potential, zu lügen oder zumindest die Wirklichkeit zu verdrehen. Im konkreten Fall begrüße ich das ausdrücklich. Als ich die Fotos vom Skirennen „Der Weiße Ring“ in Lech daraufhin durchstöberte, ob ich irgendwo auf der knapp 22 Kilometer langen Strecke über gut 5400 Höhenmeter von einer Kamera erfasst worden war, wurde ich gleich mehrfach fündig. Und wunderte mich. Auf keinem der Bilder wirkte ich, wie ich mich tatsächlich gefühlt hatte: ausgepumpt, dem Kollaps nahe.


So habe ich jetzt das eine oder andere Erinnerungsfoto, das in, sagen wir, 15 Jahren meine Enkel zu der Aussage verleiten könnte: „Hey, Opa, zeig‘ uns noch mal das Bild vom Skirennen, das du gewonnen hast!“ Natürlich werde ich dann bei der Wahrheit bleiben, dass ich es nicht unter die ersten zehn schaffte, aber zu den „Siegern der Herzen“ gehörte. Die genaue Platzierung (792.) wird mir möglicherweise ganz zufällig entfallen sein. Der Mensch neigt ja dazu, die Vergangenheit zu verklären. Und so ein nettes Bild hilft dabei außerordentlich.

Datum

19. Januar 2011 | 8:31

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