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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Heiratsantrag auf dem Everest

Thomas Lämmle im Everest-Basislager

Thomas Lämmle im Everest-Basislager

Wer kann da schon nein sagen? Thomas Lämmle hat seiner Lebensgefährtin auf dem Gipfel des Mount Everest in 8850 Metern Höhe per GPS-Nachrichtendienst einen Antrag gemacht: „Heike, willst du mich heiraten?“ Die Antwort der Holden wurde (noch) nicht übers Internet verbreitet. Thomas erreichte heute über die Normalroute auf der tibetischen Nordseite den höchsten Punkt der Erde – ohne Flaschensauerstoff. Für den 50-Jährigen aus der Stadt Waldburg in Baden-Württemberg ist der Everest der fünfte Achttausender, den er bestiegen hat. Zuvor war der Höhenbergsteiger und Sportwissenschaftler aus dem Allgäu bereits am Cho Oyu (2003), Gasherbrum II (2005 und 2013), Manaslu (2008) und der Shishapangma (2013) erfolgreich gewesen. In diesem Frühjahr hatte Lämmle einen Gipfelversuch am Cho Oyu wegen schlechten Wetters abgebrochen.

„Grandioses Gefühl“

Nordseite des Everest

Nordseite des Everest

Mit Jürgen Landmann durfte sich heute ein weiterer Deutscher auf dem Gipfel des Everest freuen. „Es ist ein grandioses Gefühl“, sagte Jürgen in einem Radiointerview, das er am Gipfel per Satellitentelefon dem Sender „Antenne Thüringen“ gab. „Es ist das Härteste, das ich je gemacht habe.“ Landmann hatte seinen ursprünglichen Plan aufgeben, auf Flaschensauerstoff zu verzichten. Der 46-Jährige aus Langenwetzendorf im Thüringer Vogtland hatte 2013 den Cho Oyu bestiegen. Ein Jahr später hatte er am Broad Peak in Pakistan den 8035 Meter hohen Vorgipfel erreicht.

Ein toter, zwei vermisste Inder

Von der Südseite des Everest wurde ein weiterer Todesfall gemeldet, der dritte in drei Tagen. Der Inder Subhas Pal starb beim Abstieg vom Südsattel, offenkundig an Erschöpfung. Das Schicksal zweier weiterer Mitglieder der indischen Expedition ist unklar. Es heißt, sie würden vermisst – was angesichts des großen Verkehrs auf der Normalroute während des Schönwetterfensters schwer nachvollziehbar erscheint. Mehr als 350 Bergsteiger haben in den letzten Tagen von der nepalesischen Südseite aus den Gipfel erreicht.

Datum

23. Mai 2016 | 17:53

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