Lhotse-Gipfelvorstoß für Ende Oktober geplant
Gebeutelt, aber vorbereitet auf den Gipfelversuch – so könnte man den Zustand des Teams von Sung Taek Hong bezeichnen. Der 50 Jahre alte Südkoreaner, sein 49 Jahre alter spanischer Kletterpartner Jorge Egocheaga und ihr Sherpa-Team erholen sich derzeit im Basislager zu Füßen des Lhotse von ihrem letzten Aufstieg in die Südwand des vierthöchsten Bergs der Erde. Wie berichtet, hatten sie Lager 3 auf 7800 Metern und Lager 4 auf 8250 Metern eingerichtet. Während des Aufstiegs waren Furba Wangyal Sherpa and Phurba Sherpa nahe Lager 2 durch Steinschlag leicht verletzt worden. Sie haben das Basislager inzwischen verlassen, um sich behandeln zu lassen. „Glücklicherweise sind die Verletzungen nicht allzu ernst“, teilte das Team auf seiner Internetseite mit.
Im Schlaf von Lawine getroffen
In Lager 3 habe zudem am vergangenen Donnerstag eine Lawine das Zelt getroffen, in dem Sung Taek Hong schlief. „Er hat leichte Schmerzen am Körper, fühlt sich aber okay“, ließ sein Team wissen. Wegen der schwierigen Wetterverhältnisse kletterten die Bergsteiger nur nachts und in den Morgenstunden, um Schneeschauern und Steinschlag zu entgehen. Der Gipfelversuch sei gegen Ende des Monats geplant, hieß es.
Erfolg im fünften Anlauf?
Sung versucht sich bereits zum fünften Mal an der 3300 Meter hohen, extrem steilen und gefährlichen Wand. 1990 war die Lhotse-Südwand erstmals durchklettert worden. Ob dem Slowenen Tomo Cesen damals dieses Meisterstück wirklich solo gelang, wie er selbst behauptete, wird bis heute angezweifelt. Unbestritten kletterten jedoch im selben Jahr der Ukrainer Sergej Bershov und der Russe Vladimir Karatayev auf anderer Route durch die Südwand zum 8516 Meter hohen Gipfel des Lhotse.