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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Lunger und Moro: Tschüss, Manaslu!

Letzter Aufstieg nach Lager 1

Letzter Aufstieg nach Lager 1

Die Südtirolerin Tamara Lunger und ihr italienischer Teampartner Simone Moro haben ihre Expedition zum achthöchsten Berg der Erde beendet. Ursprünglich hatten sie nicht nur den 8167 Meter hohen Hauptgipfel des Manaslu besteigen wollen, sondern in einem Zug auch noch den vorgelagerten 7992 Meter hohen Pinnacle East. „Es begann als Winterexpedition und endet als Frühlingsprojekt, zumindest dem Kalender nach, nicht aber mit Blick auf die Wetterbedingungen. Ich schreibe ‚endet‘, weil Tamara und ich in den vergangenen Stunden diese endgültige Entscheidung getroffen haben“, schreibt Simone aus dem Basislager auf 4800 Metern. „Wir haben all unsere Geduld, Optimismus, Erfahrung und Schläue aufgebraucht. Für dieses Jahr bleibt der Manaslu für uns beide ein Traum, den wir zurückstellen.“

Sechs Meter Schnee

Schnee, Schnee, Schnee

Schnee, Schnee, Schnee

Gestern waren die beiden noch einmal nach Lager 1 auf 5700 Metern aufgestiegen. „Wir fanden nichts mehr vor, weder Lager noch Depot. Und wir akzeptierten in aller Stille dieses letzte Signal, das der Berg uns gab. Hier liegen wieder sechs Meter Neuschnee, die Temperatur steigt. Ich denke, erst in etwa einem Monat werden die Verhältnisse so stabil sein, dass man aufsteigen kann.“ Zu spät für das italienische Team und bis dahin zu gefährlich wegen des permanenten Lawinenrisikos. Aus diesem Grund hatten Tamara und Simone bereits Anfang März die Flucht vom Manaslu angetreten. Nach drei Wochen im Khumbu-Gebiet waren die beiden mit dem Hubschrauber ins Basislager zurückgekehrt.

Zeit aufzuhören

„Ich denke, Tamara und ich haben dem Wetter und dem Berg genug Zeit gegeben, damit der Schnee fallen und der Wind ihn wegblasen konnte“, schreibt Simone. „Diese Wartezeit hat jedoch nichts verändert. Wir haben viel Kletterausrüstung verloren und Stunden und ganze Tage damit verbracht, Schnee zu schaufeln.“ Genug ist genug. Doch Simone und Tamara verlassen den Manaslu, ohne frustriert zu sein. „Wir haben in diesen zwei Monaten magische Momente purer Freude erlebt, die uns sehr zufrieden gemacht haben“, sagt Tamara. „Wir hatten Geduld, wir waren motiviert. Aber manchmal ist es nötig, zu wissen, wann es Zeit ist aufzuhören.“

Datum

8. April 2015 | 18:18

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