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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Neue Expeditionsregeln in Nepal in Kraft

Drei 8000er auf einen Blick: Everest, Lhotse, Makalu (v.l.n.r.)

Die heiß diskutierten neuen Vorschriften für Expeditionen in Nepal  sind in Kraft. Laut Dinesh Bhattarai, Generaldirektor des Tourismusministeriums, wurde die Änderung der bisherigen Regeln heute im Amtsblatt der Regierung veröffentlicht. „Das Ministerium kann nun Gipfelzertifikate für Sherpas ausstellen“, sagte Bhattarai der Zeitung „The Himalayan Times“ und bezog sich damit auf die einzige neue Regel, für die es im Vorfeld von allen Seiten Zustimmung gegeben hatte.

500 Sherpas können Urkunden anfordern

Nach der Frühjahrssaison 2016 waren die begehrten Urkunden erstmals einheimischen Bergsteigern vorenthalten worden. Die Begründung damals: Climbing Sherpas, die die Route mit Fixseilen sichern oder Kunden zum Gipfel führen, seien im Sinne des Gesetzes keine Expeditionsmitglieder und erhielten deshalb keine Zertifikate. Es war ein Schlag ins Gesicht der Sherpas, ohne deren Unterstützung die meisten Bergsteiger aus kommerziellen Expeditionen niemals eine Chance hätten, einen Achttausender zu besteigen. Rund 500 Sherpas können jetzt ihre Gipfelurkunden nachfordern, die für sie viel mehr sind als nur ein Stück Papier. Die Zertifikate gelten als Leistungsnachweis, als Werbung in eigener Sache.

Keine Solos mehr

Ab sofort dürften auch die umstrittenen Vorschriften gelten: Blinde und beidseitig Beinamputierte erhalten künftig an allen Bergen über 6600 Metern – für diese ist die Regierung Nepals zuständig – keine Permits mehr. Soloaufstiege sind untersagt. Jeder Bergsteiger wird verpflichtet, mit einem Bergführer unterwegs zu sein.

Datum

6. Februar 2018 | 17:47

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