Rettungsaktion am Mount Everest
Everest auf die harte Art. So hatten die beiden slowakischen Bergsteiger Zoltan Pál und Vladimir Štrba ihre Expedition auf der Südseite des höchsten Bergs der Erde getauft. Sie wollten den 8850 Meter hohen Gipfel über die schwierige Route durch die Südwestwand erreichen, die von Doug Scott und Dougal Haston erstmals 1975 durchstiegen wurde. Im Gegensatz zu Briten planten die beiden Slowaken, die Route in der Wand wenn möglich im Alpinstil zu klettern, also ohne Sherpa-Unterstützung, Fixseile, feste Hochlager und auch ohne Flaschensauerstoff. In der Wand gerieten die beiden jetzt in Bergnot.
Am Augen getroffen
Auf einer Höhe von etwa 7200 Metern seien Štrba und Pál von einer Lawine getroffen worden, teilte der Veranstalter Utmost Adventure mit, der die Expedition der Slowaken organisiert hatte. „Vlado ist körperlich in Ordnung, Zoli wurde am Auge getroffen und kann nicht mehr richtig sehen“, informierte das Basislager-Team der beiden auf Facebook. Ein aus vier Sherpas bestehendes Rettungsteam soll die Slowaken hinunter nach Lager 2 auf 6400 Metern bringen, von wo aus sie voraussichtlich am Mittwoch mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden sollen. Wegen des noch immer unbeständigen Wetters konnte der Helikopter heute noch nicht abheben.
Die beiden Slowaken sind die einzigen Bergsteiger auf der nepalesischen Südseite des Bergs, die nicht auf dem Normalweg, sondern auf einer extrem anspruchsvollen Route aufsteigen wollten. Štrba bestieg nach eigenen Angaben 1997 den Cho Oyu und versuchte sich an den Achttausendern Makalu, Dhaulagiri, Annapurna und Broad Peak, ohne den Gipfel zu erreichen. Pál hat bisher mehrere Siebentausender bestiegen.
Update 11.5.: Die beiden sind in Lager 2 und damit in Sicherheit. Jetzt muss sie nur hoch der Heli abholen.