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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Stopp am Nanga Parbat und K 2

Schnee, Schnee, Schnee

Aus und vorbei. Nicht nur mein Skiurlaub endete (wie eigentlich jeder Urlaub) zu früh, auch zwei Winterexpeditionen sind nun Geschichte. Simone Moro und Denis Urubko verkündeten per Videobotschaft das Ende ihres Versuchs, den 8125 Meter hohen Nanga Parbat in Pakistan erstmals in der kalten Jahreszeit zu besteigen. “Es schneit und schneit. Wir haben es ausgehalten, aber die Natur ist stärker als wir“, sagt Simone. „Wir sind schon mehr Risiken eingegangen als sonst, aber die Lage ändert sich einfach nicht.“

Wie eine Katze

Denis (l.) und Simone

Karl Gabl (der alte Wetterfuchs aus Österreich, der auch im Ruhestand das Vorhersagen nicht lässt) halte es für möglich, dass der Schneefall in den nächsten zwei Wochen weiter gehe. Die Schneedecke könne um ein bis anderthalb Meter anwachsen. „Karl Gabl irrt sich nie. Auf ihn zu hören, hat uns in der Vergangenheit das Leben gerettet und so werden wir auch dieses Mal auf ihn hören“, sagt Simone. Die anderthalb Monate an dem Achttausender in Pakistan seien „ein großes Abenteuer“ gewesen. Der Italiener und sein kasachischer Freund Denis waren bis auf eine Höhe von 6000 Metern aufgestiegen, hatten dann aber wegen zu hoher Lawinengefahr ins Basislager zurückkehren müssen. „Der Berg ist wie eine Katze“, findet Denis und fährt dabei seine Finger wie Krallen aus. „Zu gefährlich!“ 

Vitaly Gorelik gestorben

Vitaly Gorelik (1967-2012)

Auch der K 2 hat seine Zähne gezeigt. Die Mitglieder der russischen Expedition, die am zweithöchsten Berg der Erde bis auf eine Höhe von 7200 Metern vorgedrungen waren, warfen das Handtuch, nachdem Vitaly Gorelik im Basislager an Herzversagen gestorben war. Tagelang kämpften seine Gefährten um das Leben des 44-Jährigen. Das anhaltend schlechte Wetter verhinderte jedoch eine Rettungsaktion. Erst drei Tage nach Goreliks Tod konnte ein Hubschrauber im Basislager landen. Gorelik gehörte zu den führenden russischen Extrembergsteigern. Zusammen mit Gleb Sokolov war er 2009 für den Piolet d’Or, den „Oscar der Bergsteiger“, nominiert worden. Beide hatten im Alpinstil eine schwere Route durch die Nordwand des 7439 Meter hohen Pik Pobeda in Kirgistan eröffnet.

Datum

14. Februar 2012 | 16:30

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