Climbing Sherpas – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Gipfelerfolg am Dhaulagiri, Sherpa-Protest am Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelerfolg-am-dhaulagiri-sherpa-protest-am-everest/ Wed, 03 May 2017 14:58:52 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36073

Dhaulagiri

Der erste Gipfelerfolg an einem Achttausener in diesem Frühjahr wird vom Dhaulagiri vermeldet, dem siebthöchsten Berg der Erde. „Wir erreichten am Sonntag den Gipfel des Dhaulagiri“, schreibt Mingma Gyalje Sherpa, Chef des Expeditionsveranstalters Dreamers Destination, auf Facebook, „am selben Tag, als einer der besten Solo-Bergsteiger starb. Sehr traurig, diese Nachricht zu hören. RIP Ueli (Steck).“ Laut Mingma erreichte er mit zwei Kunden und zwei weiteren Sherpas den höchsten Punkt auf 8167 Metern. Für den 31 Jahre alten Mingma Gyalje Sherpa ist der Dhaulagiri der neunte Achttausender, den er bestiegen hat.

„Ignoranz der Regierung“

Mount Everest

Derweil kamen im Basislager zu Füßen des Mount Everest kamen nach einem Bericht der Zeitung „Himalayan Times“ mehrere hundert Sherpas zusammen, um gegen die Regierung Nepals zu protestieren. Die Sherpas mahnten ihre Everest-Gipfelzertifikate an, die ihnen seit der Frühjahrssaison 2016 vorenthalten werden. „Die Ignoranz der Regierung ist höchst bedauerlich und nicht hinnehmbar“, heißt es in einem Schreiben, das unter anderem an das Tourismusministerium geschickt wurde. Der Generaldirektor des Ministeriums, Dinesh Bhattarai, sagte, der Prozess, die umstrittene Vorschrift zu ändern, werde beschleunigt. Künftig sollten auch die Climbing Sherpas als Expeditionsmitglieder anerkannt werden und Gipfelzertifikate erhalten.

Bergsteiger zweiter Klasse?

Im vergangenen Jahr  waren den Einheimischen erstmals die Urkunden für den Everest und alle anderen Berge Nepals, die höher als 6500 Meter sind, verweigert worden – unter Hinweis auf die seit 2002 geltenden „Regeln für Expeditionen“. Darin heißt es, ein Gipfelzertifikat stehe jedem „Team-Mitglied einer erfolgreichen Expedition“ zu. Climbing Sherpas seien im Sinne des Gesetzes keine Expeditionsmitglieder, argumentierte die Regierung damals. Ein Schlag ins Gesicht der Sherpas.

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Schlag ins Gesicht: Keine Everest-Urkunden für Sherpas https://blogs.dw.com/abenteuersport/schlag-ins-gesicht-keine-everest-urkunden-fuer-sherpas/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/schlag-ins-gesicht-keine-everest-urkunden-fuer-sherpas/#comments Fri, 15 Jul 2016 14:28:09 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33238 Mount Everest

Mount Everest

Es gibt Dinge, die muss man nicht verstehen. Wie die jüngste Entscheidung des nepalesischen Tourismusministeriums. Nach Informationen der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“ hat es das Ministerium abgelehnt, den Climbing Sherpas, die in diesem Frühjahr den Mount Everest bestiegen haben, die obligatorischen Gipfelzertifikate auszustellen.

Keine Expeditionsmitglieder

Die Behörde beruft sich auf die seit 2002 in Nepal geltenden „Regeln für Expeditionen“.  Darin heißt es, ein Gipfelzertifikat stehe jedem „Team-Mitglied einer erfolgreichen Expedition“ zu. Climbing Sherpas, die die Route mit Fixseilen sichern oder Kunden zum Gipfel führen, seien im Sinne des Gesetzes jedoch keine Expeditionsmitglieder und erhielten deshalb keine Urkunden, sagte Laxman Sharma, Direktor im Tourismusministerium, der „Himalayan Times“. In diesem Frühjahr hatten mehr als 250 Sherpas am Everest den höchsten Punkt auf 8850 Metern erreicht. Sie sollen jetzt leer ausgehen, ebenso die Climbing Sherpas an allen anderen Bergen Nepals, die höher als 6500 Meter sind.

Bergsteiger zweiter Klasse?

Es ist das erste Mal, dass Sherpas die Gipfelzertifikate verweigert werden, obwohl das Gesetz bereits 14 Jahre alt ist. Was die Regierung dabei reitet, ist mir völlig schleierhaft. Sie setzt ein schlimmes Signal. Es ist ein Schlag ins Gesicht der Sherpas. Sind sie nach Meinung der Verantwortlichen in Kathmandu etwa Bergsteiger zweiter Klasse? Sollen die Sherpas dafür bestraft werden, dass sie am Everest ihr Geld verdienen? Dann dürfte das Ministerium auch westlichen Bergführern keine Gipfelurkunde mehr ausstellen dürfen.

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Normal, und das ist gut so https://blogs.dw.com/abenteuersport/normal-und-das-ist-gut-so/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/normal-und-das-ist-gut-so/#comments Wed, 04 May 2016 12:46:46 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=32553 Mount Everest (l.) im ersten Tageslicht

Südseite des Mount Everest (l.) im ersten Tageslicht

Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten, lernt jeder angehende Journalist. Dabei ist es doch eigentlich eine gute Nachricht, wenn es keine schlechten gibt. Das gilt in diesem Frühjahr besonders für den Mount Everest, nach den Unglücken der vergangenen beiden Jahre. Im Frühjahr 2014 endete die Saison auf der nepalesischen Seite vorzeitig, nachdem eine Eislawine im Khumbu-Eisbruch 16 nepalesische Bergsteiger das Leben gekostet hatte. 2015 wurde wegen des verheerenden Erdbebens in Nepal sogar zu einem Jahr ohne Gipfelerfolge auf beiden Seiten des Bergs. Auf der Südseite kamen 19 Menschen ums Leben, als eine durch das Beben ausgelöste Lawine das Basislager traf. Danach reisten alle Bergsteiger ab. Auf der Nordseite sperrten die chinesischen Behörden nach dem Erdbeben im Nachbarland alle Achttausender. In diesem Jahr verläuft die Saison nach meinem Eindruck bisher weitgehend normal.

Fixseil-Team schon in dieser Woche auf dem Gipfel?

Everest-Nordseite im letzten Tageslicht

Everest-Nordseite im letzten Tageslicht

Auf der nepalesischen Seite des Everest haben Climbing Sherpas die Route bis knapp unterhalb des rund 7900 Meter hohen Südsattels vorbereitet. Wegen kleiner Lawinen in der Lhotse-Flanke mussten die Arbeiten vorübergehend unterbrochen werden. Die ersten kommerziellen Teams haben bereits in Lager 3 auf rund 7000 Metern übernachtet, um sich weiter zu akklimatisieren. Auf der tibetischen Nordseite ist das Fixseil-Team der China Tibet Mountaineering Association (CTMA) am Nordostgrat bis auf eine Höhe von gut 8200 Metern vorgedrungen. Das Team hoffe, bereits am Donnerstag den Gipfel zu erreichen, schrieb der US-Amerikaner Adrian Ballinger gestern auf Instagram. Auf der Südseite wird damit in der kommenden Woche gerechnet.

Nicht unüblich

Und sonst? 17 ausländische und zehn nepalesische Bergsteiger mussten nach Informationen der Zeitung „The Himalayan Times“ bisher wegen Symptomen von Höhenlungen- oder -hirnödemen aus dem Basislager ausgeflogen werden. Die Zahlen wirken auf den ersten Blick spektakulär, dürften aber in etwa im Durchschnitt einer normalen Everest-Saison liegen. Auf der Südseite gibt es vereinzelte Klagen über die Arbeit der Climbing Sherpas. Auch das kommt immer wieder einmal vor. Die mediale Aufregung über Hubschrauber-Touristenflüge über dem Khumbu-Eisbruch schließlich ist zwar nachvollziehbar und berechtigt. Dass dieses Thema überhaupt so viel Aufmerksamkeit erhält, ist aber auch ein Zeichen dafür, dass die eigentliche Bergsteiger-Saison am Everest bisher ohne größere Zwischenfälle verlaufen ist. Und das ist doch eine gute Nachricht, oder?

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