More DW Blogs DW.COM

Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Todesfall und Rekord am Manaslu

Manaslu

Manaslu

Wie nah Triumph und Tragödie an Achttausendern zusammenliegen können, zeigte sich dieser Tage am Manaslu. Am Freitag verlor der Japaner Yoshimasa Sasaki auf 7300 Metern Höhe auf Blankeis den Halt und fiel etwa 25 Meter tief. Der 59-Jährige überlebte den Sturz nicht. Sasaki hatte 2003 den Achttausender Cho Oyu bestiegen. Mehr als 30 Bergsteiger erreichten am Wochenende den Gipfel des achthöchsten Bergs der Erde, darunter auch der polnische Skibergsteiger Andrzej Bargiel. Der 26-Jährige brauchte nach eigenen Angaben für den Aufstieg nur 14 Stunden und fünf Minuten, knapp eine Stunde weniger als der Deutsche Benedikt Böhm im Herbst 2012. Nachdem er den größten Teil mit Skiern abgefahren war, erreichte Andrzej nach 21 Stunden und 14 Minuten wieder das Basislager. Bene hatte für Aufstieg und Skiabfahrt vor zwei Jahren insgesamt 23,5 Stunden benötigt.

Messner: Unfälle wird es immer geben

Reinhold Messner kritisierte die Rekordjagd an den Achttausendern. „Bergsteigen ist Abenteuer, ist Grenzgang und hat mit Rekorden nichts zu tun“, sagte der 70 Jahre alte Südtiroler im Deutschlandfunk, wo er zum Lawinenunglück an der Shishapangma befragt wurde. Dabei waren am vergangenen Mittwoch – wie berichtet – Böhms Freund und langjähriger Bergpartner Sebastian Haag sowie der Italiener Andrea Zambaldi ums Leben gekommen. Die Idee des Trios, mit Skiern die Achttausender Shishapagma und Cho Oyu zu besteigen und abzufahren und die Distanz zwischen beiden Bergen per Mountainbike zurückzulegen, bezeichnete Messner als „vernünftig“: „Was mich daran stört, ist lediglich, dass man die Geschichte als Rekord verkauft hat.“ Die Rekordhascherei sei das Problem und nicht die Gefahr am Berg. „Solange Menschen auf diese hohen Berge klettern, wird es Unfälle geben – so schlimm das auch ist.“

Datum

29. September 2014 | 16:04

Teilen