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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Oh oben

Nein, ich stottere nicht. Und die Überschrift ist auch nicht Ausdruck meiner Verwunderung. Vor wenigen Minuten wurde es gemeldet: Die Südkoreanerin Oh Eun-Sun hat es tatsächlich geschafft, als erste Frau alle 14 Achttausender zu besteigen. Die 44-Jährige steckte eine südkoreanische Fahne in den Schnee auf dem Gipfel der 8091 Meter hohen Annapurna in Nepal, des letzten Achttausenders, der ihr noch in der Sammlung fehlte.


Bergsteigen live als „Straßenfeger“ in Südkorea

Datum

27. April 2010 | 9:43

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Satz mit x

War wohl nix. Der Fernsehsender KBS hat am heutigen Sonntag wohl doch eher über ein Tanzturnier in Südkorea berichtet als über die Landsfrau an der Annapurna. Die von den Koreanern erhofften Live-Bilder von Oh Eun-Suns Aufstieg zum Gipfel gab es jedenfalls nicht. Starker Wind stoppte die 44-Jährige und ihre beiden Kameramänner. Jetzt wollen sie den Sturm erst einmal im dritten von vier Lagern auf 6400 Metern aussitzen. Der nächste Vorstoß zum höchsten Punkt auf 8091 Metern ist für Dienstag geplant. Im Oktober vergangenen Jahres war „Miss Oh“ an der Annapurna gescheitert. Sturm und schlechte Sicht hatten damals einen Gipfelgang unmöglich gemacht.


Schön aber gefährlich: Die „Göttin der Fülle“ (Annapurna), hier die Südwand

Datum

25. April 2010 | 8:44

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Bergsteigen nach Sendeplan

Der Wettlauf um den Titel „Erste Frau auf allen Achttausendern“ geht in die entscheidende Phase. Die Koreanerin Oh-Eun Sun ist an der 8091 Meter hohen Annapurna zu ihrem ersten Gipfelversuch aufgebrochen. Für das Wochenende wird stabiles Wetter erwartet. Begleitet von zwei Kameraleuten will „Miss Oh“ am Sonntag den höchsten Punkt erreichen. Nicht irgendwann, sondern zur besten Sendezeit in ihrer Heimat. Der südkoreanische Fernsehsender KBS hat von 13 bis 15.20 Uhr Ortszeit (6 bis 8.20 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit) eine Live-Übertragung von der Annapurna angesetzt. Achttausender-Bergsteigen nach Sendeplan, bizarr!


Oh Eun Sun fast am Ziel

Doch irgendwie passt es auch zu Ohs „Projekt 14“, das seit 2007 generalstabs- mäßig geplant und durchgeführt wurde. Damals bestieg sie zwei Achttausender, 2008 drei, 2009 vier. Auf sauberen Stil wurde kein Wert gelegt, es zählte allein, die Gipfel abzuhaken.

Datum

23. April 2010 | 12:51

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Die Kamera vom Everest

Es ist der wohl meistgesuchte Fotoapparat der Welt: eine Kodak-Kamera im Westentaschenformat, die seit 86 Jahren am Mount Everest vermisst wird. Es wird vermutet, dass sie der Brite Andrew Irvine bei sich trug, als er gemeinsam mit seinem Landsmann George Leigh Mallory am 8. Juni 1924 Richtung Gipfel aufbrach. Noell Odell, ein weiteres Mitglied der Expedition, sah nach eigenen Angaben die beiden später, als kurz die Wolkendecke aufriss, am Grat oberhalb einer Felsstufe. Er meinte, dass es sich dabei um den sogenannten „Second Step“ handelte, die schwierigste Stelle des Aufstiegs auf der heutigen Normalroute. Mallory und Irvine kehrten nicht zurück. Seitdem wird darüber spekuliert und diskutiert, ob die beiden möglicherweise als erste Menschen den Gipfel des Mount Everest erreicht haben könnten. Das Rätsel könnte vielleicht gelöst werden, fände sich eine der mindestens zwei Kameras, die sich angeblich im Gepäck der Bergsteiger befanden. Kodak-Experten halten es jedenfalls für möglich, dass die damals benutzten Schwarz-Weiß-Filme die Jahrzehnte am Everest überdauert haben und die Bilder restauriert werden könnten.


Das letzte Foto von Mallory und Irvine

Datum

22. April 2010 | 8:41

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13. Achttausender für Edurne Pasaban

Die Spanierin Edurne Pasabán hat am gestrigen Samstag (17.04.2010) die 8091 Meter hohe Annapurna in Nepal bestiegen, ihren 13. Achttausender. Nach ihrer Rückkehr vom Gipfel sagte die 36 Jahre alte Baskin: „Es war hart, sehr hart. Aber am Ende hat es sich ausgezahlt.“ Insgesamt erreichten neun Bergsteiger den höchsten Punkt. Unter ihnen war auch Joao Garcia, der als erster Portugiese alle 14 Achttausender bestiegen hat, allesamt ohne Atemmaske.


Pasabán am Gipfel der Annapurna

Datum

18. April 2010 | 11:01

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Der schmale Grat

Spitzenkletterer bewegen sich auf einem schmalen Grat. Die Liste der Bergabenteurer, die ihre Leidenschaft mit dem Leben bezahlt haben, ist lang. Und um ein Haar wäre sie um einen weiteren prominenten Namen länger geworden.


Mount Temple im Banff-Nationalpark

Ende März in der Nordwand des 3547 Meter hohen Mount Temple in den kanadischen Rockies: Ein Stück Fels, das Steve House als Griff genutzt hat, bricht aus der Wand. Der 39 Jahre alte Kletterer aus den USA fällt. 25 Meter tiefer landet er auf einem kleinen schneebedeckten Vorsprung. Nach einem Notruf seines Kletterpartners wird House kurze Zeit später von einem kanadischen Rettungsteam aus der Wand geholt und ins Krankenhaus gebracht. Die Diagnose der Ärzte: fünf gebrochene Rippen, zwei davon doppelt, der rechte Lungenflügel zusammengeklappt, zwei kleinere Brüche an der Hüfte, fünf kleinere an den Wirbeln. „Klingt schlimmer als es ist. Mein Zustand ist hundert Prozent stabil“, schreibt House einige Tage später im Internetportal Facebook.

Datum

16. April 2010 | 14:14

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Ingemar und Franz

Ein Sportidol meiner Jugend hieß Ingemar, ein anderes Franz. Sie fuhren Ski – und wie. Der Schwede Stenmark wedelte wie kein zweiter durch die Torstangen, die anders als heute bei Berührung noch nicht wegkippten. Und der Österreicher Klammer raste atemberaubend schnell auch die schwersten Abfahrtsstrecken der Welt hinunter. Ingemar stand in meinen Augen für Eleganz, Franz für Mut.
Ich lernte das Skifahren mit acht Jahren, anfangs noch auf schrecklich langsamen Holzbrettern. Nur zwei Wochen im Jahr, immer in den Osterferien, blieben mir als Flachlandtiroler, um besser und vor allem schneller zu werden. Ich träumte von einer Karriere als Skirennfahrer, sah mich, je nach Stimmung, wie Ingemar durch die Stangen tanzen oder mich wie Franz in die Tiefe stürzen. Irgendwann muss es mir dann doch gedämmert haben, dass dafür zwei Wochen Training bei weitem nicht ausreichten. Den Spaß am Skifahren habe ich trotzdem nie verloren.


Auf den Spuren meiner früheren Sportidole

Datum

15. April 2010 | 15:01

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Sir Ed’s Asche

Der Mount Everest ist immer für eine Schlagzeile gut. Vor einigen Tagen stand in den meisten deutschen Zeitungen zu lesen, dass in diesem Frühjahr die Asche des Erstbesteigers Sir Edmund Hillary am Gipfel verstreut werde. Apa Sherpa, Rekordhalter mit bisher 19 Besteigungen des höchsten Bergs der Erde, wolle die Asche auf den höchsten Punkt auf 8850 Metern bringen. Kein Wunder, dass fast alle Agenturen und Gazetten auf diese Nachricht abfuhren. Die Zutaten stimmten einfach: Everest, Hillary, Tod, Rekord, Gefahr. Dass die Aktion aber kurz darauf abgeblasen wurde, war in Deutschland kaum noch einem Blatt eine Meldung wert.


Das Gipfeldreieck des Mount Everest auf der nepalesischen Seite des Bergs: Hillary und Tenzing stiegen vom Südsattel (re.) auf.

Datum

14. April 2010 | 8:07

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Drei am Pol

Sie haben es tatsächlich noch geschafft. Expeditionsleiter Thomas Ulrich, der frühere Weltschiedsrichter Markus Merk und die Journalistin Birgit Lutz-Temsch haben heute um 01.58 Uhr den Nordpol erreicht. Wieder bei Sturm und null Sicht. Merk wird im Expeditionsblog mit den Worten zitiert: „Ich habe schon viel gemacht in meinem Leben, aber das hier ist das Härteste.“ Er bringt offenbar einige Frostbeulen im Gesicht als Andenken mit. Aber keine Sorge, die verschwinden irgendwann wie ein Sonnenbrand.


Richtig schön, wenn es nicht gerade stürmt

Ich bin gespannt, was Merk nach seiner Rückkehr erzählt. Wir haben uns zu einem weiteren Telefon-Interview verabredet. Jetzt haben sich die drei Nordpolisten aber erst einmal eine Dusche, ein Steak und ein Bier verdient. Darauf hatten wir uns jedenfalls vor genau einem Jahr und einem Tag am Pol am meisten gefreut. Also einen ganz herzlichen Glückwunsch und Hut ab vor der sportlichen Leistung!

Datum

13. April 2010 | 14:59

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Nordpol rückt näher, Gipfel der Annapurna nicht

Kurze Wasserstands-, nein Windstandsmeldung: Die drei wackeren Nordpol-Aspiranten nähern sich 90 Grad Nord. „Am achten Tag ist die Drift zum ersten Mal mit uns“, berichtet Birgit. Endlich bläst dem Trio um Expeditionsleiter Thomas Ulrich der Wind in den Rücken. Nur noch 28,8 Kilometer fehlen bis zum Nordpol.


Pasabán will nach oben, kann aber derzeit noch nicht

Derweil haben die baskische Bergsteigerin Edurne Pasabán und ihr Team den ersten Gipfelversuch an der 8091 Meter hohen Annapurna abgebrochen. Windgeschwindigkeiten von 70 Stundenkilometern verhinderten den eigentlich für heute geplanten Aufstieg zum höchsten Punkt. Außerdem fühlte sich die Spanierin wegen einer Erkältung nicht gut.

Datum

12. April 2010 | 8:48

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Die große Welle

Das Abenteuer lockt überall. Selbst an der Sengbachtalsperre im Bergischen Land, rund 20 Kilometer vor den Toren Kölns. Dort werden wir mit diesem Schild gewarnt. Aber wovor? Vor einem Tsunami? Kaum, das Meer ist weit und der Bach flach. Canyoning verboten? Nein, keine Schlucht in Sicht.


Des Rätsels Lösung: Hinter dem Schild droht die Katastrophe in Form eines Rohrs. Es hat einen Durchmesser von ca. einem Meter und ist innen staubtrocken. Einige Schlingpflanzen haben den Eingang schon fast zugewuchert. Aber irgendwann könnte ja aus diesem Rohr doch Wasser geschossen kommen. Also Kinder, baut euren Staudamm ein kleines Stück bachaufwärts!

Datum

11. April 2010 | 14:52

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Nordpol-Expedition mit Hindernissen

Ihr habt euch vielleicht gefragt, ob Ex-Schiedsrichter Markus Merk bei seiner Last-degree-Expedition inzwischen den Nordpol erreicht hat. Die Mannschaft von Expeditionsleiter Thomas Ulrich hat wirklich schwierige Verhältnisse vorgefunden. Zunächst war es mit minus 15 Grad Celsius ungewöhnlich „warm“, es schneite. Verwehungen von bis zu einem halben Meter Höhe erschwerten das Fortkommen der fünf Nordpol-Anwärter. Dazu stürmte es. Und zu allem Überfluss trieb das Team während der Schlafzeit wieder einen Großteil der Strecke zurück, die es zuvor mühsam hinter sich gebracht hatte. Verglichen damit hatten wir 2009 ja geradezu ideale Verhältnisse. Zwar war es mit Temperaturen stets unter minus 30 Grad saukalt, doch wir hatten kaum Wind und wenig Drift. Und so kamen wir stetig voran und erreichten nach sieben Tagen auf dem Eis 90 Grad Nord.


Hubschrauberlandung am Nordpol bei unserer Expedition 2009

Datum

10. April 2010 | 16:17

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Pasabán zum Gipfelversuch aufgebrochen

2004 traf ich Edurne Pasabán im Basislager des K 2 – als einzige Bergsteigerin in einem spanischen Team, das sich am zweithöchsten Berg der Erde versuchte. Expeditionsleiter war Juanito Oiarzabal, dem es als sechstem Mensch und erstem Spanier gelungen war, die 14 Achttausender zu besteigen, allesamt ohne Sauerstoff. Pasabán wirkte 2004 eher schüchtern, Oiarzabal schwang die großen Reden.


K 2 – schön, aber gefährlich

Beide erreichten später den 8611 Meter hohen Gipfel, beide zogen sich anschließend beim Abstieg nach einem Wettersturz schwere Erfrierungen zu. Pasabán verlor zwei Zehen-Glieder, litt danach an Depressionen, zog sich aus der Szene zurück. Doch sie kehrte zurück und verkündete bald ihr Ziel: Sie wollte alle 14 Achttausender besteigen und das so schnell wie möglich.

Datum

9. April 2010 | 15:34

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Kein Ort für einen Wettlauf


Ich halte nichts von Wettläufen am Berg oder im Eis. Pionierleistungen ja, doch Wettläufe erhöhen die ohnehin schon reichlich vorhandenen Risiken unnötig. Die sogenannte „Eroberung“ der Pole und der höchsten Berge der Welt sollten Warnung genug sein. Viele Abenteurer haben mit ihrem Leben dafür bezahlt. In diesen Tagen wird erneut viel über einen „Wettlauf im Himalaya“ geredet: Wer wird die erste Frau sein, der es gelingt, alle 14 Achttausender zu besteigen?

Datum

8. April 2010 | 14:48

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Keine Expedition wie jede andere


Rätsel gelöst? Genau, auf dem Osterei war die – selbstverständlich detailgetreue – Abbildung der Mount-Everest-Nordwand zu sehen. Sie liegt auf der tibetischen (Viele Grüße an den chinesischen Zensor!) Seite des mit 8850 Metern höchsten Bergs der Erde. Vor fünf Jahren verbrachte ich dort im Basislager am zentralen Rongbuk-Gletscher auf 5500 Metern rund drei Wochen. Nach drei Trekkingtouren im Himalaya und Karakorum war es war meine erste Expedition, die ich als Reporter begleitete.

Datum

6. April 2010 | 15:57

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