Amical – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Cool macht das Everest-Dutzend voll https://blogs.dw.com/abenteuersport/cool-macht-das-everest-dutzend-voll/ Thu, 12 May 2016 22:50:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=32665 Kenton-CoolAuch die ersten ausländischen Bergsteiger haben nun den Gipfel des Mount Everest erreicht. Nachdem am Donnerstag – wie berichtet – neun Sherpas den Weg zum höchsten Punkt auf 8850 Metern mit Fixseilen vorbereitet hatten, erreichten am Freitag auch die beiden Briten Kenton Cool (42 Jahre alt) und Robert Lucas (53) den Gipfel, begleitet von den beiden Sherpas Dorchi Gyalzen und Pemba Bhote. Cool stand bereits zum zwölften Mal auf dem Dach der Welt. Seinen sechsten Everest-Gipfelerfolg genoss, wenige Minuten nach den Briten, der Mexikaner David Liano Gonzalez (36), auch er in Begleitung eines Sherpas: Pasang Rita.

Alle Reißverschlüsse und Lüftungen geschlossen

Makalu (© Stitzinger/van Melle)

Makalu (© Stitzinger/van Melle)

Derweil verdichten sich am nicht weit vom Everest entfernten Achttausender Makalu die Hinweise, dass die beiden Sherpas, die in Lager 2 auf 6700 Metern tot aufgefunden worden waren, an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starben. Dominik Müller, Chef des deutschen Expeditionsveranstalters Amical Alpin, teilte nach Telefongesprächen mit anderen Mitgliedern der Gruppe mit, es habe am Abend zuvor leicht geschneit. In der Nacht sei Wind aufgekommen und habe den unteren Bereich des Zeltes, in dem die Sherpas lagen, mit Schnee zugeblasen. „Einer der beiden erfahrenen Sherpas begann in der Früh Schnee zu schmelzen und hat dies wohl nicht bemerkt“, schreibt Dominik im Amical-Blog. „Durch das geschlossene Zelt (alle Reißverschlüsse und Lüfter waren nicht geöffnet) und den Anraum mit Schnee war keine ausreichende Belüftung gegeben.“ Dieser Umstand habe zu der tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung geführt. Die beiden Sherpas seien eingeschlafen und gestorben.

 

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Keine Tibet-Expeditionen im Herbst https://blogs.dw.com/abenteuersport/keine-tibet-expeditionen-im-herbst/ Tue, 04 Aug 2015 14:30:45 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=30239 Auf dem Cho Oyu (8188 Meter)

Auf dem Cho Oyu (8188 Meter) in Tibet

China macht Tibet für den Rest des Jahres für Bergsteiger dicht. “Das stimmt”, bestätigt mir Dawa Steven Sherpa vom nepalesischen Expeditionsveranstalters Asian Trekking per Email. „Die chinesischen Behörden haben beschlossen, in diesem Herbst keine Permits (Besteigungsgenehmigungen) auszustellen, weil sie weitere seismische Aktivität in der Region befürchten und deswegen annehmen, dass die Berge in einem gefährlichen Zustand sein könnten.“ Zudem sei die Straße von Kathmandu über Kodari nach Tibet wegen der Schäden durch das verheerende Erdbeben im Frühjahr immer noch gesperrt. „Deshalb wäre es auch nicht möglich, Material und Logistik für die Expeditionen von Nepal nach Tibet zu transportieren“, schreibt Dawa Steven. Die China Tibet Mountaineering Association (CTMA) wolle erst im Frühjahr 2016 wieder Permits für die hohen Berge Tibets ausstellen.

Xi kommt

Die Shishapangma (8027 Meter) in Tibet

Die Shishapangma (8027 Meter) in Tibet

Auch der Schweizer Veranstalter Kari Kobler hat seine ursprünglich für Herbst geplanten Expeditionen zum Cho Oyu und zur Shishapangma aus dem Programm genommen. Neben den Erdbebenschäden an der Straße nach Tibet nennt mir Kari einen weiteren Grund dafür, dass China keine Permits ausstellt: „Der chinesische Staatspräsident besucht Tibet in den ersten zwei September-Wochen.“ Vor 50 Jahren, im September 1965, hatte China das zuvor besetzte Tibet zur „Autonomen Region“ erklärt. Mit einigen Veranstaltungen in Tibet feiert sich die chinesische Regierung selbst. Um mögliche Proteste von Tibetern im Keim zu ersticken, wird es wahrscheinlich ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften geben – erst recht, wenn Präsident Xi Jingping persönlich aufkreuzt. Ausländische Augenzeugen waren auch schon bei ähnlichen Anlässen in der Vergangenheit unerwünscht. Dies dürfte der Hauptgrund für die Absage aller Expeditionen sein, wie das Beispiel von International Mountain Guides (IMG) zeigt.  Der US-Veranstalter hatte wegen der Folgen des Bebens in Nepal direkt über die tibetische Hauptstadt Lhasa zum Cho Oyu reisen wollen, erhielt aber unter Hinweis auf die Jubiläumsfeiern in Tibet ebenfalls kein Permit.

Ausweichziel Manaslu

Der Manaslu (8163 Meter) in Nepal

Der Manaslu (8163 Meter) in Nepal

„Aufgrund der derzeit brüchigen politischen Lage in Tibet können wir keinen garantierten Zugang unserer Expeditionen gewährleisten“, teilt auch der neuseeländische Veranstalter Himalayan Experience  mit. Himex hat den Cho Oyu für kommenden Herbst gestrichen und durch eine Expedition zum Manaslu ersetzt. Der achthöchste Berg der Erde ist ein beliebtes Ausweichziel, wenn China die Grenze nach Tibet schließt. Schon im Herbst 2012 waren viele Veranstalter auf den Manaslu ausgewichen. Auch in diesem September und Oktober dürfte es im Basislager zu Füßen des „Bergs der Seele“ eng werden. Viele der westlichen Anbieter, darunter auch der deutsche Veranstalter Amical alpin, machen sich in der anstehenden Nach-Monsun-Zeit mit ihren Kunden auf den Weg zum Manaslu. Die Behörden Nepals haben trotz des Erdbebens im Frühjahr mit fast 9.000 registrierten Toten und über 22.000 Verletzten keine Bedenken, Permits für Achttausender-Expeditionen auszustellen.

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Eilmeldung: Saison auf der Everest-Nordseite ist beendet https://blogs.dw.com/abenteuersport/eilmeldung-saison-auf-der-everest-nordseite-ist-beendet/ Wed, 29 Apr 2015 12:46:25 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=29279 Everest-Nordseite

Everest-Nordseite

„Es ist offiziell: Der Everest ist für diese Saison geschlossen“, schreibt Expeditionsleiter Dominik Müller, Chef des deutschen Veranstalters Amical Alpin, aus dem „Chinese Basecamp“ auf der Nordseite des Mount Everest. Andere Bergsteiger bestätigen, dass die chinesischen Behörden alle weiteren Aktivitäten am höchsten Berg der Erde untersagt haben. Mehr dazu später.

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Rettungsaktion am Everest abgeschlossen https://blogs.dw.com/abenteuersport/rettungsaktion-am-everest-abgeschlossen/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/rettungsaktion-am-everest-abgeschlossen/#comments Tue, 28 Apr 2015 08:21:31 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=29239 Piloten im Dauereinsatz

Piloten im Dauereinsatz

Alle Bergsteiger aus den Hochlagern am Mount Everest sind in Sicherheit. Am Morgen wurden auch die letzten 17 Bergsteiger, neun Sherpas und acht Ausländer, mit dem Hubschrauber aus Lager 1 auf 6100 Metern ins Tal geflogen. Ein Sprecher des nepalesischen Tourismusministerium sagte, insgesamt seien mehr als 200 Bergsteiger am Everest gerettet worden. Es war die bisher umfangreichste Rettungsaktion in der Geschichte des Höhenbergsteigers. Der Vertreter des Ministeriums bezifferte die Zahl der Toten am höchsten Berg der Erde auf mindestens 19 und sprach von zwei Lawinen. Damit dürften die verheerende vom Samstag gemeint sein, die vom Pumori abgegangen und das Everest-Basislager verwüstet hatte, und wahrscheinlich eine weitere am Sonntag nach einem Nachbeben. Dem Vernehmen nach waren am Tag nach dem Hauptbeben Tag drei Sherpas im Khumbu-Eisbruch ums Leben gekommen.

Messner spricht von Zwei-Klassen-Rettung

Reinhold Messner

Reinhold Messner

Für Diskussionen hat Bergsteiger-Legende Reinhold Messner gesorgt. Der  70 Jahre alte Südtiroler sieht eine Zwei-Klassen-Rettung in Nepal. „Es ist zynisch, dass man um die Bergsteiger am Mount Everest, die sich für 80.000 bis 100.000 Dollar diese Besteigung kaufen können, einen solchen Hype macht“, sagte Messner in einem Radiointerview. Am Mount Everest gebe es genügend Ärzte und Essen. Außerdem könne man die Betroffenen mit dem Hubschrauber ausfliegen. Andernorts werde die Hilfe dringender benötigt: „Im Kathmandutal und in den Schluchten drum herum ist eine viel größere Katastrophe passiert.“

Das stimmt natürlich, doch im Gegensatz zu diesem Gebiet hat sich die Hubschrauberrettung am Everest seit mehreren Jahren etabliert. Die Rettungsmaschine dort läuft einfach wie geschmiert. In Sicherheit gebracht wurden außerdem nicht nur reiche Geldsäcke, sondern auch wenig betuchte Sherpas – außerdem zahlreiche Verletzte. Jede Rettung eines Menschen, egal ob er einen dicken oder schmalen Geldbeutel hat, ist eine gute Nachricht. Und ich bin mir sicher, dass die Hubschrauber-Rettungspiloten jetzt auch in andere Regionen weiterfliegen, um dort zu helfen. Mein Dank und Respekt gilt allen Piloten, die unermüdlich im Einsatz waren – und auch allen anderen, die bei der Rettung mit angepackt haben.

Amical bricht Expeditionen in Tibet ab

Everest-Nordseite

Everest-Nordseite

Im Basislager auf der chinesischen Nordseite gehen die Diskussionen zwischen chinesischen Behördenvertretern und Expeditionenleitern weiter. Im Raum steht ein Ende aller Expeditionen. Die chinesische Regierung fürchtet weitere Nachbeben. Der Expeditionsveranstalter Amical alpin hat nach Angaben seines Büros in Deutschland die Everest-Expedition in Tibet abgebrochen. Expeditionsleiter Dominik Müller wolle vorerst noch im Basislager bleiben und dann die Sherpas seines Teams zurück nach Kathmandu begleiten. Amical erklärte auch seine Expedition am Achttausender Cho Oyu unter Hinweis auf eine entsprechende Anordnung der chinesischen Regierung für beendet.

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https://blogs.dw.com/abenteuersport/rettungsaktion-am-everest-abgeschlossen/feed/ 2
Am Nanga Parbat kein Risiko gehen https://blogs.dw.com/abenteuersport/angriff-nanga-parbat-folgen/ Mon, 24 Jun 2013 14:18:09 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=22303

Westseite des Nanga Parbat

Der Mordanschlag am Nanga Parbat hinterlässt selbst Pakistan-Kenner fassungslos. „Wir sind davon kalt erwischt worden“, sagt mir Eberhard Andres, beim Trekking-Veranstalter Hauser Exkursionen für Reisen nach Pakistan zuständig. „Es war wirklich das allererste Mal, dass so etwas vorgefallen ist.“ Terroristen der Taliban hatten das Basislager an der Westflanke des Nanga Parbat angegriffen und nach neuen Informationen elf Bergsteiger erschossen: drei Ukrainer, drei Chinesen, zwei Slowaken, einen Litauer, einen Nepalesen und einen Pakistaner. Der Anschlag habe „eine komplett neue Qualität“, meint Dominik Müller, Chef der Agentur Amical Alpin. Auch der Schweizer Expeditionsveranstalter Kari Kobler ist geschockt: „Man hat schon gewusst, dass Pakistan ein heißes Pflaster ist. Aber doch nicht im Norden.“  Alle rechnen mit negativen Folgen für den Bergtourismus in Pakistan, der nach mageren Jahren in Folge der unsicheren Lage gerade erst wieder auf die Füße gekommen war. 

Expedition 2014 wird gestrichen 

„Das verändert natürlich die ganze Lage“, sagt Kari Kobler. „Das ist schlecht für Pakistan.“ Er habe gehört, dass die Armee jetzt 70.000 weitere Soldaten in die Region schicke. „Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Zum Glück habe er derzeit keine Kunden am Nanga Parbat. Kobler zieht Konsequenzen.. „Wir werden die für 2014 geplante Expedition zu dem Berg aus dem Programm schmeißen. Das kannst du nicht machen.“

Kurzfristig muss Hauser reagieren. Am 8. Juli sollte eine Trekkinggruppe nach Pakistan starten, um den Achttausender zu umrunden. „Das macht keinen Sinn, jetzt am Nanga Parbat Risiko zu gehen“, sagt Eberhard Andres. „Das können wir uns nicht leisten.“ Er stehe mit den Kunden in Kontakt, um nach Alternativen zu suchen. „Es wäre aber falsch zu sagen, wir machen Pakistan jetzt für Jahre zu.“ Für 2013, so Andres, sei das Land „hervorragend gebucht“ gewesen. Die faszinierende Bergwelt Pakistans habe unter Trekkern zunehmend als Geheimtipp gegolten und als Alternative zu den klassischen Routen in Nepal. „Es hat sich herumgesprochen, dass man vor Ort nicht das Gefühl hatte, gefährdet zu sein.“ 

Polizei-Eskorte auf Karakorum Highway

Doch genau dieses Gefühl dürfte jetzt, zumindest am Nanga Parbat, abhanden gekommen sein. „Wir müssen abwarten, was die Regierung macht“, sagt Dominik Müller. Der Amical-Chef war vor drei Jahren letztmals am Nanga Parbat unterwegs und empfand die Lage im Diamir-Tal als problematisch. „Die Clans haben schon damals untereinander Stress gehabt.“ Dort gebe es keine Militärposten. „Uns war ein Offizier zugeteilt, der uns aber nicht zum Berg begleitet hat.“ Aufgrund seiner Erfahrungen hatte Müller den Nanga Parbat nicht ins Programm für 2013 aufgenommen. „Die Region war mir zu heiß.“ In diesem Jahr hätten alle Expeditionsgruppen, die auf dem Karakorum Highway nach Norden gefahren seien, erstmals in der Gegend um die Stadt Chilas nahe dem Nanga Parbat Polizei-Eskorten erhalten. 

Nach Möglichkeit per Flugzeug 

Die Veranstalter machen darauf aufmerksam, dass die Lage weiter im Norden, rund um die anderen Achttausender Pakistans, sicher sei. Die Agenturen vor Ort versuchten jetzt, alle Bergsteiger und Trekkingtouristen von Islamabad aus – statt mit Bussen über den Karakorum Highway – direkt per Flugzeug in die Stadt Skardu und auch zurück zu bringen. Das Auswärtige Amt hat nach dem Anschlag vom Nanga Parbat eine „Teilreise-Warnung“ ausgegeben. Das Außenministerium in Berlin rät, „sich vor Reisen nach Gilgit-Baltistan bei den pakistanischen Reiseveranstaltern und Behörden umfassend über die aktuelle Sicherheitslage zu informieren.“

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Todesfall an der Shishapangma https://blogs.dw.com/abenteuersport/todesfall-an-der-shishapangma/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/todesfall-an-der-shishapangma/#comments Thu, 16 May 2013 11:31:05 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=21727

Shishapangma (8027 Meter)

Die traurigen Nachrichten aus dem Himalaya reißen nicht ab. Am Achttausender Shishapangma in Tibet ist ein deutscher Bergsteiger an einem Höhenhirnödem gestorben. Der Expeditionsveranstalter Amical alpin teilt mit, der Bergsteiger aus dem Chiemgau habe zu einer Gruppe von sechs Teilnehmern gehört, die zusammen mit dem Expeditionsleiter Thomas Lämmle und dem Sherpa Pasang am 10. Mai den 8013 Meter hohen Zentralgipfel der Shishapangma erreicht habe. Beim Abstieg hätten sich bei dem Bergsteiger zunächst Symptome eines Höhenlungenödems gezeigt.

Bis auf 7500 Meter abgeseilt

„Eine sofortige notfallmedizinische Behandlung, sowie der weitere Abstieg zeigten zunächst wenig Wirkung“, heißt es bei Amical. Thomas Lämmle, ein Sportwissenschaftler, der sich sehr gut mit Höhenmedizin auskennt, beschloss, die anderen Teilnehmer vorzuschicken und den höhenkranken Bergsteiger, am Seil gesichert, langsam hinunterzubringen. In der folgenden Nacht habe sich  aus dem Höhenlungenödem ein Höhenhirnödem entwickelt, das Lämmle sofort mit einem Notfallpräparat behandelt habe. Es sei ihm gelungen, den Teilnehmer bis zum nächsten Morgen auf eine Höhe von 7500 Metern abzuseilen. Doch die Bemühungen, das Leben des Bergsteigers zu retten, waren erfolglos. „Ein Notfallzelt und Sauerstoff waren bereits zum Verunfallten unterwegs, als dieser tragischerweise am 11. Mai 2013 um 11:23 Uhr in den Armen des Expeditionsleiters verstarb“, teilt Amical mit.

Everest-Besteigung abgeblasen

Lämmle erkrankte bei der Rettungsaktion ebenfalls an einem Höhenlungenödem, außerdem zog er sich Erfrierungen an den Zehen zu. „Beides ist nicht so schlimm – mittlerweile bin ich in einer Klinik in Kathmandu gewesen -, aber eine Besteigung des Everest ohne Flaschensauerstoff wird nicht möglich sein“, schreibt Lämmle in seinem Blog.  Er hatte bereits am 30. April den Hauptgipfel der Shishapangma erreicht. Ursprünglich wollte Lämmle innerhalb von vier Monaten vier Achttausender besteigen: nach der Shishapangma den Everest und anschließend im Karakorum noch den Gasherbrum II und den Gasherbrum I. Lämmle will sich jetzt zu Hause erholen, um am 8. Juni nach Pakistan zu starten.

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Wundertüte Tibet https://blogs.dw.com/abenteuersport/permits-expeditionen-tibet/ Mon, 28 Jan 2013 13:18:23 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=19309

Shishapangma (8027 Meter)

Sicher ist in Tibet nur die Unsicherheit. Die Serie der Selbstverbrennungen von Tibetern reißt nicht ab, und so bleibt die politische Lage in der seit 1951 von China besetzten Himalaya-Region angespannt. Dies hatte 2012 auch Folgen für Bergsteiger und Trekkingurlauber: China schottete in der zweiten Jahreshälfte Tibet für ausländische Besucher weitgehend ab, erteilte kaum noch Einreisegenehmigungen und wenn doch, dann nur unter strengen Bedingungen. Die Veranstalter kommerzieller Expeditionen wichen auf Ziele in Nepal aus. Für dieses Frühjahr haben sie die tibetischen Achttausender Cho Oyu und Shishapangma wieder im Programm – und sind vorsichtig optimistisch, diesmal nicht vor verschlossenen Türen zu stehen. 

Positive Signale 

Auf dem Cho Oyu (8188 Meter)

„Im Moment gehen alle von einer Öffnung Tibets aus“, schreibt mir Dominik Müller, Chef von Amical Alpin. Das deckt sich mit der Aussage von Eberhard Andres, bei Hauser Exkursionen zuständig für Tibet-Trekkingtouren. „Es gibt positive Signale“, sagt Andres. „Aber im Augenblick erhält man dazu aus Tibet keine vernünftige Aussage. Wir gehen zwar davon aus, dass es klappt. Doch wir können den Kunden nicht hundertprozentig garantieren, dass die Permits erteilt werden.“ Christoph Schnurr, Bergführer und Produktmanager beim DAV Summit Club, informiert mich, dass „laut Auskunft unserer Agentur (in Nepal) derzeit Permits für die Besteigung der Shishapangma vergeben werden“. Ang Tshering Sherpa, Ehrenpräsident des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA), hatte im Dezember in Lhasa mit Vertretern der China Tibet Mountaineering Association (CTMA) über Grenzschließungen und Visafragen gesprochen. „Die CTMA versicherte mir, dass die Expeditionen künftig glatt laufen würden“, schrieb Ang Tshering anschließend. Das alles hört sich eher an, als wollten sich die tibetischen Behörden in diesem Frühjahr die fetten Einnahmen aus dem Bergtourismus nicht entgehen lassen. 

Keine Permits für Februar und März 

Im Februar und März bleibt Tibet jedoch erst einmal dicht. Nach Angaben der tibetischen Agenturen Explore Tibet und Tibettravel teilte das Tourismusbüro in Lhasa in der vergangenen Woche mit, dass bis Ende März keine Genehmigungen erteilt würden. Beide Agenturen verweisen darauf, dass es seit 2008 nie anders gewesen sei und die Behörden dann jeweils im April Permits für Ausländer ausgestellt hätten. „Aber es gibt keine offizielle Stellungnahme, wann Tibet in diesem Jahr wieder geöffnet wird“, heißt es bei Tibettravel. „Am besten verschieben Sie ihre für Februar und März geplanten Tibetreisen auf Mai.“ Denn sicher ist, dass nichts sicher ist.

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Umleitung zum Manaslu https://blogs.dw.com/abenteuersport/umleitung-zum-manaslu/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/umleitung-zum-manaslu/#comments Fri, 17 Aug 2012 15:28:59 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=16261

Manaslu, der „Berg der Seele“

Der „Berg der Seele“ wird in diesem Herbst seine eigene Seele wohl nicht baumeln lassen können. Der Achttausender Manaslu in Nepal ist nämlich zu einem beliebten Ausweichziel für Expeditionen in der Nach-Monsun-Zeit geworden. Grund ist die nach wie vor unklare Situation in Tibet. Wie hier im Blog berichtet, hatten die chinesischen Behörden Anfang Juni zunächst eine generelle Einreisesperre für ausländische Touristen in die seit 1951 besetzte Himalaya-Region verfügt, um sie dann wieder etwas zu lockern. Nach wie vor werden Visa jedoch nur für Gruppen ab sechs Personen mit derselben Staatsangehörigkeit ausgestellt. Weiter schlechte Chancen hat darüber hinaus jemand, der aus einem Land kommt, über das sich die Führung in Peking geärgert hat.

Ungewissheit zu groß

Die Frage etwa, ob Österreicher nun nach Tibet einreisen dürfen oder nicht, sei nicht ganz klar, schreibt mir Dominik Müller, Chef von Amical Alpin. Österreich war bei den chinesischen Machthabern durch den Besuch des Dalai Lama in der Alpenrepublik in Ungnade gefallen. Doch es trifft auch andere und nicht nur bei geplanten Reisen nach Tibet: „Uns liegen auch Fälle von deutschen Staatsbürgern vor, die ohne Begründung kein Visa für den Muztagh Ata in China erhalten haben“, berichtet Dominik. „Trotz mehrmaliger Versuche und Anfragen wurden die Ausweise ohne Angabe und Informationen zurückgesandt.“ Statt der ursprünglichen Expedition zum Achttausender Cho Oyu in Tibet organisiert Amical nun eine Besteigung des Manaslu in Nepal. „Uns ist die Ungewissheit zu groß, an der Grenze zu China/Tibet zu stehen und abgewiesen zu werden“, begründet Dominik seine Entscheidung.

Cho-Oyu-Expeditionen abgesagt

Einsamer Cho Oyu im Herbst

Damit steht er nicht allein. „Aufgrund der derzeit brüchigen Lage in Tibet ist der Zugang für unsere Expeditionen nicht garantiert“, heißt es bei Himalayan Experience, dem Unternehmen des neuseeländischen Bergführers Russell Brice. „Deshalb bieten wir keine Expedition zum Cho Oyu an, sondern zum Manaslu.“ Der Veranstalter Adventure Consultants, ebenfalls aus Neuseeland, erklärt zum ursprünglich geplanten Cho-Oyu-Trip kurz und bündig: „Tibetische Grenzen geschlossen, 2012er Trip abgesagt, ersatzweise Manaslu, 8163 Meter.“ Und auch im Herbstangebot des Schweizer Veranstalters Kari Kobler fehlen diesmal die Achttausender Tibets, der Manaslu dagegen gehört zum Portfolio.

Munter an der Preisschraube gedreht

Die Veranstalter scheinen den Ärger mit den Chinesen langsam, aber sicher leid zu sein. Neben der ungeklärten Frage der so genannten Permits, also der Erlaubnis einzureisen und die hohen Berge Tibets zu besteigen, müssen sie sich mit immer weiter steigenden Gebühren herumschlagen. Ende 2011 sollten Expeditionen zu den 7000ern und 8000ern Tibets um 30 Prozent, zur Nordseite des Everest gar um 60 Prozent teurer werden. Ganz so schlimm kam es zwar nicht, doch die Preise stiegen. Amical-Chef Dominik Müller hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Chinesen „sich wieder ihrer Bergwelt besinnen und zu einer verlässlichen Partnerschaft zurückkehren.“ Es könne doch nicht sein, dass „unterzeichnete Verträge kurzfristig für nichtig erklärt werden und wir als Veranstalter jeden Monat nachverhandeln müssen.“

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https://blogs.dw.com/abenteuersport/umleitung-zum-manaslu/feed/ 2