Broad Peak – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 „Schönwetter-Störung“ im Karakorum https://blogs.dw.com/abenteuersport/schoenwetter-stoerung-im-karakorum/ Thu, 05 Jul 2018 14:28:23 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41307

Viel Schnee am Gasherbrum II

Kurze Schneepause im Karakorum –oder, wie es Felix Berg am Gasherbrum II mit einem Augenzwinkern beschreibt, eine „kleine Schönwetter-Störung“.  Zeit für die Bergsteiger, die Nase endlich mal wieder in den Wind zu halten und die eigenen Pläne zu überdenken. Dominik Müller, Chef und Expeditionsleiter des deutschen Veranstalters Amical Alpin hat beschlossen, die Zelte am 8051 Meter hohen Broad Peak abzubrechen und heimzukehren. „Das gesamte Material aus Lager 1 konnte geborgen werden“, schreibt Dominik heute auf Facebook. „Im Moment schneit es schon wieder, und im Aufstieg gingen einige Lawinen ab!“ Für Sonntag seien die Träger bestellt.

Stitzinger: „Zu viel Schnee in den Flanken und Rinnen“

Auch das von Luis Stitzinger geleitete Amical-Team, das den 7082 Meter hohen Urdok Kangri II erstmals besteigen wollte, hat das Handtuch geworfen. „Seit unserer Ankunft im BC hat es tagelang durchgeschneit. Es liegt nun ein halber Meter Neuschnee, auf 6.000 oder 7.000 m Höhe bis eineinhalb Meter“, schreibt Luis auf Facebook. „Die Route sieht elegant aus, aber es liegt viel zu viel Schnee in Flanken und Rinnen.“ Für die nächsten drei Tage werde nochmals über ein halber Meter Neuschnee erwartet, so Luis. Deshalb werde die Expedition frühzeitig  beendet: „So eine Saison mit derart beständigem Schlechtwetter habe ich im Karakorum noch nicht erlebt.“

Wie Russisch Roulette

Alex Gavan (l.) und Tunc Findik

Auch an den anderen Achttausendern Pakistans haben die Schneefälle die Lawinengefahr erhöht. Ein weiterer Aufstieg sei derzeit wie „Russisches Roulette“, schrieb etwa der Rumäne Alex Gavan vor drei Tagen. Alex hatte mit seinem türkischen Teampartner Tunc Findik die Aktivitäten am Nanga Parbat unterbrochen. Die beiden wollen den 8125 Meter hohen Berg ohne Flaschensauerstoff besteigen.

Bargiel und Golab ziehen zum K 2 um

Am Achttausender Gasherbrum II erklärten die Polen Andrzej Bargiel und Janusz Golab ihre Akklimationsphase dort „wegen des heftigen Schneefalls“ für beendet. „Es wird Zeit, ins K 2-Basislager umzuziehen und uns auf unser Hauptziel zu fokussieren“, schreibt Bargiel auf Instagram. Der 30-Jährige plant die erste komplette Skiabfahrt vom 8611 Meter hohen Gipfel des K 2. Im vergangenen Jahr war Bargiel mit diesem Vorhaben am zweithöchsten Berg der Erde gescheitert – wegen zu schlechten Wetters.

Göttler und Barmasse wollen G IV-Südwestwand durchsteigen

Gasherbrum IV

Der deutsche Bergsteiger David Göttler und der Italiener Hervé Barmasse werden froh sein, sich erst spät auf den Weg in den Karakorum gemacht zu haben. Die beiden befinden sich noch auf dem Anreise-Trekking. Verpasst haben sie definitiv nichts. Göttler und Barmasse wollen am 7925 Meter hohen Gasherbrum IV erstmals die Südwestwand durchsteigen – im Alpinstil, also ohne Flaschensauerstoff, Hochlager und Hochträger.

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Schnee bremst Bergsteiger in Pakistan https://blogs.dw.com/abenteuersport/schnee-bremst-bergsteiger-in-pakistan/ Fri, 29 Jun 2018 21:13:46 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41269

Broad-Peak-Basislager im Tiefschnee

Sommer im Karakorum? Derzeit fühlt es sich eher nach Winter an, zumindest was die Niederschläge angeht. Seit Tagen schüttelt Frau Holle ihre Betten über den höchsten Bergen Pakistans aus. „Heute den ganzen Tag über Schneefall“, schreibt Dominik Müller, Chef und Expeditionsleiter des deutschen Veranstalters Amical alpin vom Fuße des Achttausenders Broad Peak. „Unser Basislager verwandelt sich langsam in eine Winterlandschaft. Von den Hängen donnern im Stundentakt Lawinen!“ Der österreichische Expeditionsleiter Lukas Furtenbach stößt, ebenfalls am Broad Peak, ins gleiche Horn: „Harte Wetterbedingungen in diesem Jahr.“ Auch an den anderen Achttausendern Pakistans sieht es nicht anders aus. Egal ob am benachbarten K 2, am Gasherbrum I und II oder am Nanga Parbat – überall die gleichen Meldungen: Viel Schnee, hohe Lawinengefahr.

Mike Horn: „Sehr gefährlich“

Der südafrikanische Abenteurer Mike Horn hat bereits am vergangenen Wochenende am Nanga Parbat das Handtuch geworfen. „Es hat nun zwölf Tage lang im Basislager geschneit und oberhalb von 7000 Metern liegt jede Menge Schnee. Das macht den Berg sehr gefährlich“, schrieb der 51-Jährige auf Instagram. Da die Wetterprognose auch für die nächste Zeit schlecht sei, werde sich die Situation eher noch verschlimmern. „Der Berg wird hier bleiben, wir können also jederzeit in das großartige Pakistan zurückkehren.“ Mike war Anfang Juni als einer der ersten Bergsteiger im Nanga-Parbat-Basislager eingetroffen.

Noch mehr Schnee

Bis einschließlich Donnerstag erwarten die Meteorologen andauernde Schneefälle, die Lawinengefahr dürfte also weiter steigen. Ein überhasteter Aufbruch, bevor sich der Neuschnee gesetzt hat, könnte fatal enden. Die Bergsteiger brauchen also Geduld – und ein gutes Unterhaltungsprogramm im Basislager.

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Achttausender-Saison in Pakistan läuft https://blogs.dw.com/abenteuersport/achttausender-saison-in-pakistan-laeuft/ Wed, 13 Jun 2018 14:20:49 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41135

Nanga Parbat

Fast nahtlos ist die Frühjahrssaison an den höchsten Bergen Nepals in die Sommersaison an den Achttausendern Pakistans übergegangen. Die ersten Expeditionsteams haben die Basislager erreicht. So traf der südafrikanische Abenteurer Mike Horn bereits vor einer Woche auf der Diamir-Seite des Nanga Parbat ein. Inzwischen sind der 51-Jährige und seine Mitstreiter bereits einmal bis auf 5900 Meter aufgestiegen. Ebenfalls an dem 8125 Meter hohen Berg versucht sich Maya Sherpa. Im Mai hatte die 40 Jahre alte Sherpani am Kangchendzönga auf rund 8500 Metern umkehren müssen. Weniger als 100 Höhenmeter hatten Maya noch bis zum Gipfel gefehlt. Mit dem Rumänen Alex Gavan und dem Türken Tunc Findik haben sich zwei weitere bekannte Bergsteiger auf den Weg zum Nanga Parbat gemacht. Der 36 Jahre alte Gavan, im Frühjahr am Dhaulagiri gescheitert, hat bisher sechs Achttausender bestiegen.  Für den 46 Jahre alten Findik, den erfolgreichsten Höhenbergsteiger der Türkei, wäre der Nanga Parbat im Erfolgsfall sein zwölfter der 14 Achttausender.

Ziel: Gasherbrum-Neuland betreten

Die Gasherbrum-Gruppe

Die beiden Polen Adam Bielecki und Jacek Czech sowie der Deutsche Felix Berg werden im Gasherbrum-Massiv unterwegs sein. Akklimatisieren will sich das Trio am 8035 Meter hohen Gasherbrum II. Anschließend wollen die drei Bergsteiger versuchen, eine neue Route durch die Ostwand des 7925 Meter hohen Gasherbrum IV zu eröffnen.  Ein weiteres mögliches Ziel ist der noch unbestiegene 6955 Meter hohe Gasherbrum VII. Felix Berg hatte im Mai den Achttausender Cho Oyu in Tibet ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Im Frühjahr 2017 hatten Bielecki und Berg gemeinsam mit dem Kanadier Louis Rousseau und dem Briten Rick Allen die selten begangene Annapurna-Nordwestwand durchsteigen wollen, hatten aber wegen schlechten Wetters aufgeben müssen.

Achttausender Nr. 8 für von Melle und Stitzinger?

Alix von Melle und Luis Stitzinger

Auch das deutsche Höhenbergsteiger-Ehepaar Alix von Melle und Luis Stitzinger – beide haben sieben bestiegene Achttausender auf dem Konto – steuern die Gasherbrum-Gruppe an. Die 46-Jährige und ihr drei Jahre älterer Ehemann wollen im Alpinstil den 8080 Meter hohen Gasherbrum I, auch Hidden Peak genannt, von Süden her besteigen. Ihre Ski haben sie mit im Gepäck. Zuvor versuchen Alix und Luis, mit einer Gruppe des Expeditionsveranstalters Amical Alpin den 7082 Meter hohen Urdok Kangri II erstmals zu besteigen.  Luis leitet die Gruppe.

Am K 2 (8611 Meter) und dem benachbarten Broad Peak (8051 Meter) schlagen mehrere Expeditionsteams ihre Zelte auf. So hat sich – wie schon im Sommer 2017 – der Pole Andrzej Bargiel die erste komplette Skiabfahrt vom Gipfel des K 2 vorgenommen, des zweithöchsten Berg der Erde.

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Mingma Gyalje Sherpa: „Billiganbieter spielen mit dem Leben ihrer Kunden“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/mingma-gyalje-sherpa-billiganbieter-spielen-mit-dem-leben-ihrer-kunden/ Sun, 18 Mar 2018 17:52:36 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39969

Mingma Gyalje Sherpa

Sein Erfolgsgeheimnis? „Eigentlich ist es nur mein Job, Ich leite schließlich ein Unternehmen. Deshalb muss ich meine Kunden auf den Gipfel führen“, sagt mir Mingma Gyalje Sherpa, als wir uns in einem Café in Kathmandu gegenübersitzen. In den vergangenen Jahren hat sich der 31-Jährige zum Überflieger unter den Sherpas gemausert. Im Herbst 2015 kletterte er als Erster durch die Westwand des 6685 Meter hohen Chobutse im Rolwaling, seinem Heimattal – und das alleine. Es war die erste Soloerstbegehung eines Sherpas in Nepal. Auch als Expeditionsleiter sorgte er Schlagzeilen. 2017 stieg niemand so häufig über die magische 8000-Meter-Grenze wie Mingma: Insgesamt sechsmal betrat der Chef des Expeditionsveranstalters „Imagine Trek and Expedition“ die Todeszone: am Dhaulagiri, Makalu, K 2, Broad Peak und zweimal am Nanga Parbat. Viermal erreichte er den Gipfel (Dhaulagiri, Makalu, K 2, Nanga Parbat), die fünfte Besteigung am Broad Peak ist umstritten. „Ich werde in diesem Jahr an diesen Berg zurückkehren“, kündigt Mingma an. „Ich bin eigentlich immer noch ziemlich sicher, dass wir oben waren. Aber diesmal will ich zweifelsfrei den höchsten Punkt des Broad Peak erreichen, zum einen, um die Debatte zu beenden, zum anderen für mich selbst.“

Bessere Bedingungen im Herbst

Im Sommer am Nanga Parbat

Auch am Nanga Parbat hatte sich Mingma im Herbst vergangenen Jahres ein zweites Mal versucht, da er sich nicht sicher war, ob er bei seinem ersten Gipfelversuch im Sommer bei schlechtem Wetter wirklich den höchsten Punkt gefunden hatte. Gut drei Monate später erreichte er mit mehreren Kunden zweifelsfrei den Gipfel. „Die Bedingungen waren im September deutlich besser als im Sommer“, erzählt Mingma. „Vielleicht ist es wirklich das Erfolgsrezept der Zukunft, diesen Achttausender später im Jahr anzugehen.“

Erst Lhotse, dann Everest

Everest (l.) und Lhotse (Mitte)

In diesem April wird Mingma erst mal eine Lhotse-Everest-Expedition leiten. Zunächst will er zwei chinesische Kunden auf den 8516 Meter hohen Gipfel des Lhotse führen, anschließend sieben Chinesen auf den 8850 Meter hohen Mount Everest. Wie im Vorjahr setzt der Sherpa darauf, früh in der Saison erfolgreich zu sein: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir als erstes Team der Saison auf dem Lhotse stehen werden. Wir planen den Gipfelvorstoß für Ende April oder die erste Maiwoche.“ Anschließend will er sich dem Everest zuwenden, den er bereits fünfmal (mit Flaschensauerstoff) bestiegen hat. Dass es auf der Normalroute unter Umständen richtig voll wird, schreckt Mingma nicht ab. „Damit kann ich leben“, sagt der Expeditionsleiter. „Wir beschäftigen nur sehr erfahrene Sherpas und achten darauf, dass unsere Teams nicht zu groß sind.“

Gute Climbing Sherpas kosten Geld

Mingma auf dem Gipfel des K 2

Mingma Gyalje Sherpa hält nichts von den Billiganbietern unter den Expeditionsveranstaltern. „Ein geringes Budget bedeutet geringe Sicherheit. Wenn du erfahrene und gut trainierte Climbing Sherpas haben willst und damit eine höhere Sicherheit, musst du sie auch entsprechend besser bezahlen“, meint Mingma, der selbst ein Bergführer-Zertifikat der UIAGM (Internationale Vereinigung der Bergführerverbände) hat. „Die Billiganbieter sollten sich bewusst sein, dass sie mit dem Leben ihrer Kunden spielen. Eigentlich bräuchten wir Mindeststandards für Expeditionsveranstalter, aber ich bin skeptisch, ob wir sie jemals erhalten.“

„Andere Regeln müssen her“

Auf die Regierung setzt Mingma dabei wenig Hoffnung. Die inzwischen vom Obersten Gericht Nepals wieder gekippte neue Regel, doppelt Beinamputierten und blinden Bergsteigern keine Permits mehr zu erteilen, bezeichnet er als diskriminierend: „Es gibt viele behinderte Bergsteiger, die leistungsfähiger sind als Nicht-Behinderte.“ Um die Zahl der Gipfelanwärter am Everest zu reduzieren, müssten andere Regeln her, findet Mingma: „So könnte man beispielsweise verlangen, dass sie schon einen anderen Achttausender bestiegen haben. Oder wenigstens einen Siebentausender.“

Ziel: Alle 8000er ohne Atemmaske

Solo am Chobutse (2015)

Seine persönlichen Ambitionen als Bergsteiger stellt Mingma Gyalje Sherpa zunächst hintenan. Das bedeutet aber nicht, dass er seinen großen Traum aufgegeben hat. Der 31-Jährige möchte der erste Nepalese werden, dem es gelingt, alle 14 Achttausender ohne Flaschensauerstoff zu besteigen. „Drei fehlen mir noch in der Sammlung,“ sagt Mingma und meint den Mount Everest, den Gasherbrum II und die Shishapangma. Nimmt man den Broad Peak (s.o.) hinzu, wären es vier. „In diesem Jahr muss ich mich darauf konzentrieren, meine Kunden sicher auf Everest zu führen. Da kann ich nicht auf die Atemmaske verzichten. Aber vielleicht versuche ich es 2019.“

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Hoher oder höchster Punkt des Broad Peak? https://blogs.dw.com/abenteuersport/hoher-oder-hoechster-punkt/ Tue, 29 Aug 2017 14:47:07 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37305

Broad Peak

Chronisten des Bergsteigens im Himalaya und Karakorum wie die Deutschen Billi Bierling und Eberhard Jurgalski sind nicht zu beneiden. Zum einen stehen sie im Zeitalter des kommerziellen Höhenbergsteigens einer regelrechten Flut von Erfolgsmeldungen gegenüber, die kaum noch zu bewältigen ist. Zum anderen werden immer wieder Gipfelerfolge vermeldet, die objektiv betrachtet gar keine waren, weil die Bergsteiger nicht den höchsten Punkt erreichten. „Es wird immer schwieriger“, erzählte mir vor einiger Zeit Billi Bierling, in deren erfahrene Hände die legendäre Chronistin Elizabeth Hawley (inzwischen 93 Jahre alte) die Verantwortung für die Arbeit der Himalayan Database gelegt hat. „Ich bohre schon nach. Aber manchmal wünschte ich mir einfach, ich hätte mehr Zeit.“ Sie gehe davon aus, dass immer noch die meisten Bergsteiger ehrlich seien, zuweilen aber werde die Wahrheit „ein bisschen verzerrt“, beklagte Billi.

Strittig ist inzwischen auch, ob der nepalesische Expeditionsleiter Mingma Gyalje Sherpa am 4. August zum Ende der Sommersaison im Karakorum wirklich seine Gruppe auf den höchsten Punkt des Broad Peak geführt hat. Eberhard Jurgalski hat Mingmas Video, das im Schneetreiben aufgenommen wurde, mit anderen Gipfelvideos und -fotos verglichen und kommt zu dem Schluss, dass die Gruppe nicht den höchsten Punkt des Achttausenders, sondern eine andere Erhebung auf dem Gipfelgrat erreicht hat, mindestens 45 Minuten Stück vom Gipfel entfernt und rund 25 Meter niedriger als dieser.

Im Zweifel lieber noch einmal

Wirklich ganz oben?

Der Schwede Fredrik Sträng, der zwar nicht zu Mingmas Team gehörte, aber zusammen mit der Gruppe aufstieg, hat inzwischen öffentlich erklärt, er beanspruche infolge der nun vorliegenden Informationen nicht mehr für sich, auf dem Gipfel gewesen zu sein. „Ich bin mir nicht mehr hundertprozentig sicher, ob wir wirklich den Hauptgipfel erreicht haben oder nicht“, schrieb Fredrik auf Facebook und kündigte an, im nächsten Jahr wiederzukommen, um den Broad Peak ohne jeden Zweifel zu besteigen. „Ich möchte hier nichts vorwerfen, aber manchmal ist es vielleicht nicht die beste Idee, einen Gipfel im Schneesturm zu besteigen, genausowenig wie jemandem blind zu vertrauen, der irritiert ist, wenn du ihn fragst: Ist das der Gipfel?“ Genau das hatte Sträng einen pakistanischen Begleiter gefragt, und das gleich dreimal. Der Pakistani, der eine Woche vorher den Broad Peak bei gutem Wetter, zum insgesamt dritten Mal in seiner Karriere bestiegen hatte, hatte Fredrik dreimal versichert, dies sei wirklich der höchste Punkt.

Mitte Juni hatte Mingma Gyalje Sherpa mit einigen Kunden – ebenfalls im Schneetreiben – den Gipfelgrat des Nanga Parbat erreicht. Anschließend hatte der 31-Jährige öffentlich erklärt, er sei sich nicht hundertprozentig sicher, ob sie wirklich ganz oben gewesen seien. Dass bei schlechtem Wetter schon einmal gerne ein Vorgipfel zum Gipfel erklärt wird, ist nicht neu. So machten es einige Bergsteiger im vergangenen Frühjahr am Makalu. Beinahe gängige Praxis ist es unter kommerziellen Expeditionen am Manaslu. Dort stellte sich nach der Herbstsaison 2016 heraus, dass die meisten der rund 150 vermeintlichen „Gipfelstürmer“ den – zugegebenermaßen nicht leicht zugänglichen – höchsten Punkt gar nicht betreten, sondern ihre „Gipfelfotos“ in der Nähe gemacht hatten.

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Mingma G. Sherpa und Co. auch auf Broad Peak https://blogs.dw.com/abenteuersport/mingma-g-sherpa-und-co-auch-auf-broad-peak/ Fri, 04 Aug 2017 09:44:14 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37215

Broad Peak

Der Achttausendsassa hat wieder zugeschlagen. „Wir sind alle auf dem Gipfel des Broad Peak“, schrieb Mingma Gyalje Sherpa, Expeditionsleiter und Chef des nepalesischen Veranstalter Dreamers Destination heute auf Facebook.  Alle, das heißt laut Mingmas Angaben von gestern: zehn Bergsteiger. Bestätigt wurde der Gipfelerfolg  durch die Angaben des GPS-Trackers von John Snorri Sigurjónsson, einem von Mingmas Kunden. Für den 31 Jahre alten Mingma war es bereits der vierte Achttausender-Erfolg in diesem Jahr. Zuvor hatte der Sherpa mit Kunden im Frühjahr in Nepal den Dhaulagiri und den Makalu sowie am vergangenen Freitag den K 2 bestiegen. Zudem hatte er Anfang des Sommers am Nanga Parbat mit seinem Team den Gipfelgrat erreicht, war sich aber nicht sicher gewesen, ob er wirklich den höchsten Punkt erreicht hatte.

Sein Traum: Everest ohne Flaschensauerstoff

Mingma Gyalje Sherpa

Mit dem Broad Peak hat Mingma nun elf der 14 Achttausender auf seinem Konto. Da er auch an dem 8051 Meter hohen Berg im Karakorum auf Flaschensauerstoff verzichtete, hat er zehn der 14 höchsten Berge ohne Atemmaske bestiegen. „Wenigstens einmal will ich auch auf dem Everest ohne Flaschensauerstoff stehen“, sagte mir Mingma bei einem Interview Anfang des Jahres. Fünfmal hat er den höchsten Berg der Erde bereits mit Atemmaske bestiegen, dreimal (2011,2012, 2016) von der nepalesischen Südseite, zweimal von der tibetischen Nordseite aus (2007, 2010). Insgesamt fünfmal war Mingma in diesem Jahr oberhalb von 8000 Metern, was für eine Leistung! Nur vor einer Woche am K 2 griff er zur Sauerstoffflasche, sonst, so Mingma „wäre es nicht möglich gewesen, den Gipfel zu erreichen.“

Erfolgsrezept geht auf

Mingma Gyalje Sherpa ist einer von gut 40 Nepalesen mit einem Bergführer-Zertifikat des Weltverbands UIAGM. „Während der Ausbildung wurde uns beigebracht, unser besonderes Augenmerk auf die Sicherheit zu legen. Und für die kannst du nur sorgen, wenn du über eine Ausrüstung verfügst, die getestet wurde und sich bewährt hat, außerdem brauchst du gut ausgebildetes Personal und einen sehr genauen Wetterbericht“, sagt Mingma. Das Rezept scheint aufzugehen. Mingmas Erfolgsbilanz spricht für sich: Innerhalb einer Woche zwölf Bergsteiger auf dem Gipfel des K 2 und jetzt noch einmal zehn auf dem Broad Peak.

P.S.: Ich lasse jetzt mal drei Wochen in den Bergen die Seele baumeln – offline. 😉 Dann bin ich wieder für euch da. Versprochen!

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Später Gipfelversuch am Broad Peak https://blogs.dw.com/abenteuersport/spaeter-gipfelversuch-am-broad-peak/ Wed, 02 Aug 2017 15:23:33 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37199

Broad Peak (mit Schatten des K 2)

Mingma Gyalje Sherpa scheint die Nase nicht voll zu bekommen. Fünf Tage nach dem Gipfelerfolg am K 2, als unter seiner Führung zwölf Bergsteiger den Gipfel des 8611 Meter hohen Berg im Karakorum erreicht hatten, brach der 31 Jahre alte Expeditionsleiter des nepalesischen Veranstalters Dreamers Destination mit einem Team zu einem späten Versuch am benachbarten Broad Peak auf. Nach Angaben des GPS-Trackers seines Kunden John Snorri Sigurjónsson erreichte das Team heute Lager 2 auf rund 6200 Metern. John war in der vergangenen Woche der erste Isländer auf dem Gipfel des K 2, des zweithöchsten Bergs der Erde.

Mingma Gyalje Sherpa

Der Unermüdliche

„Wir haben uns nach der erfolgreichen Besteigung des K 2 gut erholt“, schrieb Mingma gestern auf Facebook. „Wir sind als einziges Kletterteam im gesamten Gebiet des Baltoro-Gletschers übrig geblieben. Wer außer Mingma und Sigurjónsson zum Team gehört, ist noch unklar. Im Erfolgsfall wäre der Expeditionsleiter in diesem Jahr fünfmal auf eine Höhe über 8000 Meter aufgestiegen. Vor dem Erfolg am K 2 hatte Mingma im Frühjahr in Nepal mit Kunden den Dhaulagiri und den Makalu bestiegen. Anfang des Sommers erreichte er mit einem Team den Gipfelgrat des Nanga Parbat, war sich aber nicht sicher, ob er im Schneetreiben wirklich den höchsten Punkt gefunden hatte.

Update 3. August: Mingma G. Sherpa und weitere neun Bergsteiger haben am Broad Peak ihr Lager 3 auf rund 7000 Meter Höhe aufgeschlagen. Geplanter Gipfelverstoß am Freitag!

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Cadiach macht die 14 Achttausender voll https://blogs.dw.com/abenteuersport/oscar-cadiach-macht-die-14-achttausender-voll/ Thu, 27 Jul 2017 16:48:52 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37109

Oscar Cadiach

Die Beatles können Oscar Cadiach nicht gemeint haben, als sie für ihren Song „When I’m sixty-four“ die Textzeile schrieben: „Yours sincerely, wasting away“ (Mit besten Grüßen, dahinsiechend). Der spanische Bergsteiger ist zwar 64 Jahre alt, aber von Dahinsiechen kann keine Rede sein. Er ist sicher fitter als die meisten 32-Jährigen. Heute hat Oscar sein großes Projekt vollendet: Der Katalane bestieg im Karakorum den 8051 Meter hohen Broad Peak und hat nun auf allen 14 Achttausendern gestanden, ohne einmal zur Atemmaske gegriffen zu haben. Seinen ersten Achttausender hatte Cadiach vor 33 Jahren ebenfalls in Pakistan bestiegen: den Nanga Parbat.

„Es war sehr hart“

Broad Peak

„Wir haben den Gipfel erreicht! Ich stehe oben“, sagte Oscar dem katalanischen Sender Tarragona Radio. „Wir hatten die ganze Zeit über Wind, es war sehr hart. Ich bin mit Ali, Tunc und Yosuf aufgestiegen.“ Der 41 Jahre alte Muhammad Ali „Sadpara“ zählt zu den besten Bergsteigern Pakistans. Ende Februar 2016 gelang ihm zusammen mit Simone Moro und Alex Txikon die erste Winterbesteigung des Nanga Parbat. Für den 45 Jahre alten Tunc Findik, den erfolgreichsten Höhenbergsteiger der Türkei, war der Broad Peak sein elfter Achttausender. Viertes Teammitglied war der pakistanische Hochträger Yosuf.

Erste Norwegerin auf dem Broad Peak

Laut einer Nachricht von Mingma Gyalje Sherpa, dem Chef des nepalesischen Veranstalters Dreamers Destination, auf Facebook erreichten auch Kari Dybsjord Røstad und der Pakistaner Amin Ullah den Gipfel des Broad Peak. Kari war damit die erste Norwegerin auf dem Broad Peak, Amin Ullah der vierte Pakistaner, der alle fünf Achttausender seines Heimatlandes bestiegen hat. Mingma bedankte sich auch bei dem Pakistaner Ali Reza. Ob auch er den höchsten Punkt erreicht hat, blieb zunächst unklar.

Freitag Gipfeltag am K 2?

Basislager am K 2

Am K 2, dem zweithöchsten Berg der Erde, könnte es – wenn alles klappt – am Freitag die ersten Gipfelerfolge seit 2014 geben. 14 Bergsteiger, darunter neun Sherpas, hatten am Mittwoch Lager 4 auf rund 7650 Meter Höhe aufgeschlagen. „Eine Schneeauflage von einem halben bis zu einem Meter kostete alle Kraft“, schrieb der Isländer John Snorri Sigurjónsson auf Facebook. „Wir brauchten zwölf Stunden von Lager 3 bis Lager 4.“ Laut John brachen die Bergsteiger am Donnerstagabend Ortszeit in Richtung des 8611 Meter hohen Gipfels auf. Also Daumen drücken!

P.S.: John Snorri Sigurjónsson hat ebenso wie die amerikanisch-britische Bergsteigerin Vanessa O’Brien einen GPS-Tracker dabei. Wenn ihr nachschauen wollt, hier sind die Links zu den Geräten: Johns und Vanessas.

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K 2 und Broad Peak: Gipfel in Reichweite https://blogs.dw.com/abenteuersport/k-2-und-broad-peak-gipfel-in-reichweite/ Wed, 26 Jul 2017 17:50:09 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37099

K 2, der „König der Achttausender“

Streckt der K 2 doch noch die Hand zur Versöhnung aus? Trotz der schwierigen Wetter- und Schneeverhältnisse am zweithöchsten Berg der Erde haben mehr als ein Dutzend Bergsteiger das letzte Hochlager auf der Schulter des K 2 erreicht. „Er ist gerade in Lager 4 angekommen“, schrieb heute Lina Moey, die Lebensgefährtin des Isländers John Snorri Sigurjonsson, auf Facebook. „Er ist sehr müde, nach fast zwölf Stunden Klettern. Es war ein sehr langer Tag, und der Schnee reichte an einigen Stellen bis an seine Hüfte. 14 Leute planen, den Gipfel zu besteigen, neun von ihnen sind Sherpas. Sie mussten anderthalb Meter Schnee wegbuddeln, um ihr  Zelt aufzubauen.“ Am 16. Mai hatte der 44 Jahre alte Sigurjonsson in Nepal den 8516 Meter hohen Lhotse bestiegen. Er war der erste Isländer auf dem vierthöchsten Berg der Erde. Auch auf dem K 2 wäre er der erste Bergsteiger seines Landes.  Johns GPS-Tracker zeigt eine Höhe von 7650 Metern an.

Furtenbach-Team kehrt heim, Bargiel noch im Basislager

Diese Höhe hat auch die britisch-amerikanische Bergsteigerin Vanessa O’Brien erreicht . „Lager 4“, twitterte die 52-Jährige kurz und bündig, mit einem Link zu ihrem GPS-Tracker. Wie Sigurjonsson gehört auch O’Brien zum Team des nepalesischen Veranstalters Dreamers Destination. Vanessa versucht sich das dritte Jahr in Folge am K 2. Sollte sie den Gipfel erreichen, wäre es ihr fünfter Achttausender.  Abgestiegen ist hingegen heute das Team des österreichischen Expeditionsveranstalters Furtenbach Adventures. „Bedauerlicherweise spielt das Wetter am K 2 wieder einmal sein eigenes Spiel“, teilte der Veranstalter mit. „Sehr schnell wurde die Lawinengefahrt dramatisch hoch. Deshalb entschied das Team, anzuhalten und ins Basislager abzusteigen. Wie wollen unsere Sherpas nicht in diese Gefahr bringen.“ Die Mitglieder des Teams trafen wohlbehalten am Fuße des Bergs ein und wollen morgen den Heimweg antreten. „Wir sitzen immer noch im Basislager und warten darauf, dass sich das Wetter bessert“, schrieb Andrzej Bargiel heute auf Facebook. Der 29 Jahre alte Pole will den K 2 erstmals vom Gipfel bis ins Basislager ohne Unterbrechung mit Skiern abfahren. Andrzej und seinem Team droht jedoch allmählich die Zeit davonzulaufen.

Cardiach und Co. im letzten Hochlager

Broad Peak

Am benachbarten Achttausender Broad Peak haben der Spanier Oscar Cardiach und seine Mitstreiter Lager 3 auf 7200 Metern erreicht und planen, am morgigen Donnerstag zum 8051 Meter hohen Gipfel aufzusteigen – wenn die Verhältnisse es zulassen.  Zu Cardiachs Team gehören Tunc Findik, mit zehn bestiegenen Achtausendern der erfolgreichste Höhenbergsteiger der Türkei,  Muhammad Ali „Sadpara“, der 2016 einer der Winter-Erstbesteiger des Nanga Parbat war, sowie der Balti-Hochträger Yosuf.  Der Broad Peak ist der letzte der 14 Achttausender, der dem 64 Jahre alten Katalanen Cardiach noch in seiner Sammlung fehlt. Allesamt hat Oscar ohne Flaschensauerstoff bestiegen.

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Harte Tage im Karakorum https://blogs.dw.com/abenteuersport/harte-tage-im-karakorum/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/harte-tage-im-karakorum/#comments Tue, 25 Jul 2017 13:22:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37079

Schatten des K 2 fällt auf den Broad Peak (damals, 2004, herrschte besseres Wetter)

Sauhart oder unmöglich? Diese Frage dürfte in den nächsten Tagen an den Achttausendern K 2 und Broad Peak wohl abschließend beantwortet werden.  An beiden Bergen laufen Gipfelversuche, die wahrscheinlich letzten der Saison. „Alles dreht sich am K 2 ums Wetter“, schreibt Mingma Gyalje Sherpa, Expeditionsleiter und Chef des nepalesischen Dreamers Destination, heute auf Facebook. „Wir hatten jetzt drei Tage schlechtes Wetter, obwohl es laut Wetterbericht gut werden sollte.  Einige Teams haben bereits aufgegeben. Auch einige meiner Teammitglieder steigen ab. Aber abwarten, wir wollen uns den 27. Juli ansehen.“

Hohe Lawinengefahr

Die meisten Teams hatten Donnerstag als Gipfeltag mit günstigen Wetterbedingungen avisiert. Zu Mingmas Mannschaft, die auf der Abruzzi-Route unterwegs ist, gehört auch die britisch-amerikanische Bergsteigerin Vanessa O’Brien. Der GPS-Tracker der 52-Jährigen gibt ihre heute erreichte Höhe mit rund 7000 Metern an. Vanessa versucht sich bereits das dritte Jahr in Folge am K 2. Sie hat bisher vier Achttausender bestiegen: Mount Everest (2010), Shishapangma, Cho Oyu (beide 2011) und Manaslu (2014).

Der Neuseeländer Adam Parore und seine Mitstreiter haben wegen des vielen Neuschnees, der über Nacht im oberen Bereich des K 2 gefallen ist, ihren Gipfelversuch aufgegeben. „Unsere Chance voranzukommen ist gleich Null, die Lawinengefahr dagegen plötzlich sehr real und lebensbedrohlich“, schreibt der frühere Cricket-Star auf Instagram. Der 46-Jährige war früher Mitglied der „Black Caps“, der neuseeländischen Cricket-Nationalmannschaft. 2011 bestieg Parore den Mount Everest.

Cadiach und Co. in Wartestellung

Auch am Broad Peak, in Nachbarschaft des K 2, kämpfen Bergsteiger gegen das widrige Wetter und die schwierigen Bedingungen am Berg. Anhaltender Schneefall und Windgeschwindigkeiten von 50 km/h stoppten erst einmal den weiteren Aufstieg des Spaniers Oscar Cadiach und seiner Teamgefährten. Sie wollten zunächst  in Lager 2 auf 6300 Metern abwarten, ob sich das Wetter bessere, hieß es. Der Broad Peak ist der letzte der 14 Achttausender, der dem 64 Jahre alten Katalanen noch in seiner Sammlung fehlt. Allesamt hat Oscar ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Cadiach hat ein starkes Team um sich geschart: Mit dabei sind Tunc Findik, mit zehn bestiegenen Achtausendern der erfolgreichste Höhenbergsteiger der Türkei und Muhammad Ali „Sadpara“, der 2016 zu den Winter-Erstbesteigern des Nanga Parbat gehörte, sowie ein Balti-Hochträger.

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Gipfelerfolge am Broad Peak und Nanga Parbat https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelerfolge-am-broad-peak-und-nanga-parbat/ Tue, 11 Jul 2017 12:51:04 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36977

Broad Peak

Aus Pakistan werden heute die ersten Besteigungen des 8051 Meter hohen Broad Peak in dieser Sommersaison gemeldet. Sieben Mitglieder aus dem Team des österreichischen Expeditionsveranstalters Furtenbach Adventures und vier Bergsteiger aus dem Team des Schweizer Anbieters Kobler@Partner hätten den Gipfel des zwölfthöchsten Bergs der Erde erreicht, hieß es. Furtenbach Adventures teilte mit, Expeditionsleiter Rupert Hauer sei gemeinsam mit drei Sherpas und drei Kunden der ersten Gipfelerfolg der Saison am Broad Peak gelungen – und das, obwohl oberhalb des letzten Hochlagers ein Meter Neuschnee gelegen habe: „Die Sherpas haben einen unglaublichen Job erledigt und wirklich hart gearbeitet.“

Cadiach drehte um

Laut Kobler@Partner erreichte auch deren Expeditionsleiter Herbert Rainer mit zwei Kunden und einem pakistanischen Bergsteiger den höchsten Punkt. Am Wochenende hatte der Spanier Oscar Cadiach mit seiner Gruppe seinen ersten Gipfelversuch wegen der großen Neuschneemengen im oberen Bereich des Bergs abgebrochen und war ins Basislager zurückgekehrt. Der Broad Peak ist der letzte der 14 Achttausender, der dem 64 Jahre alten Katalanen Cadiach noch in seiner Sammlung fehlt.

Ohne Finger auf den Nanga Parbat

Kim Hong Bin

Bereits am Samstag ereichten nach Angaben des pakistanischen Bergsteigerverbands ACP acht Bergsteiger den 8125 Meter hohen Gipfel des Nanga Parbat. Unter ihnen waren auch der Koreaner Kim Hong Bin und sein nepalesischer Climbing Sherpa Lakpa. Kim hatte sich 1991 am Denali, dem höchsten Berg Nordamerikas, so schwere Erfrierungen zugezogen, dass alle zehn Finger hatten amputiert werden müssen. Für den 53-Jährigen war der Nanga Parbat der elfte Achttausender. Im vergangenen Mai hatte er in Nepal den Lhotse bestiegen, den vierthöchsten Berg der Erde. Neben Kim und Lakpa Sherpa erreichten laut ACP vier weitere Bergsteiger aus Nepal, ein Chinese und ein Japaner am Samstag den Gipfel des Nanga Parbat.

Spur endet an der Abrisskante

Tragische Gewissheit

Derweil gab der rumänische Bergsteiger Alex Gavan nach Informationen der Internetseite „Altitude Pakistan“ Einzelheiten der Suchaktion nach dem Spanier Alberto Zerain und dem Argentinier Mariano Galvan bekannt. Die beiden waren  – wie berichtet – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei einem Lawinenunglück am Mazeno Grat ums Leben gekommen waren.  Gavan hatte die Suche nach den beiden Vermissten vom Basislager am Nanga Parbat aus koordiniert und war auch in einem der beiden pakistanischen Rettungshubschrauber mitgeflogen. „Wir haben das Gebiet intensiv abgesucht, wir blickten in offene Gletscherspalten, suchten die nahegelegenen Täler ab“, schreibt Alex. „Wir suchten den Mazeno Grat ab, bis fast hinauf auf 7400 Meter, viel weiter als sie, realistisch betrachtet, hätten hinaufgeklettert sein können.“ Ohne Erfolg. Gavan präsentierte Fotos, auf denen eine Spur im Schnee zu sehen ist. Sie endet an der Abrisskante einer Lawine. Der Ort des letzten Signals, das der GPS-Tracker Zerains und Galvans gesendet hatte, liegt im Auslauf der Lawine. „Dieser Beweis war viel zu hart, viel zu schwer, um ihn zu verdauen“, schreibt Alex. „Aber nun war alles klar.“

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Achtung, Fixseil-Schmarotzer! https://blogs.dw.com/abenteuersport/achtung-fixseil-schmarotzer/ Thu, 29 Jun 2017 12:30:13 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36867

Basislager am K 2

Dicke Luft in den Basislagern am K 2 und dem benachbarten Achttausender Broad Peak. „Ich bin überrascht, hier Bergsteiger ohne Seile zu sehen“, schreibt Mingma Gyalje Sherpa, der Chef des nepalesischen Expeditionsveranstalters Dreamers Destination aus dem Basislager zu Füßen des K 2, des zweithöchsten Bergs der Erde. Allein auf der Normalroute über den Abruzzi-Sporn seien drei Teams ohne Seile unterwegs. „Wenn das die Art und Weise ist, wie sich Bergsteiger dem K 2 nähern, können wir damit rechnen, dass sich die Ereignisse von 2008 wiederholen“, sagt der 31 Jahre alte Nepalese. Damals waren bei einem regelrechten Massenansturm auf den 8611 Meter hohen Gipfel des K 2 elf Bergsteiger aus sieben Nationen ums Leben gekommen.

Mingma hat sich mit dem österreichischen Veranstalter Lukas Furtenbach geeinigt, dass Dreamers Destination die Fixseile auf der Abruzzi-Route am K 2 anbringt und Furtenbach Adventures jene auf der Normalroute am 8051 Meter hohen Broad Peak, um die Seile anschließend wechselseitig zu nutzen. Auch der Furtenbach ist stinksauer, dass sich andere Teams weder an den Arbeiten, die Route zu sichern, noch an den Kosten beteiligen.

„Unfair und Betrug“

Broad Peak

„Ich finde es, gelinde gesagt, absolut untragbar, unvorbereitet nach den großen kommerziellen Teams anzureisen, deren Fixseile zu nutzen und dann nicht die Fairness mitzubringen, einen Beitrag dazu zu leisten“ schreibt mir Lukas. „Diese Teams/Bergsteiger müssten zum Großteil wieder abreisen ohne Fixseile, weil sie den Berg nicht im Alpinstil besteigen können. Das ist Schmarotzen. Es ist unfair und Betrug.“ Sein pakistanischer Verbindungsoffizier habe mit den Offizieren der anderen Teams über das Problem gesprochen, jedoch ohne Erfolg, schreibt Lukas. Der 39-Jährige droht, die Teams öffentlich zu benennen, sollten sie sich bis zuletzt weigern, ihren Beitrag zu leisten und trotzdem die Fixseile nutzen. Auch nicht gut zu sprechen ist Furtenbach auf die selbsternannten „Profis“, sie sich von den kommerziellen Kunden absetzen wollen: „Zwei Amerikaner sagen, sie gehen mit ihrem 40-Meter-Seil im Alpinstil und zahlen nichts. Im gleichen Atemzug erklären sie, dass sie unsere Seile verwenden werden, wenn es nötig ist.“

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Der schnelle Mingma https://blogs.dw.com/abenteuersport/der-schnelle-mingma/ Sat, 17 Jun 2017 19:43:35 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36705

Mingma Gyalje Sherpa

Er verdient sich immer mehr den Beinamen „Der Frühstarter“. Während die meisten anderen noch damit beschäftigt sind, ihre Basislager im Karakorum einzurichten, führte Mingma Gyalje Sherpa, Chef des nepalesischen Expeditionsveranstalters Dreamers Destination, bereits am vergangenen Sonntag ein Team auf den 8125 Meter hohen Gipfel des Nanga Parbat. Der Erfolg am neunthöchsten Berg der Erde war gleichzeitig der erste der Sommersaison an den Achttausendern Pakistans. Auch in der zurückliegenden Frühjahrssaison in Nepal und Tibet hatte Mingma den ersten Achttausender-Erfolg vorgelegt: Der 31-Jährige erreichte am 30. April mit seinem Team den Gipfel des 8167 Meter hohen Dhaulagiri. Keine zwei Wochen später stand er mit Tashi Sherpa und einem Kunden aus China auf dem 8485 Meter hohen Hauptgipfel des Makalu – auch auf diesem Gipfel war Mingma der erste in diesem Frühjahr.

Bald Nummer zwölf?

Gipfel im Abendlicht

Der Nanga Parbat war Mingmas elfter Achttausender. Bis auf den Mount Everest – auf dem er bisher fünfmal stand – hat er sie allesamt ohne Atemmaske bestiegen. „Ich möchte auch den Everest wenigstens einmal ohne Flaschensauerstoff schaffen“, verriet mir der Sherpa unlängst. Zunächst aber schickt er sich an, Achttausender Nummer zwölf folgen zu lassen. Nach dem Nanga Parbat machte sich Mingma mit einem Team von Dreamers Destination auf den Weg zu Broad Peak und K 2. Sein Ziel: Er will auch diese beiden Achttausender in diesem Sommer besteigen. Der 8051 Meter hohe Broad Peak fehlt noch in Mingmas Sammlung. Den 8611 Meter hohen Gipfel des K 2, des zweithöchsten Bergs der Erde, hatte er bereits 2014 erreicht.

Bergsteiger aus Nepal ins Licht holen

Mingma im Mai auf dem Gipfel des Makalu

Mingma Gyalje Sherpa gehört zur neuen Generation von Sherpa-Unternehmern: Jung, gut ausgebildet, seriös und erfolgreich. Der 31-Jährige hat ein Bergführer-Zertifikat des Weltverbands UIAGM, sein Unternehmen Dreamers Destination genießt in der Szene einen sehr guten Ruf. Zudem ist Mingma ein ausgezeichneter Bergsteiger. So sorgte er im Herbst 2015 mit seiner Solo-Erstbegehung der Westwand des 6685 Meter hohen Chobutse für Schlagzeilen. Nepalesische Bergsteiger würden nicht ausreichend wertgeschätzt, findet Mingma: „Sie sind fast immer der Grund für erfolgreiche Expeditionen an Sieben- und Achttausendern. Meistens bleiben sie jedoch unsichtbar. Ich will sie ins Licht holen.“ Der Sherpa ist noch Single: „Ich möchte erst einmal dafür sorgen, dass ich mich später an schöne Bergtouren erinnern kann. Wenn ich eine Familie habe, werde ich dazu nicht mehr in der Lage sein.“

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Lindic und Cesen erreichen Gasherbrum IV-Nordgipfel https://blogs.dw.com/abenteuersport/lindic-und-cesen-erreichen-gasherbrum-iv-nordgipfel/ Fri, 29 Jul 2016 15:29:47 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33350 Gasherbrum IV

Gasherbrum IV (Nordwestgrat links)

Schöner Erfolg für Luka Lindic und Ales Cesen im Karakorum: Die beiden slowenischen Bergsteiger erreichten nach Informationen der Internetseite Altitude Pakistan am Dienstag den Nordgipfel des Gasherbrum IV, der rund 20 Meter niedriger ist als der 7932 Meter hohen Hauptgipfel. Luka und Ales benötigten drei Tage, um über den Nordwestgrat aufzusteigen. Es war erst die vierte Begehung der Route, die 1986 von den Australiern Greg Child und Tim Macartney-Snape sowie dem US-Amerikaner Tom Hargis eröffnet worden war. Laut Altitude Pakistan erschwerte heftiger Schneefall den Abstieg der beiden Slowenen. Sie hätten gestern „glücklich, erschöpft und ausgezehrt“ das Basislager erreicht.

Extrem anspruchvoll

Ursprünglich hatten der 28 Jahre alte Lindic und der 34 Jahre alte Cesen durch die G IV-Westwand (auch „Shining Wall“ genannt) klettern wollen, hatten ihren Plan aber wegen der Verhältnisse in der Wand verworfen. Der Fast-Achttausender Gasherbrum IV, der sechsthöchste Berg Pakistans, gilt als technisch extrem anspruchsvoll. Erstmals bestiegen hatten ihn 1958 die Italiener Walter Bonatti und Carlo Mauri über den Nordostgrat.

Zur Akklimatisierung auf einen Achttausender

Lindic (r.), Cesen und Prezelj (l.) 2015 in Courmayeur

Lindic (r.), Cesen und Prezelj (l.) 2015 in Courmayeur

Lindic und Cesen hatten zur Akklimatisierung (!) für den G IV am 29. Juni den 8051 Meter hohen Broad Peak bestiegen. Es war der erste Achttausender-Gipfelerfolg im Karakorum in dieser Saison. Die beiden gehören zur jungen Generation sehr starker slowenischer Kletterer. 2015 wurden sie gemeinsam mit ihrem Landsmann Marko Prezelj für die Erstdurchsteigung der Nordwand des 6657 Meter hohen Hagshu in Nordindien mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet, dem „Oscar der Bergsteiger“.

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Gipfelerfolge im Karakorum https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelerfolge-im-karakorum/ Wed, 27 Jul 2016 21:49:11 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33296 Nanga Parbat

Nanga Parbat

Der Karakorum bleibt unberechenbar. Die Bergsteiger-Saison in Pakistan neigt sich langsam, aber sicher dem Ende zu – und die Zahl der Gipfelerfolge ist überschaubar. Am Nanga Parbat erreichten der Spanier Ferran Latorre, der Franzose Hélias Millerioux und der Bulgare Bojan Petrow den höchsten Punkt auf 8125 Metern. „Sieben intensive Tage, aber es hat sich gelohnt“, twitterte Latorre (siehe auch Video unten). Für ihn war es der 13. Achttausender, allesamt bestieg er ohne Flaschensauerstoff. Jetzt fehlt dem 45-Jährigen in seiner Sammlung nur noch der Mount Everest. Ferran will ihn im Frühjahr 2017 angehen. Bojan Petrov stand bisher auf acht der 14 höchsten Berge der Welt. Der Nanga Parbat war nach der Annapurna und dem Makalu bereits sein dritter Achttausender in diesem Jahr.

Lawine am K 2

Am K 2, dem mit 8611 Metern zweithöchsten Berg der Erde, wird die Saison dort wohl wieder einmal ohne Gipfelerfolg bleiben. Nachdem eine Lawine vor vier Tagen das komplette Lager 3 auf 7315 Metern unter sich begraben hatte, begannen die kommerziellen Expeditionen damit, ihre Zelte am „König der Achttausender“ abzubrechen. Gott sei Dank waren die Bergsteiger noch unterhalb von Lager 3, als die Lawine abging.

Achttausender als Akklimatisierung

Gasherbrum IV

Gasherbrum IV

Vom 8034 Meter hohen Gasherbrum II wurden acht Gipfelerfolge vermeldet. Am Broad Peak haben bisher nur die beiden Slowenen Luka Lindic und Ales Cesen den höchsten Punkt auf 8051 Metern erreicht – sehr früh in der Saison und als Akklimatisierung (!) für ein noch ambitionierteres Ziel: die Durchsteigung der Westwand des 7932 Meter hohen Gasherbrum IV. Die „Shining Wall“ ist bisher erst zweimal durchstiegen worden, erstmals 1985 im Alpinstil vom Österreicher Robert Schauer und dem Polen Wojciech Kurtyka und 1997 durch ein koreanisches Team. Lindic und Cesen gehören zur jungen Generation sehr starker slowenischer Kletterer. 2015 wurden sie gemeinsam mit ihrem Landsmann Marko Prezelj für die Erstdurchsteigung der Nordwand des 6657 Meter hohen Hagshu in Nordindien mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet, dem „Oscar der Bergsteiger“.

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