Buch – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Gelesen: Meine Glückseligkeit an der Grenze zum Tod https://blogs.dw.com/abenteuersport/gelesen-meine-glueckseligkeit-an-der-grenze-zum-tod/ Wed, 06 Dec 2017 18:09:31 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38761 Ein Buch wie eine Direttissima durch eine Felswand – immer geradeaus, keine Ausflüchte, keine Kompromisse. Tamara Lunger mag vieles sein, aber sicher keine Diplomatin. „Ehrlichkeit“, schreibt die 31 Jahre alte Extrembergsteigerin aus Südtirol, stehe „ganz oben auf der Liste der Dinge, die für mich eine Bedeutung haben“. Das dürfte einerseits den Umgang mit ihr nicht immer bequem machen, andererseits wird wohl niemand behaupten können, er wisse nicht, woran er bei ihr sei. Das gilt auch für „Meine Glückseligkeit an der Grenze zum Tod“, Tamaras erstes Buch, dessen Lektüre ich euch – trotz des etwas sperrigen Titels – unbedingt empfehle. Weil es spannend, gut geschrieben und eben grundehrlich ist.

Gott im Ohr

Erfolgsteam: Alex, Tamara, Simone, Ali (v.l.)

Tamara Lunger ist die Fast-Wintererstbesteigerin des Nanga Parbat. Nur 70 Meter unter dem 8125 Meter hohen Gipfel in Pakistan kehrt sie um, weil ein Satz „dröhnend meinen Geist umschließt“, wie die Südtirolerin schreibt: „Wenn du auf den Gipfel steigst, wirst du nicht mehr nach Hause kommen …“.  Es geht ihr schlecht an diesem 26. Februar 2016. Alles, was sie isst oder trinkt, erbricht sie sofort wieder. Trotzdem kämpft sie sich weiter hoch – bis zu dem Umkehrpunkt knapp unterhalb des Gipfels. Gott habe in diesem Augenblick zu ihr gesprochen, ist Tamara überzeugt. Sie steigt ab – auch um ihre Teampartner Simone Moro, Alex Txikon und Muhammad Ali „Sadpara“, die an diesem Tag den Gipfel erreichen und Alpingeschichte schreiben, nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

Zwischen Leben und Tod

Tamara Lunger

Kurz vor dem letzten Hochlager rutscht Tamara nach dem Sprung über eine Gletscherspalte aus und stürzt den steilen Hang hinab. Sie sieht dem Tod ins Auge. „Im Grunde habe ich immer gewusst, dass es eines Tages passieren könnte und jedes Mal, wenn ich auf Expedition gehe, bereite ich mich darauf vor. Aber meine Liebe zu den Bergen ist viel stärker. Die Berge geben mir so viel, um nicht zu sagen alles, und im Gegenzug bin ich bereit, für all dies zu sterben“, beschreibt Lunger diesen Moment zwischen Leben und Tod. „Ich schreie nicht, fluche nicht, ich stürze, aber in meinem Innern bin ich unbeschwert und gelassen.“

Dominante Liebe

Die Winterexpedition zum Nanga Parbat steht im Mittelpunkt von Tamaras Buch, doch der Leser erfährt auch, warum sie so geworden ist, wie sie heute ist. Offen beschreibt sie, wie sie als Kind eine Riesenangst vor Männern hatte; wie sie lernen musste, mit ihrem unbändigen Ehrgeiz umzugehen; wie schwer sie sich mit Beziehungen tut, weil ihre Liebe zu den Bergen so dominant ist. Eigentlich wollte ich an dieser Stelle ein weiteres Zitat einfügen, lasse es aber. Lest das Buch doch einfach selbst! Es lohnt sich. Ehrlich!

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Gelesen: Der nächste Schritt https://blogs.dw.com/abenteuersport/gelesen-der-naechste-schritt/ Sun, 04 Dec 2016 16:08:45 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34363 Buch_Steck_Der_Naechste_SchrittGestern war wieder mal so ein Abend in meiner Heimatstadt Köln. Nebel, keine fünf Meter Sicht, dazu knackig kalt, glatte Straßen. Ein Wetter, wie es herrschte, wenn in den Edgar-Wallace-Filmen meiner Kindheit die Mörder ihr Unwesen trieben. Ein Wetter, bei dem du keinen Hund vor die Tür schicken, geschweige denn einen Fuß vor dieselbe setzen würdest. Ein Wetter, um sich einen Jagertee aufzugießen, sich in den Sessel zu setzen und zu einem guten Buch zu greifen. Wie dem neuen Buch von Ueli Steck, „Der nächste Schritt“, das er in bewährter Zusammenarbeit mit der Autorin Karin Steinbach verfasst hat.

Leben geriet aus dem Ruder

Seit vielen Jahren ist Ueli eine feste Größe im Extrembergsteigen, sei es wegen seiner Speedbegehungen in den Alpen oder seinen großartigen Projekten im Himalaya. Der Schweizer, der Anfang Oktober seinen 40. Geburtstag feierte, gehört unbestritten zu den besten Bergsteigern der Welt. Steck hat viele Glanzlichter gesetzt. Dass ausgerechnet sein bisher wohl größter Erfolg, die Solodurchsteigung der Annapurna-Südwand im Herbst 2013  auf einer im oberen Bereich neuen Route, ihn in eine tiefe persönliche Krise stürzte, dürfte vielen so noch nicht bekannt sein. „Ich hatte Angstzustände“, schreibt Ueli. „Mein Leben geriet aus dem Ruder, für Monate.“

Auge in Auge mit dem Tod

Steck war sich bewusst, dass er die Schraube bei diesem Projekt eigentlich überdreht hatte. Dass er „Auge in Auge mit dem selbst verschuldeten Tod gestanden“ hatte. Wenige Monate zuvor, im Frühjahr 2013, war Ueli im Everest-Hochlager von einem aufgebrachten Sherpa-Mob beinahe gelyncht worden. Auch damals hatte er dem Tod ins Gesicht geblickt, jedoch auf eine andere Art und Weise. Steck beschreibt in seinem Buch offen und ehrlich, wie er sich in extremen Situationen wie diesen gefühlt hat. Und es gab weitere in den vergangenen Jahren.

Der Mensch hinter der „Maschine“

Auch seine alpinen Leistungen kommen in dem Buch nicht zu kurz, etwa wenn Ueli von seinen Besteigungen der 82 Viertausender der Alpen in 61 Tagen berichtet. Der Leser erfährt, wie Steck tickt und kann möglicherweise hinterher auch besser nachvollziehen, dass Ueli schon einige Kletterpartner „verschlissen“ hat, weil sie schlicht seinem Tempo, seinen Fähigkeiten am Berg oder auch seinen hohen Ansprüchen an sich selbst nicht gewachsen waren. Und doch wird ihm nach der Lektüre auch klar geworden sein, dass hinter der „Swiss Machine“, wie Ueli gerne genannt wird, ein sensibler Mensch steckt.

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Gelesen: Leidenschaft fürs Leben https://blogs.dw.com/abenteuersport/gelesen-leidenschaft-fuers-leben/ Fri, 11 Sep 2015 09:26:24 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=30553 Gelesen_Leidenschaft-fuers-Wieder einmal bin ich befangen. Schließlich hat mich Luis Stitzinger als Expeditionsleiter im Juli 2014 auf den 7129 Meter hohen Gipfel des Kokodak Dome im Westen Chinas geführt. Seitdem darf ich mich „Erstbesteiger“ nennen, sogar einen Eintrag im renommierten American Alpine Journal hat uns die Expedition eingebracht. Kann ich vor diesem Hintergrund das Buch verreißen, das Luis und seine Ehefrau Alix von Melle über ihre Bergabenteuer geschrieben haben? Natürlich nicht, aber – Luis, ruhig Blut, war nur ein Scherz! 🙂 – das ist auch gar nicht nötig. Ganz im Gegenteil. Das Buch ist gut geschrieben und extrem kurzweilig.

Berg-Liebesbeziehung

Seinen besonderen Reiz bezieht „Leidenschaft fürs Leben“ durch die beiden unterschiedlichen Perspektiven, aus denen die Berggeschichten erzählt werden. Hier Luis, aus einer Bergsteiger-Familie, ein Kind der Berge, dem Klettern und Skifahren in die Wiege gelegt waren. Dort Alix, geboren und aufgewachsen im hohen deutschen Norden, nahe Hamburg, wo man die Berge nur vom Hörensagen kennt. Alix‘ Liebe zu den Bergen wuchs langsam, dann aber umso heftiger. 1997 kreuzten sich die Wege der beiden. In den Bergen, wo sonst? Und aus der gemeinsamen Leidenschaft für das Bergsteigen entwickelte sich eine Liebesbeziehung.

Auf Skiern durch die Diamir-Flanke

Alix von Melle und Luis Stitzinger

Alix von Melle und Luis Stitzinger

Heute sind die 44 Jahre alte Alix und der 46-jährige Luis ein bergsteigendes Ehepaar, haben jeweils sechs der 14 Achttausender bestiegen, fünf davon gemeinsam. Alix ist damit, gemessen an der Zahl der Achttausendergipfel, auf denen sie gestanden hat, die erfolgreichste Höhenbergsteigerin Deutschlands. Luis hat mit Skiabfahrten von den Bergriesen im Himalaya und Karakorum für Schlagzeilen gesorgt. So gelang ihm 2008 in Pakistan die erste Skiabfahrt durch die zentrale Diamir-Flanke des Nanga Parbat – nachdem er erst eine Gruppe auf den Gipfel geführt und dann auch noch mit einem Freund die Überschreitung des legendären Mazeno-Grates angegangen war, ein Projekt, das sie erst kurz vor dem Gipfel des Nanga Parbat hatten abbrechen müssen.

Mit Verstand und Gefühl

Wenn sie gemeinsam versuchen, Achttausender zu besteigen, sind Alix und Luis auf den Normalwegen unterwegs, verzichten aber auf Flaschensauerstoff. 2014 mussten sie am Makalu am geplanten Gipfeltag umkehren, weil Alix Symptome eines lebensbedrohlichen Höhenlungenödems zeigte. Es ist spannend, zu lesen, wie beide als Ehepartner mit solchen kritischen Situationen umgehen, wie die Gefühle füreinander die Entscheidungen beeinflussen. Alix und Luis sind erfrischend bodenständig geblieben, keine Spur von Star-Allüren, zu denen der eine oder andere Profibergsteiger zuweilen neigt. Vielleicht liegt das auch daran, dass die beiden allenfalls „Halbprofis“ sind: Sie haben zwar Sponsoren, müssen aber immer noch kräftig aus der eigenen Kasse draufzahlen, um ihre Expeditionen zu finanzieren.

Kurzum, ich kann euch das Buch – wenn auch befangen, aber wirklich guten Gewissens – ans Herz legen. Und das, obwohl die Erstbesteigung des Kokodak Dome mit keinem Wort erwähnt wird. Aber auf der Innenseite des hinteren Buchkartons ist „unser“ Berg immerhin markiert. 😉

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Gelesen: Briefe vom Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/gelesen-briefe-vom-everest/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/gelesen-briefe-vom-everest/#comments Mon, 10 Jun 2013 13:22:07 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=22137 Das 60-Jahr-Jubiläum der Erstbesteigung hat auf dem Buchmarkt eine regelrechte Lawine von Everest-Büchern ausgelöst, aus der ich mich erst peu à peu befreie. Ans Herz legen möchte ich euch heute George Lowes „Briefe vom Everest“. Dort gibt es das Abenteuer von 1953 aus erster Hand. Der Neuseeländer Lowe war ein enger Freund Edmund Hillarys. Ihm galten Eds legendäre erste Worte, nachdem er mit Tenzing Norgay vom Gipfel zurückkehrte: „George, wie knocked the bastard off!“ (George, den Bastard haben wir erledigt!) Lowe schrieb regelmäßig an seine älteste Schwester Betty. Diese hatte den Auftrag, per Hand je zwei Kopien der Briefe anzufertigen, für den Fall, dass das Original verloren gehen sollte. Weitere Kopien per Schreibmaschine gingen an enge Freunde. Ein früher Newsletter.

Über 20 Kilo auf dem Rücken

Lowes Briefe dokumentieren eindrucksvoll, wie gut die Expeditionsmannschaft als Team funktionierte. An keiner Stelle findet sich auch nur ein Anflug von Neid, weil George nicht zu einem der beiden Gipfelteams gehörte. Dabei leistete Lowe Außergewöhnliches, vor allem beim Spuren und Lastentransport in der Lhotse-Flanke, meist ohne Flaschensauerstoff. „Ich war erpicht darauf, auf den South Col zu gelangen“, räumt George allerdings ein. Vier Tage und fünf Nächte verbrachte er schließlich auf dem Südsattel und brachte eine Last von 22 Kilogramm hinauf zu Hillarys und Tenzings letztem Lager auf 8500 Metern. Hillary schulterte sogar 29(!) Kilo.

Bergnässer

Mit viel Humor und Selbstironie beschreibt Lowe das Expeditionsleben am Everest und lässt keinen Zweifel daran, dass er daran vor allem eines hatte: einen Riesenspaß. Schmunzeln musste ich über die von George zitierten Worte des Expeditionsleiters John Hunt, nachdem dieser völlig erschöpft aus einer Höhe von 8340 Metern zum Südsattel zurückgekehrt war: „Weißt du, was am schlimmsten ist, wenn man völlig kaputt ist? Man pinkelt sich in die Hose und kann nichts dagegen tun.“

Aus anderem Holz gestrickt

Ein Foto im Buch zeigt George Lowe auf dem Südsattel, nicht ausgezehrt wie die meisten anderen Bergsteiger in dieser großen Höhe, sondern freundlich lächelnd wie auf Sommerfrische – und das nach allen Strapazen, die schon hinter ihm lagen. Als alter Mann erlebte Lowe aus der Ferne auch noch die langen Schlangen von Bergsteigern auf der Everest-Normalroute mit. „Vielleicht ist das bis zu einem gewissen Grad unsere Schuld – wir öffneten ihnen die Tür, wiesen den Weg“, schreibt George im Nachwort, lässt aber gleichzeitig keinen Zweifel daran, dass er und seine Gefährten 1953 aus anderem Holz gestrickt waren. Sie hätten die Herausforderung auf eine „unverbildete Art“ angenommen: „mit Bedacht und Entschlossenheit, hoch erhobenen Hauptes, einen Schritt vor den anderen setzend.“ George Lowe starb – wie berichtet – am 20. März im Alter von 89 Jahren. Schön, dass seine Briefe in diesem Buch fortbestehen.

P.S. Ich würde gerne wieder im Wettbewerb um den „Online-Star 2013“ meinen Hut in den Ring werfen. Im letzten Jahr schaffte es „Abenteuer Sport“ unter die Top Ten der Blogs und landete dort schließlich im Mittelfeld. Die genaue Platzierung darf ich nicht bekannt geben :-(, weil nur die ersten drei veröffentlicht werden sollen. Es handelt sich um eine Publikumswahl. Wenn euch mein Blog gefällt, stimmt bitte für ihn. So geht’s: Auf die Wettbewerbsseite (hier) gehen und den Button „Zur Vorwahl“ drücken. Der Rest ergibt sich eigentlich von selbst. Die Kategorie wäre „Private blogs“ (im Gegensatz zu Commercial Blogs). Da müsstet ihr dann die Blog-Adresse http://blogs.dw.com/abenteuersport eingeben. Die Vorrunde endet am 30. Juni. Bitte weitersagen! Tausend Dank!

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Gelesen: 2 x 14 Achttausender https://blogs.dw.com/abenteuersport/gelesen-2-x-14-achttausender/ Wed, 26 Sep 2012 20:17:27 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=17125 Ich lege euch dieses Buch von Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits ans Herz, obwohl ich es streng genommen nicht dürfte. Mir fehlt nämlich die journalistische Distanz, ich bin eindeutig befangen. Seit vielen Jahren kenne und schätze ich Gerlinde und Ralf sehr. Nicht nur als Bergsteiger, sondern auch als Menschen. 

 

Genauso war es 

2005 öffneten mir die beiden das Tor zum Expeditionsbergsteigen, als sie mich als Reporter zu ihrer Expedition zur Mount-Everest-Nordwand in Tibet mitnahmen. Für ihr Vertrauen, ihre Offenheit und Hilfsbereitschaft bin ich ihnen bis heute dankbar. 2007 war ich erneut mit Ralf im Himalaya unterwegs, diesmal am Achttausender Manaslu. Ich war dabei, als die beiden am Everest um das Leben unseres japanischen Freundes Hirotaka Takeuchi kämpften und erlebte auch den Tag mit, als sich Ralf im Manaslu-Basislager große Sorgen um Gerlinde machte, weil sie sich nicht vom Dhaulagiri meldete. Nach endlos erscheinenden Stunden erfuhr Ralf, dass Gerlinde nur mit viel Glück eine Lawine überlebt hatte. Das waren nicht nur Randepisoden im Leben der beiden, sondern einschneidende Erlebnisse. Ralf beschreibt sie, wie es auch sonst seine Art ist: offen, ehrlich, ungeschminkt. Zu diesen beiden Expeditionen kann ich aus erster Hand sagen: Ja, genauso war es. 

Einblick in Gefühle 

Das Buch „2 x 14 Achttausender“ zeichnet die Karriere zweier außergewöhnlicher Bergsteiger nach. Hier Ralf, der erste Deutsche, der die 14 höchsten Berge der Welt bestieg, und zu den erfahrensten Höhenbergsteigern weltweit gehört. Dort Gerlinde, die Österreicherin, die als erste Frau alle Achttausender-Gipfel erreichte, ohne dabei auf Flaschen-Sauerstoff zurückzugreifen. Und dann sind die beiden auch noch ein Liebes- und Ehepaar. Auch über die Beziehung der beiden Extremsportler verrät das Buch viel. Ralf macht aus seinen Gefühlen kein Geheimnis. Er beschreibt, wie er mit der Sorge um Gerlinde umgeht, welche Absprachen sie getroffen haben, um in Grenzsituationen nicht endlos diskutieren zu müssen, wie schwer es ihnen trotz allem fällt, wenn sie getrennt unterwegs sind. 

Großformatig, großartig 

Ich habe das Buch an einem Abend regelrecht verschlungen. Nicht nur wegen der sehr persönlichen Texte, sondern auch wegen der großformatigen und großartigen Bilder von Gerlindes und Ralfs Expeditionen zu den Achttausendern. Auf Seite 82 findet ihr unten links übrigens auch einen Schnappschuss, den ich 2005 gemacht habe. Sagte ich, dass ich befangen bin? 

P.S. Einen kleinen Wermutstropfen habe ich dann doch noch: Entgegen der Ankündigung auf dem Einband wird der überwiegende Teil der Geschichte aus der Ich-Perspektive Ralfs erzählt. Ein bisschen mehr Gerlinde im Original hätte nicht geschadet. Aber ein solches Buch gibt es ja schon: Gerlindes Autobiografie „Ganz bei mir“.

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