Lhotse-Südwand – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Unvergessen: Jerzy Kukuczka https://blogs.dw.com/abenteuersport/unvergessen-jerzy-kukuczka/ Sat, 24 Mar 2018 11:25:10 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40049

Jerzy Kukuczka (1948 – 1989)

Einer der besten Höhenbergsteiger aller Zeiten hätte am heutigen Samstag seinen 70. Geburtstag gefeiert. Doch er verpasste diesen Ehrentag um mehr als 28 Jahre: Im Herbst 1989 verunglückte Jerzy Kukuczka im Alter von 41 Jahren tödlich am Lhotse, dem vierthöchsten Bergs der Erde. Der Pole hatte zuvor als zweiter Mensch nach Reinhold Messner alle 14 Achttausender bestiegen. Zeitweise sah es aus, als könnte Kukuczka Messner sogar noch die Krone abjagen, doch dann machte der Südtiroler im Herbst 1986 mit den Besteigungen von Makalu und Lhotse innerhalb eines Monats den Achttausender-Sack zu. Als der eher öffentlichkeitsscheue Kukuzczka knapp ein Jahr später, im September 1987, seine Sammlung komplettierte, ehrte ihn Messner mit den Worten: „Du bist nicht der Zweite, du bist großartig.“

Meilensteine

Gedenktafel zu Füßen der Lhotse-Südwand

Innerhalb von knapp acht Jahren – Messner brauchte doppelt so lange – bestieg Kukuczka alle 14 Achttausender und schrieb dabei Alpingeschichte: Gleich vier Wintererstbesteigungen, zwei davon 1985 innerhalb von drei Wochen (Dhaulagiri und Cho Oyu), Erstbegehung des Everest-Südpfeilers, erste Durchsteigung der Südwand des K 2, erste Solo-Besteigung des Makalu – um nur einige Meilensteine zu nennen. Nur am Mount Everest griff er zur Sauerstoff-Flasche. 1988 erklärte das Internationale Olympische Komitee Messner und Kukuczka zu Olympiasiegern ehrenhalber. Messner lehnte die Medaille ab, Kukuczka nahm sie an.

Tödlicher Absturz am Lhotse

Auch nachdem Jerzy seine Achttausener-Sammlung vervollständigte hatte, ließen ihn die höchsten Berge der Welt nicht los. Für Herbst 1989 plante Kukuczka eine Überschreitung aller Gipfel der Kangchendzönga-Gruppe, entschied sich dann aber noch um. Mit seinem Landsmann Ryszard Pawłowski versuchte sich der 41-Jährige an der damals noch undurchstiegenen legendären Lhotse-Südwand. Am 24. Oktober 1989 stürzte Jerzy Kukuczka aus etwa 8200 Meter Höhe in den Tod.

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Sung Taek Hong will wiederkommen https://blogs.dw.com/abenteuersport/sung-taek-hong-will-wiederkommen/ Sat, 25 Nov 2017 20:41:00 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38659

Sung Taek Hong am Lhotse

Das halbe Dutzend ist voll. Zum sechsten Mal kehrt Sung Taek Hong mit leeren Händen vom Lhotse nach Südkorea zurück, zum fünften Mal von der Südwand des 8516 Meter hohen Bergs in Nepal. Wie berichtet, scheiterte auch der zweite Gipfelversuch. Trotz heftiger Winde sei Hong am 20. November noch einmal bis Lager 4 auf 8250 Metern aufgestiegen und habe dort in einem zerfetzten Zelt eine Nacht verbracht, schreibt mir Kyu-po Pyun, der Sprecher der koreanischen Expedition. Hong sei klar gewesen, „dass ein sicherer Aufstieg nicht mehr möglich war. Er entschied sich deshalb abzusteigen“.

Keine andere Option als Abbruch

Schwierige Verhältnisse

Das Team sei am 16. November aufgestiegen, schreibt Pyun. Der Wind sei so stark gewesen, dass Hong kaum habe stehen können. Er habe sich am Fixseil und mit dem Eisgerät aufrecht halten müssen. Am Gipfel habe der Jetstream mit Geschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometern geblasen.„Das Wetter schien in diesem Herbst einfach nicht mehr besser zu werden. Er hatte keine andere Option, als die Expedition abzubrechen.“

„Lebenslanges Ziel“

Sung Taek Hong kann – wie schon bei seinen früheren Versuchen – erhobenen Hauptes nach Südkorea zurückkehren. Der 50-Jährige und seine Mitstreiter um den Spanier Jorge Egocheaga haben alles gegeben. Insgesamt dreimal erreichten sie in der Wand eine Höhe von 8250 Metern und waren damit höher als die Gipfel von neun der 14 Achttausender. Doch der Gipfel des vierthöchsten Bergs der Erde blieb ihnen verwehrt. Hong hoffe, so Kyu-po Pyun, dass er im nächsten Frühjahr zur Lhotse-Südwand zurückkehren könne, um dann „seine Lebensaufgabe abzuschließen“.

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Lhotse-Südwand-Expedition offenbar gescheitert https://blogs.dw.com/abenteuersport/lhotse-suedwand-expedition-offenbar-gescheitert/ Wed, 22 Nov 2017 12:39:29 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38611

In der Wand

Auch der zweite Gipfelversuch des Südkoreaners Sung Taek Hong und des Spaniers Jorge Egocheaga an der Südwand des 8516 Meter hohen Lhotse in Nepal ist offenbar fehlgeschlagen. „Auch wenn sie nicht in der Lage waren, den Gipfel des Lhotse zu erreichen, ist die Südwand-Expedition sicher geklettert und am Ende heile zurückgekehrt“, schreibt Lakpa Sherpa, Geschäftsführer von „Pioneer Adventure Treks  & Expedition“ auf Instagram. Der nepalesische Veranstalter hatte vier Sherpas für die südkoreanische Expedition abgestellt. Eine Bestätigung durch die Südkoreaner steht noch aus, ebenso die Information, wie weit Sung Taek Hong und Co. diesmal in der Wand vorstießen und warum sie angeblich umdrehten.

Erneut widrige Verhältnisse?

Im Schneetreiben

Die von dem Expeditionsveranstalter aus Kathmandu auf Facebook veröffentlichten Bilder legen den Schluss nach, dass das Wetter und die Bedingungen in der Wand erneut alles andere als ideal waren. Beim ersten Gipfelversuch vor drei Wochen waren die Bergsteiger bis Lager 4 auf 8250 Metern aufgestiegen, dort aber wegen zu starken Winds und zu viel Schnee in der Wand umgekehrt. Der zweite Versuch sollte der definitiv letzte sein.

Fünfter Versuch in der Wand

Sollten sich die Angaben Lakpa Sherpas bestätigen, wäre Sung Taek Hong zum fünften Mal an der Lhotse-Südwand gescheitert, zum sechsten Mal überhaupt am vierthöchsten Berg der Erde – 2013 war er mit einem Soloversuch auf der Normalroute durch die Lhotse-Westwand gescheitert. „Ich glaube noch an das echte Bergsteigen“, hatte der 50-Jährige Anfang September bei seiner neuerlichen Ankunft in Nepal gesagt. Die Sammlung der „drei Pole“ hatte der Südkoreaner bereits vor zwölf Jahren vervollständigt:  2005 erreichte er den Nordpol, 1994 und 1997 den Südpol sowie im Herbst 1995 den „dritten Pol“, den Mount Everest, von der tibetischen Nordseite aus.

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Erster Gipfelversuch am Lhotse gescheitert https://blogs.dw.com/abenteuersport/erster-gipfelversuch-am-lhotse-gescheitert/ Thu, 09 Nov 2017 16:18:53 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38491

Hoch in der Lhotse-Südwand

Abermals hat die Lhotse-Südwand in Nepal ihre Zähne gezeigt. Ein erster Gipfelversuch des Südkoreaners Sung Taek Hong und des Spaniers Jorge Egocheaga endete Anfang November in Lager 4 auf 8250 Meter Höhe. Das schreibt mir Kyu-po Pyun, der Sprecher der Expedition. Hong und sein Team seien am 29. Oktober eingestiegen. Der Südkoreaner habe gehofft, dass Sonne und Wind den Schnee aus der Wand befördert hätten. Stattdessen schneite es laut Pyun am 30. und 31. Oktober, sodass die Bergsteiger zunächst die Fixseile, die sie beim vorherigen Aufstieg gelegt hatten, von Schnee und Eis befreien mussten. Das Team sei deshalb nur langsam vorangekommen, die Arbeit habe sie ermüdet. Dann der nächste Rückschlag: Die Zelte in Lager 2 (7200 Meter) und Lager 3 (7800 Meter) waren zerrissen, die Stangen gebrochen, die dort deponierten Lebensmittel und Gaskartuschen vom Berg geweht.

Noch maximal ein weiterer Versuch

Lhotse-Südwand

Dennoch sei Sung Taek Hong am 1. November noch bis Lager 4 aufgestiegen.  Wegen zu starken Winds und zu viel Schnee habe der Expeditionsleiter dann aber den Gipfelversuch abgebrochen und sei einen Tag später wohlbehalten ins Basislager zurückgekehrt, schreibt Kyu-po Pyun. Nach seinen Worten bereitet Hong einen zweiten und definitiv letzten Gipfelversuch vor. Der mögliche Gipfeltag sei noch offen, werde aber sicher vor dem 15. November liegen. Danach, so Pyun, mache der erwartete Jetstream mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern ohnehin jede Gipfelchance zunichte.  Sung Taek Hong hat sich in das ambitionierte Projekt regelrecht verbissen. Bereits zum fünften Mal versucht sich der 50 Jahre alte Südkoreaner an der Lhotse-Südwand.

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Lhotse-Gipfelvorstoß für Ende Oktober geplant https://blogs.dw.com/abenteuersport/lhotse-gipfelvorstoss-fuer-ende-oktober-geplant/ Tue, 24 Oct 2017 13:26:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38267

Sung Taek Hong im Aufstieg nach Lager 4

Gebeutelt, aber vorbereitet auf den Gipfelversuch – so könnte man den Zustand des Teams von Sung Taek Hong bezeichnen. Der 50 Jahre alte Südkoreaner, sein 49 Jahre alter spanischer Kletterpartner Jorge Egocheaga und ihr Sherpa-Team erholen sich derzeit im Basislager zu Füßen des Lhotse von ihrem letzten Aufstieg in die Südwand des vierthöchsten Bergs der Erde. Wie berichtet, hatten sie Lager 3 auf 7800 Metern und Lager 4 auf 8250 Metern eingerichtet. Während des Aufstiegs waren Furba Wangyal Sherpa and Phurba Sherpa nahe Lager 2 durch Steinschlag leicht verletzt worden. Sie haben das Basislager inzwischen verlassen, um sich behandeln zu lassen. „Glücklicherweise sind die Verletzungen nicht allzu ernst“, teilte das Team auf seiner Internetseite mit.

Im Schlaf von Lawine getroffen

Sungs Zelt nach der Lawine

In Lager 3 habe zudem am vergangenen Donnerstag eine Lawine das Zelt getroffen, in dem Sung Taek Hong schlief. „Er hat leichte Schmerzen am Körper, fühlt sich aber okay“, ließ sein Team wissen. Wegen der schwierigen Wetterverhältnisse kletterten die Bergsteiger nur nachts und in den Morgenstunden, um Schneeschauern und Steinschlag zu entgehen. Der Gipfelversuch sei gegen Ende des Monats geplant, hieß es.

Erfolg im fünften Anlauf?

In der Lhotse-Südwand

Sung versucht sich bereits zum fünften Mal an der 3300 Meter hohen, extrem steilen und gefährlichen Wand. 1990 war die Lhotse-Südwand erstmals durchklettert worden. Ob dem Slowenen Tomo Cesen damals dieses Meisterstück wirklich solo gelang, wie er selbst behauptete, wird bis heute angezweifelt. Unbestritten kletterten jedoch im selben Jahr der Ukrainer Sergej Bershov und der Russe Vladimir Karatayev auf anderer Route durch die Südwand zum 8516 Meter hohen Gipfel des Lhotse.

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Hoch in der Lhotse-Südwand https://blogs.dw.com/abenteuersport/hoch-in-der-lhotse-suedwand/ Fri, 20 Oct 2017 09:12:18 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38237

Lhotse-Südwand

Die spannendste Achttausender-Expedition in diesem Herbst befindet sich in der wohl entscheidenden Phase. Nach Informationen der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“ erreichten der Südkoreaner Sung Taek Hong und der Spanier Jorge Egocheaga in der Lhotse-Südwand am Mittwoch Lager IV auf 8250 Meter Höhe. Geplant war, in der Gipfelwand noch ein weiteres Lager auf 8400 Metern einzurichten, bevor die Bergsteiger zum höchsten Punkt auf 8516 Metern aufsteigen wollten. (s. Video unten).

Steinschlag und Lawinen

Sung in der Lhotse-Südwand (2015)

Die Verhältnisse in der 3300 Meter hohen Südwand des vierthöchsten Bergs der Erde verlangen den Kletterern alles ab. Der Pressesprecher der Expedition berichtete über Steinschlag und Lawinen während der vergangenen Tage. Sung Taek Hong hat sich in das ambitionierte Projekt regelrecht verbissen. Bereits zum fünften Mal versucht er sich an der Lhotse-Südwand. Mit Egocheaga hat Sung einen äußerst erfahrenen Höhenbergsteiger an seiner Seite. Der 49 Jahre alte Spanier hat bereits auf allen 14 Achttausendern gestanden. Lediglich am Everest nutzte er Flaschensauerstoff.

Drei Pole erreicht

Sung Taek Hong

Im Herbst 2015 war Sung in der Lhotse-Südwand mit einem koreanischen Team auf einer teilweise neuen Route bis auf eine Höhe von 8200 Metern vorgedrungen, ehe ein heftiger Sturm die Kletterer zurückgeschlagen hatte. „Ich glaube noch an das echte Bergsteigen“, sagte der 50-Jährige vor einigen Wochen bei seiner neuerlichen Ankunft in Nepal. Die Sammlung der „drei Pole“ hatte der Südkoreaner bereits vor zwölf Jahren vervollständigt. 2005 erreichte er den Nordpol, 1994 und 1997 den Südpol sowie im Herbst 1995 den „dritten Pol“, den Mount Everest, von der tibetischen Nordseite aus.

Wenige erfolgreiche Durchsteigungen

Die Südwand des Lhotse war 1990 erstmals durchstiegen worden. Im Frühjahr 1990 verkündete der Slowene Tomo Cesen, er sei durch die Südwand geklettert, und das im Alleingang. Dokumentieren konnte der Bergsteiger diesen Erfolg nicht. Erste Zweifel an den Angaben Cesens äußerten der Ukrainer Sergej Bershov und der Russe Vladimir Karatayev, die im selben Jahr auf einer anderen Route durch die Wand stiegen. Ende 2006 meisterten Mitglieder einer japanischen Expedition die Lhotse-Südwand erstmals im Winter. Sie mussten 41 Meter unterhalb des Gipfels umdrehen, hatten jedoch den Gipfelgrat erreicht. Damit galt die Wand als durchstiegen.

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Großer Andrang am Manaslu https://blogs.dw.com/abenteuersport/grosser-andrang-am-manaslu/ Wed, 06 Sep 2017 14:39:22 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37439

Manaslu

Der Manaslu wird einmal mehr zum „Everest der Herbstsaison“. Das Basislager zu Füßen des achthöchsten Bergs der Erde (8163 Metern) dürfte in Kürze an die Zeltstadt am höchsten aller Berge im Frühjahr erinnern. Nach Angaben der Zeitung „The Himalayan Times“ erteilte das nepalesische Tourismusministerium bisher mindestens 135 Besteigungsgenehmigungen an ausländische Bergsteiger. Geht man davon aus, dass im Schnitt auf jeden ausländischen etwa ein einheimischer Climbing Sherpa kommt und sicher auch noch der eine oder andere Spätentschlossene dazu stößt, werden sich wohl – inklusive Küchenpersonal – zwischen 300 und 400 Menschen um die besten Stellplätze im Basislager streiten. Und auch auf der Normalroute über die Nordostflanke des Bergs dürfte es eng werden.

Ein Grund für den großen Andrang am Manaslu ist die Entscheidung der chinesischen Behörden von Anfang Juni, die Herbstsaison 2017 komplett abzusagen, um die Vorschriften für Bergsteiger „anzupassen und zu verbessern“. Das jedenfalls war die offizielle Begründung. Inoffiziell wird spekuliert, dass die Führung in Peking während des nur alle fünf Jahre stattfindenden Parteitags der chinesischen Kommunisten Mitte Oktober Unruhen in Tibet für möglich hält und dabei ungern westliche Zuschauer hätte.

Nächster Anlauf für von Melle und Stitzinger

Alix von Melle und Luis Stitzinger

Der Manaslu ist ein beliebtes Alternativziel, wenn China die Grenze nach Tibet für ausländische Bergsteiger schließt. Schon im Herbst 2012 und im Herbst 2015 waren viele kommerzielle Veranstalter auf den Manaslu ausgewichen. Knapp 1000-mal wurde der „Berg der Seele“ inzwischen bestiegen. Unter den Gipfelanwärtern in diesem Herbst sind auch Alix von Melle und Luis Stitzinger. Dem deutschen Bergsteiger-Ehepaar fehlt der Manaslu noch in der Achttausender-Sammlung. Die 46 Jahre alte Alix und der 48 Jahre alte Luis haben bisher jeweils sechs Achttausender bestiegen, fünf davon gemeinsam. Im Herbst 2012 hatten die beiden am Manaslu eine Höhe von knapp unter 8000 Metern erreicht. In der aktuellen Saison leitet Luis eine Expedition des deutschen Veranstalters Amical alpin.

Soria erneut am Dhaulagiri

Deutlich einsamer als am Manaslu geht es in diesem Herbst an den Achttausendern Dhaulagiri (8167 Meter) und Lhotse (8516 Meter) zu. Nach seinem gescheiterten Versuch im vergangenen Frühjahr versucht sich der Spanier Carlos Soria erneut mit seinem Team am Dhaulagiri. Der siebthöchste Berg der Erde wäre für den 78-Jährigen sein 13. Achttausender. Im Erfolgsfall würde ihm nur noch die Shishapangma fehlen. Carlos bestieg seinen ersten Achttausender, den Nanga Parbat, mit 51 Jahren. Der leistungsstarke Senior hält bereits die Altersrekorde am K 2 (65 Jahre), Broad Peak (68), Makalu (69), Gasherbrum I (70), Manaslu (71), Lhotse (72), Kangchendzönga (75) und an der Annapurna (77).

Koreanisch-spanischer Versuch an Lhotse-Südwand

Lhotse-Südwand

Wie Soria am Dhaulagiri versucht sich auch der Südkoreaner Sung Taek Hong an der Lhotse-Südwand zum wiederholten Mal. 2014 und 2015 war Sung jeweils im Herbst mit Versuchen gescheitert, die mehr als 3000 Meter hohe, äußerst schwierige Wand auf einer teilweise neuen Route zu besteigen. Diesmal ist der 51-Jährige mit dem 49 Jahre alten Spanier Jorge Egocheaga unterwegs. Jorge ist ein äußerst erfahrener Höhenbergsteiger, der auf allen 14 Achttausendern gestanden hat. Lediglich am Everest nutzte er Flaschensauerstoff.

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Nächster Gipfelversuch am Lhotse https://blogs.dw.com/abenteuersport/naechster-gipfelversuch-am-lhotse/ Fri, 27 Nov 2015 09:57:54 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=31329 Route durch die Lhotse-Südwand

Route durch die Lhotse-Südwand

Sollte es doch noch eine weitere erfolgreiche Achttausender-Expedition in dieser Herbstsaison in Nepal geben? Eigentlich kann man die Frage schon jetzt mit Ja beantworten. Denn das, was der Südkoreaner Sung Taek Hong und sein Team aus vier Sherpas bisher unter schwierigen Bedingungen in der Südwand des 8516 Meter hohen Lhotse erreicht haben, verdient bereits einen kräftigen Applaus. Bei starkem Wind eröffneten die fünf Kletterer eine teilweise neue Route bis hinauf auf eine Höhe von 8200 Metern. Zwei Gipfelversuche scheiterten, der erste auf 7850, der nächste auf 8000 Metern. An diesem Wochenende wollen Sung und Co. erneut Richtung Gipfel starten. Wenn diesmal alles glatt läuft, könnten sie am Donnerstag kommender Woche am höchsten Punkt stehen. Doch das ist alles andere als selbstverständlich.

Sungs dritter Anlauf

Sung Taek Hong

Sung Taek Hong

„Ich denke, ich kann jetzt nachvollziehen, wie Bergsteiger Hunger, Kälte, Schmerz und Angst überwinden“, schrieb Sung laut explorersweb.com  in seinem Expeditionstagebuch. „Ich habe dem Lhotse alles gegeben, war er verlangte, um diesen Punkt zu erreichen.“ Im Herbst 2014 hatte der 49-Jährige mit einem koreanischen Team drei Monate lang die Lhotse-Südwand beharkt, war dabei jedoch nicht höher als 7800 Meter gelangt. Im November 2013 war Sung mit einem Versuch gescheitert, den vierthöchsten Berg der Erde im Alleingang über die Normalroute zu besteigen. Die Sammlung der „drei Pole“ hatte der Südkoreaner bereits vor zehn Jahren vervollständigt. 2005 erreichte er den Nordpol, 1994 und 1997 den Südpol sowie im Herbst 1995 den „dritten Pol“, den Mount Everest, von der tibetischen Nordseite aus.

Pioniere in der Wand

Sung in der Lhotse-Südwand

Sung in der Lhotse-Südwand

Die Südwand des Lhotse war 1990 erstmals durchstiegen worden. Im Frühjahr 1990 verkündete der Slowene Tomo Cesen, er sei durch die Südwand geklettert, und das im Alleingang. Dokumentieren konnte der Bergsteiger diesen Erfolg nicht. Erste Zweifel an den Angaben Cesens äußerten der Ukrainer Sergej Bershov und der Russe Vladimir Karatayev, die im selben Jahr auf einer anderen Route durch die Wand stiegen. Ende 2006 meisterten Mitglieder einer japanischen Expedition die Lhotse-Südwand erstmals im Winter. Sie mussten 41 Meter unterhalb des Gipfels umdrehen, hatten jedoch den Gipfelgrat erreicht. Damit galt die Wand als durchstiegen.

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Lhotse-Südwand: Ehrenvoll gescheitert https://blogs.dw.com/abenteuersport/lhotse-suedwand-ehrenvoll-gescheitert/ Wed, 19 Nov 2014 15:49:12 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27789 Geplante Route der Koreaner

Geplante Route der Koreaner

Scheitern gehört zum Bergsteigen dazu. Wer noch nie erfolglos von einem Berg zurückgekehrt ist, hat entweder die Latte zu niedrig gelegt, geflunkert oder einfach nur verdammt viel Glück gehabt. Eine Beinahe-Garantie zu scheitern, bietet die Südwand des 8516 Meter hohen Lhotse in Nepal. Dutzende von Expeditionen blieben dort erfolglos. In diesem Herbst haben sich Bergsteiger aus Südkorea die Zähne an der Wand ausgebissen. Dennoch können sie erhobenen Kopfes zurückkehren. Sie haben wirklich alles versucht.

Hartnäckig

Sung Taek Hong

Sung Taek Hong

Geleitet wurde die Expedition von Sung Taek Hong. Der 48-Jährige hat bereits die drei Pole erreicht: 2005 den Nordpol, 1994 und 1997 den Südpol sowie im Herbst 1995 den „dritten Pol“, den Mount Everest, von der tibetischen Nordseite aus. Der Mann kennt sich also mit Kälte aus. Im November 2013 scheiterte Sung mit dem Versuch, den Achttausender Lhotse im Alleingang über die Normalroute zu besteigen. Und auch jetzt, ein Jahr danach, kehrte Sung ohne Gipfelerfolg vom Lhotse zurück. Sein sechsköpfiges Team hatte sich vorgenommen, die legendäre Südwand auf einer teilweise neuen Route zu durchsteigen. Seit August belagerten die Koreaner den Berg, wurden aber wiederholt durch schlechtes Wetter zurückgeworfen. Dennoch gaben sie nicht auf, stiegen immer wieder in die Wand ein und trotzten der permanenten Lawinengefahr (siehe Video unten).

Aufgabe nach drei Monaten

Sung und Co. quälten sich förmlich den Lhotse hinauf, kamen jedoch nur langsam voran. Immerhin gelang es ihnen, drei Hochlager auf 5800, 6800 und 7500 Meter zu errichten. Zuletzt lief ihnen die Zeit davon. Die Koreaner wagten einen Gipfelvorstoß, in dem Bewusstsein, dass dieser erste Versuch gleichzeitig der letzte sein würde. Doch auf knapp 7800 Metern Höhe mussten sich die Bergsteiger wegen starken Windes geschlagen geben. „Nach etwa 90 Tagen an der Lhotse-Südwand ist die ganze Mannschaft sicher zurückgekehrt“, schreibt Sung Taek Hong und wirkt erleichtert. „Zweimal traf uns die Hauptlast einer Lawine.“

Messner scheiterte zweimal an der Wand

Sung und seine Teamkollegen sollten sich nicht grämen. Mit ihrem Scheitern an der Lhotse-Südwand befinden sie sich in prominenter Gesellschaft. So musste sich 1975 ein starkes italienisches Team mit Reinhold Messner und Riccardo Cassin geschlagen geben. 1989 scheiterte Messner erneut an der Wand, im selben Jahr stürzte der Pole Jerzy Kukuczka aus etwa 8200 Meter Höhe in den Tod. 1990 verkündete der Slowene Tomo Cesen, er habe die Südwand als Erster durchstiegen, und das im Alleingang. Dokumentieren konnte der Bergsteiger diesen Erfolg nicht. Erste Zweifel an den Angaben Cesens äußerten der Ukrainer Sergej Bershov und der Russe Vladimir Karatayev, die im selben Jahr auf einer anderen Route durch die Wand stiegen. Ende 2006 meisterten Mitglieder einer japanischen Expedition die Lhotse-Südwand erstmals im Winter. Sie mussten 41 Meter unterhalb des Gipfels umdrehen, hatten jedoch den Gipfelgrat erreicht. Damit galt die Wand als durchstiegen.

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