Mingmar Sherpa – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Billis fünfter Streich https://blogs.dw.com/abenteuersport/billis-fuenfter-streich/ Sat, 01 Oct 2016 14:49:35 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33751 Billi Bierling auf dem Gipfel des Cho Oyu

Billi Bierling auf dem Gipfel des Cho Oyu

Geschafft! „Ich stand heute um 13 Uhr ohne Flaschensauerstoff auf dem Gipfel des Cho Oyu“, twitterte Billi Bierling. „Es war ein langer und anstrengender Tag. Ein Dankeschön an alle, die mir die Daumen gedrückt haben.“ Für die 49 Jahre alte deutsche Bergsteigerin und Journalistin war es der fünfte Achttausender-Erfolg und nach dem Manaslu 2011 der zweite, der ihr ohne Atemmaske gelang. Bei ihrem ersten Versuch am Cho Oyu vor elf Jahren war sie nicht über Lager 2 auf 7200 Metern hinausgekommen. „Es war mein erster Achttausender“, schrieb sie mir vor anderthalb Wochen vom Cho Oyu. „Damals war ich überzeugt, dass ich für solche hohen Berge nicht stark genug bin.“ Später bewies sie das Gegenteil.

Eine von zwei Ersten auf dem Makalu

Nepalesische Seite des Cho Oyu

Nepalesische Seite des Cho Oyu

2009 bestieg Billi den Mount Everest, 2011 mit Lhotse und Manaslu gleich zwei Achttausender und 2014 den Makalu. Mit Heidi Sand, die am gleichen Tag oben war, teilt sich Bierling die Ehre, als erste deutsche Frau auf dem Makalu gestanden zu haben. Mit nun fünf Achttausendern fehlt Billi nur ein weiterer, um mit der bisher erfolgreichsten deutschen Höhenbergsteigerin Alix von Melle gleichzuziehen.

Glückwunsch!

Die meisten Bergsteiger, die häufiger in Nepal unterwegs sind, dürften Billi Bierling als Mitarbeiterin und designierte Nachfolgerin der legendären Himalaya-Chronistin Elizabeth Hawley kennen. Auch unsere Wege kreuzten sich erstmals in Kathmandu, vor einer Expedition. Seitdem hat sie mich schon häufig mit Informationen aus erster Hand versorgt – immer freundlich, hilfsbereit und kompetent. Deshalb freue ich mich ganz besonders über ihren Gipfelerfolg am Cho Oyu. Den hast du dir verdient, Billi, herzlichen Glückwunsch!

Das Schönwetterfenster am Freitag und Samstag nutzten zahlreiche Bergsteiger an den in diesem Herbst meisten besuchten Achttausendern Manaslu und Cho Oyu für ihre Gipfelversuche. Allein den 8163 Meter hohen Gipfel des Manaslu erreichten nach Informationen der Zeitung „The Himalayan Times“ an beiden Tagen insgesamt mehr als 150 Bergsteiger.

Zwei Sherpas bei Lawinen ums Leben gekommen

R.I.P.

R.I.P.

Doch es gibt auch schlechte Nachrichten aus dem Himalaya: Zwei Sherpas kamen in der zurückliegenden Woche bei Lawinenunglücken ums Leben. Am Dienstag wurde Mingmar Sherpa (aus Taksindu im Solukhumbu) am 7126 Meter hohen Himlung Himal im Westen Nepals verschüttet. Am Freitag starb Temba Sherpa (aus Taplejung im Osten Nepals) in einer Lawine am Achttausender Shishapangma in Tibet.

Update 19 Uhr: Auch die US-Amerikaner Adrian Ballinger und Emily Harrington erreichten heute den Gipfel des Cho Oyu und fuhren von dort mit Skiern ab. Sie liegen damit noch im Zeitplan ihrer „Instant-Expedition“. „Wir haben sogar noch Zeit, morgen im vorgeschobenen Basislager mit Freunden zu feiern“, freut sich Adrian. Ballinger und Harrington wollen spätestens 14 Tage nach ihrer Abreise wieder zurück am Heimatort in den USA sein.

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Apa Sherpa: Everest ist unser größter Schatz https://blogs.dw.com/abenteuersport/apa-sherpa-everest/ Tue, 09 Apr 2013 12:50:44 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=20989

Apa Sherpa

Ob Apa Sherpa in diesen Tagen Wehmut überkommt? Bergsteiger aus aller Welt beziehen das Basislager auf der nepalesischen Südseite des Mount Everest. Die so genannten „Icefall Doctors“ haben den gefährlichen Weg durch den Khumbu-Eisbruch bis hinauf nach Lager 2 auf etwa 6600 Metern versichert. Die Klettersaison am höchsten Berg der Erde kann beginnen. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war der Everest fester Bestandteil in Apas Leben. Keiner stand so oft oben wie der 1,63 Meter kleine Mann: 21 Mal erreichte er den 8850 Meter hohen Gipfel und wurde damit zur lebenden Legende. 2011 hängte Apa die Expeditionsschuhe an den Nagel. Etwa 53 Jahre ist er alt, so genau weiß er es selbst nicht. Anfang der 1960er Jahre gab es in seinem Heimatort Thame im Everest-Gebiet noch niemanden, der Geburtsurkunden für Sherpas ausstellte.

Engagement für Bildung und Umweltschutz

Apa vor dem Mount Everest (l., mit Windfahne)

Seit dem Ende der Everest-Karriere kümmert sich Apa um seine Stiftung für Bildungsprojekte in Nepal – und um Umweltschutz. Im vergangenen Jahr wanderte er – wie hier berichtet – mit Dawa Steven Sherpa auf dem Great Himalaya Trail 1555 Kilometer weit vom Osten in den Westen Nepals. Mit ihrer Aktion wollten die beiden auf die Gefahren des Klimawandels für den Himalaya aufmerksam machen. Apas Sorge gilt auch dem Everest. „Inzwischen wünsche ich mir in erster Linie, dass die Menschen den Berg respektieren und schützen“, schreibt mir Apa. „Der Everest gehört jedem in der Welt. Wir müssen ihn auch für künftige Generationen bewahren.“

Everest als Türöffner

Nicht nur Apas Leben, das Leben aller Sherpas ist eng mit dem Mount Everest verbunden. „Die Menschen kennen uns wegen des Mount Everest, und, noch wichtiger, er hat uns auch im Rest der Welt die Türen geöffnet“, sagt Apa. „Was wir heute sind, verdanken wir dem Everest. Er ist Nepals Stolz und unser größter Schatz.“ Zum 60. Jahrestag der Erstbesteigung wünsche er dem Everest, „dass er weiter Bergsteiger aus aller Welt inspiriert, Nepal zu besuchen, große Träume zu träumen und erfolgreich zum Gipfel aufzusteigen“. (Apas Äußerungen findet ihr ungekürzt auf den beiden Everest-60-Pinnwänden auf der rechten Seite des Blogs.)

Rekord wackelt

Apa mit der Rekord-Urkunde

Zum Wesen von Rekorden gehört es, dass sie eines Tages gebrochen werden. Auch Apas Bestmarke wird es nicht anders ergehen, vielleicht sogar schon in diesem Jahr. Phurba Tashi, den sie wegen seiner Leistungsstärke in großer Höhe auch „Everest Yak“ nennen, hat bereits 19 Gipfelerfolge auf seinem Konto. 2007 stand er dreimal auf dem höchsten Punkt, 2011 zweimal. In diesem Frühjahr leitet der 1971 in Khumjung geborene Phurba die Sherpas im Team von Himalayan Experience.

Erster Todesfall

Schon bevor die ersten ausländischen Bergsteiger ihren Fuß auf die Aufstiegsroute setzen, ist der erste Tote der Saison zu beklagen. Der 45 Jahre alte Mingmar Sherpa, einer der Icefall Doctors, stürzte am Sonntag beim Abstieg von Lager 2 in eine Gletscherspalte und starb. R.I.P.

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Apa Sherpa: Everest is our greatest treasure https://blogs.dw.com/abenteuersport/apa-sherpa-everest-english/ Tue, 09 Apr 2013 12:48:05 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=21009 Will Apa Sherpa feel melancholy these days? Climbers from all over the world are arriving at Everest basecamp on the south side of the mountain. Meanwhile the so called „Ice Doctors” have prepared the route through the dangerous Khumbu icefall up to Camp 2 on 6600 metres. The climbing season on the highest mountain of the world is ready to start. For more than two decades Everest was an integral part of Apa’s life. Nobody has reached the top of the world as often as this 1.63 metre tall man: He reached the summit 21 times and became a living legend. In 2011 Apa finished his Everest career. Now he is about 53 years old. He doesn’t know for sure because in the 1960s no birth certificates were issued for Sherpas in his home village Thame in the Everest region.

Committed to education and environment

Apa Sherpa

Since the end of his Everest career Apa has been taking care of his foundation that promotes educational projects in Nepal – and of environmental protection. Last year he trekked together with Dawa Steven Sherpa on the „Great Himalaya Trail” 1555 km from the east to the west of Nepal. It was a campaign to raise awareness to the dangers of global warming for the Himalayas. Apa is also worried about Everest. „Meanwhile, first I want people to respect the mountain and protect it from harm”, Apa writes to me. „Everest belongs to everyone in the world. We need to save it for our future generations too.”

Everest opened doors of opportunity

Apa and Mount Everest (l., with snow banner)

Not only Apa’s life, the lives of all Sherpas are closely linked to Mount Everest. „People know us in the world because of Mount Everest. More importantly, it opened the doors of opportunity for Sherpa people in the rest of the world”, Apa says. „Where we are now is because of Mount Everest. Everest is Nepal’s pride and is our greatest treasure.” On occasion of the 60th anniversary of the first ascent of Mount Everest he wishes that „it continues to inspire climbers from all over the world to visit Nepal, dream big and take success all the way to the summit”. (You find Apa’s full statements on the two Everest-60-pinboards on the right side of the blog.)

No eternal record

Apa holding the record certificate

Records are there to be broken. That surely will also happen to Apa’s Everest record, perhaps even this year. Phurba Tashi, often referred to as the „Everest Yak” because of his immense strength at altitude, has already summited Everest 19 times. In 2007 he reached the top three times in one season, in 2011 twice. This spring Phurba, born in the village of Khumjung in 1971, is working for Himalayan Experience as sirdar (head) of the climbing sherpas.

Season’s first fatality 

Before any climber from abroad has set his feet on the normal route the first fatality of the season is reported from Everest. On Sunday 45-year-old Mingmar Sherpa, one of the “Icefall Doctors”, has died after falling into a crevasse below camp 2. RIP.

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