Muhammad Ali Sadpara – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Erste komplette Skiabfahrt vom K 2 geglückt https://blogs.dw.com/abenteuersport/erste-komplette-skiabfahrt-vom-k-2-geglueckt/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/erste-komplette-skiabfahrt-vom-k-2-geglueckt/#comments Mon, 23 Jul 2018 15:41:01 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41475

Andrzej Bargiel zurück im K 2-Basislager

Der Pole Andrzej Bargiel hat K 2-Geschichte geschrieben. Dem 30-Jährigen gelang gestern nach eigenen Angaben die erste vollständige Skiabfahrt vom zweithöchsten Berg der Erde. Er sicherte sich damit den „Heiligen Gral“, an dem vorher einige der besten Skibergsteiger der Welt – wie 2001 der Südtiroler Hans Kammerlander – gescheitert waren. Nachdem Andrzej am Sonntag den Gipfel auf 8611 Metern erreicht habe, sei er mit seinen Skiern in einem Zug über eine Kombination mehrerer Routen bis ins Basislager abgefahren, teilte sein Sponsor mit, ein Brausehersteller aus Österreich: „Vom Gipfel fuhr er entlang der Schulter Richtung Cesen-Route (auch als Basken-Route bekannt), an riesigen Seracs vorbei, dann über die extrem schwierige Messner-Traverse und schließlich über die Kukuczka-Piotrowski-Route (die von den beiden Polen 1986 eröffnet worden war). Am Ende musste er noch einige Schneefelder voller Spalten meistern. Er überwand alle Schwierigkeiten und erfüllte sich seinen Traum, indem er das eigentlich Unmögliche erreicht hat.“

Einfach nur froh“

Auf der Abfahrt

„Ich bin einfach nur froh, dass ich nicht mehr wieder herzukommen brauche“, sagte Andrzej im Basislager, von den Strapazen sichtlich gezeichnet, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Beim Aufstieg war er von seinem Landsmann Janusz Golab und einem Sherpateam unterstützt worden. „Der  K 2 ist sicher der anspruchvollste und auch gefährlichste Achttausender, den man mit Skiern befahren kann“, sagte mir Luis Stitzinger vor einem Jahr, als erst der Slowene Davo Karnicar und später auch Bargiel ihre Versuche einer vollständigen Abfahrt aufgegeben hatten. Der 49 Jahre alte Stitzinger – der vor wenigen Tagen mit dem Gasherbrum I seinen achten Achttausender bestiegen hatte – war 2011 am zweithöchsten aller Berge aus einer Höhe von 8050 Metern bis ins Basislager gefahren.

Keinen flachen Meter

Andrzejs Skiroute

„Am K 2 musst du ein guter Steilwandfahrer sein  und immer hundert Prozent Einsatz bringen, weil es nicht einen flachen Meter gibt.“ Ein weiterer Gefahrenfaktor seien die immer wärmeren Temperaturen im Karakorum als Folge des Klimawandels. „Da fährst du oben auf knackhartem Schnee los und kommst unten im butterweichen an. Gerade im unteren Bereich drohen dann auch Nassschneelawinen, die durch die Rinnen donnern.“

 

Rekordsaison und ein Todesfall

Muhammad Ali „Sadpara“ auf dem Gipfel des K 2

Am Samstag und Sonntag erreichten insgesamt 63 Bergsteiger den Gipfel des K 2, so viele wie noch nie zuvor in einer Saison. Darunter war auch der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“, der im Februar 2016 zu den Wintererstbesteigern des Nanga Parbat gehört hatte. Der 42-Jährige vervollständigte mit dem K 2 seine Sammlung der fünf Achttausender in seinem Heimatland Pakistan. Auch eine traurige Nachricht wurde vom K 2 gemeldet: Der 41 Jahre alte Japaner Kojiro Watanabe stürzte beim Abstieg vom Gipfel auf rund 8300 Metern in den Tod. R.I.P.

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Schrecksekunde für Adam Bielecki am K 2 https://blogs.dw.com/abenteuersport/schrecksekunde-fuer-adam-bielecki-am-k-2/ Wed, 07 Feb 2018 15:11:27 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39506

Gerade noch mal gut gegangen

„Das war knapp“, schreibt Adam Bielecki aus dem Basislager am K 2 auf Facebook. „Einige Dutzend Meter unterhalb von Lager 1 [auf 5800 Metern] wurde ich von einem großen Stein getroffen. Das Ergebnis ist eine gebrochene Nase und sechs Stiche, die von Piotr Tomala und Marek Chmielarski unter Telefonanleitung von Robert Szymczak professionell ausgeführt wurden. In ein paar Tagen sollte ich wieder in perfekter Verfassung sein.“ Zuvor hatte bereits Krzysztof Wielicki, der Leiter der polnischen Winterexpedition am zweithöchsten Berg der Erde, berichtet, dass Bielecki an Stirn und Nase verletzt worden sei, obwohl er einen Helm getragen habe. Wielecki betonte, dass der 34-Jährige nicht das Bewusstsein verloren habe und noch ins Basislager habe absteigen können: „Wir hoffen, dass er bald wieder bei Kräften sein wird.“

Urubko bis auf 6550 Meter

Das polnische Team ringt auf der Cesen-Route bei widrigen Verhältnissen zäh um jeden Meter. Am weitesten stieg bisher Denis Urubko auf. Er erreichte vor wenigen Tagen oberhalb von Lager 2 eine Höhe von rund 6550 Metern. Der K 2 ist der letzte noch verbliebene der 14 Achttausender, der noch niemals im Winter bestiegen werden konnte. Die polnischen „Ice Warriors“ wollen das ändern.

Von Rettungsaktion zurückgekehrt

Denis Urubko (l.) mit Elisabeth Revol (r.) nach der Rettung der Französin

Urubko und Bielecki waren am 2. Februar von ihrer Rettungsaktion am Nanga Parbat zurückgekehrt. Wie berichtet, war es ihnen gelungen, Elisabeth Revol sicher vom Berg zu bringen. Die Französin und der Pole Tomek Mackiewicz waren nach ihrem Gipfelerfolg in Bergnot geraten. Tomek war – schneeblind und schwer höhenkrank – auf 7200 Metern zurückgeblieben, unfähig weiter abzusteigen. Die Suche nach ihm war wegen des schlechten Wetters und der minimalen Wahrscheinlichkeit, ihn noch lebend aufzufinden, abgebrochen worden.

Txikon und Co. warten auf nächste Chance

Im Basislager zu Füßen des Mount Everest warten derweil der Spanier Alex Txikon, der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ und ihr nepalesisches Team, auf die nächste Chance aufzusteigen. Ende Januar hatten sie eine Höhe von 7850 Metern erreicht, ehe sie von einem Wetterumschwung gezwungen worden waren umzukehren. Txikon und Ali wollen den höchsten Berg der Erde in diesem Winter ohne Flaschensauerstoff besteigen.

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Entscheidung am Nanga Parbat vertagt, Urubko am K 2 in Lager 2 https://blogs.dw.com/abenteuersport/entscheidung-am-nanga-parbat-vertagt-urubko-am-k-2-in-lager-2/ Mon, 22 Jan 2018 13:18:23 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39309

Tomek Mackiewicz am Nanga Parbat

Habt ihr schon Muskelkater vom Daumendrücken? Der dürfte noch stärker werden. Denn der eigentlich bereits für Sonntag erwartete Gipfelvorstoß des Polen Tomek Mackiewicz und der Französin Elisabeth Revol verzögert sich. „Wir sind in Lager 3, der Wind bläst mit rund 100 Stundenkilometern“, lässt Tomek heute auf seiner Facebookseite wissen. „Morgen Lager 4, Gipfelvorstoß am 25. Januar. An diesem Tag wird das Wetter gut sein.” In der Tat sagt der Wetterbericht für Donnerstag für den Gipfel auf 8125 Metern die niedrigsten Windgeschwindigkeiten in dieser Woche voraus: zwischen 15 und 25 km/h. Angenommen diese Prognose stimmt, wäre es zwar fast windstill, dafür mit minus 42 Grad Celsius aber ziemlich kalt, zudem werden einige Wolken erwartet. Mackiewicz und Revol steigen ohne Flaschensauerstoff auf.

Urubko als Erster in Lager 2

K 2

Derweil machen die Bergsteiger der polnischen Winterexpedition am K 2 Fortschritte. Denis Urubko habe auf der Cesen-Route Lager 2 auf 6300 Metern erreicht und werde dort die Nacht verbringen, heißt es auf der Facebookseite „Polski Himalaim Zimowy 2016-2020“ (Polnisches Winterbergsteigen im Himalaya 2016-2020). Artur Malek und Marek Chmielarski seien in Lager 1 auf 5900 Metern. Der K 2, mit 8611 Metern der zweithöchste Berg der Erde, ist der einzige noch verbliebene Achttausender, der noch nie im Winter bestiegen worden ist.

Nach dem Pumori der Everest

Am Mount Everest kehrten der Spanier Alex Txikon, der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara” und die beiden Nepalesen Nuri Sherpa und Temba Bhote von ihrer Besteigung des 7161 Meter hohen Pumori zurück – im Gepäck dieses kleine, aber feine Video:

Txikon und Ali, 2016 zwei der drei Wintererstbesteiger des Nanga Parbat, wollen in diesem Winter den 8850 Meter hohen Gipfel des Everest ohne Atemmaske besteigen.

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Gipfelvorstoß am Nanga Parbat, Txikon auf Pumori https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelvorstoss-am-nanga-parbat-txikon-auf-pumori/ Sat, 20 Jan 2018 20:51:21 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39295

Gipfeltrapez des Nanga Parbat

An diesem Sonntag gilt es für den Polen Tomek Mackiewicz und die Französin Elisabeth Revol. Nach polnischen Medieninformationen wollten die beiden um 2 Uhr Ortszeit (Samstag 22 Uhr MEZ) von ihrem letzten Hochlager auf 7200 Metern Richtung Gipfel aufbrechen. Es werde ihr erster und auch letzter Versuch sein, hieß es. Für Sonntag wird für den höchsten Punkt des Nanga Parbat auf 7125 Metern klares Wetter mit Temperaturen von minus 33 Grad Celsius und mit Windgeschwindigkeiten von ca. 60 Stundenkilometern erwartet. Mackiewicz und Revol sind ohne Flaschensauerstoff unterwegs.

Gipfel des Pumori erreicht

Txikon und Co. auf dem Gipfel des Pumori

Der Spanier Alex Txikon und der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ haben derweil am Samstag vis-à-vis dem Mount Everest den Siebentausender Pumori bestiegen. Gemeinsam mit den nepalesischen Teammitgliedern Nuri und Temba Bothe erreichten sie nach eigenen Angaben gegen Mittag Ortszeit den 7161 Meter hohen Gipfel. „Der Wind war sehr stark, aber es geht uns allen gut“, ließ Alex wissen. „Ein sehr technischer und in einigen Augenblicken auch gefährlicher Berg.“ Nach der Rückkehr ins Basislager wollen sich Txikon und Co. wieder ihrer eigentlichen Mission widmen, der Winterbesteigung des Everest ohne Flaschensauerstoff.

Polen am K 2 oberhalb von 6000 Metern

Am K 2, dem zweithöchsten Berg der Erde, arbeitet sich die polnische Winterexpedition langsam aufwärts. Am Samstag war ein mehrköpfiges Team damit beschäftigt, die Cesen-Route oberhalb von 6000 Metern mit Fixseilen zu sichern.

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Gipfelversuch am Nanga Parbat? https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelversuch-am-nanga-parbat/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelversuch-am-nanga-parbat/#comments Thu, 18 Jan 2018 13:36:39 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39247

Elisabeth Revol (l.) und Tomek Mackiewicz am Nanga Parbat

„Wir sind akklimatisiert. Wir versuchen, den Gipfel zu erreichen.” Mit diesen Worten wird Tomek Mackiewicz auf seiner Facebook-Seite zitiert. Nach rund zwei Wochen mit starkem Wind habe sich das Wetter am Nanga Parbat gebessert, die Bedingungen seien gut. Tomek und seine Kletterpartnerin Elisabeth Revol seien wahrscheinlich heute in Richtung ihres Materialdepots auf 6700 Metern aufgebrochen, heißt es weiter.

Abflauender Wind

Nanga Parbat

Der 43 Jahre alte Pole und die 37 Jahre alte Französin wollen die so genannte Messner-Route vollenden – „die einzige Route, die im Winter im Alpinstil möglich ist“, wie mir Tomek im vergangenen November schrieb. Diesen Weg durch die Nordostwand hatten im Jahr 2000 die Südtiroler Reinhold und Hubert Messner, Hanspeter Eisendle und Wolfgang Tomaseth bis auf eine Höhe von 7500 Metern erstmals begangen. Die Meteorologen sagen für die kommenden Tage am Nanga Parbat klares Wetter mit abnehmendem Wind voraus. So werden für Samstag am Gipfel auf 8125 Metern Temperaturen von minus 31 Grad Celsius und Windgeschwindigkeiten von rund 40 Stundenkilometern erwartet. Ab kommendem Dienstag soll der Wind noch weiter abflauen, dann soll es jedoch wieder etwas kälter werden.

K 2: Polen wollen Lager 1 einrichten

Einstieg zur Cesen-Route

Das polnische Team am K 2, dem ebenfalls in Pakistan gelegenen zweithöchsten Berg der Erde, blieb heute im Basislager. Am Freitag und Samstag wollen die Bergsteiger die Cesen-Route weiter sichern und Lager 1 auf 6200 Metern einrichten. Der 8611 Meter hohe K 2 ist der letzte noch verbliebene Achttausender, der noch nie im Winter bestiegen worden ist. Die polnische Expedition unter Leitung von Altmeister Krzysztof Wielicki will das ändern.

Zur Vorbereitung auf den Pumori

Alex Txikon im Anstieg am Pumori – im Hintergrund Everest, Lhotse und Nuptse (v.l.)

In Nepal hat derweil der Spanier Alex Txikon sein Basislager zu Füßen des Mount Everest in entgegengesetzter Richtung verlassen. Der 36 Jahre alte Baske stieg heute mit dem Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ sowie den Nepalesen Nuri and Temba Bhote am 7161 Meter hohen Pumori nach Lager 2 auf 6200 Metern auf. Das Trio will den Berg laut Alex in „minimalistischem und schnellem Stil“ besteigen, um sich weiter zu akklimatisieren. Anschließend werden sich Txikon und Co. wieder dem eigentlichen Ziel zuwenden, der Besteigung des Everest ohne Flaschensauerstoff. Der Spanier war am Montag mit fünf Sherpas nach Lager 2 auf 6500 Metern aufgestiegen.

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Everest-Winterexpedition: Im Eiltempo nach Lager 1 https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-winterexpedition-im-eiltempo-nach-lager-1/ Thu, 11 Jan 2018 22:16:09 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39117

Alex Txikon im Khumbu-Eisbruch

Das ging flink. In nur vier Tagen haben der Spanier Alex Txikon und die Sherpas Tenzing Gyalzen, Gelje, Cheppal, Walung Dorji und Pasang Norbu die Route durch den Khumbu-Eisbruch gelegt und Lager 1 auf 6050 Metern erreicht. „Wir sind sehr glücklich“, freut sich Alex. Es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, jeder habe zwischen 25 und 35 Kilo mit sich geschleppt. Der 36 Jahre alte Baske weist darauf hin, dass die sechs Bergsteiger für diese erste große Aufgabe fünf Tage weniger gebraucht habe als seine Mannschaft beim gescheiterten Winterversuch 2017 – und das, obwohl damals fünf Expeditionsteilnehmer mehr an den Arbeiten beteiligt gewesen seien. „Die Route durch den Eisfall ist sehr komplex und hat unsere ganze Konzentration erfordert“ , berichtet Alex. Gemeinsam mit dem „Icefall Doctor“ Gelje Sherpa habe er nach den am wenigsten einsturzgefährdeten Bereichen gesucht.

Aufgaben teilen, Kräfte sparen

Volle Konzentration

Laut Txikon war der pakistanische Bergsteiger Muhammad Ali „Sadpara“ nicht an den Arbeiten im Khumbu-Eisbruch beteiligt. Er sei mit den beiden Sherpas Nuri und Temba Bhote andernorts unterwegs gewesen, um sich weiter zu akklimatisieren. „Dahinter steht die Idee, Aufgaben zu teilen und Kräfte zu sparen“,  sagt Alex. Ende Februar 2016 war dem Spanier gemeinsam mit Muhammad Ali und dem Italiener Simone Moro die prestigeträchtige Wintererstbesteigung des  Achttausenders Nanga Parbat in Pakistan gelungen. Die Südtirolerin Tamara Lunger hatte damals rund 70 Meter unterhalb des Gipfels umkehren müssen, weil es ihr schlecht gegangen war. In diesem Winter wollen Txikon und Ali den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen. Moro und Lunger versuchen sich derweil an der Wintererstbesteigung des 3003 Meter hohen Pik Pobeda im eiskalten Osten Sibiriens.

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Winterexpeditionen: Kurz vor, über, weit über dem Basislager https://blogs.dw.com/abenteuersport/winterexpeditionen-kurz-vor-ueber-weit-ueber-dem-basislager/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/winterexpeditionen-kurz-vor-ueber-weit-ueber-dem-basislager/#comments Mon, 08 Jan 2018 15:53:18 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39087

Polnisches K 2-Team am Concordiaplatz

Drei Winterexpeditionen zu Achttausendern, drei unterschiedlichen Phasen. In Pakistan erreichte das polnische Team unter Leitung von Krzysztof Wielicki heute nach dem Trekking über den Baltoro-Gletscher den Concordiaplatz und dürfte am morgigen Dienstag im Basislager zu Füßen des K 2, des letzten im Winter noch unbestiegenen Achttausenders, seine Zelte aufschlagen. Bereits vor sechs Tagen bezogen der Spanier Alex Txikon, der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ und ihr nepalesisches Sherpa-Team das Basislager auf der Südseite des Mount Everest. Sie sind dabei, eine Route durch den Khumbu-Eisbruch zu legen. Wie schon im letzten Jahr beteiligt sich auch Alex an den Arbeiten (wie das Video unten zeigt).

Wie hoch waren Revol und Mackiewicz?

Die neuesten Informationen zur Winterexpedition am Nanga Parbat sind noch nicht bestätigt. Die russische Internetseite „russianclimb.com“ twitterte gestern, der Pole Tomek Mackiewicz und die Französin Elisabeth Revol hätten auf der so genannten „Messner-Route“ bereits Lager 3 auf 7300 Metern erreicht. Die Information stammt laut russianclimb von einem Mitarbeiter der pakistanischen Agentur, die für die beiden Bergsteiger aus dem Westen die Expedition organisiert hat.

Starker Wind

Nanga Parbat

Die Ehefrau Tomeks konnte mir gegenüber diese Angaben nicht bestätigen. Sie habe am Freitag erfahren, dass Mackiewicz und Revol bis auf eine Höhe von 6600 Meter aufgestiegen und dann wieder ins Basislager zurückgekehrt seien. Dort wollten sie warten, bis in einigen Tagen die starken Winde abgeflaut seien. Das würde sich mit der aktuellen Wettervorhersage für den Nanga Parbat decken. Die sagte für heute am 8125 Meter hohen Gipfel Windgeschwindigkeiten von 80 bis 90 Stundenkilometern voraus, für die kommenden drei Tage sogar von 100 bis 135 km/h. Das polnisch-französische Duo hatte bereits vor Weihnachten das Basislager auf der Diamir-Seite des Bergs erreicht.

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Txikon zum Everest, Lunger und Moro nach Sibirien https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-zum-everest-lunger-und-moro-nach-sibirien/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-zum-everest-lunger-und-moro-nach-sibirien/#comments Fri, 22 Dec 2017 14:59:59 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38975

Lunger, Moro, Ali und Txikon (v.l.) 2016 am Nanga Parbat

Ich lag falsch mit meiner Vermutung. Das Dream Team vom Nanga Parbat 2016 wird sich in diesem Winter nicht am Mount Everest zusammenfinden, sondern getrennte Wege gehen. Heute verkündete der Spanier Alex Txikon, dass er zusammen mit dem 41 Jahre alten Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ versuchen werde, den höchsten Berg der Erde ohne Flaschensauerstoff zu besteigen. Die anderen beiden Mitglieder des Nanga-Gipfelteams, den Italiener Simone Moro und die Südtirolerin Tamara Lunger, zieht es dagegen ins eiskalte Sibirien.

Kräfte für oben schonen

Alex Txikon Everest-Basislager (Februar 2017)

Alex Txikon wird nach seinem gescheiterten Versuch im vergangenen Winter einen neuen Anlauf am Everest machen. Damals war der Baske mit einem Sherpa-Team einmal bis zum Südsattel auf 7950 Meter Höhe aufgestiegen, hatte dann aber wegen stürmischer Winde umdrehen müssen. „Das Problem ist nicht die Kälte, sondern der Wind“, sagte der 36-Jährige. „Es werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h herrschen und Temperaturen von minus 60 Grad Celsius. Am Gipfeltag darf der Wind aber nicht mit mehr als 40 km/h wehen.“ Zwischen dem 1. und 3. Januar werde das laut Alex „kleine Team“ im Basislager auf rund 5300 Meter Höhe eintreffen. Txikon will sich diesmal die Kräfte besser einteilen. „Wir werden versuchen, uns nicht zu viel Gewicht aufzuladen. Der Schlüssel wird darin liegen, nicht wie im letzten Jahr neun Tage in Folge zu arbeiten und sich schon in den unteren Bereichen aufzureiben, sondern die Kräfte für oben zu schonen.“

Im Grenzbereich des Möglichen

Mount Everest

Im meteorologischen Winter gab es am Mount Everest bisher 15 Gipfelerfolge. Für die Wetterforscher beginnt die kalte Jahreszeit bereits am 1. Dezember, während der kalendarische Winter erst mit der Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember startet. Die Polen Krzysztof Wielicki und Leszek Cichy erreichten am 17. Februar 1980 den Gipfel des Everest, ihnen gelang damit die erste Winterbesteigung eines Achttausenders überhaupt. Seit Ende 1993 war kein Mensch mehr im Winter auf dem 8850 Meter hohen Gipfel. Der Einzige, der den höchsten Berg der Erde bisher im Winter ohne Atemmaske bestieg, war der Sherpa Ang Rita am 22. Dezember 1987. Das Wetter an diesem Tag war ungewöhnlich gut. Die große Kälte im Winter sorgt normalerweise dafür, dass der Luftdruck im Gipfelbereich noch weiter absinkt. Ein Aufstieg ohne Atemmaske liegt dann im absoluten Grenzbereich des Möglichen.

Saukalter Berg

Pik Pobeda in Ostsibirien

Auch die 31 Jahre alte Tamara Lunger und der 50-jährige Simone Moro werden in Grenzbereiche vordringen müssen. Sie haben sich vorgenommen, den 3003 Meter hohen Pik Pobeda im Osten Sibiriens zu besteigen. Der Berg (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen 7439 Meter hohen Gipfel in Kirgistan) liegt nur rund 140 Kilometer südlich des Polarkreises. Dass es „sau-, sau-, saukalt“ wird, wie Tamara mir verraten hatte, scheint garantiert. Das 250 Kilometer südwestlich des Pobeda gelegene Oimjakon gilt als die kälteste Stadt der Welt. Umstritten ist, ob dort wirklich einmal minus 71,2 Grad Celsius gemessen wurden, unstrittig ist jedoch, dass die Durchschnittstemperatur (!) in der russischen Stadt im Winter bei minus 50 Grad liegt. „Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie es dann auf dem Berg sein wird“, schreibt Simone Moro auf Facebook. „Niemand hat diesen Berg bisher im Winter bestiegen und ich kann mir leicht denken, warum.“ Am 22. Januar geht es los.

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Lunger/Moro: Erst beim Papst – und dann? https://blogs.dw.com/abenteuersport/lungermoro-erst-beim-papst-und-dann/ Tue, 19 Dec 2017 23:03:47 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38905

Tamara Lunger (l.) und Simone Moro (r.) mit Papst Franziskus

Am Donnerstag beginnt der (kalendarische) Winter – und damit stellt sich auch wieder die Frage: Wer versucht sich in der kalten Jahreszeit an welchem Berg? Eine hochkarätig besetzte polnische Expedition unter Leitung von Altmeister Krzysztof Wielicki wird versuchen, den K 2 zu besteigen, den letzten im Winter noch unbestiegenen Achttausender. Der Pole Tomek Mackiewicz und die Französin Elisabeth Revol sind angeblich bereits in Pakistan eingetroffen, um erneut den Nanga Parbat anzugehen.

Und was machen die Südtirolerin Tamara Lunger und der Italiener Simone Moro? Beide gelten als extrem „winterfest“. Der 50 Jahre alte Simone hat gleich vier Wintererstbesteigungen von Achttausendern auf dem Konto (Shishapangma 2005, Makalu 2009, Gasherbrum II 2011, Nanga Parbat 2016). Die 31-jährige Tamara versuchte sich mit Moro im Winter 2015 vergeblich am Manaslu. Ein Jahr später am Nanga Parbat musste sie nur 70 Meter unterhalb des Gipfels umkehren, weil es ihr schlecht ging. In diesem Advent hatten Lunger und Moro bereits ein Gipfeltreffen: mit dem Papst. Ich habe bei Tamara nachgefragt:

Tamara, zwei Profibergsteiger (Simone und du) machen ein Selfie mit Papst Franziskus, wie kam es dazu?

Don Marco Pozza, ein Gefängnispriester aus Padua, hat uns zu einer Sendung eingeladen, die „Padre nostro“ heißt, also „Vaterunser“. Davon gab es sechs Folgen, jeweils mit anderen Persönlichkeiten. Dazu wurden Geschichten aus dem Leben erzählt, Schicksale, und es gab zu jeder Sendung auch einen Kommentar des Papstes. Das war ein Riesenerfolg, nicht nur in Italien, auch international. Der Papst hat gesagt: „Alle diese Leute haben uns ihre Zeit geschenkt, was könnten wir ihnen im Gegenzug schenken?“ Marco antwortete: „Vielleicht eine Messe im Vatikan, inklusive Händeschütteln mit dem Papst.“ Der Papst meinte dann: „Das können wir nicht machen, weil ja nicht alle an Gott glauben. Eine Privataudienz ist besser.“ So kam es dazu. Ungefähr 30 Leute – das ganze Produktionsteam und die Teilnehmer – waren beim Papst im Vatikan. Das war wirklich eine schöne Stunde. Mir hat es persönlich sehr viel gegeben, weil ich sehr gläubig bin.

Hattet ihr Gelegenheit, mit dem Papst auch ein paar Worte zu wechseln?

Jeder von uns musste sich kurz vorstellen, was er in seinem Leben macht. Dann hat der Papst über die Passion gesprochen, über die Leidenschaft: „Ihr habt mir heute viel geschenkt, weil jeder von euch – ob Gläubiger oder nicht – das, was ihr tut, mit so einer großen Leidenschaft macht. Das ist auch göttlich.“ Anschließend hat er uns noch den Segen gegeben und allen ein Buch über das Vaterunser, das er zusammen mit Marco Pozza geschrieben hat, und einen Rosenkranz geschenkt.

Tamara Lunger

Was bedeutet dir persönlich die Begegnung?

Für mich war es natürlich sehr schön, weil ich sehr gläubig bin. Aber ich habe auch gesehen, dass er nur ein normaler Mann ist. Er gibt sich so normal, dass er fast nicht auffällt. Sein Umfeld ist zwar bemüht, alles organisatorisch so super wie möglich ablaufen zu lassen, aber er selbst würde es wahrscheinlich ganz anders machen. Ich habe in seine Augen gesehen und er in meine, dabei habe ich etwas ganz Schönes gespürt. Deshalb wäre es noch viel schöner, wenn man mit diesem Mann einfach mal so bei einem Glas Wein sitzen und mit ihm ratschen könnte.

Am Nanga Parbat im Winter 2016 musstest du 70 Meter unter dem Gipfel umkehren. Das war bitter. Am Kangchendzönga im letzten Frühjahr platzte die geplante Überschreitung der vier Gipfel des Massivs, weil es Simone schlecht ging. Brauchst du für deine Motivation mal wieder ein Erfolgserlebnis?

Nein, weil ich gesehen habe, dass ich auch ohne Gipfel immer mit einer großen Lehre nach Hause komme. Am Nanga Parbat war mein Erlebnis für mich viel wertvoller als „nur“ ein Gipfel. Der Weg ist das Ziel. Natürlich ist der Gipfel das Tüpfelchen auf dem i. Aber die Erfahrung und das, was man daraus lernt, werden einem während der Reise geschenkt. Wenn es nicht so einfach ist, den Gipfel zu erreichen und es gewisse Schwierigkeiten gibt, ist es zwar währenddessen etwas unschön. Aber wenn man nach Hause kommt, versteht man, dass es das Beste war, das einem passieren konnte.

In den Alpen hat der Winter schon Einzug gehalten, der Beginn des kalendarischen Winters steht vor der Tür. Wirst du in der kalten Jahreszeit auf Expedition gehen? Und wenn ja, wohin?

Ja, ich gehe wieder auf Expedition, Ich habe zwei Monate gebraucht, um mich dafür zu entscheiden. Ich werde wieder mit Simone unterwegs sein. Leider kann ich nicht mehr dazu sagen. Aber es wird sau-, sau-, saukalt. Ich habe schon begonnen, mich im Kopf darauf vorzubereiten. Schauen wir mal, wie es wird.

Wie verbringst du die Weihnachtstage?

Ich werde viele gute Kekse von meiner Mama essen. (lacht) Ich freue mich einfach, bei meiner Familie zu sein und vielleicht mit ihnen etwas zu unternehmen, Skitouren zu gehen, Eisklettern und so weiter.

Erfolgsteam: Txikon, Lunger, Moro, Ali (v.l.)

Auch Simone Moro hatte mir Ende Oktober mitgeteilt, dass die nächste Expedition „wahrscheinlich die kälteste Besteigung wird, die ich jemals versucht habe“. Ohne jetzt spekulieren zu wollen 🙂 – am Mount Everest fällt das Thermometer im Januar schon mal auf bis zu minus 60 Grad Celsius. Und hatte nicht Alex Txikon nach seinem gescheiterten Winterversuch in diesem Jahr Simone und Tamara eingeladen, es 2018 mit ihm zu versuchen? Der pakistanische Bergsteiger Muhammad Ali Sadpara hat jedenfalls heute ein „großes Everest-Projekt 2017/18“ angekündigt. Liege ich mit meiner Vermutung richtig, wäre das erfolgreiche Winterteam vom Nanga Parbat 2016 wieder komplett. Ich fände es toll und spannend.

P.S.: Für alle, die meinen Buchtipp zu Tamaras Erstling verpasst haben: Ich kann euch die Lektüre wirklich nur empfehlen.

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Cadiach macht die 14 Achttausender voll https://blogs.dw.com/abenteuersport/oscar-cadiach-macht-die-14-achttausender-voll/ Thu, 27 Jul 2017 16:48:52 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37109

Oscar Cadiach

Die Beatles können Oscar Cadiach nicht gemeint haben, als sie für ihren Song „When I’m sixty-four“ die Textzeile schrieben: „Yours sincerely, wasting away“ (Mit besten Grüßen, dahinsiechend). Der spanische Bergsteiger ist zwar 64 Jahre alt, aber von Dahinsiechen kann keine Rede sein. Er ist sicher fitter als die meisten 32-Jährigen. Heute hat Oscar sein großes Projekt vollendet: Der Katalane bestieg im Karakorum den 8051 Meter hohen Broad Peak und hat nun auf allen 14 Achttausendern gestanden, ohne einmal zur Atemmaske gegriffen zu haben. Seinen ersten Achttausender hatte Cadiach vor 33 Jahren ebenfalls in Pakistan bestiegen: den Nanga Parbat.

„Es war sehr hart“

Broad Peak

„Wir haben den Gipfel erreicht! Ich stehe oben“, sagte Oscar dem katalanischen Sender Tarragona Radio. „Wir hatten die ganze Zeit über Wind, es war sehr hart. Ich bin mit Ali, Tunc und Yosuf aufgestiegen.“ Der 41 Jahre alte Muhammad Ali „Sadpara“ zählt zu den besten Bergsteigern Pakistans. Ende Februar 2016 gelang ihm zusammen mit Simone Moro und Alex Txikon die erste Winterbesteigung des Nanga Parbat. Für den 45 Jahre alten Tunc Findik, den erfolgreichsten Höhenbergsteiger der Türkei, war der Broad Peak sein elfter Achttausender. Viertes Teammitglied war der pakistanische Hochträger Yosuf.

Erste Norwegerin auf dem Broad Peak

Laut einer Nachricht von Mingma Gyalje Sherpa, dem Chef des nepalesischen Veranstalters Dreamers Destination, auf Facebook erreichten auch Kari Dybsjord Røstad und der Pakistaner Amin Ullah den Gipfel des Broad Peak. Kari war damit die erste Norwegerin auf dem Broad Peak, Amin Ullah der vierte Pakistaner, der alle fünf Achttausender seines Heimatlandes bestiegen hat. Mingma bedankte sich auch bei dem Pakistaner Ali Reza. Ob auch er den höchsten Punkt erreicht hat, blieb zunächst unklar.

Freitag Gipfeltag am K 2?

Basislager am K 2

Am K 2, dem zweithöchsten Berg der Erde, könnte es – wenn alles klappt – am Freitag die ersten Gipfelerfolge seit 2014 geben. 14 Bergsteiger, darunter neun Sherpas, hatten am Mittwoch Lager 4 auf rund 7650 Meter Höhe aufgeschlagen. „Eine Schneeauflage von einem halben bis zu einem Meter kostete alle Kraft“, schrieb der Isländer John Snorri Sigurjónsson auf Facebook. „Wir brauchten zwölf Stunden von Lager 3 bis Lager 4.“ Laut John brachen die Bergsteiger am Donnerstagabend Ortszeit in Richtung des 8611 Meter hohen Gipfels auf. Also Daumen drücken!

P.S.: John Snorri Sigurjónsson hat ebenso wie die amerikanisch-britische Bergsteigerin Vanessa O’Brien einen GPS-Tracker dabei. Wenn ihr nachschauen wollt, hier sind die Links zu den Geräten: Johns und Vanessas.

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K 2 und Broad Peak: Gipfel in Reichweite https://blogs.dw.com/abenteuersport/k-2-und-broad-peak-gipfel-in-reichweite/ Wed, 26 Jul 2017 17:50:09 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37099

K 2, der „König der Achttausender“

Streckt der K 2 doch noch die Hand zur Versöhnung aus? Trotz der schwierigen Wetter- und Schneeverhältnisse am zweithöchsten Berg der Erde haben mehr als ein Dutzend Bergsteiger das letzte Hochlager auf der Schulter des K 2 erreicht. „Er ist gerade in Lager 4 angekommen“, schrieb heute Lina Moey, die Lebensgefährtin des Isländers John Snorri Sigurjonsson, auf Facebook. „Er ist sehr müde, nach fast zwölf Stunden Klettern. Es war ein sehr langer Tag, und der Schnee reichte an einigen Stellen bis an seine Hüfte. 14 Leute planen, den Gipfel zu besteigen, neun von ihnen sind Sherpas. Sie mussten anderthalb Meter Schnee wegbuddeln, um ihr  Zelt aufzubauen.“ Am 16. Mai hatte der 44 Jahre alte Sigurjonsson in Nepal den 8516 Meter hohen Lhotse bestiegen. Er war der erste Isländer auf dem vierthöchsten Berg der Erde. Auch auf dem K 2 wäre er der erste Bergsteiger seines Landes.  Johns GPS-Tracker zeigt eine Höhe von 7650 Metern an.

Furtenbach-Team kehrt heim, Bargiel noch im Basislager

Diese Höhe hat auch die britisch-amerikanische Bergsteigerin Vanessa O’Brien erreicht . „Lager 4“, twitterte die 52-Jährige kurz und bündig, mit einem Link zu ihrem GPS-Tracker. Wie Sigurjonsson gehört auch O’Brien zum Team des nepalesischen Veranstalters Dreamers Destination. Vanessa versucht sich das dritte Jahr in Folge am K 2. Sollte sie den Gipfel erreichen, wäre es ihr fünfter Achttausender.  Abgestiegen ist hingegen heute das Team des österreichischen Expeditionsveranstalters Furtenbach Adventures. „Bedauerlicherweise spielt das Wetter am K 2 wieder einmal sein eigenes Spiel“, teilte der Veranstalter mit. „Sehr schnell wurde die Lawinengefahrt dramatisch hoch. Deshalb entschied das Team, anzuhalten und ins Basislager abzusteigen. Wie wollen unsere Sherpas nicht in diese Gefahr bringen.“ Die Mitglieder des Teams trafen wohlbehalten am Fuße des Bergs ein und wollen morgen den Heimweg antreten. „Wir sitzen immer noch im Basislager und warten darauf, dass sich das Wetter bessert“, schrieb Andrzej Bargiel heute auf Facebook. Der 29 Jahre alte Pole will den K 2 erstmals vom Gipfel bis ins Basislager ohne Unterbrechung mit Skiern abfahren. Andrzej und seinem Team droht jedoch allmählich die Zeit davonzulaufen.

Cardiach und Co. im letzten Hochlager

Broad Peak

Am benachbarten Achttausender Broad Peak haben der Spanier Oscar Cardiach und seine Mitstreiter Lager 3 auf 7200 Metern erreicht und planen, am morgigen Donnerstag zum 8051 Meter hohen Gipfel aufzusteigen – wenn die Verhältnisse es zulassen.  Zu Cardiachs Team gehören Tunc Findik, mit zehn bestiegenen Achtausendern der erfolgreichste Höhenbergsteiger der Türkei,  Muhammad Ali „Sadpara“, der 2016 einer der Winter-Erstbesteiger des Nanga Parbat war, sowie der Balti-Hochträger Yosuf.  Der Broad Peak ist der letzte der 14 Achttausender, der dem 64 Jahre alten Katalanen Cardiach noch in seiner Sammlung fehlt. Allesamt hat Oscar ohne Flaschensauerstoff bestiegen.

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Harte Tage im Karakorum https://blogs.dw.com/abenteuersport/harte-tage-im-karakorum/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/harte-tage-im-karakorum/#comments Tue, 25 Jul 2017 13:22:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37079

Schatten des K 2 fällt auf den Broad Peak (damals, 2004, herrschte besseres Wetter)

Sauhart oder unmöglich? Diese Frage dürfte in den nächsten Tagen an den Achttausendern K 2 und Broad Peak wohl abschließend beantwortet werden.  An beiden Bergen laufen Gipfelversuche, die wahrscheinlich letzten der Saison. „Alles dreht sich am K 2 ums Wetter“, schreibt Mingma Gyalje Sherpa, Expeditionsleiter und Chef des nepalesischen Dreamers Destination, heute auf Facebook. „Wir hatten jetzt drei Tage schlechtes Wetter, obwohl es laut Wetterbericht gut werden sollte.  Einige Teams haben bereits aufgegeben. Auch einige meiner Teammitglieder steigen ab. Aber abwarten, wir wollen uns den 27. Juli ansehen.“

Hohe Lawinengefahr

Die meisten Teams hatten Donnerstag als Gipfeltag mit günstigen Wetterbedingungen avisiert. Zu Mingmas Mannschaft, die auf der Abruzzi-Route unterwegs ist, gehört auch die britisch-amerikanische Bergsteigerin Vanessa O’Brien. Der GPS-Tracker der 52-Jährigen gibt ihre heute erreichte Höhe mit rund 7000 Metern an. Vanessa versucht sich bereits das dritte Jahr in Folge am K 2. Sie hat bisher vier Achttausender bestiegen: Mount Everest (2010), Shishapangma, Cho Oyu (beide 2011) und Manaslu (2014).

Der Neuseeländer Adam Parore und seine Mitstreiter haben wegen des vielen Neuschnees, der über Nacht im oberen Bereich des K 2 gefallen ist, ihren Gipfelversuch aufgegeben. „Unsere Chance voranzukommen ist gleich Null, die Lawinengefahr dagegen plötzlich sehr real und lebensbedrohlich“, schreibt der frühere Cricket-Star auf Instagram. Der 46-Jährige war früher Mitglied der „Black Caps“, der neuseeländischen Cricket-Nationalmannschaft. 2011 bestieg Parore den Mount Everest.

Cadiach und Co. in Wartestellung

Auch am Broad Peak, in Nachbarschaft des K 2, kämpfen Bergsteiger gegen das widrige Wetter und die schwierigen Bedingungen am Berg. Anhaltender Schneefall und Windgeschwindigkeiten von 50 km/h stoppten erst einmal den weiteren Aufstieg des Spaniers Oscar Cadiach und seiner Teamgefährten. Sie wollten zunächst  in Lager 2 auf 6300 Metern abwarten, ob sich das Wetter bessere, hieß es. Der Broad Peak ist der letzte der 14 Achttausender, der dem 64 Jahre alten Katalanen noch in seiner Sammlung fehlt. Allesamt hat Oscar ohne Flaschensauerstoff bestiegen. Cadiach hat ein starkes Team um sich geschart: Mit dabei sind Tunc Findik, mit zehn bestiegenen Achtausendern der erfolgreichste Höhenbergsteiger der Türkei und Muhammad Ali „Sadpara“, der 2016 zu den Winter-Erstbesteigern des Nanga Parbat gehörte, sowie ein Balti-Hochträger.

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Winter-Ebbe an den höchsten Bergen https://blogs.dw.com/abenteuersport/winter-ebbe-an-den-hoechsten-bergen/ Wed, 07 Dec 2016 14:44:20 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34403 Nanga Parbat

Nanga Parbat

Der Nanga Parbat fällt in den Winterschlaf zurück. Hatten sich in den vergangenen Jahren regelmäßig mehrere Expeditionen an dem 8125 Meter hohen Berg in Pakistan getummelt, um ihn erstmals im Winter zu besteigen, sieht es derzeit so aus, als bliebe der „Nackte Berg“ in den nächsten Monaten auch ein einsamer. Selbst der Pole Tomasz Mackiewicz wird in diesem Winter zur Abwechslung mal nicht sein Wohnzimmer – wie in den letzten sechs Jahren – mit einem kalten Zelt am Nanga Parbat tauschen.

Hauptargument ist weg

Erfolgsteam: Alex, Tamara, Simone, Ali (v.l.)

Erfolgsteam: Alex, Tamara, Simone, Ali (v.l.)

„Die Expedition zum Nanga Parbat wird auf 2017/2018 verschoben“, schreibt Tomek auf Facebook. Er habe vergeblich versucht, finanzielle Unterstützung der polnischen Regierung für einen weiteren Versuch zu erhalten. Die Argumentation dürfte ihm auch deutlich schwerer gefallen sein, nachdem die Winterbastion Nanga Parbat 2016 gefallen ist:  Nach zahllosen gescheiterten Versuchen gelang dem Italiener Simone Moro, dem Basken Alex Txikon und dem Pakistaner Muhammad Ali „Sadpara“ Ende Februar endlich die erste Winterbesteigung des neunthöchsten Bergs der Erde. Das vierte Teammitglied, die Südtirolerin Tamara Lunger, drehte knapp unterhalb des Gipfels um, weil es ihr schlecht ging.

K 2-Winterexpedition erst 2017/2018

K 2

K 2

Doch nicht nur am Nanga Parbat, auch an den anderen Achttausendern ist Winter-Ebbe angesagt. Eine ursprünglich für den K 2, den einzigen noch nie im Winter bestiegenen Achttausender, geplante polnische Expedition unter Leitung des Winter-Altmeisters Kryzsztof Wielicki wurde ebenfalls um ein Jahr auf 2017/2018 vertagt. Auch in diesem Fall fehlte zunächst das Geld. Immerhin soll die Finanzierung durch zwei staatliche Unternehmen inzwischen stehen.

 

Lunger macht Pilotenschein

Tamara Lunger

Tamara Lunger

Vielleicht versucht sich im übernächsten Winter ja auch Tamara Lunger am Mount Everest. Nach ihrem „fast Nanga-Gipfel im Winter“ war berichtet worden, dass die 30-Jährige jetzt den Everest als Winterziel ins Auge fasse. Schon in diesem Jahr? „Nein“, schreibt mir Tamara. „Ich bin in Amerika für meinen Hubschrauber-Pilotenschein.“

Geheimnis um Winterziel

Und sonst? Der indische Bergsteiger Arjun Vajpai hat via Facebook eine Winterexpedition auf einen Siebentausender in seinem Heimatland angekündigt. Um welchen Berg es sich handelt, ließ er offen. Der 23-Jährige hat bereits fünf Achttausender bestiegen: den Mount Everest (als noch 16-Jähriger im Jahr 2010), Lhotse und Manaslu (beide 2011) sowie im Frühjahr 2016 den Makalu und im Oktober den Cho Oyu.

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Trauer um Hassan Sadpara https://blogs.dw.com/abenteuersport/trauer-um-hassan-sadpara/ Tue, 22 Nov 2016 20:42:26 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34275 Hassan Sadpara (1963 - 2016)

Hassan Sadpara (1963 – 2016)

Pakistan trauert um einen seiner berühmtesten Bergsteiger. Hassan Sadpara starb gestern im Alter von 53 Jahren in einem Militärkrankenhaus in Rawalpindi. Er litt an Blutkrebs und Tuberkulose. Hassan war der bisher einzige Pakistani, der sechs der 14 Achttausender bestieg. Nachdem er die Gipfel der fünf Achttausender in seinem Heimatland – K 2 (im Jahr 1994), Nanga Parbat (1999), Gasherbrum II und I (beide 2006) und Broad Peak (2007) – allesamt ohne Flaschensauerstoff erreicht hatte, bat er den damaligen Präsidenten Pakistans, Asif Zardari, um finanzielle Unterstützung, um auch den höchsten Berg der Erde, den Mount Everest, besteigen zu können.

Zweiter Pakistani auf dem Everest

Hassan 2011 auf dem Mount Everest

Hassan 2011 auf dem Mount Everest

Tatsächlich erhielt Hassan anschließend Geld, um nach Nepal reisen zu können. Im Frühjahr 2011 stand er auf dem 8850 Meter hohen Gipfel des Everest, als zweiter Pakistani nach Nazir Sabir im Jahr 2000. Ursprünglich hatte Hassan geplant, auch am Everest auf eine Atemmaske zu verzichten, hatte dann aber wegen des  schlechten Wetters doch zur Sauerstoffflasche gegriffen. Er träumte davon, mit finanzieller Rückendeckung der Regierung sogar alle 14 Achttausender zu besteigen. Doch daraus wurde nichts. Der aktuelle Präsident Pakistans, Mamnoon Hussain, würdigte den verstorbenen Bergsteiger. Die Verdienste Hassans, so der Staatschef, würden für immer in Erinnerung bleiben.

Nie eine Schule besucht

Hassan stammte aus dem kleinen Dorf Sadpara, nur wenige Kilometer entfernt von der Stadt Skardu im Norden Pakistans. Skardu ist Ausgangspunkt der meisten Expeditionen in den Karakorum. Hassans Familie hatte nicht genug Geld, um ihn zur Schule zu schicken. Er arbeitete zunächst als normaler Träger, später dann als Hochträger für Expeditionen. 1996 knackte Hassan erstmals die 8000-Meter-Marke, als er als einziges Mitglied einer koreanischen Expedition den 8031 Meter hohen Vorgipfel des Broad Peak erreichte.

Ali Sadpara: „Wir haben einen Helden verloren“

Muhammad Ali, genannt Ali Sadpara, stammt aus demselben Dorf wie Hassan. Ali gelang Ende Februar mit dem Italiener Simone Moro und dem Spanier Alex Txikon die erste Winterbesteigung des Nanga Parbat. „Wir haben einen großen internationalen Helden verloren“, schreibt Ali „Sadpara“ auf Facebook zum Tod Hassans. „Er war mein Kletterpartner. Wir haben zusammen den Gasherbrum II und I bestiegen. Ich bin sehr traurig.“

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Pakistan verweigert Bergsteigern Einreise – Willkür oder System? https://blogs.dw.com/abenteuersport/pakistan-verweigert-bergsteigern-einreise-willkuer-oder-system/ Tue, 28 Jun 2016 16:03:13 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=33017 Broad Peak (mit Schatten des K 2)

Broad Peak (mit Schatten des K 2)

Du hast ein Visum für Pakistan, eine Besteigungsgenehmigung für einen Achttausender, hast alles organisiert. Du reist nach Islamabad und erfährst plötzlich am Flughafen, dass du eine Persona non grata bist und das Land wieder verlassen sollst. Genau das widerfuhr jetzt der australisch-neuseeländischen Bergsteigerin Chris Jensen Burke (sie hat beide Pässe) und dem Nepalesen Lakpa Sherpa. „Die Gründe sind merkwürdiger, als wenn sie sich jemand ausgedacht hätte. Aber ich werde sie nicht im Detail nennen“, schreibt Chris in ihrem Blog. Sie fürchtet offenkundig, dass sie es sich mit den pakistanischen Behörden vollends verscherzen würde, wenn sie jetzt Klartext reden würde.

Nie wieder nach Pakistan?

Chris Jensen Burke

Chris Jensen Burke

Auch Lakpa Sherpa sieht für die Zukunft alles andere als rosig. „Es sieht aus, als könnte ich niemals wieder nach Pakistan reisen“, sagte der 25-Jährige der Zeitung „The Himalayan Times“. „Ich habe mich monatelang auf die Expedition vorbereitet und fühle mich jetzt verraten, ohne dass ich irgendetwas getan hätte.“ Lakpa Sherpa stand schon viermal auf dem Mount Everest, zweimal auf dem K 2. Den zweithöchsten Berg der Erde wollte Lakpa in diesem Sommer als erster Bergsteiger zum dritten Mal besteigen.

Chris Jensen Burke hatte geplant, in diesem Sommer den Nanga Parbat zu besteigen und war auch für den Broad Peak gemeldet. Die 47-Jährige hat bereits neun Achttausender bestiegen, zuletzt Anfang Mai die Annapurna.

Besserer Ruf der Sherpas

Träger im Karakorum

Träger im Karakorum

Nach noch unbestätigten Informationen, die ich aus Pakistan erhalten habe, haben die dortigen Behörden nicht nur Chris und Lakpa, sondern mindestens drei weiteren Bergsteigern die Einreise verweigert. In der Szene wird spekuliert, dass die Regierung des Landes ein Zeichen gegen die inzwischen gängige Praxis westlicher Expeditionsveranstalter setzen will, eher Sherpas aus Nepal unter Vertrag zu nehmen als pakistanische Kräfte. Die Sherpas haben sich in den letzten Jahrzehnten einen besseren Ruf als ihre pakistanischen Kollegen erarbeitet, nicht nur als Hochträger, sondern auch als Bergführer. „Die Kosten für die nepalesischen Sherpas sind etwas höher, doch überwiegen die Vorteile um ein Vielfaches“, heißt es zum Beispiel in der Ausschreibung einer K 2-Expedition des Schweizer Veranstalters Kobler&Partner für 2017. „Solange es die pakistanische Regierung erlaubt, nepalesische Sherpas zu den Expeditionen im Karakorum mitzubringen, werden wir den Vorteil deswegen gerne nutzen. Allgemein versuchen wir, immer die Hälfte der Hochträger aus Nepal mitzubringen.“

„Alpine Club kümmert sich nicht um seine Leute“

Muhammad Ali (l.) und Simone Moro auf dem Gipfel des Nanga Parbat

Muhammad Ali (l.) und Simone Moro im Februar auf dem Gipfel des Nanga Parbat

„Für diese Situation ist meiner Meinung nach vor allem der Alpine Club of Pakistan verantwortlich“, sagt Muhammad Ali „Sadpara“. „Er kümmert sich überhaupt nicht um seine Alpinisten, wenn es darum geht, deren Fähigkeiten und Arbeitsbedingungen zu verbessern.“ Laut Ali, der Ende Februar zu den Winter-Erstbesteigern des Nanga Parbat gehörte, beherrschen die Sherpas inzwischen 80 Prozent des Marktes, „und bald werden es 100 Prozent sein.“ Aktionen wie jene gegen Chris Jensen Burke und Lakpa Sherpa könnten ein Hinweis darauf sein, dass die Regierung Pakistans gegensteuern will.

Schikane wegen Cricket-Job?

Oder handelt es sich einfach nur um blanke Willkür? Im vergangenen Jahr hatte sich der Südafrikaner Mike Horn darüber beschwert, dass sein Team mehr als zwei Wochen lang in Skardu festsaß, bevor es zum K 2 weiterreisen durfte. Das Team um Horn war an einem Militärposten zurückgeschickt worden, trotz gültiger Visa und Permits. Erst als sich sein Freund, der frühere pakistanische Cricket-Star Wasim Akram, eingeschaltet habe, so Horn, habe es endlich weitergehen können. Horns Verdacht: Sein Team wurde aufgehalten, weil er auch als Coach eines indischen Cricket-Teams arbeitet.

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