Pumori – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Wie der kleine Prinz auf den Pumori https://blogs.dw.com/abenteuersport/wie-der-kleine-prinz-auf-den-pumori/ Thu, 13 Dec 2018 10:41:17 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42925

Zsolt Torok (r.) am Pumori

„Der kleine Prinz stieg auf einen hohen Berg“, schrieb der französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry in seiner 1943 erschienenen, weltberühmten Erzählung „Der kleine Prinz“. „Von einem Berg so hoch wie diesem, dachte er, kann ich in einem Augenblick den ganzen Planeten und die ganze Menschheit überschauen. Aber er sah nichts weiter als die Nadeln spitzer Felsen.“ Zsolt Torok, Teofil Vlad und Romeo (genannt „Romica“) Popa dürften weniger überrascht gewesen sein, als sie im vergangenen Herbst auf dem 7161 Meter hohen Gipfel des Pumori standen und nichts anderes sahen als direkt gegenüber die Achttausender Mount Everest und Lhotse sowie den Siebentausender Nuptse. Die drei Bergsteiger aus Rumänien hatten gerade im Alpinstil – also ohne Einsatz von Sherpas, ohne Flaschensauerstoff und ohne feste Lagerkette – eine neue Route durch die Südostwand eröffnet. Sie tauften sie „Le Voyage du Petit Prince“ (die Reise des kleinen Prinzen). Ich habe Zsolt Torok gefragt, warum ihre Wahl auf diesen Namen fiel.

Die Komfortzone verlassen

Torok, Popa und Vlad – und ihre Route durch die Pumori-Südostwand

„Wegen der Unschuld und Wahrhaftigkeit des Herzens des kleinen Prinzen“, antwortet mir der 45-Jährige. „Wenn er eine Frage stellte, gab er nie auf, bis er eine Antwort erhielt. War er hartnäckig? Oder fühlte er sich der Wahrheit verpflichtet? Auf seiner Reise traf er viele Charaktere. Genau wie wir auf unserer Reise. Und genau wie er mussten auch wir unsere Komfortzone verlassen, um das Wesentliche herauszufinden. Um es auf dem Planeten Pumori zu entdecken.“

Fünf Biwaknächte in der Wand

Die Mixedkletterei zwischen dem Einstieg in die Südostwand auf 5600 Metern und dem Ausstieg auf den Gipfelgrat auf 6700 Metern sei vergleichbar mit der Eigernordwand gewesen – „mit ähnlichen Passagen wie der ‚Rampe‘, der „Weißen Spinne‘ oder dem ‚Wasserfallkamin.“ Fünf Nächte verbrachte das rumänische Trio in der extrem steilen Wand. „Geeignete Biwakplätze fehlten. Wir waren gezwungen, die unmöglichsten Stellen herzurichten.“ Zsolt war die Route im Frühjahr 2017 schon einmal mit seinem Landsmann Vlad Capusan angegangen, hatte den Versuch jedoch wegen zu hoher Lawinengefahr abgebrochen.

„Keine vertikale Arena, eher ein Heiligtum“

Kaum Platz fürs Biwakzelt

Diesmal glückte das Unternehmen. Torok bezeichnet die Erstbegehung der Route als „meinen bis dato größten Erfolg, weil eine Weltpremiere wertvoller ist als eine Wiederholung einer Route.“ Dennoch will der 45-Jährige den Coup des rumänischen Trios nicht zu hoch hängen: „Eigentlich bin ich kein Freund der Jagd nach Erstbegehungen, weil die Berge nicht als vertikale Arena betrachtet werden sollten. Sie sind eher so etwas wie ein Heiligtum. Traditionelle Routen wurden von großartigen Bergsteigern gemeistert. Sie sind, genauso wie Evergreens in der Musik, immer wertvoll.“ Das „romantische Bergsteigen“, zu dem sich Zsolt nach eigenen Worten hingezogen fühlt, „verschwindet allmählich aus den Seelen der Menschen und wird durch den Durst nach dem Extremen ersetzt“.

Auf Nanga Parbat und Saldim Ri

2012 bestieg Torok mit seinen Landsleuten Teofil Vlad, Marius Gane und Aurel Salasan den Nanga Parbat. Es war sein erster Achttausender-Erfolg nach gescheiterten Versuchen am Cho Oyu (2006) und am K 2 (2010). 2016 gelang ihm in Nepal mit Vlad Capusan die Erstbesteigung des 6374 Meter hohen Saldim Ri (auch Peak 5 genannt) nahe dem Achttausender Makalu.

Ursprünglich wollte Zsolt im Frühjahr 2015 den Mount Everest besteigen. Doch die Saison endete, bevor sie richtig begonnen hatte – nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal und der dadurch am Pumori ausgelösten Lawine, die das Everest-Basislager zerstörte und 19 Menschen das Leben kostete. Dieses Erlebnis habe er während der Besteigung des Pumori völlig ausgeblendet, schreibt mir Zsolt. „Es ist wie beim Autofahren. Hältst du erst einmal das Lenkrad in deinen Händen, hast du auch das Vertrauen und die Zuversicht für jede Reise.“

Everest bleibt ein Ziel

Dem Everest im Blick

Der Everest, den er während des Aufstiegs auf den Pumori ständig im Blick hatte, bleibt für Zsolt Torok auch weiterhin ein Ziel, weil „ich wie der kleine Prinz niemals meine Träume und meine Fragen aufgeben werde“. Wenn es so weit sei, wolle er über die Normalroute auf der Südseite aufsteigen, dem Weg der Erstbesteiger, sagt Zsolt, „weil ich ein Romantiker bin“. Er werde dann wohl „zur Enttäuschung vieler“ bei seinem Aufstieg Flaschensauerstoff nutzen, so Torok, „weil es nicht mein Ziel ist, die Grenzen meines Körpers auszutesten, ob er in der Lage ist, auf fast 9000 Metern zu überleben. Mein Ziel wäre es, am Everest einen symbolträchtigen Ort zu erreichen, einen Platz der Meditation. Ich will wissen , wie es sich dort oben anfühlt, welche Gedanken einem durch den Kopf gehen.“

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Entscheidung am Nanga Parbat vertagt, Urubko am K 2 in Lager 2 https://blogs.dw.com/abenteuersport/entscheidung-am-nanga-parbat-vertagt-urubko-am-k-2-in-lager-2/ Mon, 22 Jan 2018 13:18:23 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39309

Tomek Mackiewicz am Nanga Parbat

Habt ihr schon Muskelkater vom Daumendrücken? Der dürfte noch stärker werden. Denn der eigentlich bereits für Sonntag erwartete Gipfelvorstoß des Polen Tomek Mackiewicz und der Französin Elisabeth Revol verzögert sich. „Wir sind in Lager 3, der Wind bläst mit rund 100 Stundenkilometern“, lässt Tomek heute auf seiner Facebookseite wissen. „Morgen Lager 4, Gipfelvorstoß am 25. Januar. An diesem Tag wird das Wetter gut sein.” In der Tat sagt der Wetterbericht für Donnerstag für den Gipfel auf 8125 Metern die niedrigsten Windgeschwindigkeiten in dieser Woche voraus: zwischen 15 und 25 km/h. Angenommen diese Prognose stimmt, wäre es zwar fast windstill, dafür mit minus 42 Grad Celsius aber ziemlich kalt, zudem werden einige Wolken erwartet. Mackiewicz und Revol steigen ohne Flaschensauerstoff auf.

Urubko als Erster in Lager 2

K 2

Derweil machen die Bergsteiger der polnischen Winterexpedition am K 2 Fortschritte. Denis Urubko habe auf der Cesen-Route Lager 2 auf 6300 Metern erreicht und werde dort die Nacht verbringen, heißt es auf der Facebookseite „Polski Himalaim Zimowy 2016-2020“ (Polnisches Winterbergsteigen im Himalaya 2016-2020). Artur Malek und Marek Chmielarski seien in Lager 1 auf 5900 Metern. Der K 2, mit 8611 Metern der zweithöchste Berg der Erde, ist der einzige noch verbliebene Achttausender, der noch nie im Winter bestiegen worden ist.

Nach dem Pumori der Everest

Am Mount Everest kehrten der Spanier Alex Txikon, der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara” und die beiden Nepalesen Nuri Sherpa und Temba Bhote von ihrer Besteigung des 7161 Meter hohen Pumori zurück – im Gepäck dieses kleine, aber feine Video:

Txikon und Ali, 2016 zwei der drei Wintererstbesteiger des Nanga Parbat, wollen in diesem Winter den 8850 Meter hohen Gipfel des Everest ohne Atemmaske besteigen.

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Gipfelvorstoß am Nanga Parbat, Txikon auf Pumori https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelvorstoss-am-nanga-parbat-txikon-auf-pumori/ Sat, 20 Jan 2018 20:51:21 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39295

Gipfeltrapez des Nanga Parbat

An diesem Sonntag gilt es für den Polen Tomek Mackiewicz und die Französin Elisabeth Revol. Nach polnischen Medieninformationen wollten die beiden um 2 Uhr Ortszeit (Samstag 22 Uhr MEZ) von ihrem letzten Hochlager auf 7200 Metern Richtung Gipfel aufbrechen. Es werde ihr erster und auch letzter Versuch sein, hieß es. Für Sonntag wird für den höchsten Punkt des Nanga Parbat auf 7125 Metern klares Wetter mit Temperaturen von minus 33 Grad Celsius und mit Windgeschwindigkeiten von ca. 60 Stundenkilometern erwartet. Mackiewicz und Revol sind ohne Flaschensauerstoff unterwegs.

Gipfel des Pumori erreicht

Txikon und Co. auf dem Gipfel des Pumori

Der Spanier Alex Txikon und der Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ haben derweil am Samstag vis-à-vis dem Mount Everest den Siebentausender Pumori bestiegen. Gemeinsam mit den nepalesischen Teammitgliedern Nuri und Temba Bothe erreichten sie nach eigenen Angaben gegen Mittag Ortszeit den 7161 Meter hohen Gipfel. „Der Wind war sehr stark, aber es geht uns allen gut“, ließ Alex wissen. „Ein sehr technischer und in einigen Augenblicken auch gefährlicher Berg.“ Nach der Rückkehr ins Basislager wollen sich Txikon und Co. wieder ihrer eigentlichen Mission widmen, der Winterbesteigung des Everest ohne Flaschensauerstoff.

Polen am K 2 oberhalb von 6000 Metern

Am K 2, dem zweithöchsten Berg der Erde, arbeitet sich die polnische Winterexpedition langsam aufwärts. Am Samstag war ein mehrköpfiges Team damit beschäftigt, die Cesen-Route oberhalb von 6000 Metern mit Fixseilen zu sichern.

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Gipfelversuch am Nanga Parbat? https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelversuch-am-nanga-parbat/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelversuch-am-nanga-parbat/#comments Thu, 18 Jan 2018 13:36:39 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39247

Elisabeth Revol (l.) und Tomek Mackiewicz am Nanga Parbat

„Wir sind akklimatisiert. Wir versuchen, den Gipfel zu erreichen.” Mit diesen Worten wird Tomek Mackiewicz auf seiner Facebook-Seite zitiert. Nach rund zwei Wochen mit starkem Wind habe sich das Wetter am Nanga Parbat gebessert, die Bedingungen seien gut. Tomek und seine Kletterpartnerin Elisabeth Revol seien wahrscheinlich heute in Richtung ihres Materialdepots auf 6700 Metern aufgebrochen, heißt es weiter.

Abflauender Wind

Nanga Parbat

Der 43 Jahre alte Pole und die 37 Jahre alte Französin wollen die so genannte Messner-Route vollenden – „die einzige Route, die im Winter im Alpinstil möglich ist“, wie mir Tomek im vergangenen November schrieb. Diesen Weg durch die Nordostwand hatten im Jahr 2000 die Südtiroler Reinhold und Hubert Messner, Hanspeter Eisendle und Wolfgang Tomaseth bis auf eine Höhe von 7500 Metern erstmals begangen. Die Meteorologen sagen für die kommenden Tage am Nanga Parbat klares Wetter mit abnehmendem Wind voraus. So werden für Samstag am Gipfel auf 8125 Metern Temperaturen von minus 31 Grad Celsius und Windgeschwindigkeiten von rund 40 Stundenkilometern erwartet. Ab kommendem Dienstag soll der Wind noch weiter abflauen, dann soll es jedoch wieder etwas kälter werden.

K 2: Polen wollen Lager 1 einrichten

Einstieg zur Cesen-Route

Das polnische Team am K 2, dem ebenfalls in Pakistan gelegenen zweithöchsten Berg der Erde, blieb heute im Basislager. Am Freitag und Samstag wollen die Bergsteiger die Cesen-Route weiter sichern und Lager 1 auf 6200 Metern einrichten. Der 8611 Meter hohe K 2 ist der letzte noch verbliebene Achttausender, der noch nie im Winter bestiegen worden ist. Die polnische Expedition unter Leitung von Altmeister Krzysztof Wielicki will das ändern.

Zur Vorbereitung auf den Pumori

Alex Txikon im Anstieg am Pumori – im Hintergrund Everest, Lhotse und Nuptse (v.l.)

In Nepal hat derweil der Spanier Alex Txikon sein Basislager zu Füßen des Mount Everest in entgegengesetzter Richtung verlassen. Der 36 Jahre alte Baske stieg heute mit dem Pakistani Muhammad Ali „Sadpara“ sowie den Nepalesen Nuri and Temba Bhote am 7161 Meter hohen Pumori nach Lager 2 auf 6200 Metern auf. Das Trio will den Berg laut Alex in „minimalistischem und schnellem Stil“ besteigen, um sich weiter zu akklimatisieren. Anschließend werden sich Txikon und Co. wieder dem eigentlichen Ziel zuwenden, der Besteigung des Everest ohne Flaschensauerstoff. Der Spanier war am Montag mit fünf Sherpas nach Lager 2 auf 6500 Metern aufgestiegen.

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Kaum ein Entrinnen https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-kaum-ein-entrinnen/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-kaum-ein-entrinnen/#comments Sun, 26 Apr 2015 17:17:11 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=29153 Kaum ein Entrinnen: Die tödliche Lawine vom Pumori

Kaum ein Entrinnen: Die tödliche Lawine vom Pumori

Das eigentlich Unvorstellbare geschah. Eine riesige Lawine, die sich als Folge des Erdbebens am Pumori gelöst hatte, traf am Samstag das Basislager zu Füßen des Mount Everest mit voller Wucht. Der Siebentausender liegt genau gegenüber dem höchsten Berg der Welt. Aber dass von dort aus eine Lawine den Rand des Khumbu-Eisbruchs erreichen würde, hatte kaum jemand auf der Rechnung. „Ich rannte weg, und dann schmiss es mich hin. Ich versuchte aufzustehen und wurde wieder niedergestreckt. Ich konnte nicht atmen, ich dachte ich wäre tot“, berichtet George Foulsham, ein Bergsteiger, der in Singapur lebt. Der 38 Jahre alte Meeresbiologe hatte Glück und überlebte. Wie viele Bergsteiger genau im Basislager ihr Leben verloren, ist noch immer nicht ganz klar. Ein Vertreter des  nepalesischen Tourismusministerium teilte mit, bisher seien 22 Tote aus der Region um den höchsten Berg der Erde geborgen worden: 17 direkt aus dem Basislager, fünf weitere aus tiefer gelegenen Gebieten. Über 200 Menschen würden noch in dem Gebiet vermisst.

Wie Spielkarten zusammengeknickt

Auch weiter talwärts hat das schwere Erdbeben vom Samstag große Schäden angerichtet. „Kaum ein Haus, das noch bewohnbar ist“, schreibt der Südtiroler Journalist Walther Lücker aus dem 4371 Meter hoch gelegenen Ort Pheriche. „In den Trümmern gruben Menschen nach ihren verbliebenen Habseligkeiten. Wände eingestürzt, Dächer aus Wellblech zusammengeknickt wie Spielkarten, Einrichtungsgegenstände nicht mehr an ihrem Platz, Menschen die verschreckt zwischen den Mauern umherirrten. Und über ihren Köpfen die Hubschrauber, die immer neue Verletzte brachten.“ In Pheriche betreibt die Himalayan Rescue Association seit vielen Jahren eine Krankenstation. Dorthin und nach Lukla wurden die Verletzten aus dem Basislager zunächst gebracht.

Nachbeben auch auf der Nordseite spürbar

Pumori (l.), das Everest-Basislager liegt im Talkessel rechts davon

Pumori (l.), das Everest-Basislager liegt im Talkessel rechts davon

Am Montag werden die Hubschrauber-Rettungsflüge am Everest fortgesetzt. Dann werden auch weitere Bergsteiger aus den Lagern oberhalb des Eisbruchs nach unten geflogen. Heute sorgte ein schweres Nachbeben der Stärke 6,7 auf der Richterskala erneut für Schrecken – diesmal allerdings ohne nennenswerte Folgen. Zu spüren waren die Erdstöße auch auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest. „Wir sind fast stärker durchgeschüttelt worden als beim Hauptbeben gestern“, berichtete mir Ralf Dujmovits per Satellitentelefon aus dem Zwischenlager auf 5700 Metern. „Passiert ist hier aber nichts. Die Sherpas erzählen, dass gestern nach dem Beben eine Lawine am Nordsattel abging, ohne dass jemand zu Schaden kam.“ Als ich Ralf die neuesten Opferzahlen aus Nepal weitergebe, sagt er nur: „Furchtbar!“ Der erfolgreichste deutsche Höhenbergsteiger will in diesem Jahr den Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen. Die chinesischen Behörden baten die Bergsteiger, ins Basislager zurückzukehren, bis die Nachbeben aufhören. Auch am Achttausender Cho Oyu untersagten sie alle Aktivitäten am Berg.

Flughafen in Kathmandu wieder geöffnet

Aus anderen Regionen Nepals gibt es bisher kaum Informationen. In Pokhara, einer Stadt mit etwa 250.000 Einwohnern, sollen die Schäden deutlich geringer ausgefallen sein als in der Hauptstadt Kathmandu. Das Zentrum des Bebens der Stärke 7,8 am Samstag hatte zwischen beiden Städten gelegen. Auch aus dem nahegelegenen Gebiet um die Achttausender Annapurna, Dhaulagiri und Manaslu gibt es bisher kaum Meldungen. Die wenigen lassen aber hoffen, dass dort nicht allzu viel passiert ist. Ein Vertreter der Umweltschutzbehörde ACAP, die die Permits für die Annapurna-Region vergibt, sagte dem britischen Sender BBC, es gebe keine Berichte über Lawinen oder gestrandete Bergsteiger und Trekkingtouristen.

Der Flughafen von Kathmandu, der zeitweilig gesperrt war, wurde inzwischen wieder geöffnet. In ganz Nepal ist die Zahl der Toten auf über 2500 (Stand 19:00 MESZ) gestiegen. Noch immer geht es in dem Erdbebengebiet darum, Verschüttete zu bergen und möglichst viele Leben zu retten. Solange gehört sich die Frage einfach nicht, ob die Bergsteiger-Saison in Nepal wie schon 2014 vorzeitig endet.

P.S.: Nepal gehört zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Eine Katastrophe wie das Erdbeben vom Samstag ist damit doppelt verhängnisvoll. Für alle, die für die Menschen Nepals spenden wollen, hier zwei Möglichkeiten: 1) Aktion Deutschland Hilft und Bündnis Entwicklung Hilft (ADH & BEH Commerzbank, IBAN DE53 200 400 600 200 400 600, Stichwort ARD: “Erdbeben Nepal”, BIC: COBADEFFXXX 2) Sir Edmund Hillary Stiftung Deutschland (Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, IBAN DE 76 7115 2570 0620 6210 11, BIC: BYLADEM1MIB).

P.P.S.: Mich erreichen immer häufiger konkrete Anfragen nach Personen, die in Nepal zum Zeitpunkt des Bebens unterwegs waren. Ich kann da leider nicht weiterhelfen, so gerne ich es täte. Wendet euch bitte in solchen Fällen an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (https://www.icrc.org/en)! Im Internet gibt es auch Suchaktionen, z.b. https://google.org/personfinder/2015-nepal-earthquake.

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