Unglück – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Cool macht das Everest-Dutzend voll https://blogs.dw.com/abenteuersport/cool-macht-das-everest-dutzend-voll/ Thu, 12 May 2016 22:50:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=32665 Kenton-CoolAuch die ersten ausländischen Bergsteiger haben nun den Gipfel des Mount Everest erreicht. Nachdem am Donnerstag – wie berichtet – neun Sherpas den Weg zum höchsten Punkt auf 8850 Metern mit Fixseilen vorbereitet hatten, erreichten am Freitag auch die beiden Briten Kenton Cool (42 Jahre alt) und Robert Lucas (53) den Gipfel, begleitet von den beiden Sherpas Dorchi Gyalzen und Pemba Bhote. Cool stand bereits zum zwölften Mal auf dem Dach der Welt. Seinen sechsten Everest-Gipfelerfolg genoss, wenige Minuten nach den Briten, der Mexikaner David Liano Gonzalez (36), auch er in Begleitung eines Sherpas: Pasang Rita.

Alle Reißverschlüsse und Lüftungen geschlossen

Makalu (© Stitzinger/van Melle)

Makalu (© Stitzinger/van Melle)

Derweil verdichten sich am nicht weit vom Everest entfernten Achttausender Makalu die Hinweise, dass die beiden Sherpas, die in Lager 2 auf 6700 Metern tot aufgefunden worden waren, an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starben. Dominik Müller, Chef des deutschen Expeditionsveranstalters Amical Alpin, teilte nach Telefongesprächen mit anderen Mitgliedern der Gruppe mit, es habe am Abend zuvor leicht geschneit. In der Nacht sei Wind aufgekommen und habe den unteren Bereich des Zeltes, in dem die Sherpas lagen, mit Schnee zugeblasen. „Einer der beiden erfahrenen Sherpas begann in der Früh Schnee zu schmelzen und hat dies wohl nicht bemerkt“, schreibt Dominik im Amical-Blog. „Durch das geschlossene Zelt (alle Reißverschlüsse und Lüfter waren nicht geöffnet) und den Anraum mit Schnee war keine ausreichende Belüftung gegeben.“ Dieser Umstand habe zu der tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung geführt. Die beiden Sherpas seien eingeschlafen und gestorben.

 

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Hansjörg Auer: „Gerry fehlt“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/hansjoerg-auer-gerry-fehlt/ Wed, 23 Dec 2015 13:14:48 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=31559 Auf dem Gipfel: Fiegl, Blümel, Auer (v.l.)

Auf dem Gipfel: Fiegl, Blümel, Auer (v.l.)

Es ist ein alpinistisches Glanzlicht, über dem ein Schatten liegt. Ende Oktober kletterten – wie berichtet – die Österreicher Hansjörg Auer, Alexander Blümel und Gerhard Fiegl als Erste durch die Südwand des 6839 Meter hohen Nilgiri South im Annapurna-Massiv in Nepal. Bei fünf Expeditionen zuvor hatten sich Spitzenkletterer aus Japan, Tschechien und der Slowakei die Zähne an der Wand ausgebissen. Der Erfolg des österreichischen Trios schlug in eine Tragödie um: Drei Tage nach seinem 27. Geburtstag stürzte der offenkundig höhenkranke Gerry beim Abstieg vom Gipfel mehrere hundert Meter tief in den Tod – vor den Augen seiner beiden entsetzten Teamgefährten. Einige Tage später wurde die Suche nach Fiegl abgebrochen.

Hansjörg Auer hat sich bei der Expedition sechs Zehen angefroren. Das Gefühl in den Zehen sei inzwischen zurückgekehrt, erzählt mir der 31-Jährige. Er könne wieder klettern. Im Frühjahr will er mit seinem Landsmann David Lama zu einem „lässigen, sehr schwierigen Ziel“ aufbrechen. Wo es liegt, verrät er noch nicht. Ich habe mit Hansjörg über die Geschehnisse Ende Oktober gesprochen.

Hansjörg, mit der Erstbegehung der Südwand des Nilgiri South ist euch ein echtes Glanzlicht gelungen. Auf dem Abstieg aber stürzte euer Teamgefährte Gerry Fiegl in den Tod. Drängt dieses tragische Ende alles andere in den Hintergrund?

Im Moment natürlich schon, weil zu einer schönen Tour ein positiver Ausgang gehört. Und Gerrys Tod war das Schlimmste, was passieren konnte. Alex und ich versuchen, uns vor allem an den Aufstieg zu erinnern, als es Gerry noch gut ging. Die Linie und die Kletterei waren wirklich außergewöhnlich.

In der Wand auf etwa 5900 Metern

In der Wand auf etwa 5900 Metern

Lass‘ uns zunächst über die Durchsteigung der Wand reden. Wie waren die Verhältnisse in der Wand und die Schwierigkeiten, die ihr überwinden musstet?

Die Wand sieht von weitem eisfrei aus, doch es gibt dort sehr viel so genanntes „black ice“, schwarzes Eis. Wir haben unsere Route im rechten Teil gewählt, der eigentlich eine schattige Westwand in der Südwand ist. Deshalb hing dort viel Eis und es war eine sehr steile Kletterei – viel schwieriger als etwa am Kunyang Chhish East. [Hansjörg gelang 2013 mit seinem Bruder Matthias und dem Schweizer Simon Anthamatten die Erstbesteigung des 7400 Meter hohen Gipfels im Karakorum]. Der erste Tag war brutal. Wir fanden unterhalb von 6500 Metern keinen Biwakplatz, deshalb krochen wir erst um fünf Uhr am Nachmittag in den Biwaksack. Am zweiten Tag kletterten wir über einen Felsturm, der mit etwa 6780 Metern höher war, als wir vermutet hatten. Anschließend mussten wir über einen sehr exponierten, steilen Grat, teilweise auch abseilen. Nach einem weiteren Biwak sind wir dann zum Südgipfel aufgestiegen, relativ kurz, technisch nicht zu schwer.
Der Abstieg über den Südwestgrat war schwieriger, als wir erwartet hatten. Es ist immer problematisch, wenn man auf hohen Bergen die „goldene“ Regel verlassen muss, auf der Aufstiegsroute auch wieder zurückzukehren. Aber am Nilgiri South war es nicht anders möglich, weil die Aufstiegsroute viel zu schwierig war. Außerdem war im unteren Wandteil die Steinschlaggefahr so hoch, dass wir uns ihr nicht ein zweites Mal aussetzen wollten.

Ihr habt beim Aufstieg dreimal biwakieren müssen. Seid ihr auf dem Zahnfleisch oben eingetroffen?

Alex und mir ging es gut. Am ersten Tag waren wir alle am Limit, aber die beiden anderen Aufstiegstage dauerten nicht so lange. Doch am Ende hat sich alles um Gerry gedreht. Wir haben versucht, es so hinzukriegen, dass es für ihn in seinem Gesundheitszustand möglich war.

Am Nilgiri Spire (6780 m)

Am Nilgiri Spire (6780 m)

Gerry ging es am Gipfel plötzlich sehr schlecht. War euch da schon bewusst, dass er wahrscheinlich höhenkrank war?

Am Morgen des Gipfeltags haben wir erstmals gemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Wir dachten erst, er sei einfach nur erschöpft. Es waren nur noch etwa 200 Höhenmeter. Wir hofften, dass ihm die Euphorie des Gipfelerfolgs helfen würde und wir dann so schnell wie möglich auf der anderen Seite absteigen könnten. Gerry war ein ausgezeichneter Bergsteiger und Kletterer, aber das war nicht mehr der leistungsstarke Gerry, wie wir ihn kannten. Wir mussten auf 6500 Metern erneut biwakieren.

Ihr habt dann versucht, eine Rettungsaktion per Helikopter zu organisieren. Woran ist sie gescheitert?

Am Gipfeltag wehte der Wind mit 45, am Tag danach mit 70 Stundenkilometern. Dazu war es sehr, sehr kalt. Bei diesen Bedingungen ist eine Rettungsaktion an so einem exponierten Grat einfach nicht möglich.

Nach der Biwaknacht seid ihr Richtung Basislager abgestiegen. Wie ist das Unglück passiert?

In der Nacht war es schon echt schlimm. Wir haben versucht, Gerry zu helfen, so gut es ging, wobei uns schon klar war, dass es sehr eng würde. Am nächsten Morgen ging es Gerry wieder einigermaßen, und wir stiegen weiter über den steilen, eisigen Grat ab. Wir konnten nicht einfach abseilen, sondern mussten den Grat abklettern. An einer vermeintlich leichteren Stelle ist er dann abgestürzt. Im Nachhinein ist es fast schon erstaunlich, dass Gerry es in seinem Zustand noch von knapp 7000 auf etwa 6000 Meter herunter geschafft hat. Das ist wohl seiner Leistungsfähigkeit und seinem Ehrgeiz anzurechnen.

Aufstiegs- (r.) und Abstiegsroute (l.) mit Biwakplätzen

Aufstiegs- (r.) und Abstiegsroute (l.) mit Biwakplätzen

Warum hattet ihr Gerry nicht am Seil?

Wir waren im Alpinstil unterwegs, das heißt einfach Reduktion auch von Material. Dann bist du gewohnt, in einfacherem Gelände seilfrei zu gehen, damit du schneller vorwärts kommst. Wenn du dich zu dritt anseilst, müsstest du alles sichern. Du kannst am Südwestgrat des Nilgiri South nicht einfach wie in den Alpen am kurzen Seil gehen.

War euch direkt klar, dass Gerry den Absturz unmöglich überlebt haben konnte?

Ja. Aber am Anfang will man es einfach nicht glauben. Man sitzt da und weiß nicht, was man machen soll. Man weint, geht hundert Meter weiter, setzt sich wieder hin und weint erneut. Man kann es wahrscheinlich ein Leben lang nicht verstehen, aber versucht es zu akzeptieren. Das Risiko ist bei unserem Sport einfach da.

Glaubst du, dass das Unglück deine eigene Risikobereitschaft verändern wird?

Ich glaube nicht. Ich habe mich in den vergangenen Jahren immer wieder sehr intensiv mit dem Thema Gefahr auseinandergesetzt. Das musst du einfach, wenn du auch free solo kletterst – wie ich in diesem Jahr am Heiligkreuzkofel. [Hansjörg kletterte an dem Berg in den Dolomiten die schwierige Route „Mephisto“ erstmals im Alleingang und ohne Absicherung.]  Natürlich kann ich jetzt nicht gleich zur Tagesordnung übergehen. Gerry war ein guter Freund, er fehlt. Aber ich hoffe, dass es mit der Zeit besser wird. Die Leidenschaft fürs Klettern ist einfach so stark, dass ich wieder auf Expedition gehen werde.

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Unglück am Nilgiri South in Nepal https://blogs.dw.com/abenteuersport/unglueck-am-nilgiri-south-in-nepal/ Thu, 29 Oct 2015 11:28:54 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=30972 Nilgiri South

Nilgiri South

Traurige Nachricht von der österreichischen Expedition zur Südwand des 6839 Meter hohen Nilgiri South im Annapurna-Massiv in Nepal: Ein Sprecher des Außenministeriums in Wien bestätigte mir, dass einer der drei Bergsteiger, die am vergangenen Donnerstag zu ihrem ersten Gipfelversuch aufgebrochen waren, vermisst werde. Der Österreicher sei während des Abstiegs ausgerutscht und vor den Augen seiner beiden Teamgefährten rund 800 Meter tief abgestürzt. Die beiden anderen seien körperlich unversehrt im Basislager eingetroffen, stünden aber unter Schock. Nach Angaben des Außenministeriums behindern Schneefall und Nepal die Hubschrauber-Rettungsaktion. Die Suche nach dem vermissten Bergsteiger werde auf jeden Fall fortgesetzt, sagte der Sprecher, der nicht sagte, um wen es sich bei dem Verunglückten handelt. Man stehe in Verbindung zu den Angehörigen.

Der bekannte österreichische Bergsteiger Hansjörg Auer und seine Landsleute Alexander Blümel und Gerhard Fiegl, beide Bergführer aus Tirol, hatten versucht, erstmals die Südwand des Nilgiri South zu durchsteigen. Der Sprecher des Ministeriums sagte mir, er wisse nicht, ob die drei Bergsteiger beim Abstieg vom Gipfel gewesen seien oder vorzeitig umgedreht hätten.
Der Nilgiri South wurde am 10. Oktober 1978 von einer japanischen Expedition unter der Leitung von Kazao Mitsui erstbestiegen, die Bergsteiger erreichten von Norden aus über den Ostgrat den Gipfel. 2003 gelang erneut japanischen Bergsteigern, eine neue Route über den Westsattel und durch die Nordwand zu eröffnen. Seit den 1980er Jahren gab es mehrere Versuche japanischer, tschechischer und slowenischer Kletterer, den höchsten Punkt des Nilgiri South über die Südwand zu erreichen, alle scheiterten jedoch. Am weitesten kam ein von Tadej Golob geleitetes slowenisches Team, das eine Höhe von 6600 Metern erreichte, ehe es von starkem Wind, Nebel und Schneefall zurückgetrieben wurde.

Update: Ein Vertreter des nepalesischen Tourismusministeriums sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einem 27-Jährigen. Hansjörg Auer ist vier Jahre älter. Auch wenn der Name des Verunglückten bereits im Internet kursiert, werde ich ihn erst veröffentlichen, wenn mir eine Bestätigung vorliegt.

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Dean Potter ist tot https://blogs.dw.com/abenteuersport/dean-potter-ist-tot/ Mon, 18 May 2015 10:06:27 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=29589 Dean Potter (1972-2015)

Dean Potter (1972-2015)

Einer der Extremsten unter den Extremen ist tot. Dean Potter kam bei einem Wingsuit-Unfall im Yosemite-Nationalpark ums Leben. Mit dem 43-Jährigen US-Amerikaner starb auch sein 29 Jahre alter Landsmann Graham Hunt. Die beiden waren am Samstag mit ihren fledermausartigen Fluganzügen vom Taft Point, einem knapp 2300 Meter hohen Aussichtspunkt, in die Tiefe gesprungen. Ihre Leichen wurden am Sonntagmorgen an einer Felseinkerbung gefunden. Offenkundig waren beide gegen die Felsen geprallt, ihre Fallschirme waren nicht geöffnet. Basejumping und Wingsuit-Flights sind im Yosemite-Nationalpark verboten.

Immer auf schmalem Grat

Potter scherte sich nie um Normen oder darum, was andere sagten oder dachten. Er war ein Extremer. Grenzen existierten für ihn nur in dem Sinne, dass er sie überwinden wollte. Als Kletterer gelangen ihm 2002 in Patagonien gleich zwei Solo-Erstbegehungen legendärer Routen: Dean kletterte die „Supercanaleta“ am Fitz Roy und die „Kompressorroute“ am Cerro Torre. Potters Hauptspielwiese aber waren die Granitwände im Yosemite. Dort gelangen ihm Speedrekorde, Free Solos, also ungesicherte Alleingänge, auf schwierigsten Routen oder auch spektakuläre Überquerungen von Abgründen über so genannte Highlines, Gurtbänder, die zwischen zwei Felsen gespannt werden. Auch dort verzichtete Dean häufig auf die sonst üblichen Sicherungen.

„Frei wie ein Rabe“

Für Diskussionen sorgte Potter auch, als er seinen Hund „Whisper“ im Rucksack bei seinen Basejumps mitnahm. Bei Deans Klettertouren im Yosemite war Whisper ebenfalls häufig im Gepäck. „Im Grunde bin ich sozial ungeschickt und kann kaum die Grundverpflichtungen unserer modernen Welt erfüllen. Mein Künstlergeist und mein athletischer Körper beanspruchen einfach zu viel Zeit“, schrieb Potter vor gut drei Wochen. „Ich weiß wirklich nicht, wie ich überlebt habe? Vielleicht, weil ich die Bewohner des Waldes bewundere und studiere. Ich sehne mich danach, so frei wie ein Rabe zu sein, fernab der überladenen Normalität und moderner ‚Notwendigkeiten‘ wie Zeit vor dem Bildschirm oder Telefonkonferenzen. In gewisser Weise führe ich ein Leben, in dem ich meine Zehen in eiskaltes Wasser tauche, den Auftrieb frischer klarer Luft und die Anziehungskraft der Planeten am Himmel fühle. Natürlich verpasse ich eine Menge, aber auf der anderen Seite ist ebenso sicher, dass ich frei bin und fliege.“

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Fünf Tote am Lagginhorn https://blogs.dw.com/abenteuersport/funf-tote-am-lagginhorn/ Wed, 04 Jul 2012 08:54:46 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=15719

Lagginhorn in Nebelschwaden

Jeder Berg ist nur so leicht wie die Verhältnisse am Gipfeltag. Das 4010 Meter hohe Lagginhorn im Schweizer Kanton Wallis gilt eigentlich als leicht zu besteigender Viertausender. Die Normalroute über den Westgrat ist technisch nicht besonders anspruchsvoll. Und doch wurde sie gestern fünf deutschen Bergsteigern zum Verhängnis. Sie stürzten 400 Meter tief in den Tod. Nach Angaben eines Schweizer Bergführers geschah das Unglück etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels. Ein weiterer Bergsteiger der Gruppe aus Deutschland, der sich nicht wohl gefühlt und deshalb auf den Aufstieg zum höchsten Punkt verzichtet hatte, alarmierte die Rettungskräfte. Doch die konnten nur noch die Leichen abtransportieren. Die Schweizer Polizei teilte mit, bei den Opfern handle es sich um die 14-jährige Tochter und den 20-jährigen Sohn des Überlebenden, einen 44 Jahre alten Mann und dessen 17-jährigen Sohn sowie einen 21 Jahre alten Mann.

Nebel und Altschnee 

Gestern wurde das Lagginhorn zeitweise von Nebelschwaden verhüllt. Außerdem lag im Gipfelbereich noch relativ viel Schnee. Ein Polizeisprecher sagte, nach ersten Erkenntnissen sei die Gruppe nicht angeseilt gewesen. Warum dann alle fünf abstürzten, ist unklar. In Presseberichten hatte es zunächst geheißen, die Bergsteiger hätten eine Seilschaft gebildet. Einer habe offenbar den Halt verloren und die anderen mit in den Tod gerissen. Eine eigentlich plausible Erklärung.

Selbstüberschätzung und mangelnde Fitness

Auch in den vergangenen drei Jahren hatte es am Lagginhorn tödliche Abstürze gegeben. 2011 und 2010 kam je ein deutscher Bergsteiger ums Leben, 2009 starben zwei Italiener. Die Zahl der Bergtoten in den Alpen ist (wie hier im Blog berichtet) in den letzten Jahren angestiegen. Nach Angaben des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) kamen 2011 in den Schweizer Alpen und im Jura 217 Menschen ums Leben, 44 mehr als im Vorjahr. In Österreich wurden 167 Todesfälle in den Bergen registriert, 26 mehr als 2010. Selbstüberschätzung und mangelnde Fitness waren meist die Ursachen der Unfälle. Dazu gesellt sich die gestiegene Steinschlaggefahr, da wegen des Klimawandels auch in den Alpen die Permafrost-Zonen (Gebiete, in denen die Bodenschichten durch Dauerfrost zusammengehalten werden) abnehmen.

P.S. Der Deutsche Alpenverein hat ein paar Tipps für sichere Hochtouren zusammengefasst. Hier klicken! 

P.P.S. In zwei Tagen endet die Abstimmung zum „Online-Star 2012“. Also wer noch nicht hat und will, sollte bald für meinen Blog stimmen (Kategorie ‚Private blogs‘). Vielen Dank!

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