Wang Jing – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Erste Everest-Gipfelerfolge auf der Südseite seit drei Jahren https://blogs.dw.com/abenteuersport/erste-everest-gipfelerfolge-auf-der-suedseite-seit-drei-jahren/ Wed, 11 May 2016 15:17:52 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=32653 Südseite des Mount Everest

Südseite des Mount Everest

Die Arbeiter waren die ersten. Neun Sherpas erreichten heute als Erste in diesem Frühjahr den Gipfel des Mount Everest. Das teilte Ang Tshering Sherpa mit, Präsident des nepalesischen Bergsteiger-Verbands NMA. Die Sherpas gehörten zu einem Team mehrerer Expeditionsveranstalter, das Fixseile bis zum höchsten Punkt auf 8850 Metern legte. Es waren die ersten Gipfelerfolge auf der nepalesischen Seite des Everest seit drei Jahren.

Zwei Saisons, die vorzeitig endeten

Den vermeintlichen der Chinesin Wang Jing und ihres Sherpa-Teams am 23. Mai 2014 ignoriere ich bewusst. Sie hatte sich mit dem Hubschrauber nach Lager 2 fliegen lassen. In jenem Frühjahr war die Saison vorzeitig zu Ende gegangen, nachdem bei einer Lawine im Khumbu-Eisbruch 16 nepalesische Bergsteiger ums Leben gekommen waren. 2015 hatte eine riesige Lawine das Everest-Basislager getroffen, die das verheerende Erdbeben am 25. April am nahe gelegenen Siebentausender Pumori ausgelöst hatte. 19 Menschen waren im Basislager ums Leben gekommen, alle Expeditionen waren anschließend abgereist.

Weg bereitet

Nachdem die Sherpas nun auf der Südseite die Normalroute bis zum Gipfel präpariert haben, ist der Weg für die Mitglieder der kommerziellen Expeditionen bereitet. Mehrere Teams wollen gleich das erste Schönwetterfenster für einen Gipfelversuch nutzen. Es soll sich von Samstag bis Montag öffnen.

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Schlechter Everest-Witz https://blogs.dw.com/abenteuersport/schlechter-witz/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/schlechter-witz/#comments Tue, 01 Jul 2014 13:28:36 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26553 Wang Jing mit Zertifikat

Wang Jing mit Zertifikat

Als wäre nichts gewesen. Die chinesische Bergsteigerin Wang Jing hat in Kathmandu aus den Händen nepalesischer Regierungsvertreter ihr Everest-Zertifikat erhalten. Damit wird der 41-Jährigen bescheinigt, dass sie den höchsten Berg der Erde am 23. Mai bestiegen hat. Hochoffiziell und vor allem ohne jede Einschränkung. Merkwürdig.

Herzlich gelacht

Nach Informationen der Zeitung „The Himalayan Times“ behauptete Wang gegenüber dem zuständigen Tourismusministerium, sie habe sich zwar am 10. Mai mit dem Hubschrauber nach Lager zwei fliegen lassen. Am 14. Mai sei sie aber zum Basislager abgestiegen und nach einer zweitägigen Rast wieder aufgestiegen. Mit anderen Worten: Sie habe die komplette Route zu Fuß zurückgelegt. Die Zeitung berichtet über einen „Icefall doctor“, der darüber herzlich gelacht habe. Nach dem Lawinenunglück am 18. April, bei dem 16 nepalesische Bergsteiger um Leben gekommen waren, so der Sherpa, sei definitiv niemand mehr durch den Eisbruch geklettert. Auch ein Mitglied aus Wangs Team, das nicht namentlich genannt werden will, habe bestritten, dass die Chinesin noch einmal ins Basislager abgestiegen sei.

Kommission empfiehlt: Nur Rettungsflüge

Die Regierung scheint das alles nicht zu stören. „Es ist jetzt nicht die Zeit, neue Regeln aufzustellen, weil Wangs Besteigung in eine Phase der Krise und Ungewissheit fiel“, sagte Unterstaatssekretär Madhu Sudan Burlakoti bei der Feier in Kathmandu. Kein Wort von dem Untersuchungsbericht der Luftfahrtbehörde Nepals, die den Hubschrauber-Einsatz am Everest untersucht hatte. Die Kommission empfiehlt, Hubschrauber oberhalb des Basislagers weiterhin nur bei Rettungsaktionen einzusetzen – und nicht, um Material oder sogar Bergsteiger in die Hochlager zu transportieren.

P.S. Am Sonntag endet die Vorwahl zum „Online-Star 2014“. Wenn ihr mögt (und es noch nicht getan habt), könnt ihr für meinen Blog abstimmen. So geht’s: Auf die Wettbewerbsseite (hier) gehen und den Button „Zur Vorwahl“ drücken. Der Rest ergibt sich eigentlich von selbst. Die Kategorie wäre „Private blogs“ (im Gegensatz zu Commercial Blogs). Da müsstet ihr dann die Blog-Adresse http://blogs.dw.com/abenteuersport eingeben. Tausend Dank!

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Neue Kategorie: Flugunterstützte Everest-Besteigung? https://blogs.dw.com/abenteuersport/neue-kategorie-flugunterstuetzte-everest-besteigung/ Sat, 07 Jun 2014 15:17:01 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26417 Wie viel Heli darf sein am Everest?

Wie viel Heli darf sein am Everest?

Die Frühlingssaison am Mount Everest ist zu Ende, nicht aber die Diskussion darüber, was am höchsten Berg der Erde passiert ist. In Nepal hat die Luftfahrtbehörde eine Kommission eingesetzt, die genau klären soll, ob, wann und wie oft Hubschrauber eingesetzt wurden, um Teammitglieder der Chinesin Wang Jing und der brasilianisch-amerikanischen Bergsteigerin Cleo Weidlich nach Lager 2 auf 6400 Metern zu fliegen. Wang war am 23. Mai die Erste, die in diesem Frühjahr den Gipfel des Mount Everest erreicht hatte, kurz bevor die ersten Erfolge von der Nordseite aus vermeldet wurden. Weidlich hatte ursprünglich den Lhotse besteigen wollen, nach eigenen Worten aber nicht ernsthaft versucht, den Gipfel zu erreichen.

Pilot bestätigt Personentransport nach Lager 2

Der italienische Pilot Maurizio Folini hat nach Informationen der Zeitung Himalayan Times bestätigt, dass er Wang Jing am 10. Mai vom Basislager aus nach Lager 2 geflogen hat und sie am 25. Mai auch wieder mit dem Hubschrauber von dort abgeholt hat. Nach der Rückkehr nach Kathmandu soll die Chinesin angeblich gegenüber dem Tourismusministerium bestritten haben, selbst den Hubschrauber benutzt zu haben. Lediglich zwei Sherpas seien hinaufgeflogen worden. „Das klingt sehr nach Haarspalterei“, schreibt mir die legendäre Chronistin des Himalaya-Bergsteigens, Elizabeth Hawley. „Schließlich haben sie ihr beim Aufstieg geholfen.“ Bisher waren nur Rettungsflüge oberhalb des Basislagers zugelassen. Eine Ausnahme hatte die Regierung in diesem Frühjahr lediglich gemacht, um nach dem vorzeitigen Ende aller Expeditionen Material aus Lager zwei ausfliegen zu lassen.

Gute Idee

Miura und der Heli

Miura und der Heli

Ich hatte Elizabeth Hawley angeschrieben, weil ich mich scheute, Wang Jings Gipfelerfolg eine vollständige Everest-Besteigung zu nennen und wissen wollte, wie die 90 Jahre alte US-Amerikanerin in ihrer Chronik „Himalayan Database“ damit verfährt. „Du hast einen wichtigen Punkt ins Spiel gebracht, dass Bergsteiger Hubschrauber nutzen, um bei ihren Besteigungen gefährliches Terrain zu überfliegen“, schreibt mir Miss Hawley. „Wir bei Database denken, dass wir eine neue einschränkende Kategorie hinzufügen müssen, die wir vielleicht ‚flug-unterstützte Besteigung‘ nennen. Die würde auch auf Yuichiro Miuras Besteigung des Everest im Frühjahr 2013 zutreffen, als er sich von Lager 2 ins Basislager fliegen ließ, um den Eisbruch zu umgehen.“ Ich finde die Idee gut. Ich hatte schon damals nach der Aktion des 80-Jährigen Japaners, der im vergangenen Jahr einen Altersrekord aufgestellt hatte, hier im Blog gefragt, wie viel Heli denn am Everest sein dürfe. Nach dem Lawinenunglück vom 18. April stellt sich die Frage möglicherweise bald dringender denn je.

Update 8. Juni: Wang Jing hat inzwischen den Hubschrauberflug eingeräumt. „Die Sherpas standen unter großem mentalen Druck und hätten den Eisbruch nur widerwillig betreten“, sagte die 41-Jährige in einem Interview. „Mir war klar, dass unsere Entscheidung die Besteigung abwerten könnte, aber aus Sicherheitsgründen habe ich das in Kauf genommen.“

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Gipfelerfolge am Everest, Dujmovits auf 8300 Metern https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelerfolge-am-everest-dujmovits-auf-8300-metern/ Sat, 24 May 2014 15:04:33 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26243 Gipfel des Mount Everest (vom Nordostgrat aus gesehen)

Gipfel des Mount Everest (vom Nordostgrat aus gesehen)

Die Ersten kamen von Süden. Am Freitagabend Ortszeit erreichten die Chinesin Wang Jing und fünf Sherpas über die nepalesische Normalroute den Gipfel des Mount Everest. Ich scheue mich allerdings davor, von einer vollständigen Besteigung zu sprechen. Das Team hatte sich per Hubschrauber nach Lager 2 auf 6400 Metern fliegen lassen, nachdem die „Ice doctors“ die Route durch den Khumbu-Eisbruch nicht mehr instand gehalten hatten. Nach dem Lawinenunglück am 18. April hatten – wie berichtet – alle kommerziellen Expeditionen ihre Zelte abgebrochen.

Heute wurden auch die ersten Gipfelerfolge von der tibetischen Nordseite gemeldet. So erreichte ein 15-köpfiges Team des russischen Veranstalters „7SummitsClub“ bei Schneefall und Wind den höchsten Punkt auf 8850 Metern. Mit den schwierigen Wetterverhältnissen hatte auch Ralf Dujmovits bei seinem heutigen Aufstieg von Lager 2 auf 7700 Metern nach Lager 3 auf 8300 Metern zu kämpfen.

Viel Energie verbraucht

„Am Vormittag war es sehr windig, dann hat es zu schneien begonnen“, erzählt mir Ralf per Satellitentelefon aus seinem kleinen Zelt. Er redet langsam, die dünne Luft fordert ihren Tribut. Bis hinauf zum Lagerplatz sei es ihm ganz gut gegangen. „Ich hatte gehofft, ich fände hier oben auf 8300 Metern eine Plattform für mein Zelt vor. Aber das war leider nicht so. Ich musste mir erst einen Platz herrichten, bevor ich mein Zelt aufschlagen konnte“, sagt Ralf. „Ich habe dabei viel Energie verbraucht und bin nun ziemlich geschafft.“ Dujmovits, der ohne Flaschen-Sauerstoff steigt, hat nicht vor, gleich mit den ersten Bergsteigern am späten Samstagabend zum Gipfel aufzubrechen. „Das ist mir zu heikel, weil es dann noch zu kalt ist. Wahrscheinlich starte ich so gegen 1 oder 2 Uhr nachts. Das mache ich vom Wind abhängig.“ Also, Daumen drücken!

David Klein kehrt auf 8600 Metern um

Ein weiterer Bergsteiger, der sich vorgenommen hatte, ohne Atemmaske zum Gipfel zu steigen, hat seinen Versuch abgebrochen. Der Ungar David Klein kehrte auf dem Nordostgrat um, auf einer Höhe von etwa 8600 Metern, in der Nähe des First Step. Er war zu spät dran. Der Rumäne Horia Colibaseanu und der Slowake Peter Hamor, beide ebenfalls ohne Flaschen-Sauerstoff unterwegs, hatten bereits auf 7600 Metern umgedreht.

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Everest-Saisonende? Zwei Frauen sagen: Nein! https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-saisonende-zwei-frauen-sagen-nein/ Sat, 10 May 2014 23:47:15 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=26051 Wang Jing

Wang Jing

Geht da doch noch etwas auf der nepalesischen Seite des Mount Everest? Die „Himalayan Times“ berichtet, die Chinesin Wang Jing habe sich mit sieben Sherpas auf den Weg zum Basislager gemacht. Die 40-Jährige wolle den höchsten Berg der Erde besteigen. Wang stand bereits einmal auf dem Gipfel des Everest, am 22. Mai 2010 – als erste Chinesin, die den Berg über die Südseite bestieg. In ihrer Heimat ist sie ein Star. Sie hat ein Buch über ihr Bergsteigen geschrieben und leitet einen Outdoor-Ausrüster in Peking. Der Everest ist Teil ihres „Projekts 7+2“. Sie will die „Seven Summits“, die höchsten Gipfel aller Kontinente, in Rekordzeit besteigen und zusätzlich noch an Nord- und Südpol stehen.

Vier der „Seven Summits“ hat sie schon

Diesen Rekord hält seit 2011 der frühere walisische Rugbyspieler und Abenteurer Richard David Parks mit sechs Monaten und elf Tagen. Wang hat also nicht viel Zeit. Sie war in diesem Jahr bereits am Südpol und auf den Gipfeln des Mount Vinson (Antarktis), des Aconcagua (Südamerika), des Mount Kosciusko (Australien), der Carstensz-Pyramide (Ozeanien) und des Elbrus (Europa). Ein Sprecher des nepalesischen Tourismusministeriums wies erneut darauf hin, dass der Mount Everest und auch der Lhotse offiziell nicht geschlossen seien, auch wenn alle großen Veranstalter ihre Expeditionen nach dem Lawinenunglück am Karfreitag abgebrochen hätten.

Per Hubschrauber nach Lager 2

Cleo Weidlich

Cleo Weidlich

Diese Worte sind Wasser auf die Mühlen von Cleo Weidlich. Die 51-Jährige, die in Brasilien geboren wurde und in den USA lebt, will den Lhotse besteigen. Es wäre nach ihren Angaben ihr neunter Achttausender (einige Besteigungen sind umstritten), auf dem Gipfel des Everest stand sie bereits 2010. Ein Jahr später sorgte sie weltweit für Schlagzeilen, als sie nach der Besteigung des Achttausenders Kangchendzönga, schneeblind und verletzt, in einer dramatischen Aktion gerettet wurde.

Laut Himalayan Times ließ sich Weidlich jetzt von der Ortschaft Gorak Shep auf 5200 Metern aus per Hubschrauber nach Lager 2 auf 6500 Metern fliegen. Bisher waren nur Rettungsflüge am Everest erlaubt. Doch bereits nach dem Lawinenunglück hatte sich die Regierung nachsichtig gezeigt und zugelassen, dass die Expeditionsteams ihr Material aus den Lagern oberhalb des Khumbu-Eisbruchs mit dem Hubschrauber talwärts transportieren ließen. Angeblich hat sich auch Wang Jing nach Lager 2 fliegen lassen. Die Normalwege auf Lhotse und Everest sind bis auf eine Höhe von etwa 7500 Metern identisch.

Harte Worte

Cleo Weidlich hatte sich in der vergangenen Woche via Facebook mehrfach heftig über die „Icefall doctors“ beschwert. Sie warf ihnen vor, sie zu sabotieren und bezeichnete sie als „Everest-Mafia“.  Das zeugt nicht gerade von Fingerspitzengefühl. „Jeder, der den Everest in dieser Frühlingssaison 2014 besteigt, ist kein Bergsteiger, sondern ein egoistisches und arrogantes Biest“, schreibt Dawa Steven Sherpa, seit einigen Jahren Leiter der „Öko-Everest-Expeditionen“. „Wie kannst du zur Bruderschaft der Bergsteiger gehören wollen, wenn du nicht jene respektiert, die ums Leben gekommen sind, weil sie dabei waren, dich auf den Gipfel des Bergs zu bringen?“

P.S. Ob eine Besteigung von Everest und Lhotse von Lager 2 aus als vollwertiger Gipfelerfolg zählt, sei dahingestellt. Ein Fall für Elizabeth Hawley, die inzwischen 90 Jahre alte legendäre Himalaya-Chronistin in Kathmandu.

Update 12.05.: Der neuseeländische Expeditionsveranstalter Russell Brice ist nach eigenen Worten inzwischen beim nepalesischen Tourismusministerium vorstellig geworden und hat klargestellt, dass er nichts mit Wang Jings Flug nach Camp 2 zu tun habe. Die Chinesin lief ursprünglich auf das Permit seiner „Himalayan Experience“-Expedition. Auch Murari Sharma von „SummitClimb“, über den Cleo Weidlich ihre Besteigungsgenehmigung bezogen hat, soll verstimmt sein. Die Veranstalter fürchten, dass die Everest-Permits ihrer anderen Kunden verfallen oder sie mit anderen Sanktionen belegt werden könnten, weil sich Wang und Weidlich über das verkündete Expeditionsende hinweggesetzt haben.

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