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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Blockade in Nepal für beendet erklärt

Blockade_GaskanisterDoppelter Grund zum Feiern in Nepal. Pünktlich zum Losar, dem tibetischen Neujahrsfest, zeichnet sich ein Ende der Versorgungskrise in dem Himalayastaat ab. Nach mehr als viermonatiger Dauer erklärten Anführer der Volksgruppe der Madhesi ihre Blockade im Grenzgebiet zu Indien für beendet. Die Madhesi, die im Süden Nepals leben, fühlten sich durch die neue Verfassung des Landes benachteiligt. Inzwischen wurde sie in einigen Punkten geändert. Die Blockade hatte Nepal gelähmt. Der Wiederaufbau nach dem Erdbeben im Frühjahr 2015 war praktisch zum Erliegen gekommen. Brenn- und Treibstoff, Baumaterialien, aber auch Lebensmittel und Medikamente waren knapp geworden, weil der Nachschub aus Indien fehlte. Seit dem Wochenende rollen die Tanklaster wieder Richtung Kathmandu.

Viele Absagen

Happy Losar!

Happy Losar!

Das wird auch die Veranstalter von Trekkingreisen und Expeditionen freuen. Sie waren wegen der Blockade teilweise sogar gezwungen gewesen, über den Schwarzmarkt Treibstoff, Flüge und Essen für ihre Kunden zu organisieren. Die Frühjahrssaison steht vor der Tür. Allerhöchste Zeit, dass auch die Regierung Nepals aufs Gaspedal drückt. Nach wie vor steht der offizielle Beschluss aus, die Permits von 2015 zu verlängern. Wegen der Folgen des Bebens hatten Bergsteiger aus aller Welt ihre Expeditionen abgebrochen. „Ich hatte im vergangenen Jahr sieben Expeditionen mit etwa 100 Bergsteigern“, sagte Tashi Lakpa Sherpa vom nepalesischen Veranstalter Seven Summits Treks gegenüber der Internetseite Republica. „Rund 50 Prozent von ihren haben ihren Nepal-Besuch bereits abgesagt, weil sie nicht genügend Zeit zur Vorbereitung hätten, selbst im Falle, dass ihre Permits verlängert werden.“

Auch im vergangenen Jahr hatte die Regierung Nepals in dieser Angelegenheit die Ruhe weg. Erst als die meisten Bergsteiger schon im Lande waren, hatte sie verkündet, dass die Permits von 2014 ihre Gültigkeit behielten. Auch vor zwei Jahren war die Saison am Mount Everest beendet worden, bevor sie richtig begonnen hatte, nachdem bei einem Lawinenunglück im Khumbu-Eisbruch 16 nepalesische Bergsteiger ums Leben gekommen waren.

 

Datum

9. Februar 2016 | 13:49

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