School up! – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 „School up!“: Symbol der Hoffnung https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-symbol-der-hoffnung/ Wed, 19 Dec 2018 15:47:14 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=43015 Wenn ich jetzt noch einen Wunschzettel für das bevorstehende Weihnachtsfest schreiben könnte, stünde darauf: „Vergesst bitte nicht die Kinder von Thulosirubari!“ Seit zwei Jahren baut die „Nepalhilfe Beilngries“ in dem kleinen Bergdorf, rund 70 Kilometer östlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu an der neuen Schule für mehr als 500 Kinder und Jugendliche. Möglich wurde das durch eure Spenden für „School up!“, das Hilfsprojekt, das ich nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal 2015 zusammen mit den Profibergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits ins Leben gerufen hatte. Das dafür gesammelte Geld landet zielgerichtet in Thulosirubari und wird ausschließlich für den Neubau verwendet.

Riesenkontrast zu 2016

Im vergangenen März waren Ralf und ich dabei, als die ersten beiden von drei geplanten Gebäudeteilen der neuen Schule feierlich eingeweiht wurden. Das ganze Dorf war auf den Beinen. Ich blickte in Hunderte von lächelnden Gesichtern, die Optimismus ausstrahlten. Nicht nur an der Schule, überall in Thulosirubari wurde inzwischen gebaut. Was für ein Kontrast zu meinem Besuch zwei Jahre zuvor! 2016, ein Jahr nach dem Beben, war das Dorf noch ein Trümmerfeld gewesen, die Bewohner hatten depressiv gewirkt, wie paralysiert.

Danke für euer großes Herz!

Dritter Bauabschnitt

„School up!“ – das durfte ich im März erleben, und es wird mir in der Erinnerung daran noch immer warm ums Herz – ist so viel mehr als nur eine Investition in ein Gebäude, das sicherstellt, dass die Schülerinnen und Schüler nicht mehr in Wellblechschuppen unterrichtet werden müssen: Die neue Schule ist zu einem Symbol der Hoffnung und des Neuanfangs geworden. Es ist unmöglich, die Naturkatastrophe von 2015 zu vergessen, aber der Blick der Menschen von Thulosirubari richtet sich jetzt in die Zukunft – dank eurer Großherzigkeit.

Und an eben diese Großherzigkeit möchte ich kurz vor Weihnachten noch einmal appellieren: Bitte spendet weiter für „School up!“, denn wir sind noch nicht am Ziel! Die Bauarbeiten am dritten Gebäudeabschnitt laufen und müssen finanziert werden. Hier ist noch einmal die Kontoverbindung:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

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„School up!“: Zweite Geschossdecke betoniert https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-zweite-geschossdecke-betoniert/ Thu, 08 Nov 2018 21:20:24 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42657

Der Tag neigt sich dem Ende zu

Selbst die Dunkelheit kann nicht verhindern, dass in Thulosirubari weiter gebaut wird. 18 Stunden lang wird in dem kleinen Bergdorf 70 Kilometer östlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu Beton angerührt, nach oben transportiert und verteilt, dann ist auch die zweite Geschossdecke fertig gegossen. „Es war nur ein Betonmischer im Einsatz, der Rest war Handarbeit“, schreibt mir Shyam Pandit, Verbindungsmann der Nepalhilfe Beilngries. „Wir hatten Fachkräfte aus Kathmandu mitgebracht, die den Beton gossen.“ Nachdem die beiden ersten Gebäudeteile der neuen Schule schon seit dem vergangenen Frühjahr für den Unterricht genutzt werden, biegen auch die Bauarbeiten für den dritten Abschnitt auf die Zielgerade: Wenn alles nach Plan läuft, könnte das neue Gebäude mit acht weiteren Klassenräumen im Frühjahr 2019 fertiggestellt werden.

Riesenchance für die Menschen von Thulosirubari

Der dritte Abschnitt, rechts einer der beiden schon fertiggestellten Gebäudeteile

„Ich bin so glücklich zu sehen, wie die Bauarbeiten an der Schule weitergehen“, sagt Ram Sharan BK, der Vorsitzende des Schulmanagement-Komitees. „Es ist eine Riesenchance für uns, dass die Schule so schnell nach dem Erdbeben von 2015 wieder aufgebaut wird.“ Im Namen der Schüler und Eltern, so Ram Sharan, bedanke er sich bei der Nepalhilfe Beilngries und den Spendern von „School up!“. Er hoffe, „dass die Unterstützung weitergeht, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind und auch danach, um die Ausbildung weiter zu verbessern“.

Hoch motivierte Schüler

Auch die mehr als 500 Schülerinnen und Schüler freuen sich über die neuen Räumlichkeiten. „Jeder wird sich hinterher sicherer vor Katastrophen wie Erdbeben, Feuer oder Sturm fühlen“, schreibt Resina Nepali aus der zehnten Klasse und verspricht: „Die Schüler werden sich regelmäßig in den Klassenräumen aufhalten und noch härter arbeiten als vorher.“ Für Sabita Shrestha aus der zwölften Klasse verstärkt die Tatsache, im selben Gebäude unterrichtet werden zu können, auch bei allen das Gefühl, gleichberechtigt zu sein. „Unsere Ausbildung wird besser sein als vorher.“

„Unser Gott in Deutschland“

Bis in die Nacht gearbeitet

Noch einmal möchte ich euch bitten, nicht nachzulassen bei der Unterstützung unseres Hilfsprojekts „School up!“, das ich nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal 2015 mit den Topbergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits ins Leben gerufen hatte, um die zerstörte Schule von Thulosirubari so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Wir benötigen noch Geld, um die Bauarbeiten wie geplant beenden zu können. „Ich möchte den Spendern danken“, schreibt Schülerin Resina. „Sie sind unser Gott in Deutschland.“

Hier noch einmal die Kontoverbindung:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Wenn ihr diesen Verwendungszweck angebt, landet das Geld zielgerichtet in Thulosirubari. Auch von mir tausend Dank! Ihr seid großartig!

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„School up!“: Erste Geschossdecke ist fertig https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-erste-geschossdecke-ist-fertig/ Mon, 24 Sep 2018 16:11:01 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42045

Baustelle in Thulosirubari (rechts die beiden schon fertigen Gebäudeteile der Schule)

„Die Bauarbeiten verlaufen reibungslos“, schreibt mir Shyam Pandit, der für die Nepalhilfe Beilngries die Projekte der deutschen Hilfsorganisation in dem Himalayastaat koordiniert. Ende der vergangenen Woche hat Shyam wieder einmal die Baustelle der neuen Schule im Bergdorf Thulosirubari besucht, rund 70 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu gelegen. Nachdem in den ersten beiden Gebäudeteilen bereits unterrichtet und auch der zugehörige Toilettenblock benutzt wird, entsteht direkt nebenan der dritte und letzte Gebäudeabschnitt. Möglich gemacht haben das eure Spenden für unser Hilfsprojekt „School up!“, das ich zusammen mit den beiden Bergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits nach dem verheerenden Erdbeben 2015 gegründet hatte, um die zerstörte Schule in Thulosirubari so schnell wie möglich wieder aufzubauen.

Bitte nicht nachlassen!

Geschossdecke betoniert

Die erste Geschossdecke des dritten Gebäude-Abschnitts ist gerade betoniert worden. Im nächsten Schritt werden die Wände für das zweite Stockwerk gemauert. Auch neben diesem Gebäude wird noch ein Toilettenhäuschen entstehen. Ihr seht, wir sind schon weit gekommen, aber noch nicht am Ziel. Shyam Pandit zitiert den Bauunternehmer mit den Worten, dass die Bauarbeiten im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein könnten. Warten wir es ab! Aber es geht natürlich auch nur weiter, wenn uns das Geld nicht ausgeht. Also, bitte unterstützt „School up!“ weiter mit euren Spenden. Sie fließen ausschließlich in dieses Projekt, wenn Ihr als Verwendungszweck „Gerlinde-und-Ralf-Schule“ angebt. Hier noch einmal die Kontoverbindung:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Tausend Dank für eure Unterstützung, auch im Namen der Kinder von Thulosirubari, ihrer Eltern und Lehrer. Ihr seid großartig!

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„School up!“: Bodenplatte ist betoniert https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-bodenplatte-ist-betoniert/ Thu, 02 Aug 2018 09:30:19 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41713

Die Ziegel sind schon da

Eure Spenden für unser Hilfsprojekt „School up!“ arbeiten weiter. Die Bodenplatte für den dritten Abschnitt der neuen Schule in dem kleinen Bergdorf Thulosirubari, 70 Kilometer östlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, ist inzwischen betoniert. Im nächsten Schritt werden die Wände des ersten Geschosses gemauert. Den Grundstein für den dritten Bauabschnitt mit acht weiteren Klassenräumen hatten Ralf Dujmovits – der bisher einzige deutsche Bergsteiger, der alle 14 Achttausender bestiegen hat – und ich Mitte März gelegt. Damals waren die ersten beiden Gebäude feierlich eingeweiht worden.

Weit gekommen, noch nicht am Ziel

Die alte Schule von Thulosirubari war bei dem verheerenden Erdbeben in Nepal Ende April 2015 so schwer beschädigt worden, dass sie hatte abgerissen werden müssen. Im Juni 2015 hatte ich mit Ralf und der Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner – der ersten Frau weltweit, die ohne Flaschensauerstoff auf allen Achttausendern stand – „School up!“ gegründet, um die zerstörte Schule so schnell wie möglich wiederaufzubauen. Wir sind schon weit gekommen, aber noch nicht am Ziel und benötigen weitere Spenden. Hier noch einmal die Kontoverbindung:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Tausend Dank! Ihr seid großartig!

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„School up!“: Gebäude Nr. 3 wächst https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-gebaeude-nr-3-waechst/ Fri, 29 Jun 2018 08:31:43 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=41255

Shyam Pandit (l.) auf der Baustelle in Thulosirubari

„Die Bauarbeiten laufen reibungslos“, schreibt mir Shyam Pandit, Verbindungsmann der „Nepalhilfe Beilngries“ in Nepal. In Thulosirubari, dem kleinen Bergdorf rund 70 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu, entsteht der dritte Gebäudeteil der neuen Schule mit weiteren acht Klassenräumen. Die Fundamente liegen, die Bodenplatte wird bald betoniert. Wenn alles gut läuft, könnte dieses dritte Gebäude 2019 fertig werden. Die ersten beiden mit Unterrichtsräumen für zwölf Schulklassen waren – wie berichtet – im März feierlich eröffnet worden. Damals hatten Ralf Dujmovits (der bisher einzige deutsche Bergsteiger, der auf allen 14 Achttausendern stand) und ich in Thulosirubari den Grundstein für den nächsten Bauabschnitt gelegt.

Neuanfang für unsere Träume“

 

Die Fundamente liegen

Möglich geworden ist dies alles durch eure Spenden für „School up!“ – das Hilfsprojekt, das ich nach dem verheerenden Erdbeben im April 2015 mit Ralf und der österreichischen Top-Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner (sie bestieg als erste Frau weltweit alle Achttausender ohne Flaschensauerstoff) ins Leben gerufen hatte. Das Geld, das Gerlinde, Ralf und ich sammeln, fließt unmittelbar in dieses eine Bauprojekt, das die „Nepalhilfe Beilngries“ für uns organisiert und durchführt. Ich wiederhole noch einmal die Dankesworte, die die Schülerinnen und Schüler von Thulosirubari uns Anfang des Jahres zukommen ließen: „Wir erinnern uns noch genau an den Tag. Es war Samstag, der 25. April 2015, als wir nicht nur unsere Häuser verloren, sondern zwischen den eingestürzten Gebäuden auch unsere Träume. Wir haben gelernt, dass Gott in vielen Formen zu uns kommt. Einige kamen an unseren Ort, um unser beschädigtes Vertrauen neu zu formen. Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihr großes Herz, dafür, dass Sie unsere Hoffnungen wiederbelebt haben. Unsere Träume haben einen Neuanfang gemacht.“

Bitte unterstützt uns weiter!

Damit wir den Schulbau vollenden können, sind wir weiter auf eure Unterstützung angewiesen. Hier ist noch einmal das Spendenkonto:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Tausend Dank – auch im Namen der Menschen in Thulosirubari!

Update 3. Juli: Jetzt liegen auch die Eisenträger – und das trotz des Monsuns, der dazu führt, dass die Bauarbeiten zeitweise wegen der Regenfälle ausgesetzt werden müssen.

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“School up!”: Weiter geht’s in Thulosirubari https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-weiter-gehts-in-thulosirubari/ Sat, 28 Apr 2018 20:50:46 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40387

Der nächste Bauabschnitt beginnt

Drei Jahre ist es her, dass in Nepal die Erde bebte. Fast 9000 Menschen kamen bei den verheerenden Erdstößen am 25. April 2015 und den Nachbeben in den folgenden Wochen ums Leben. Auch heute lassen sich in der Hauptstadt Kathmandu und den besonders schwer betroffenen ländlichen Gebieten noch zahlreiche Spuren des Erdbebens finden. Doch es hat sich auch viel getan. Beispiel: Thulosirubari. In dem kleinen Bergdorf rund 70 Kilometer östlich der Hauptstadt konnten dank eurer Spenden für unser Hilfsprojekt „School up!“ im März – wie berichtet – die ersten beiden Gebäudeteile der neuen Schule mit insgesamt zwölf Klassenräumen eingeweiht werden. Bei dieser Gelegenheit legten der deutsche Bergsteiger Ralf Dujmovits und ich auch den Grundstein für den nächsten Bauabschnitt. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, das mir Dulal Tanka aus Thulosirubari geschickt hat, beginnen jetzt die Bauarbeiten für das dritte Gebäude mit acht weiteren Klassenräumen.

Bitte nicht nachlassen!

Das Toilettenhäuschen

Auch das Toilettenhäuschen hinter der Schule nimmt langsam Gestalt an. Ihr seht: Euer Geld arbeitet weiter. Und wir sind noch nicht am Ziel. Hier ist noch einmal das Spendenkonto für „School up!“:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Tausend Dank! Ihr seid großartig!

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„School up!“: Thulosirubari feiert seine neue Schule https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-thulosirubari-feiert-seine-neue-schule/ Sat, 17 Mar 2018 08:49:44 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39943

Musiker begleiten uns zur Schule

Diese Straßensperre ist keine gewöhnliche. Fünfhundert Meter vor dem Schulgelände in Thulosirubari, 70 Kilometer östlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, endet für uns die Fahrt im Jeep. Acht Musiker stehen mitten auf der staubigen Piste im Dorf. Als Ralf Dujmovits – der erste und bisher einzige deutsche Bergsteiger, der alle 14 Achttausender bestiegen hat – und ich aus dem Auto steigen, beginnen sie, auf ihren traditionellen Instrumenten für uns zu spielen. Hinter der musizierenden Dorfkapelle steigen wir die letzten Meter zur Schule hinauf.

Ankunft

Dort werden wir „mit großem Bahnhof“ begrüßt. Mehrere hundert Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrer, die Dorfhonoratioren und andere Bewohner von Thulosirubari erwarten uns zur feierlichen Einweihung und Übergabe der ersten beiden Gebäudeteile an das örtliche Schulkomitee – möglich gemacht durch eure Spenden für unser Hilfsprojekt „School up!“. Die alte Schule war durch das verheerende Erdbeben in Nepal am 25. April 2015 so stark beschädigt worden, dass sie hatte abgerissen werden müssen. Ende Juni 2015 hatte ich zusammen mit Ralf Dujmovits und der österreichischen Topbergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner „School up!“ ins Leben gerufen, um die Schule von Thulosirubari so schnell wie möglich wieder aufzubauen.

Endgültiger Umzug im April

Das neue Schulgebäude

„Was für ein Anblick!“, freut sich Ralf, als wir auf den gelb gestrichenen Neubau zugehen. Wir klatschen uns ab. In gewisser Weise schließt sich für uns beide an diesem Tag ein Kreis. Der 56 Jahre alte Bergsteiger war Anfang Mai 2015, eine Woche nach dem Beben, mit einem Ärzteteam in den am schlimmsten heimgesuchten Distrikt Sindhupalchowk gefahren, in dem auch Thulosirubari liegt. „Wo früher Trubel herrschte, ist es jetzt gespenstisch still. Die Menschen stehen einfach nur still dort und starren auf die Ruinen. Sie wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen aufzuräumen“, hatte mir Ralf damals berichtet. Die alte Schule sei nur noch ein „Schrotthaufen“. Als ich im März 2016, knapp ein Jahr nach der Katastrophe, Thulosirubari besuchte, war das Gebäude bereits abgerissen. Die mehr als 500 Kinder und Jugendlichen wurden in Wellblechschuppen unterrichtet. Im Oktober 2016 konnten dank „School up!“ die Bauarbeiten beginnen. Jetzt sind die ersten beiden Gebäude mit insgesamt zwölf Klassenräumen fast fertig. An einigen Stellen ist der Innenanstrich noch nicht abgeschlossen, einige Elektrikerarbeiten sind ebenfalls noch zu erledigen. Im April sollen die Klassen endgültig in die neuen Räume umziehen.

Neuen Mut gefunden

An diesem Festtag werden unter einem großen Zeltdach auf dem Schulhof stundenlang Reden gehalten, viele Urkunden und Geschenke überreicht. Einige Tanzeinlagen von Schülerinnen lockern das Programm auf. Die große Dankbarkeit, die uns entgegenschlägt, ist anrührend. Wir blicken in Hunderte von strahlenden Gesichtern. „Ihr habt uns nicht nur geholfen, sondern auch neuen Mut geschenkt“, sagt Devi Dulal, der Vorsitzende des Schulkomitees. Angespornt durch die Bauarbeiten an der neuen Schule, haben viele Einwohner von Thulosirubari damit begonnen, auch ihre zerstörten Häuser im Dorf wieder aufzubauen.

Junge Zuschauer

„Mittlerweile laufen in Sindhupalchowk die Arbeiten an rund 75 Prozent der Gebäude, die durch das Erdbeben 2015 beschädigt oder zerstört wurden“, erzählt mir Sanjay Sapkota, der als technischer Berater der „Nepalhilfe Beilngries“ den Bau der neuen Schule in Thulosirubari begleitet hat. „Die Regierung hat aus der Katastrophe gelernt und strengere Bauvorschriften erlassen. Sie hat die finanzielle Unterstützung für Neubauten erst freigegeben, wenn die Leute nachweisen konnten, dass sie die neuen Regeln auch einhalten.“ Der staatliche Zuschuss von je 300.000 Rupien pro Gebäude, umgerechnet knapp 2400 Euro, „reicht allerdings gerade mal für das Fundament“, sagt Sanjay.

Grundstein für acht weitere Klassenräume

Der erste Stein für das nächste Gebäude

Auch Ralf und ich legen an diesem Festtag von Thulosirubari einen Grundstein: für den zweiten Bauabschnitt von „School up!“. Hier soll ein weiteres Gebäude mit acht Klassenräumen entstehen, dazu ein zweiter Toilettentrakt. „Bildung ist die beste und wichtigste Investition in unsere Jugend,“ sagt Ralf Dujmovits in seiner kurzen Rede bei der Feier. „Ich wünsche euch für die Zukunft dieser Schule, für Thulosirubari, für alle diese Kinder, alles Gute. Ihr habt gelernt, auch sehr schwere Zeiten durchzustehen. Und ihr verdient es, in der Zukunft wirklich gute Zeiten zu erleben.“ Wie Ralf bedanke auch ich mich bei den Menschen von Thulosirubari für den überwältigend herzlichen Empfang: „Ich trage euch tief in meinem Herzen und verspreche euch, mich weiter für ‚School up!‘ einzusetzen.“ Als ich am Abend vor der Rückfahrt nach Kathmandu noch einige Minute lang durch das Dorf spaziere, begrüßen mich von allen Seiten Dorfbewohner – nicht nur wie einen alten Bekannten, sondern wie einen Freund.

Ein Dank und eine Bitte

Vielen Dank an alle Unterstützer, sagen Ralf (l.) und ich

Ralf und ich haben den Dank der Menschen von Thulosirubari stellvertretend für alle Spender von „School up!“ entgegengenommen – natürlich auch für Gerlinde und für die Mitarbeiter der „Nepalhilfe Beilngries“, die mit all ihrer Erfahrung und großem Engagement den Bau der ersten Gebäudeteile umgesetzt haben. Damit auch der zweite Bauabschnitt, der etwa ein bis anderthalb Jahre dauern wird, erfolgreich beendet werden kann, benötigen wir weitere Spenden für „School up!“. Hier ist noch einmal das Spendenkonto:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Wenn ihr diesen Verwendungszweck angebt, landet das Geld zielgerichtet in Thulosirubari. Ich werde euch auch weiterhin in unregelmäßigen Abständen in meinem Blog über den Fortgang des Projekts unterrichten. Allen Freunden von „School up!“ ein riesiges Dankeschön. Ihr seid großartig!

P.S. Ein herzliches Dankeschön an LOWA  für die sieben Säcke Schuhe, mehr als 200 Paar, die wir an die Kinder von Thulosirubari verteilt haben. Und auch an AB Sport in Köln für die Fußbälle, mit denen die Schulmannschaft ab sofort spielen wird.

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„School up!“: Umzug in neue Gebäude https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-umzug-in-neue-gebaeude/ Thu, 04 Jan 2018 16:39:50 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=39053

Die ersten beide Gebäudeteile sind fertig

Als ich die Bilder sah, kamen mir fast die Tränen – vor Freude! Besser konnte das Jahr 2018 kaum beginnen. In dieser Woche erreichte mich die Nachricht aus Thulosirubari, dass die Schülerinnen und Schüler aus den Wellblech-Klassenräumen, die nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal im April 2015 errichtet worden waren, in die ersten beiden fertigen Gebäude der neuen Schule umgezogen sind. Ein großer Tag für unser Hilfsprojekt „School up!“, das ich vor gut zweieinhalb Jahren mit den Bergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits ins Leben gerufen hatte!

Gelbe Farbe vorgeschrieben

Erster Unterricht in den neuen Klassenräumen

Unser Ziel war es, ganz gezielt die bei dem Beben zerstörte Dorfschule von Thulosirubari, rund 70 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu gelegen, so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Mehrere hundert Kinder und Jugendliche aus der Bergregion wurden und werden dort unterrichtet. Im September 2016 war der Grundstein für die neue Schule gelegt worden. Nachdem Ende Dezember auch die von der Regierung Nepals vorgeschriebene hellgelbe Farbe aufgetragen worden war, übergab das Bauunternehmen die ersten beiden Gebäudeteile.

Zusammen den Unterschied machen

Thulosirubari

„Die Schüler und die ganze ‚Schulfamilie‘ sind so glücklich, nun neue Klassenräume in sicheren Gebäuden zu bekommen“, schreibt mir Shyam Pandit, Verbindungsmann der „Nepalhilfe Beilngries“. Die deutsche Hilfsorganisation hat den Schulbau koordiniert, der durch eure Spendengelder für „School up!“ möglich geworden ist. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei euch allen für eure Großzügigkeit bedanken. Wie ihr seht, hat euer Geld erfolgreich gearbeitet. „Zusammen können und werden wir den Unterschied machen“, schreibt mir Sunil Krishna Shrestha, seit 25 Jahren Koordinator der „Nepalhilfe Beilngries“ in Nepal.

Weiter geht’s

Ein drittes Gebäude soll folgen

Die Freude über den Erfolg auf dieser ersten, ganz, ganz wichtigen Etappe sollte uns neuen Schwung geben. Schließlich soll auf dem Gelände ein drittes Gebäude entstehen, außerdem werden noch Toiletten für Mädchen und Jungen gebraucht. Wir sind also noch nicht am Ziel angekommen, sondern weiter auf eure Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jeden Euro. Hier ist noch einmal die Kontoverbindung:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
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Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Wenn ihr den Verwendungszweck angebt, fließt das Geld gezielt in den Schulbau in Thulosirubari. Ich werde euch auch weiterhin in meinem Blog über den Fortgang des Projekts informieren.

Update 6.1.: Diese Dankesworte schickten die Schülerinnen und Schüler aus Thulosirubari an die „Nepalhilfe Beilngries“: „Wir erinnern uns noch genau an den Tag. Es war Samstag, der 25. April 2015, als wir nicht nur unsere Häuser verloren, sondern zwischen den eingestürzten Gebäuden auch unsere Träume. Wir haben gelernt, dass Gott in vielen Formen zu uns kommt. Einige kamen an unseren Ort, um unser beschädigtes Vertrauen neu zu formen. Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihr großes Herz, dafür, dass Sie unsere Hoffnungen wiederbelebt haben. Unsere Träume haben einen Neuanfang gemacht.“

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„School up!“: Erste Gebäude fast fertig https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-erste-gebaeude-fast-fertig/ Sat, 02 Dec 2017 20:15:40 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=38727

Neue Schulgebäude in Thulosirubari (heute nachmittag)

Der Zielstrich der ersten Etappe unseres Hilfsprojekts „School up!“ ist in Sichtweite: Die ersten beiden Gebäude der neuen Schule im nepalesischen Bergdorf Thulosirubari können wohl bald bezogen werden – rechtzeitig vor Beginn des Winters. Derzeit würden die Türen eingebaut, schreibt mir Shyam Pandit, Verbindungsmann der „Nepalhilfe Beilngries“ in dem Himalayastaat. Die Fenster seien schon drin. Anschließend fehle nur noch der Anstrich. Bis Ende des Monats, so Shyam, wolle der Bauunternehmer die beiden Gebäudeeinheiten fertig übergeben. Anschließend soll weitergebaut werden.

Weiter geht‘s

Türen und Anstrich fehlen noch

Ein drittes Gebäude soll entstehen, außerdem Toiletten für Mädchen und Jungen. Wir sind also noch nicht am endgültigen Ziel angekommen. Gemeinsam mit den Bergsteigern Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits hatte ich vor zweieinhalb  Jahren „School up!“ ins Leben gerufen, um ganz gezielt die beim verheerenden Erdbeben in Nepal im April 2015 zerstörte Dorfschule von Thulosirubari, rund 70 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu, so schnell wie möglich wieder aufbauen zu lassen. Mehrere hundert Kinder und Jugendliche werden seitdem in provisorischen Wellblechhütten unterrichtet.  Im September 2016 war der Grundstein für die neue Schule gelegt worden.

Euer Geld arbeitet

Schulkinder in Thulosirubari

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die mit ihren Spenden dafür gesorgt haben, dass wir schon so weit gekommen sind. Alleine bei meiner Spenden-Radtour „School up! River down!“, bei der ich im September in zwölf Tagen mit meinem Faltrad knapp 1500 Kilometer von der Quelle bis zur Mündung des Rheins fuhr, kamen rund 2800 Euro zusammen. Dass euer Geld auch wirklich arbeitet, könnt ihr an den Bildern sehen. Ich bitte euch, „School up!“ auch weiterhin zu unterstützen. Ein gutes Werk in der Adventszeit? Wir freuen uns über jeden Euro. Hier ist noch einmal die Kontoverbindung:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
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IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Wenn ihr den Verwendungszweck angebt, fließt das Geld gezielt in den Schulbau in Thulosirubari. Ich werde euch auch weiterhin in meinem Blog über den Fortgang des Projekts informieren. Versprochen!

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Bilderreise „School up! River down!“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/bilderreise-school-up-river-down/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/bilderreise-school-up-river-down/#comments Sun, 24 Sep 2017 14:32:12 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37947 Noch erinnern mich meine müden Beine an die 1494 Kilometer, die ich mit meinem Faltrad in zwölf Tagen von der Quelle des Rheins nahe dem Oberalppass in der Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee bei Hoek van Holland geradelt bin – um Geld für unsere Spendenaktion „School up!“ zum Wiederaufbau der Schule im nepalesischen Bergdorf Thulosirubari zu sammen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die – inspiriert durch meine Tour – für das Projekt gespendet haben oder in den nächsten Tagen noch spenden wollen (s. Bankverbindung unten). Hier noch einmal eine kleine Bilderreise den Rhein hinunter:

[See image gallery at blogs.dw.com]

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Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

 

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„School up! River down!“ erfolgreich beendet https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-river-down-erfolgreich-beendet/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/school-up-river-down-erfolgreich-beendet/#comments Fri, 22 Sep 2017 19:09:31 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37833

Ziel erreicht: An der Rheinmündung

Mein Gipfel war das Ende der Mole. Dort wo ein roter Turm mit Leuchtfeuer den Schiffen auf der Nordsee signalisiert, dass sie die Mündung des Rheins erreicht haben und der Hafen von Rotterdam nahe ist. Ich erreichte diesen Punkt mit meinem Faltrad heute um 15.30 Uhr, am zwölften Tag nach meinem Aufbruch am Oberalppass in der Schweiz, nahe der Quelle des Rheins. 1494 Kilometer liegen hinter mir, im Schnitt radelte ich pro Tag rund 125 Kilometer. Die letzten Meter auf der Mole fühlten sich toll an. Vergessen waren alle Tiefpunkte. Ich genoss es, langsam dem Ziel meiner Spenden-Radtour „School up! River down!“ entgegen zu rollen.

Kleine Expedition

Der Beweis: 1494 Kilometer

Für mich war es ein echtes Abenteuer, fast eine kleine Expedition. Der Ausgang war völlig ungewiss. Würde mein Faltrad – dieses Modell ist eigentlich für Pendler auf kurzen Strecken gedacht – die Dauerbelastung überstehen? Würde mein Körper die Strapazen verkraften, obwohl ich ihn nicht gezielt darauf vorbereitet hatte, dass er neun Stunden am Tag auf dem Sattel sitzen und permanent kurbeln musste? Würde mein Wille ausreichen, wäre ich, wenn nötig, fähig, mich durch schwierige Situationen hindurch zu quälen? Würde das Wetter mitspielen? War es unter allen diesen Umständen überhaupt realistisch, eine Strecke von rund 1500 Kilometern in zwölf Tagen anzugehen?

Mehrfach am Limit

Irgendwo zwischen Dordrecht und Rotterdam

Alle diese Fragen kann ich nun – mit einem breiten Dauergrinsen im Gesicht – mit Ja beantworten. Die Euphorie, mein ersehntes Ziel tatsächlich erreicht zu haben, verdrängt die Tatsache, dass Körper und Geist mehrfach am Limit waren und jetzt dringend eine Erholungsphase benötigen. Wie nach einer Expedition in den Bergen, wird es sicher auch eine Weile dauern, bis ich alle Eindrücke verarbeitet habe. Mein Verhältnis zum Rhein, an dem ich mein ganzes Leben verbracht habe, wird ein neues sein, nachdem ich ihn nun von der Quelle bis zur Mündung – im doppelten Wortsinn – erfahren habe.

Falsche Fähre genommen

Die Mühlen von Kinderdijk

Die Schlussetappe über rund 75 Kilometer von Dordrecht über Rotterdam nach Hoek van Holland verlief unspektakulär. Ich bewunderte die berühmten 19 Mühlen von Kinderdijk, die wie Zinnsoldaten in einer Reihe an der Gracht stehen. Dass ich dabei Slalom durch mehrere Gruppen wild fotografierender Japaner fahren musste, quittierte ich mit einem milden Lächeln. Im Ort angekommen, erreichte ich mit wehenden Fahnen so eben noch als letzter Passagier die Fähre. Allerdings musste ich auf dem Wasser feststellen, dass sie nicht, wie gedacht, nach Ridderkerk übersetzte, sondern nach Krimpen aan de Lek. Ich musste mir eine Alternativroute zusammenstricken, um schließlich im Zentrum von Rotterdam wieder auf die Haupt-Rheinroute zu stoßen. Die wuselige Stadt mit ihrem riesigen Hafen machte mich nervös. Ich war froh, als es rund 20 Kilometer vor Hoek van Holland wieder ruhiger und einsamer wurde.

Für die Kinder von Thulosirubari

In Rotterdam

Ich habe nicht nur heute, sondern immer wieder während dieser zwölf Tage am Rhein an die Kinder von Thulosirubari gedacht. Für sie habe ich mich schließlich auf die Reise gemacht. Ich hoffe, ich habe euch gut unterhalten – und würde mich freuen, wenn ich möglichst viele von euch dazu animiert habe, mit eurer Spende den Weiterbau der Schule in dem kleinen nepalesischen Bergdorf, rund 70 Kilometer östlich von Kathmandu, zu unterstützen. Solltet ihr euch entschlossen haben, mich mit z.B. einem Cent pro gefahrenen Kilometer zu sponsorn, ergäbe sich nun eine Summe von 14,94 Euro für das Projekt „School up!“, bei zwei Cent 29,88 Euro, bei fünf Cent 74,70 Euro, bei zehn Cent 149,40 Euro … Ihr könnt aber auch jeden anderen Betrag überweisen, ich freue mich über jeden Euro.

Bitte schickt das Geld direkt auf das Konto von „School up!“ bei der Nepalhilfe Beilngries. Hier ist noch einmal die Bankverbindung:

Nepalhilfe Beilngries e.V.
Volksbank Bayern Mitte eG
IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07
BIC/SWIFT-Code: GENODEF1INP
Verwendungszweck: Gerlinde-und-Ralf-Schule

Mit dem Faltrad zur Nordsee

Vielen Dank für eure Unterstützung, auch für die vielen aufmunternden Kommentare während meiner Tour. Bedanken möchte ich mich bei den Mitradlern auf der Strecke für die netten Gespräche. Außerdem bei allen, die mir freundlich den Weg gewiesen haben, wenn ich wieder mal unkonzentriert war und ein Schild verpasst habe. Und nicht zuletzt bei meinem lieben und treuen Faltrad, das mich ohne Panne so weit getragen hat. Wir beide waren übrigens deutlich schneller als das Wasser, das sich am Montag vergangener Woche mit uns auf den Weg von der Quelle zur Mündung des Rheins gemacht hat. Es benötigt dafür 31 Tage, wobei allein die Reise durch den Bodensee drei Wochen dauert.

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Durch das Wasserlabyrinth https://blogs.dw.com/abenteuersport/durch-das-wasserlabyrinth/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/durch-das-wasserlabyrinth/#comments Thu, 21 Sep 2017 21:52:40 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37789

Bei Wijk ist es noch der „Nederrijn“

Von wegen, ich fahre einfach den Rhein runter. Je näher man der Mündung des Stroms in die Nordsee kommt, desto komplizierter wird es. Überall sind Flussarme und irgendwie haben sie auch alle mit dem Rhein zu tun, nur heißen sie nicht mehr so. Sondern eben Waal, Maas, Merwede oder Linge. Versehen mit Zusätzen wie „Oude“ (Alte), „Nieuwe“ (Neue), „Beneden“ (Untere) oder „Boven“ (Obere). Und dann gibt es auch noch die Kanäle, etwa den Amsterdam-Rijn-Kanaal, den ich heute bei Rijswijk überquerte. Da kann man leicht die Orientierung verlieren. Vorbei die Zeit, wo ich am Rhein entlangradelte und mich nur entscheiden musste, welche Uferseite ich nutzte.

Über Land, mit viel Wasser

Hühneraufstand

Ohne die ausgezeichneten Karten, die an meiner Lenkertasche klemmten und die Schilder an den Radwegen, hätte ich mich heillos verfranzt. So aber ließ ich mich durch das Wasserlabyrinth führen und schaffte es tatsächlich, ohne nennenswerte Umwege mein Tagesziel Dordrecht zu erreichen. In diesem Teil verdient der Rhein-Radweg seinen Namen eigentlich kaum, da er durch viele ländliche Gebiete führt, oft auch entlang von Grachten oder kleinen Seen.

Mit der Fähre

Wassertaxi nach Sleeuswijk

Doch dann erreicht man plötzlich wieder einen der Rheinarme und muss mit einer Fähre oder einem Wassertaxi übersetzen. Das System funktioniert wirklich perfekt. Lange Wartezeiten gibt es in der Regel nicht. Zwischen 80 Cent und 1,50 Euro kostet die Überfahrt für einen Radfahrer. Und so ein Fähr-Transfer (kurz Transfähr 😉 ) kann durchaus kommunikativ sein. Auf dem Weg hinüber nach Kop van’t Land nahe Dordrecht kam ich mit einem anderen „Fietser“ ins Gespräch.

Klaps auf die Schulter

Fähre nach Kop van’t Land

Der etwa 60-Jährige fragte mich, wie viele Kilometer ich heute schon zurückgelegt hätte, woher ich käme und wohin ich wollte. „Einige Passagen der Tour, die Sie hinter sich haben, bin ich vor Jahren auch schon entlang geradelt“, erinnerte sich der Mann. „Am besten gefiel mir die Gegend um Rüdesheim.“ Sprich das Obere Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz. Zum Abschied gab er mir noch einen Tipp für eine Alternativroute nach Dordrecht. „Aber ihre ist auch sehr schön“, sagte er, gab mir zum Abschied einen Klaps auf die Schulter und radelte in einem Affenzahn davon.

Wadenschaden

Schönwetterradler waren heute jede Menge unterwegs. Seit dem Morgen schien die Sonne, der Wind war nicht der Rede wert, ideales Fahrradwetter. Wäre da nicht das ständige Ziehen in meinen Waden. Sie schreien förmlich nach Erholung. Einen Tag müssen sie noch durchhalten. Dann stehen wir – meine Waden und ich sowie mein liebes treues Faltrad – hoffentlich in Hoek van Holland am Strand und blicken gemeinsam auf die Rheinmündung.

Noch 70!

Gartenschild nahe Leerdam

Dieser elfte Tag meiner Spendenradfahrt „School up! River down!“ für den Wiederaufbau der Schule im nepalesischen Dorf Thulosirubari dauerte neuneinhalb Stunden, 124 Kilometer war ich von Wageningen nach Dordrecht unterwegs. In früheren Zeiten endete dort der Rheinhandel, was der Stadt Reichtum bescherte. Heute hat ihr Rotterdam den Rang als Handelsmetropole abgelaufen. Dorthin fahre ich morgen und anschließend weiter ans Meer. Noch rund 70 Kilometer fehlen bis zum Ziel.

P.S.: Wenn ich am Strand angekommen bin, werde ich euch – sofern ich eine Netzverbindung habe und nachdem die Freudentränen getrocknet sind – per Twitter und Facebook informieren. Die ausführliche Zusammenfassung des letzten Tags gibt es dann nach meiner Rückkehr nach Köln.

P.P.S.: Wundert euch nicht wenn einige Bilder an den Rändern verschwommen sind. Das Einstellrad der Kamera war versehentlich auf den „Kreativmodus“ gerutscht. 🙂

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Fiets Land https://blogs.dw.com/abenteuersport/fiets-land/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/fiets-land/#comments Wed, 20 Sep 2017 21:59:56 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37765

„Fietser“ in Arnheim

Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Kaum hatte ich auf der rechten Rheinseite hinter Emmerich die deutsch-niederländische Grenze überquert, fühlte ich mich wie in einer anderen Fahrradwelt. Das begann schon damit, dass einfach viel mehr Menschen auf Rädern unterwegs waren. Senioren mit E-Bikes, Hausfrauen, die sich mit ihren Markteinkäufen auf dem Gepäckträger dem Wind entgegenstemmten, große Gruppen von Rennradfahrern, Eltern und ihre Kinder, allesamt mit Zweirädern unterwegs. Nach meinem Aufbruch am Morgen in Rheinberg-Ossenberg nördlich von Duisburg war ich auf den Deichradwegen kaum einem anderen Radler begegnet. Dabei taugte diesmal das Wetter nicht als Ausrede. Zwar blieb es bis zum Mittag diesig, aber trocken. Und der Wind blies nur mäßig.

Kletterwand statt Kühlturm

Freizeitpark AKW

In Xanten musste ich die Bremsklötze hinten an meinem Faltrad wechseln. Die Beläge waren runter, viel hätte nicht gefehlt, dass die Felge Schaden genommen hätte. Nach einer halben Stunde Zwangspause konnte ich die Fahrt fortsetzen. Ich passierte den „Schnellen Brüter“ von Kalkar, der niemals gebrütet hat. Das 1985 fertig gestellte Atomkraftwerk ging nach heftigen Protesten nie ans Netz und gilt als eine der teuersten Industrieruinen Deutschlands. Heute wird die Anlage als Freizeitpark benutzt, der Kühlturm wurde zur Kletterwand.

Radfahrer werden ernst genommen

An der Grenze

Über die Rheinbrücke von Emmerich wechselte ich vom linken auf das rechte Ufer. Damit ging ich einer Überfahrt mit der Fähre im niederländischen Millingen aus dem Weg, die nur alle Stunde fuhr. Dass ich die Grenze auf dem Deich überquerte, bemerkte ich zunächst nur wegen der Straßenschilder. Der Spyker Weg wurde zum Spijksedijk. Und die Qualität der Radwege nahm extrem zu. In den Niederlanden hast du wirklich das Gefühl, als Radfahrer ernst genommen zu werden.

Auto nur zu Gast

Erst die Radfahrer

Egal, wo du hinwillst, egal ob die Straße stark oder wenig befahren ist, immer gibt es einen Fahrradweg. Fast immer ohne die in Deutschland so verbreiteten Schlaglöcher oder sonstigen Schäden am Belag. Auch die Beschilderung der Routen ist erstklassig. Und die Autofahrer werden daran erinnert, dass sie Rücksicht auf die Radler nehmen sollen. „Auto te Gast“, das Auto zu Gast, steht etwa auf einem Schild, das eine Fietsstraat, also eine Radstraße, markiert. Da sind ganz einfach die Prioritäten verschoben.

Noch rund 200 Kilometer

Auf der Fähre nach Hissen

Mir machte es einen Riesenspaß, mich mit meinem kleinen Faltrad in diesen Konvoi niederländischer „Fietsen“ einzureihen. Ganz gemütlich rollte ich vor mich hin, zu mehr reichen nach nunmehr zehn Tagen meiner Spendenfahrt „School up! River down!“ die Kräfte nicht mehr. Aber auch so kommt man voran. Heute stieg ich nach gut neun Stunden und einer Strecke von 120 Kilometern in Wageningen vom Sattel, 25 Kilometer hinter Arnheim. Damit habe ich bisher seit dem Start am Oberalppass am Montag vergangener Woche 1292 Kilometer hinter mich gebracht. Die Mündung des Rheins in die Nordsee bei Hoek van Holland ist nur noch rund 200 Kilometer entfernt. So langsam beginne ich daran zu glauben, dass es im vorgegebenen Zeitfenster bis Freitag klappen könnte. Drückt mir die Daumen!

P.S.: Vielen Dank für eure aufmunternden Kommentare. Sie motivieren mich zusätzlich. 🙂

 

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Nicht auf der Dopingliste https://blogs.dw.com/abenteuersport/nicht-auf-der-dopingliste/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/nicht-auf-der-dopingliste/#comments Tue, 19 Sep 2017 21:04:19 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37743

Noch relativ frisch hinter Leverkusen

Ich musste heute an Marcel Wüst denken. „Glaubst du eigentlich, nach einer schweren Bergetappe der Tour de France könnten wir am nächsten Tag wieder Gas geben, als wäre nichts gewesen?“, fragte mich der frühere deutsche Radprofi irgendwann Ende der 1990er Jahre. „Eigentlich bräuchten wir dringend einen Ruhetag. Aber den bekommen wir nicht. Also müssen wir nachhelfen, nach dem Motto: Erlaubt ist, was nicht auf der Dopingliste steht.“ Heute fühlte ich mich wie nach einer Bergetappe. Der gestrige Tag mit 186 Kilometern steckte mir in den Knochen. Meine Beine waren schwer, ich quälte mich mit meinem Faltrad weiter den Rhein flussabwärts.

Gegenwindchen

Hafeneinfahrt in Duisburg

Die ersten zehn Kilometer – erfahrungsgemäß sind sie immer die schwierigsten des Tages, weil der Körper erst einmal in Schwung kommen muss – begleitete mich meine Frau. Das lenkte mich ab und ich hörte nicht so in mich hinein. Hinter Leverkusen radelte ich jedoch wieder allein, auf der linken Rheinseite. Es war frisch, aber trocken. Ich hatte sehr schnell das Gefühl, nie und immer an diesem neunten Tag meiner Spenden-Radtour „School up! River down!“ in denselben „Flow“ zu geraten, der mich am Vortag von Bingen bis Köln getragen hatte. Der Tiefpunkt ereilte mich irgendwo zwischen Neuss und Duisburg. Der Wind war, verglichen mit dem, was ich vergangene Woche im Südwesten Deutschlands erlebt hatte, eher ein laues Lüftchen, aber dieses kam eben von vorne und bremste mich. Ich hatte wenig Reserven, um dagegenzuhalten.

Kaffee und Korn

Kraftwerk hinter Duisburg

So war ich beinahe froh, als ich die Industrieanlagen von Krefeld und später dann Duisburg erreichte, die den Wind abschirmten. In Alt-Homberg, einem Vorort Duisburgs, beschloss ich, mich in einer Bäckerei mit einem Kaffee zu stärken. Koffein steht schließlich nicht (mehr) auf der Dopingliste. Während die Maschine den Kaffee brühte, erzählte die Verkäuferin von einer Fahrradtour, die sie vor vielen Jahren mit einem Hollandrad von Frankfurt nach Duisburg gemacht hatte. „Im Taunus habe ich mir das Knie ruiniert“, sagte sie. „Es hat fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich wieder schmerzfrei war. Wäre ich besser mal den Rhein entlanggefahren.“ Ich erzählte ihr nicht, dass sich meine Beine nach neun Tagen Radfahren am Rhein inzwischen anfühlten wie ein schlabbriges Rosinenweckchen. Stattdessen kaufte ich noch zwei Korn-Riegel, die mich in der Auslage anlachten.

Nicht ganz fertiges Zimmer für den Fertigen

Schafherde kurz vor Ossenberg

War es der Kaffee oder waren es die Riegel oder die Kombination aus beidem? Jedenfalls rollte es sich auf dem nun folgenden letzten Tagesabschnitt wieder etwas leichter. Allerdings hatte ich diesmal einige Schwierigkeiten, ein Quartier für die Nacht zu finden. „Die nächste Messe in Düsseldorf steht vor der Tür, wir sind mit Business-Leuten ausgebucht“, erklärte mir eine Hotelmitarbeiterin in Rheinberg, rund 20 Kilometer hinter Duisburg. Und auch beim nächsten Anruf holte ich mir mit derselben Begründung eine Absage. Zunächst. Ein paar Minuten später rief mich der Hotelier aus Rheinberg-Ossenberg noch einmal zurück. Er hätte unter Umständen doch noch ein Zimmer, das renoviert werde und noch nicht ganz fertiggestellt sei: „Ein Bett ist da, ein Sofa und auch das Bad ist funktionstüchtig. Wollen sie dieses Zimmer zu einem Sonderpreis?“ Was für eine Frage! Selbstverständlich, nach 117 harten Tageskilometern von Köln nach Ossenberg. Und hinterher genehmigte ich mir noch, was ebenfalls nicht auf der Dopingliste steht: Einen Räuberspieß mit 300 Gramm Fleisch, eine riesige Portion Bratkartoffeln und ein Bier.

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Flow am Fluss https://blogs.dw.com/abenteuersport/flow-am-fluss/ Mon, 18 Sep 2017 20:59:52 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37721

Zwischen Bingen und Koblenz

Gibt es einen besseren Flow als den an einem Fluss? Nach dem heutigen Tag kann ich es mir schwer vorstellen. Alles passte zusammen. Das Wetter blieb entgegen der Vorhersage bis zum späten Nachmittag trocken, die Radwege ab Bingen über Koblenz Richtung Köln waren in gutem Zustand, und mein kleines Faltrad rollte fast wie von selbst. Dazu hatte ich mit Kai aus Köln, mit dem ich mich kurz hinter Bingen zu einer Fahrgemeinschaft zusammengeschlossen hatte, einen idealen Begleiter.

Kurzweilige Strecke

Die Loreley

Wir fuhren etwa die gleiche Geschwindigkeit und hatten jede Menge Gesprächsstoff. So vergingen die Stunden wie im Fluge und fast wie von selbst machten wir Kilometer. Vor allem das Obere Mittelrheintal von Bingen bis Koblenz kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen, wenn ihr mal eine Radtour am Rhein entlang machen wollt. Nicht umsonst gehört dieser Abschnitt an vielen Burgen und der Loreley vorbei zum UNESCO-Welterbe.

Tour-Etappenlänge

Gewitterfront hinter Bonn

In Remagen trennten sich die Wege von Kai und mir. Von dort an rollte ich allein weiter. Und immer noch fühlte ich mich einigermaßen frisch. Um 17 Uhr, nach 135 Kilometern, erreichte ich Bonn. Nun packte mich der Ehrgeiz. Die Aussicht, meine Familie zu treffen und im eigenen Bett zu schlafen, machte die letzten Kräfte frei. Auf diesem letzten Abschnitt handelte ich mir allerdings noch eine wasserreiche Himmelsdusche ein. Schon fast im Dunkeln passierte ich den Kölner Dom,  20 Minuten später stand ich vor der eigenen Haustür. Außer Atem, aber glücklich. Die Tagesbilanz: Fast zwölf Stunden unterwegs, 186 Kilometer. Manche Etappe der Tour de France ist auch nicht länger.

Alles für die Kinder von Thulosirubari

Köln bei Einbruch der Dunkelheit

Entsprechend fühle ich mich auch jetzt. Nachdem die Kalorienspeicher wieder aufgefüllt sind, will ich eigentlich nur noch ins Bett. Am achten Tag von „School up! River down!“ habe ich auch die 1000-Kilometer-Marke geknackt. Zur Erinnerung: Jeder meiner gefahrenen Kilometer spült Geld in die Kasse von „School up!“, aus der wir den Wiederaufbau der 2015 vom Erdbeben zerstörten Schule im kleinen nepalesischen Bergdorf Thulosirubari finanzieren. Mehr als 500 Kinder aus der Bergregion freuen sich schon jetzt darauf, endlich wieder aus ihren provisorischen Wellblech-Klassenräumen heraus zu können. Wenn mich der Flow mal verlässt, denke ich einfach an diese Kinder. Und rolle weiter.

P.S. Wenn ihr meine Spendenfahrt unterstützen wollt und nicht genau wisst, wie es funktioniert, klickt einfach hier.

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