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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Oberstes Gericht Nepals kippt neue Everest-Regeln

Everest-Südseite

Die Regierung Nepals muss die umstrittenen neuen Bergsteiger-Regeln für den Mount Everest und die anderen über 6500 Meter hohen Berge des Landes überarbeiten. Das Oberste Gericht des Landes gab mehreren Klägern Recht, die in den neuen Vorschriften eine Diskriminierung Behinderter sahen. Die Regierung hatte Ende Dezember unter anderem beschlossen, keine Permits mehr an doppelt beinamputierte Bergsteiger sowie Blinde zu vergeben. Die Beschwerdeführer hatte unter anderem darauf hingewiesen, dass Nepal die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung unterzeichnet habe und dass die neuen Regeln eindeutig diesen Rechten widersprächen. Dieser Auffassung schlossen sich die fünf Richter des Supreme Court an.

„Bürokratischen Everest bestiegen“

Der doppelt Beinamputierte Hari Budha Magar will auf den Everest

Hari Budha Magar war einer der Bergsteiger, die nach den neuen Vorschriften in diesem Frühjahr kein Permit hätten erhalten sollen. Der 38 Jahre alte Nepalese, der als Soldat des britischen Gurkha-Regiments bei einer Bombenexplosion 2010 in Afghanistan beide Beine oberhalb der Knie verloren hatte, wollte eigentlich 2018 von der Südseite aus den Everest besteigen. Nach der Entscheidung der Regierung, die er scharf kritisierte, hatte er seinen Plan zunächst ausgesetzt. „Jetzt haben wir einen bürokratischen Mount Everest bestiegen“, freute sich Hari auf Facebook über die Entscheidung der Obersten Richter in Kathmandu. „Danke, Supreme Court, ihr seid unsere Hoffnung darauf, Gerechtigkeit zu erhalten. Ich hoffe, dass das Tourismusministerium die Anweisung jetzt auch umsetzt. Lasst uns zusammen den echten Mount Everest besteigen!“

Teil eins der neuen Regeln ist gekippt, Teil zwei besteht vorerst weiter. Die Regierung hatte außerdem Solobesteigungen der höchsten Berge künftig untersagt. Gegen diese Vorschrift hat noch niemand geklagt.

Datum

8. März 2018 | 13:53

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