Ang Rita Sherpa – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Der „Schneeleopard“ vom Mount Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/der-schneeleopard-vom-mount-everest/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/der-schneeleopard-vom-mount-everest/#comments Thu, 06 Dec 2018 21:57:59 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42899

Ang Rita Sherpa mit Urkunden des Guinness Buchs der Rekorde

Ang Rita Sherpas Everest-Rekord könnte einer für die Ewigkeit sein. Der legendäre Bergsteiger aus Nepal, den die Einheimischen ehrfurchtsvoll „Schneeleopard“ nennen, ist inzwischen 70 Jahre alt. Kein anderer hat den höchsten Berg der Erde so häufig ohne Flaschensauerstoff bestiegen wie Ang Rita in den 1980er und 90er Jahren. „Sein Rekord von neun (Besteigungen ohne Atemmaske) wird wahrscheinlich für eine lange Zeit bestehen bleiben, weil die Expeditionsanbieter inzwischen von den Climbing Sherpas verlangen, dass sie Sauerstoff benutzen“, schreibt mir Richard Salisbury von der Bergsteiger-Chronik „Himalayan Database“.

Nicht zehnmal

Lager 4 am Südsattel

Kürzlich hatte ich über die bemerkenswerte Leistung des pakistanischen Bergsteigers Fazal Ali berichtet, der im Sommer als Erster zum dritten Mal ohne Flaschensauerstoff auf dem Gipfel des K 2, des zweithöchsten Bergs der Erde, gestanden hatte. Dabei fiel mir Ang Rita ein, der Everest-Rekordhalter. Ich hatte im Hinterkopf, dass er zehnmal ohne Atemmaske zum Gipfel aufgestiegen sei. So steht es in Zeitungs- und Internetartikeln und in Büchern, u.a. dem Guinness-Buch der Rekorde. Auch er selbst hat stets diese Zahl genannt. Streng genommen ist sie allerdings nicht korrekt, wie ich bei der Recherche in der „Himalayan Database“ feststellte und wie es mir Richard Salisbury bestätigte.

Sauerstoff zum Schlafen am Südsattel

Ang Rita ist zwar in der Tat zehnmal ohne Flaschensauerstoff zum höchsten Punkt der Erde auf 8850 Metern aufgestiegen, doch bei seinem ersten Erfolg im Mai 1983 nutzte er sowohl vor, als auch nach dem Gipfelgang zum Schlafen in Lager 4 eine Atemmaske. Darauf machte seinerzeit der US-Bergsteiger David Breashears aufmerksam. Er habe im Frühjahr 1983 am Südsattel mit Ang Rita in einem Zelt gelegen, so Breashears, und sie hätten über ein Y-Verbindungsstück dieselbe Sauerstoffflasche genutzt.

Riesenrespekt vor Ang Rita

Am Gipfel

Breashears, der in seiner Karriere fünfmal den Everest mit Atemmaske bestieg, betonte gegenüber der legendären Himalaya-Chronistin Elizabeth Hawley (1923-2018), dass er keinesfalls die überragende Leistung Ang Ritas schmälern wolle. Schließlich sei der Sherpa am Gipfeltag 1983 ohne Flaschensauerstoff zum Gipfel gestiegen. „Ich kann mir keinen stärkeren Kletterpartner oder Sherpa vorstellen, vor dem ich mehr Respekt hätte als vor Ang Rita“, schrieb Breashears. Bei den folgenden neun erfolgreichen Everest-Aufstiegen verzichtete der legendäre Sherpa dann auch beim Schlafen in großer Höhe auf eine Atemmaske.

19 Achttausender-Erfolge

Ang Rita wurde 1948 in Yilajung, einem kleinen Dorf im Khumbu im Osten Nepals geboren. Als Kind hütete er Yaks. Mit 15 Jahren arbeitete der Sherpa erstmals als Träger bei einer Expedition. Seinen ersten Achttausender bestieg Ang Rita 1979: den Dhaulagiri. Insgesamt brachte es Ang Rita bis zu seinem Karriereende im Jahr 1999 auf 19 Achttausender-Gipfelerfolge: Zehnmal Everest, viermal Cho Oyu, dreimal Dhaulagiri, einmal Kangchendzönga und einmal Makalu. Stets verzichtete er komplett auf Flaschensauerstoff – mit einer Ausnahme: bei der erwähnten Expedition 1983.

Nächtliche Aerobic-Übungen auf 8600 Metern

Verehrt und häufig geehrt

Der „Schneeleopard“ setzte Everest-Meilensteine. So eröffnete er 1984 mit den Slowaken Zoltan Demjan und Jozef Psotka eine neue Routenvariante über den Südpfeiler. Beim Abstieg stürzte Psotka in den Tod. Am 22. Dezember 1987 gelang Ang Rita die erste und bisher einzige Winterbesteigung des Everest ohne Atemmaske. Mit dem Koreaner Heo Young-ho, der Flaschensauerstoff atmete, erreichte der Sherpa den höchsten Punkt. Bei schlechtem Wetter waren die beiden Bergsteiger zu einem Biwak auf 8600 Metern gezwungen. „Wir verbrachten die Nacht knapp unterhalb des Gipfels“, erinnerte sich Ang Rita später, „und machten Aerobic-Übungen, um körperlich aktiv zu bleiben. Nur so kannst du dort oben überleben.“

P.S.: Ang Ritas Söhne bestiegen ebenfalls mehrmals den Everest – mit  Flaschensauerstoff: der 1971 geborene Karsang Namgyal Sherpa neunmal, Chewang Dorje Sherpa (1975 geboren) fünfmal. Karsang starb 2012 im Everest-Basislager, offenbar an den Folgen einer Alkoholvergiftung.

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Everest-Gipfelversuch in der kommenden Woche? https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-gipfelversuch-in-der-kommenden-woche/ Fri, 10 Feb 2017 16:37:19 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35061 Alex Txikon bei seinem vorherigen Aufstieg bis zum Südsattel

Alex Txikon bei seinem vorherigen Aufstieg bis zum Südsattel

„Die Würfel sind gefallen“, sagt Alex Txikon. „Es wird nur einen einzigen Gipfelvorstoß geben, und wir werden versuchen, so zu klettern, wie wir es bisher getan haben.“ Der 35 Jahre alte Baske ist heute mit den Sherpas Nurbu und Chhepal vom Basislager auf  5250 Meter Höhe bis ins Lager 2 auf 6400 Metern aufgestiegen. Die anderen drei Sherpas seines Teams, Nuri, Pemba und Phurba, wollen am Samstag hinterhersteigen. Fünf Tage lang hatten Txikon und Co. im Basislager das schlechte Wetter mit Sturmböen von bis zu 190 km/h im Gipfelbereich ausgesessen.  Zunächst wollen die Bergsteiger jetzt überprüfen, ob das von ihnen deponierte Material in Lager 3 auf 7300 Metern und Lager 4 auf dem Südsattel auf 7950 Metern beschädigt oder gar weggeweht wurde und ersetzt werden muss.

Gute Wetteraussichten

Alex im Basislager

Alex im Basislager

Es sieht aus, als gäbe es zwischen Dienstag und Samstag ein Schönwetterfenster mit optimalen Bedingungen, verglichen zu den Vortagen. Das würde einen Gipfelversuch begünstigen“, sagt Alex. „Es kann aber auch sein, dass alle unseren Optionen, den Gipfel zu erreichen, verschwinden. Aber wir werden alles versuchen.“

Alles muss passen

Txikon will den Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen. Bisher hat das nur Ang Rita Sherpa geschafft: am 22. Dezember 1987, gleich zu Beginn des kalendarischen Winters, bei außergewöhnlich gutem und vergleichsweise mildem Wetter. Seit 1993 hat in der kalten Jahreszeit überhaupt niemand mehr auf dem Gipfel des Everest gestanden. Die große Kälte im Winter sorgt normalerweise dafür, dass der Luftdruck im Gipfelbereich noch weiter absinkt. Ein Aufstieg ohne Atemmaske liegt dann im absoluten Grenzbereich des Möglichen. Es muss also wirklich alles passen, damit Alex Txikon eine realistische Chance hat, auf den Gipfel zu gelangen und auch wieder sicher das Basislager zu erreichen.

P.S.: Ich werde von Sonntag an eine Woche lang die Skipisten Osttirols unsicher machen und daher, wenn überhaupt, nur „sparsam“ bloggen. Also nicht wundern! 😉

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Txikon wieder unterwegs am Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-wieder-unterwegs-am-everest/ https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-wieder-unterwegs-am-everest/#comments Thu, 02 Feb 2017 15:04:44 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34941 Alex Txikon (mit zugelaufenem Hund) im Basislager

Alex Txikon (mit zugelaufenem Hund) im Basislager

Alex Txikon ist erneut aufgebrochen. Um halb fünf Uhr früh Ortszeit verließ der Baske mit seinem Sherpa-Team das Basislager. Erklärtes Tagesziel: Lager 2 auf 6400 Metern. Der letzte Eintrag seines GPS-Trackers zeigt eine Position im „Tal des Schweigens“ oberhalb von Lager 1 auf 6216 Metern. Die Bestätigung, dass Alex und Co. Lager 2 erreicht haben, steht noch aus. Der 35-Jährige will den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen – ein Kunststück, das vor ihm lediglich Ang Rita Sherpa am 22. Dezember 1987 gelungen war, am ersten Tag des kalendarischen Winters. Der Nepalese war am Everest damit deutlich früher in der kalten Jahreszeit unterwegs als Txikon jetzt.

Mini-Wetterfenster

Eine Frage drängt sich auf: Wird Alex bei seinem zweiten Aufstieg bereits den Gipfel versuchen? Er sollte nach über einer Woche im Basislager gut erholt und zudem auch schon recht gut akklimatisiert sein. Schließlich hat er bei seinem letzten Aufstieg, der ihn in der Lhotse-Flanke bis auf eine Höhe von 7800 Metern geführt hatte, bereits eine Nacht auf etwa 7300 Metern verbracht. Sollte Txikon wirklich schon jetzt den höchsten Punkt auf 8850 Metern erreichen wollen, darf er keine Zeit verlieren.

Mount Everest

Mount Everest

Für die nächsten Tage ist zwar sonniges Wetter vorhergesagt, doch spätestens am Sonntag soll der Wind im Gipfelbereich auf Sturmstärke anschwellen. Ein Aufstieg – selbst mit Flaschensauerstoff – dürfte dann unmöglich sein. Zuvor aber, so der Wetterbericht, öffnet sich am Samstagfrüh ein Mini-Fenster mit kaum Wind. Das könnte passen. Am Freitag bis zum Südsattel, am Samstag auf den Gipfel.  Wenn die Meteorologen Recht behalten – und alles, wirklich alles perfekt zusammenpasst. Abwarten und Daumen drücken!

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Txikon am Everest: Kraft tanken im Basislager https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-am-everest-kraft-tanken-im-basislager/ Wed, 25 Jan 2017 11:34:10 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34839 Alex Txikon mit den Sherpas Nurbu, Nuri, und Chepal

Alex Txikon mit den Sherpas Nurbu, Nuri, und Chepal

Luft holen. Das will Alex Txikon nicht nur im übertragenen, sondern auch wörtlichen Sinn. Der 35 Jahre alte Baske ist nach sechs Tagen am Berg wieder ins Basislager zu Füßen des Mount Everest abgestiegen. „Wir sind bis auf eine Höhe von 7800 Metern geklettert“, twitterte Alex nach seiner Rückkehr ins Basislager, das auf rund 5350 Metern liegt und wo die Luft deutlich dicker ist als in der erreichten Höhe knapp unterhalb des Südsattels. „Höchste Zeit, sich auszuruhen“, sagt Txikon. Und vielleicht auch über die Taktik nachzugrübeln, nachdem sein Teampartner Carlos Rubiowie berichtet – die Expedition am Wochenende wegen einer Lungenentzündung hatte abbrechen müssen.

Kraftmanagement

Blick aus der Lhotseflanke nach unten

Blick aus der Lhotseflanke nach unten

Alex ist ein erfahrener Winterbergsteiger und weiß, dass er mit seinen Kräften gut haushalten muss. Schließlich hat er ein äußerst ambitioniertes Ziel. Noch niemals zuvor hat ein Bergsteiger ohne Flaschensauerstoff den Gipfel des Everest mitten im Winter erreicht. Ang Rita Sherpa – der Einzige, der es bisher überhaupt in der kalten Jahreszeit ohne Atemmaske auf den höchsten Punkt geschafft hat – war am 22. Dezember 1987 aufgestiegen, dem ersten Tag des kalendarischen Winters. Das Wetter war damals außergewöhnlich gut. Extreme Winterkälte sorgt normalerweise dafür, dass der ohnehin schon niedrige Luftdruck im Gipfelbereich noch weiter absinkt.

Everest wird neu vermessen

Südseite des Mount Everest

Südseite des Mount Everest

Wie hoch exakt der Gipfel des Mount Everest ist, soll im Frühjahr neu bestimmt werden. Das kündigte Swarna Subba Rao an, Chef des „Survey of India“, des indischen Vermessungsamtes.  Die Expedition solle in einem Monat beginnen, sagte Rao nach Angaben der indischen Zeitung „The Hindu“. Für die Messungen sei ein Monat veranschlagt, zwei weitere Wochen, um die Daten auszuwerten. Die Zeitung „The Times of India“ berichtet, die Expedition werde erst in zwei Monaten beginnen, also zum Beginn der Frühjahrssaison am Everest.   Wie auch immer, spätestens Ende Mai sollte der neue oder vielleicht auch alte Wert vorliegen.

Geschrumpft oder nur verrutscht?

In Nepal und Indien ist der höchste Berg der Erde nach wie vor mit einer Höhe von 8848 Metern notiert, in China seit 2005 mit 8844 Metern. Die GPS-Messung einer US-Expedition 1999 hatte eine Höhe von 8850 Meter ergeben. Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal im Frühjahr 2015 war gemutmaßt worden, der Everest sei durch die Erdstöße möglicherweise um einige Zentimeter geschrumpft. Chinesische Vermesser hatten dagegen mitgeteilt, der Everest habe sich lediglich seitlich verschoben: um drei Zentimeter nach Südwesten.

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Alex Txikon am Everest: „Wir können es schaffen“ https://blogs.dw.com/abenteuersport/alex-txikon-am-everest-wir-koennen-es-schaffen/ Mon, 09 Jan 2017 11:18:48 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34653 Alex Txikon

Alex Txikon

Es ist ein langer und harter Weg hinauf bis auf den 8850 Meter hohen Gipfel des Mount Everest – besonders im Winter und wenn du es ohne Flaschensauerstoff schaffen willst. Und dabei stehen Alex Txikon und seine Teamgefährten erst am Anfang. Der Baske, sein spanischer Mitstreiter Carlos Rubio und neun Sherpas haben damit begonnen, einen Weg durch den Khumbu-Eisbruch zu finden und zu sichern. „Ganz ehrlich, davor fürchte ich mich ein wenig, wenn wir den Everest besteigen: Ich will nicht, dass wir dort steckenbleiben. Und wir halten uns einen Monat lang im Eisbruch auf“, schreibt Alex in seinem Blog. „Wir arbeiten hart, wir klettern eine Menge Stufen. Kurz, wir müssen ein Labyrinth von Eisblöcken mit Ausrüstung versehen.“ Das Gelände sei „technisch schwierig und anspruchsvoll“, sagt Alex. Ich habe ihm drei Fragen ins Basislager geschickt.

Alex, nach deinem Wintererfolg am Nanga Parbat im Februar 2016 nimmst du jetzt den Mount Everest in Angriff. Welche Herausforderungen erwartest du am höchsten Berg der Erde und wie hoch schätzt du eure Erfolgschance ein?

Im Khumbu-Eisbruch

Im Khumbu-Eisbruch

Wir werden nur wenige Möglichkeiten erhalten, den Gipfel zu erreichen – genauso wie am Nanga Parbat im Winter 2014/15 und 2015/16, als wir schließlich erfolgreich waren. Wir werden den Everest einfach versuchen und unser Bestes geben. Aus meiner Sicht ist es schon ein Erfolg, wenn wir Lager 2 (auf 6400 Metern) erreichen, denn der Khumbu-Eisbruch ist alles andere als leicht für die elf Bergsteiger.

Ang Rita Sherpa ist bis jetzt der einzige Mensch, der den Everest im Winter ohne Flaschensauerstoff bestiegen hat – bei außergewöhnlich guten Wetterbedingungen am 22. Dezember 1987. Was macht dich optimistisch, dass ihr in seine Fußstapfen treten könnt?

Zunächst will ich betonen, dass Ang Rita einer meiner Helden ist, weil er den Everest zehnmal ohne Flaschensauerstoff bestiegen hat. Er gehörte zu den charismatischsten und talentiertesten Bergsteigern in Nepal in den 1980er und 90er Jahren. Natürlich erreichte er den Gipfel im (kalendarischen) Winter, aber er verbrachte dabei im Aufstieg nur fünf Stunden im Winter. Damals erreichten sie das Basislager im Oktober, das ist nicht dasselbe, als wenn wir hier Anfang Januar loslegen. Die Bedingungen sind sicher viel härter als 1987, und das ist uns bewusst. Ich bin 35 Jahre alt und habe ausreichend Erfahrung. Und ich bin nicht allein, Carlos Rubio und neun Sherpas begleiten mich. Wir hoffen, dass wir Lager 2 mit elf Bergsteigern erreichen. Und danach werden wir sehen, wie der nächste Schritt für das nächste Team oberhalb von Lager 2 aussehen wird. Wir werden nicht allzu viele Chancen erhalten. Aber wir haben genug Erfahrung. Ich denke, wir können es schaffen.

Alex Txikon: Ich glaube, wir können es schaffen“

„Technisch schwierig und anspruchsvoll“

„Technisch schwierig und anspruchsvoll“

Du kletterst mit deinem Landsmann Carlos Rubio. Warum hast du dir nicht einen Partner mit mehr Erfahrung an Achttausendern, besonders im Winter, ausgesucht?

Er ist ein junger und sehr motivierter Bergsteiger. So wie sie es einst mir ermöglicht haben, gebe ich ihm eine Gelegenheit und Chance. Ich bin sehr stolz auf die neue spanische und baskische Klettergeneration. Das ist die Zukunft, denn Schritt für Schritt, Generation für Generation, wird die Latte höher gelegt, im Himalaya, in den Alpen, im Felsklettern. Ich denke, die jungen Bergsteiger haben das Potential, ihnen gehört die Zukunft. Carlos hat zwar keine Erfahrung im Himalaya. Aber er ist superstark, ein richtig guter Kletterer in den Alpen, den Pyrenäen und in den Picos de Europa (Bergkette in Nordspanien). Vor allem in den Alpen hat er wirklich harte Touren gemacht. Deshalb ist Carlos hier mit mir unterwegs.

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Txikon will Everest im Winter besteigen https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-will-everest-im-winter-besteigen/ Fri, 16 Dec 2016 15:05:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34487 Alex Txikon

Alex Txikon

Da war ich wohl zu vorschnell. Noch vor anderthalb Wochen hatte ich eine ruhige Winterzeit an den höchsten Bergen der Welt prophezeit. Jetzt wird es doch eine spektakuläre Expedition geben. Der Baske Alex Txikon will den Mount Everest im Winter besteigen, und das ohne Flaschensauerstoff. Das melden übereinstimmend spanische Medien. Der 35-Jährige werde von dem international noch relativ unbekannten 28 Jahre alten spanischen Kletterer Carlos Rubio begleitet, der sich bisher eher einen Ruf als Extremskifahrer gemacht hat. Außerdem gehören als Kameramänner die beiden Bergsteiger Aitor Barez und Pablo Magister zum Team.

Nach dem Nanga Parbat nun der Everest-Coup?

Txikon will am 25. Dezember nach Kathmandu aufbrechen und in der ersten Januarwoche im Basislager auf der nepalesischen Südseite des Mount Everest eintreffen. Fünf Sherpas sollen für das spanische Team den Weg durch den Khumbu-Eisbruch präparieren. Alex Txikon hatte Ende Februar gemeinsam mit dem Italiener Simone Moro und dem Pakistaner Ali Sadpara die Wintererstbesteigung des Nanga Parbat geschafft. Nun will der Baske also noch höher hinaus.

Fünf-Sterne-Risiko

Mount Everest

Mount Everest

Der Mount Everest ist bisher 15-mal im meteorologischen Winter bestiegen worden. Für die Wetterforscher beginnt die kalte Jahreszeit bereits am 1. Dezember, während der kalendarische Winter erst mit der Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember startet. Die Polen Krzysztof Wielicki und Leszek Cichy erreichten am 17. Februar 1980 den Gipfel des Everest, ihnen gelang damit die erste Winterbesteigung eines Achttausenders überhaupt. Seit Ende 1993 war kein Mensch mehr  im Winter auf dem 8850 Meter hohen Gipfel. Der Einzige, der den höchsten Berg der Erde bisher im Winter ohne Atemmaske bestieg, war der Sherpa Ang Rita am 22. Dezember 1987. Das Wetter an diesem Tag war ungewöhnlich gut. Die große Kälte im Winter sorgt normalerweise dafür, dass der Luftdruck im Gipfelbereich noch weiter absinkt. Ein Aufstieg ohne Atemmaske liegt dann im absoluten Grenzbereich des Möglichen. Fünf-Sterne-Risiko.

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Erster Todesfall am Everest https://blogs.dw.com/abenteuersport/erster-todesfall-am-everest/ Thu, 19 Apr 2012 14:58:50 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=14137 Früh trägt der Mount Everest Trauer. Kaum sind die ersten Bergsteiger auf der nepalesischen Seite des höchsten Bergs der Erde erstmals durch den Khumbu-Eisbruch hinauf nach Lager 1 auf gut 6000 Metern aufgestiegen, gibt es den ersten Toten zu beklagen. Allerdings nicht oben im Western Kwm, dem „Tal des Schweigens“, sondern im Basislager auf 5300 Metern. Karsang Namgyal Sherpa starb allem Anschein nach an den Folgen der Höhenkrankheit. „Ein paar Minuten vor seinem Tod zog er sich in sein Zelt zurück und informierte die anderen Sherpas, dass er sich nicht wohl fühle“, sagt Dambar Parajuli, Chef des Expeditionsveranstalters Prestige Adventure aus Kathmandu. In den Tagen zuvor habe es keine Hinweise gegeben, dass der 40-Jährige krank sein könnte.

Ang Ritas Sohn

Karsang Namgyal galt als äußerst erfahrener Sherpa. Mehrmals hatte er den Gipfel des Mount Everest erreicht, erstmals 1995. Karsang trat damit in die Fußstapfen seines Vaters Ang Rita Sherpa, einer lebenden Everest-Legende. Der „Schneeleopard“, wie Ang Rita genannt wurde, hatte zwischen 1983 und 1996 zehn Mal den höchsten Berg der Erde bestiegen, stets ohne Atemmaske. Karsang war der älteste seiner beiden Söhne. Der jüngere, Chhewang, verdient sein Geld ebenfalls als „Climbing Sherpa“.

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