Carlos Soria – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Erfolgreiche Saisonbilanz am „Herbst-Everest“ Manaslu https://blogs.dw.com/abenteuersport/erfolgreiche-saisonbilanz-am-herbst-everest-manaslu/ Sat, 06 Oct 2018 17:27:14 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42165

Schlange am Manaslu

Ich hatte ein Déjà-vu. Als ich die Bilder der Menschenschlange sah, die in diesem Herbst dem Gipfel des 8163 Meter hohen Manaslu entgegenstieg, zuckte ich erneut zusammen. Ganz so wie 2012, als der erfolgreichste deutsche Höhenbergsteiger Ralf Dujmovits die Schlange der Everest-Gipfelanwärter in der Lhotse-Flanke abgelichtet hatte. Wie sich die Bilder doch gleichen! Kein Wunder, ist der Manaslu doch in den letzten Jahren immer mehr zu einem „Herbst-Everest“ mutiert: Mehrere hundert Bergsteiger bevölkern das Basislager, die Route wird bis zum Gipfel mit Fixseilen gesichert. Und wenn das Wetter passt, wird es eng auf dem höchsten Punkt.

Mehr als 200 Gipfelerfolge, ein Todesfall

Gedränge am Gipfel

Nach Angaben der Zeitung „The Himalayan Times“ haben in diesem Herbst mindestens 120 ausländische Bergsteiger und mehr als 100 sie begleitende Sherpas den Gipfel des achthöchsten Bergs der Erde erreicht. Ein Todesfall war zu beklagen. Ein 43 Jahre alter Tscheche wird vermisst. Nach seinem Gipfelerfolg verliert sich seine Spur.

Soria scheitert zum neunten Mal

An den anderen Achttausendern, die in diesem Herbst in den Katalogen der kommerziellen Anbieter standen, war deutlich weniger los. Während in Tibet von Cho Oyu und Shishapangma Gipfelerfolge im niedrigen zweistelligen Bereich gemeldet wurden, blieb der höchste Punkt des Dhaulagiri, wie der Manaslu im Westen Nepals gelegen, in diesem Herbst bisher unberührt. Ein 24 Jahre alter Sherpa war vor zweieinhalb Wochen bei einem Lawinenunglück an dem Achttausender ums Leben.

Soria muss wiederkommen

„Ich habe den Dhaulagiri noch nie mit so viel Schnee und so gefährlich erlebt“, sagte der Spanier Carlos Soria auf desnivel.com, nachdem er seine Expedition abgebrochen hatte. Der 79-Jährige versuchte sich bereits zum neunten Mal an dem 8167 Meter hohen Berg. Im nächsten Frühjahr will Carlos erneut zum Dhaulagiri zurückkehren. Außer diesem Berg fehlt ihm nur noch die Shishapangma in seiner Achttausender-Sammlung.

Zu viel Schnee am Dhaulagiri

„Der Tropensturm aus Pakistan, der hier im Marshyangdi-Tal mehr als 48 Stunden sein Unwesen getrieben hatte, hat viel Schnee auf unserer schwer erarbeiteten Route hinterlassen“, schrieb die deutsche Bergsteigerin Billi Bierling, die mit ihrem Team des Schweizer Anbieters „Kobler & Partner“ ebenfalls den Weg zurück nach Kathmandu antrat. Auch der Spanier Sergi Mingote, der nach seinem Gipfelerfolg am Manaslu eigentlich noch den Dhaulagiri anhängen wollte, packte wegen der zu hohen Lawinengefahr zusammen. 

]]>
Sherpa stirbt in Lawine am Dhaulagiri https://blogs.dw.com/abenteuersport/sherpa-stirbt-in-lawine-am-dhaulagiri/ Thu, 20 Sep 2018 17:08:06 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=42037

R.I.P.

Tragischer Zwischenfall am Achttausender Dhaulagiri im Westen Nepals: Eine Lawine erfasste gestern ein siebenköpfiges Sherpa-Team des Veranstalters „Seven Summit Treks“, das gerade dabei war, zwischen Lager 2 (6400 Meter) und Lager 3 (7400 Meter) Fixseile zu legen. „Sechs (Sherpas) überstanden den Lawinenabgang unverletzt, doch von dem erst 24 Jahre alten Dawa Gyaljen, geboren in der Nähe des (Achttausenders) Makalu, fehlt jede Spur“, schrieb der Spanier Luis Miguel Lopez Soriano auf Facebook. Luis begleitet seinen 79 Jahre alten Freund Carlos Soria, der in diesem Herbst bereits zum zehnten und nach eigenen Worten wohl letzten Mal versucht, den Dhaulagiri zu besteigen. Der 8167 Meter hohe Berg und die Shishapangma (8027 Meter) sind die letzten beiden Achttausender, die Carlos in seiner Sammlung fehlen.

Billi Bierling und Herbert Hellmuth am Dhaulagiri

Dhaulagiri

Auch Billi Bierling bestätigte den Lawinentod Dawa Gyaljens. Sie habe Lager 2 erreicht, sei aber wegen des Zwischenfalls ins Basislager zurückgekehrt, schrieb Billi heute auf Twitter. Die 51 Jahre alte deutsche Bergsteigerin und Journalistin, die in Kathmandu als Nachfolgerin der verstorbenen legendären Elisabeth Hawley die Bergsteigerchronik „Himalayan Database“ leitet, gehört zu einer Gruppe des Schweizer Expeditionsveranstalters „Kobler & Partner“. Billi hat bereits fünf Achttausender bestiegen: 2009 den Everest, 2011 Lhotse und Manaslu, 2014 den Makalu und 2016 den Cho Oyu. Am Manaslu und Cho Oyu verzichtete sie auf Flaschensauerstoff.

Ebenfalls am Dhaulagiri unterwegs ist der Deutsche Herbert Hellmuth, der mit seinem russischen Teamkollegen Sergey Baranov ein Permit für eine Skiabfahrt vom Gipfel hat. Der 49-Jährige aus Bamberg hatte im vergangenen Mai den Kangchendzönga bestiegen, seinen dritten Achttausender nach Manaslu (2011) und Mount Everest (2013). Am K 2 hatte er 2015 auf 7000 Metern umkehren müssen.

]]>
Moniz/Benegas: Doch noch Everest-Gipfelerfolg https://blogs.dw.com/abenteuersport/monizbenegas-doch-noch-everest-gipfelerfolg/ Sun, 20 May 2018 14:32:06 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40833

Willie Benegas (l.) und Matt Moniz (r.)

Ende gut, alles gut. Heute erreichten der 20 Jahre alte US-Amerikaner Matt Moniz und sein Mentor, der 49 Jahre alte Argentinier Willie Benegas, den 8850 Meter hohen Gipfel des Mount Everest. „4.59 Uhr, Gipfel! Wir stehen auf dem Dach der Welt“, twitterte Matt. Am Mittwoch wollen die beiden auch noch den benachbarten Lhotse besteigen, den mit 8516 Metern vierthöchsten Berg der Erde. Wie berichtet, hatte das nepalesische Tourismusministerium zwischenzeitlich erwogen, Moniz und Benegas ihr Permit zu entziehen. Der Grund: Sie waren während eines Akklimatisierungsanstiegs mit Skiern die Lhotseflanke abgefahren – ohne ein so genanntes „Ski-Permit“ zu besitzen. Von dessen Existenz wussten jedoch nur wenige Eingeweihte. Nachdem sich auch rund 150 Climbing Sherpas in einem offenen Brief an das Tourismusministerium für Matt und Willie stark gemacht hatten, lenkten die Verantwortlichen ein und bewerteten das Vergehen als „sehr unschuldig begangenen Fehler“. Der Weg für den heutigen Everest-Gipfelversuch war frei.

Bulgare stirbt in Lager 3

R.I.P.

Seit dem ersten Gipfelerfolg der Saison am 13. Mai wurden inzwischen, Nord- und Südseite zusammengerechnet, knapp 500 Besteigungen gezählt. Derweil gab es am Everest einen weiteren Todesfall. Ein 62 Jahre alter Mazedonier kollabierte in Lager 3 und verstarb. Es war der fünfte Todesfall in dieser Saison an den Achttausendern.

Weitere Gipfelerfolge am Kangchendzönga

Kangchendzönga

Am 8586 Meter hohen Kangchendzönga erreichten heute mindestens elf Bergsteiger den höchsten Punkt. Das Team des Veranstalters „Asian Trekking“ wurde von Dawa Steven Sherpa angeführt. Am vergangenen Mittwoch hatten – wie berichtet – bereits fünf Bergsteiger auf dem dritthöchsten Berg der Erde gestanden, darunter auch der Deutsche Herbert Hellmuth. Maya Sherpa, die versucht hatte, als erste nepalesische Frau den Kangchendzönga zu besteigen, musste auf einer Höhe von rund 8500 Metern umkehren. Sie sei zu spät dran gewesen, zu müde und dann sei ihr auch noch der Flaschensauerstoff ausgegangen, berichtete die 40-Jährige auf Facebook.

Die drei höchsten Berge Nepals in einer Saison?

Nima Jangmu Sherpa (r.) und Mingma Gyalje Sherpa (l.)

In den nächsten Tagen versucht sich auch Nima Jangmu Sherpa am Kangchendzönga. Die 27-Jährige will gemeinsam mit Mingma Gyalje Sherpa, Chef des Veranstalters „Imagine“ aufsteigen. Gelangt sie bis zum Gipfel, hätte sie das Kunststück fertig gebracht, innerhalb einer Saison die drei höchsten Berge Nepals und damit drei der vier höchsten Gipfel der Welt bestiegen zu haben. Am 29. April hatte Nima Jangmu auf dem Lhotse gestanden, am 14. Mai auf dem Mount Everest.

Soria bricht Zelte am Dhaulagiri ab

Der spanische „Oldie“ Carlos Soria hat seine Dhaulagiri-Expedition für beendet erklärt. Der 79-Jährige war mit seinem Team bis auf eine Höhe von 7250 Metern aufgestiegen. Starker Wind hatte einen weiteren Aufstieg verhindert. Carlos will sich im Herbst an der Shishapangma versuchen, die ihm neben dem Dhaulagiri noch in seiner Achttausender-Sammlung fehlt. Für das Frühjahr 2019 plant Soria bereits seinen nächsten Versuch am Dhaulagiri. Es wäre sein zehnter.

Update 21. Mai: Matt Moniz und Willie Benegas erreichten auch den Gipfel des Lhotse, einen Tag nachdem sie auf dem Mount Everest gestanden hatten.

]]>
Thomas Lämmle am Makalu erfolgreich https://blogs.dw.com/abenteuersport/thomas-laemmle-am-makalu-erfolgreich/ Fri, 18 May 2018 10:07:37 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40811

Thomas Lämmle auf dem Makalu

Beharrlichkeit zahlt sich aus. Der deutsche Höhenbergsteiger Thomas Lämmle erreichte, wie er gestern vermeldete, bereits am vergangenen Sonntag den 8485 Meter hohen Gipfel des Makalu, des fünfthöchsten Bergs der Erde. Der 52-Jährige aus der Stadt Waldburg in Baden-Württemberg verzichtete bei seinem Aufstieg auf Flaschensauerstoff und Sherpa-Unterstützung. Im vergangenen Jahr war Thomas mit leeren Händen vom Makalu zurückgekehrt, nach vier Gipfelversuchen, die allesamt an schlechtem Wetter gescheitert waren. Jetzt will er sich nach eigenen Worten auch noch am vierthöchsten Berg der Erde, dem Lhotse, versuchen, „bevor der Schneefall einsetzt“, der für den 24. Mai erwartet werde. Der Makalu war Lämmles sechster Achttausender nach Cho Oyu (2003), Gasherbrum II (2005 und 2013), Manaslu (2008), Shishapangma (2013) und Mount Everest (2016).

Fünf Gipfelerfolg am Kangchendzönga

Kangchendzönga

Vom Kangchendzönga werden die erste Gipfelerfolge an diesem Achttausender in diesem Frühjahr gemeldet. Fünf Bergsteiger erreichten nach bestätigten Informationen am 16. Mai, also am vergangenen Mittwoch, den höchsten Punkt auf 8586 Metern, darunter die australisch-neuseeländische Bergsteigerin Chris Jensen Burke. Für sie war es bereits der zehnte Achttausender-Erfolg. Chris berichtet von einer außergewöhnlichen Leistung: Pemba Gelje Sherpa vom Anbieter „Expedition Base“ habe den höchsten Punkt in einem Zug vom Basislager aus erreicht. Am Tag zuvor habe er noch einen Kunden von Lager drei nach unten begleitet.

Auch ein Deutscher ganz oben

Auf dem Gipfel stand auch der Deutsche Herbert Hellmuth. Für den 49-Jährigen aus Bamberg war es der dritte Achttausender-Erfolg nach dem Manaslu (2011) und dem Mount Everest (2013). Am K 2 hatte er 2015 auf 7000 Metern umkehren müssen.

Zwei weitere Todesfälle

R.I.P.

Am Mount Everest vergeht derweil kein Tag ohne Dutzende weiterer Gipfelerfolge. Allerdings gibt es auch traurige Nachrichten. Ein Sherpa, der am Montag den höchsten Punkt mit einer Gruppe des Veranstalters „Seven Summit Treks“ erreicht hatte, beim Abstieg aber zurückgeblieben war, wird seitdem vermisst. Es gibt keine Hoffnung mehr, ihn noch lebend zu finden. Zudem starb gestern ein russischer Bergsteiger in Lager 2 auf 6400 Metern an den Folgen der Höhenkrankheit. Er hatte versucht, ohne Flaschensauerstoff den Lhotse zu besteigen, war aber 100 Meter unterhalb des Gipfels umgekehrt.

Sorias erster Dhaulagiri-Gipfelversuch gescheitert

Carlos Soria am Dhaulagiri

Am Dhaulagiri haben der 79 Jahre alte Spanier Carlos Soria und seine Mitstreiter ihren Gipfelversuch abgebrochen. Sie hatten die vergangene Nacht in Lager 3 auf 7250 Metern verbracht. Der Wind sei zu stark gewesen, teilte das Expeditionsteam mit. Die Bergsteiger kehren ins Basislager zurück. Es ist bereits Carlos‘ neunter Versuch am Dhaulagiri. Neben diesem Berg fehlt ihm nur noch die Shishapangma in seiner Achttausendersammlung.

Update: Auf Facebook verbreitete sich heute früh sehr schnell die Nachricht, dass auch Maya Sherpa den Gipfel des Kangchendzönga erreicht habe. Nachdem ich es auf mehreren Plattformen gelesen hatte, nahm auch ich es in diese Zusammenfassung auf. Offenkundig zu voreilig. Chris Jensen Burke schrieb mir aus dem Basislager, dass am 16. Mai definitiv nur fünf Bergsteiger den Gipfel erreicht hätten und dass es seitdem noch keine weiteren Besteigungen gegeben habe. Derzeit laufe ein Gipfelversuch des Expeditionsanbieter „Asian Trekking“. „Berichte, dass Maya Sherpa bereits auf dem Gipfel war, sind nicht korrekt“, schreibt Chris. Ich habe die Information über Mayas vermeintlichen Gipfelerfolg daraufhin aus dem Bericht herausgenommen.

]]>
Achttausender-Gipfelerfolge und ein Todesfall am Makalu https://blogs.dw.com/abenteuersport/achttausender-gipfelerfolge-und-ein-todesfall-am-makalu/ Tue, 15 May 2018 14:31:06 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40739

Everest-Nordseite

Nun haben auch von der tibetischen Nordseite aus die ersten Bergsteiger aus Reihen der kommerziellen Teams den Mount Everest bestiegen. Der Schweizer Expeditionsleiter Kari Kobler berichtete, drei seiner Kunden hätten heute den höchsten Punkt auf 8850 Meter Höhe erreicht. Am Montag hatte das Team, das für das Legen der Fixseile über den Nordostgrat zum Gipfel verantwortlich war, seine Arbeit beendet. Auf der nepalesischen Südseite war dies schon einen Tag früher geschehen. Am Montag waren über die Südroute rund 50 Bergsteiger zum höchsten Punkt aufgestiegen. Darunter war auch der Australier Steve Plain. Der 36-Jährige stellte einen neuen Zeitrekord für die Besteigung der Seven Summits auf, der höchsten Berge aller Kontinente.

Und jetzt noch die Triple Crown?

Steve Plain

Plain komplettierte die Sammlung innerhalb von 117 Tagen und erreichte damit sein Ziel, die Seven Summits in unter vier Monaten zu besteigen. Bis dahin hatte der Pole Janusz Kochanski den Rekord mit 126 Tagen erreicht. Und Steve ist noch nicht müde. Heute, einen Tag nach ihrem Everest-Gipfelerfolg bestiegen er und der britische Expeditionsleiter Jon Gupta auch noch den benachbarten Lhotse. Damit fehlt Plain und Gupta zur so genannten „Triple Crown“, der Besteigung der drei höchsten Gipfel im Everest-Massiv innerhalb einer Saison, nur noch der 7861 Meter hohe Nuptse. Ein erster Gipfelversuch dort war Anfang Mai 200 Meter unterhalb des höchsten Punkts gescheitert. „Ich habe ihn nicht umsonst im letzten Jahr ‚Strong Steve‘ (starker Steve) genannt“, schreibt der Brite Tim Mosedale auf Facebook über Plain.

Sherpa stirbt am Makalu, Gipfelversuch am Dhaulagiri

Makalu

Derweil wird vom Achttausender Makalu ein Todesfall gemeldet. Nach Informationen der Zeitung „Himalayan Times“ starb ein 32 Jahre alter Sherpa im Basislager an den Folgen der Höhenkrankheit. Er hatte für eine chinesische Expedition gearbeitet. Am Dhaulagiri ist der 79 Jahre alte Spanier Carlos Soria mit seinem Team zu einem Gipfelversuch aufgebrochen. Carlos versucht sich bereits zum neunten Mal an dem 8167 Meter hohen Berg im Westen Nepals. Sollte er diesmal erfolgreich sein, wäre es sein 13. der 14 Achttausender. Neben dem Dhaulagiri fehlt Soria in seiner Sammlung nur noch die Shishapangma in Tibet.

]]>
Carlos Soria: Dhaulagiri, Klappe, die neunte! https://blogs.dw.com/abenteuersport/carlos-soria-dhaulagiri-klappe-die-neunte/ Tue, 27 Mar 2018 10:22:44 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40079

Carlos Soria

Carlos Soria ist nicht kleinzukriegen. Der inzwischen 79 Jahre alte Spanier ist erneut nach Nepal aufgebrochen, um seinen 13. der 14 Achttausender zu besteigen. Zum nun schon neunten Mal versucht sich Carlos am Dhaulagiri.  Im vergangenen Jahr hatten sich Soria und Co. bei ihrem einzigen Gipfelversuch im oberen Teil des 8167 Meter hohen Bergs verstiegen. Zudem hatte immer dichterer Nebel einen weiteren Aufstieg unmöglich gemacht. Starker Schneefall hatte später einen zweiten Versuch verhindert. „Diesmal bin ich sicher, dass wir erfolgreich sein werden“, verkündete der wohl fitteste aller Höhenbergsteiger-Senioren vor seiner Abreise nach Kathmandu optimistisch. 

Familienausflug ins Khumbu-Gebiet

Trekking mit Tochter und Enkeln

Soria will sich mit einer Trekkingtour im Khumbu-Gebiet akklimatisieren, die gleichzeitig ein Familienausflug wird: Seine Tochter Sonsoles und seine 10 Jahre alten Enkelkinder Andrea und Carlos werden ihn begleiten. Anschließend wird er sich dann mit drei spanischen Freunden und seinem Sherpa-Team auf den Weg zum Dhaulagiri machen, wo er Mitte April eintreffen will. Erst kurz vor dem Beginn der Expedition war es Carlos gelungen, einen Sponsor für seine Reise zum siebthöchsten Berg der Erde zu finden.

Shishapangma im Herbst?

Carlos 2017 am Dhaulagiri

Sollte ihm in diesem Frühjahr der langersehnte Erfolg am Dhaulagiri gelingen, will Soria im Herbst versuchen, auch die Shishapangma zu besteigen und damit seine Achttausendersammlung zu komplettieren. 2005 hatte Carlos auf dem Mittelgipfel der Shishapangma gestanden, der mit einer Höhe von 8008 Metern zwar auch jenseits der Achttausender-Marke liegt, aber eben 19 Meter ist als der Hauptgipfel. 2103 und 2014 war Soria mit leeren Händen von der Shishapangma zurückgekehrt.

Schon acht Altersrekorde an Achttausendern

Carlos hält die Altersrekorde am K 2 (65 Jahre), Broad Peak (68), Makalu (69, damals stieg er solo und ohne Flaschensauerstoff auf), Gasherbrum I (70), Manaslu (71), Lhotse (72), Kangchendzönga (75) und der Annapurna (77). Im Falle, dass er auch noch den Dhaulagiri und die Shishapangma besteigt, wäre Carlos Soria der mit Abstand älteste Mensch, der auf allen 14 Achttausendern stand. Bisher hält diesen „Rekord“ der Spanier Oscar Cadiach, der 2017 als 64-Jähriger den Broad Peak, seinen letzten Achttausender bestieg. Die Fitness scheint Carlos in den Genen zu liegen. „Meine Mutter wurde 96 Jahre alt,“ sagte der Spanier in einem Interview von desnivel.com. „Mit 90 schaffte sie es noch ohne Aufzug in den dritten Stock.“

]]>
Soria bricht Dhaulagiri-Expedition ab, Gipfelerfolge am Manaslu https://blogs.dw.com/abenteuersport/soria-bricht-dhaugaliri-expedition-ab-gipfelerfolge-am-manaslu/ Tue, 26 Sep 2017 16:53:39 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37955

Carlos Soria am Dhaulagiri

Der wohl fitteste aller Höhenbergsteiger-Senioren muss weiter auf seinen 13. Achttausender warten. Carlos Soria erklärte seine Expedition am 8167 Meter hohen Dhaulagiri wegen der großen Schneemengen am Berg für beendet. Während des Aufstiegs des 78-Jährigen Spaniers und seiner Begleiter nach Lager eins seien nicht weit entfernt mehrere Lawinen abgegangen, ließ Carlos auf Facebook wissen. Die Lawinengefahr werde auch in den oberen Bereichen des Bergs fortbestehen. Zudem seien die Fixseile, die sie vorher angelegt hätten, von den Schneemassen begraben. „Wegen all dieser Widrigkeiten bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Dhaulagiri-Expedition für diese Saison endgültig abzubrechen“, heißt es in Sorias Nachricht. Ein erster Gipfelversuch war vor anderthalb Wochen auf einer Höhe von rund 7800 Metern gescheitert, weil sich Carlos und Co. verstiegen hatten und der Nebel immer stärker geworden war.

Zwei fehlen weiterhin in der Sammlung

Dhaulagiri

Der Spanier hält die Altersrekorde am K 2 (65 Jahre), Broad Peak (68), Makalu (69, damals stieg er solo und ohne Flaschensauerstoff auf), Gasherbrum I (70), Manaslu (71), Lhotse (72), Kangchendzönga (75) und der Annapurna (77). Am Dhaulagiri ist er nun schon siebenmal gescheitert, zuletzt im vergangenen Frühjahr. Außerdem fehlt ihm noch die 8027 Meter hohe Shishapangma, um seine Achttausender-Sammlung zu komplettieren. Sollte ihm das Kunststück gelingen, wäre Carlos Soria der mit Abstand älteste Mensch sein, der auf allen 14 Achttausendern stand. Bisher hält diesen „Rekord“ der Pole Piotr Pustelnik, der 2010 als 58-Jähriger seinen letzten Achttausender bestieg.

Gipfelwelle am Manaslu rollt

Manaslu (l.) und Pinnacle East (r.)

Immerhin hatte Carlos den Dhaulagiri in diesem Herbst fast für sich. Das kann am nicht weit entfernten Manaslu derzeit niemand behaupten. Rund 500 (!) Bergsteiger haben im dortigen Basislager ihre Zelte aufgeschlagen. Am Montag vergangener Woche waren von dem 8163 Meter hohen „Berg der Seele“ die ersten Gipfelerfolge vermeldet worden. Gestern und heute berichteten mehrere Teams über die sozialen Netzwerke, dass auch sie den höchsten Punkt erreicht hätten. Und die große Welle ist erst jetzt richtig losgerollt. Unter denen, die zu ihrem Gipfelversuch aufgebrochen sind, ist auch das deutsche Höhenbergsteiger-Ehepaar Alix von Melle und Luis Stitzinger. Beide haben bisher sechs Achttausender bestiegen, fünf davon gemeinsam. Gestern war ein 46 Jahre alter Brite am Manaslu ums Leben gekommen. Nachdem er seinen Aufstieg wegen Anzeichen schwerer Höhenkrankheit abgebrochen hatte, verstarb er beim Abstieg auf gut 6000 Metern.

]]>
Großer Andrang am Manaslu https://blogs.dw.com/abenteuersport/grosser-andrang-am-manaslu/ Wed, 06 Sep 2017 14:39:22 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=37439

Manaslu

Der Manaslu wird einmal mehr zum „Everest der Herbstsaison“. Das Basislager zu Füßen des achthöchsten Bergs der Erde (8163 Metern) dürfte in Kürze an die Zeltstadt am höchsten aller Berge im Frühjahr erinnern. Nach Angaben der Zeitung „The Himalayan Times“ erteilte das nepalesische Tourismusministerium bisher mindestens 135 Besteigungsgenehmigungen an ausländische Bergsteiger. Geht man davon aus, dass im Schnitt auf jeden ausländischen etwa ein einheimischer Climbing Sherpa kommt und sicher auch noch der eine oder andere Spätentschlossene dazu stößt, werden sich wohl – inklusive Küchenpersonal – zwischen 300 und 400 Menschen um die besten Stellplätze im Basislager streiten. Und auch auf der Normalroute über die Nordostflanke des Bergs dürfte es eng werden.

Ein Grund für den großen Andrang am Manaslu ist die Entscheidung der chinesischen Behörden von Anfang Juni, die Herbstsaison 2017 komplett abzusagen, um die Vorschriften für Bergsteiger „anzupassen und zu verbessern“. Das jedenfalls war die offizielle Begründung. Inoffiziell wird spekuliert, dass die Führung in Peking während des nur alle fünf Jahre stattfindenden Parteitags der chinesischen Kommunisten Mitte Oktober Unruhen in Tibet für möglich hält und dabei ungern westliche Zuschauer hätte.

Nächster Anlauf für von Melle und Stitzinger

Alix von Melle und Luis Stitzinger

Der Manaslu ist ein beliebtes Alternativziel, wenn China die Grenze nach Tibet für ausländische Bergsteiger schließt. Schon im Herbst 2012 und im Herbst 2015 waren viele kommerzielle Veranstalter auf den Manaslu ausgewichen. Knapp 1000-mal wurde der „Berg der Seele“ inzwischen bestiegen. Unter den Gipfelanwärtern in diesem Herbst sind auch Alix von Melle und Luis Stitzinger. Dem deutschen Bergsteiger-Ehepaar fehlt der Manaslu noch in der Achttausender-Sammlung. Die 46 Jahre alte Alix und der 48 Jahre alte Luis haben bisher jeweils sechs Achttausender bestiegen, fünf davon gemeinsam. Im Herbst 2012 hatten die beiden am Manaslu eine Höhe von knapp unter 8000 Metern erreicht. In der aktuellen Saison leitet Luis eine Expedition des deutschen Veranstalters Amical alpin.

Soria erneut am Dhaulagiri

Deutlich einsamer als am Manaslu geht es in diesem Herbst an den Achttausendern Dhaulagiri (8167 Meter) und Lhotse (8516 Meter) zu. Nach seinem gescheiterten Versuch im vergangenen Frühjahr versucht sich der Spanier Carlos Soria erneut mit seinem Team am Dhaulagiri. Der siebthöchste Berg der Erde wäre für den 78-Jährigen sein 13. Achttausender. Im Erfolgsfall würde ihm nur noch die Shishapangma fehlen. Carlos bestieg seinen ersten Achttausender, den Nanga Parbat, mit 51 Jahren. Der leistungsstarke Senior hält bereits die Altersrekorde am K 2 (65 Jahre), Broad Peak (68), Makalu (69), Gasherbrum I (70), Manaslu (71), Lhotse (72), Kangchendzönga (75) und an der Annapurna (77).

Koreanisch-spanischer Versuch an Lhotse-Südwand

Lhotse-Südwand

Wie Soria am Dhaulagiri versucht sich auch der Südkoreaner Sung Taek Hong an der Lhotse-Südwand zum wiederholten Mal. 2014 und 2015 war Sung jeweils im Herbst mit Versuchen gescheitert, die mehr als 3000 Meter hohe, äußerst schwierige Wand auf einer teilweise neuen Route zu besteigen. Diesmal ist der 51-Jährige mit dem 49 Jahre alten Spanier Jorge Egocheaga unterwegs. Jorge ist ein äußerst erfahrener Höhenbergsteiger, der auf allen 14 Achttausendern gestanden hat. Lediglich am Everest nutzte er Flaschensauerstoff.

]]>
Gipfelversuch in der Annapurna-Nordwestwand läuft https://blogs.dw.com/abenteuersport/gipfelversuch-in-der-annapurna-nordwestwand-laeuft/ Fri, 19 May 2017 14:53:46 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=36295

Nordwestansicht der Annapurna (links der Hauptgipfel)

Das für das kommende Wochenende vorhergesagte Schönwetterfenster hat nicht nur am Mount Everest dazu geführt, dass zahlreiche Teams ihre Gipfelversuche gestartet haben. Auch an anderen Achttausendern haben Bergsteiger die Basislager verlassen. So hat am Makalu der Deutsche Thomas Lämmle, der allein und ohne Flaschensauerstoff unterwegs ist, heute sein Zelt bereits ziemlich weit oben, am Makalu La auf gut 7400 Metern aufgestellt. Am Dhaulagiri peilen der 78 Jahre alte Spanier Carlos Soria und seine Mitstreiter für Sonntag den Gipfel an. An der Annapurna sind der Pole Adam Bielecki, der Brite Rick Allen und der Deutsche Felix Berg am Mittwoch zu ihrem Gipfelversuch aufgebrochen.

„Schwierige Aktion“

Annapurna-Nordwestwand

Das Trio will – wie berichtet – eine neue Route durch die selten begangene Nordwestwand des 8091 Meter hohen Bergs eröffnen. Der Vierte im ursprünglichen Bunde, der Kanadier Louis Rousseau, war Anfang Mai in seine Heimat zurückgekehrt, weil sein Zeitbudget für die Expedition aufgebraucht war. Anschließend gelang es Adam, Rick und Felix im zweiten Anlauf, den 7134 Meter hohen Tilicho Peak zu besteigen, um sich weiter zu akklimatisieren. „Dabei erhaschten wir auch einen Blick auf die Annapurna-Nordwestwand, unser nächstes Ziel“, schrieb Felix Berg in seinem Blog.

Nach Angaben von Felix‘ Freundin war das Wetter gestern „nicht ideal“ mit viel Wind. Außerdem berichteten die drei Kletterer über viel Schnee und Lawinen. Sie biwakierten auf einem kleinen Eisplateau in der Wand auf etwa 6000 Metern Höhe. „Schwierige Aktion, wie erwartet“, hieß es. „Gut spannend.“ Also Daumen drücken!

Gheychisaz besteigt den Lhotse

Der Iraner Azim Gheychisaz hat heute nach eigenen Angaben ohne Flaschensauerstoff den 8516 Meter hohen Gipfel des Lhotse erreicht, des vierthöchsten Bergs der Erde. Damit habe er alle 14 Achttausender ohne Atemmaske bestiegen, ließ das Team des Iraners auf Facebook wissen. Laut der Bergsteiger-Internetseite „Altitude Pakistan“ stehen hinter der Besteigung des Manaslu im Jahr 2012 noch Fragezeichen.

]]>
Nummer 12 für „Best Ager“ Soria https://blogs.dw.com/abenteuersport/nummer-12-fuer-best-ager-soria/ Mon, 02 May 2016 10:14:51 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=32511 Annapurna I (l.)

Annapurna I (l.)

Das war ein außergewöhnliches Wochenende an der Annapurna. Am Samstag und Sonntag erreichten nach Angaben der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „The Himalayan Times“ insgesamt 30 Bergsteiger den 8091 Meter hohen Gipfel. Das macht immerhin zwölf Prozent der bisher erst rund 250 Annapurna-Besteigungen. Der zehnthöchste Berg der Erde gilt als gefährlichster der 14 Achttausender. 72 Menschen Bergsteiger ließen dort bereits ihr Leben.

Kobuschs erster Achttausender

Zu den 14 ausländischen Bergsteigern, die am Wochenende am höchsten Punkt standen, gehörte auch der Deutsche Jost Kobusch. Für den 23-Jährigen war es der erste Gipfelerfolg an einem Achttausender. Kobusch hatte im vergangenen Jahr weltweit Schlagzeilen gemacht: mit seinem Video der Lawine, die nach dem Erdbeben das Everest-Basislager getroffen und 19 Menschen getötet hatte. Im Vergleich zu dem jungen Deutschen ist der Spanier Carlos Soria, der am Wochenende ebenfalls die Annapurna bestieg, gleich in doppelter Hinsicht ein „alter Hase“: Für ihn war es der Achttausener Nummer zwölf – und Carlos hat stolze 77 Jahre auf dem Buckel. Er ist einfach nicht zu bremsen.

Carlos Soria

Carlos Soria

Fit wie ein Turnschuh

Soria war ein Spätzünder an den Achttausendern. Seinen ersten, den Nanga Parbat, bestieg er mit 51 Jahren – und so richtig los legte er erst in einem Alter, in dem sich viele zur Ruhe setzen. Carlos hält die Altersrekorde am K 2 (65 Jahre), Broad Peak (68), Makalu (69, damals stieg er solo und ohne Flaschensauerstoff auf), Gasherbrum I (70), Manaslu (71), Lhotse (72), Kangchendzönga (75) – und jetzt auch an der Annapurna (77). Theoretisch könnte sich Soria jetzt, bestens akklimatisiert, auch noch am Dhaulagiri versuchen. Der 8167 Meter hohe Berg liegt nur rund 25 Kilometer Luftlinie von der Annapurna entfernt. Außerdem fehlt nur noch die Shishapangma in der Achttausender-Liste des „Best Agers“ unter den Bergsteigern. Sollte er auch noch diese beiden letzten Aufgaben erledigen, wäre er der mit Abstand älteste Mensch, der auf allen 14 Achttausendern stand. Bisher hält diesen „Rekord“ der Pole Piotr Pustelnik, der 2010 als 58-Jähriger seinen letzten Achttausender bestieg.

Update 17. Mai: Carlos Soria hat seinen Versuch am Dhaulagiri abgebrochen und das Projekt auf 2017 vertagt. Carlos wurde auf Twitter mit den Worten zitiert: „Die Verhältnisse (am Berg) sind sehr kompliziert.“

]]>
Der Best-Ager ist wieder unterwegs https://blogs.dw.com/abenteuersport/carlos-soria-annapurna-dhaulagiri/ Wed, 18 Feb 2015 12:23:11 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=28481 Carlos Soria

Carlos Soria

Wenn jemand ein „Best Ager“ unter den Bergsteigern ist, dann Carlos Soria. Der Spanier legte jenseits der 50 erst richtig los. Mit 51 Jahren bestieg Carlos den Nanga Parbat, seinen ersten Achttausender. Inzwischen ist er 76 (!) Jahre alt und hat elf der 14 höchsten Berge der Welt auf seinem Konto. Dieser Senior ist einfach nicht zu bremsen. Wenn alles so läuft, wie er sich das vorstellt, könnte Soria spätestens im Frühjahr 2016 als dann 77-Jähriger seine Sammlung komplettieren und damit der mit Abstand älteste Mensch sein, der auf allen 14 Achttausendern stand. Bisher hält diesen „Rekord“ der Pole Piotr Pustelnik, der 2010 als 58-Jähriger seinen letzten Achttausender bestieg. In diesem Frühjahr hat sich Carlos Soria gleich zwei Bergriesen in Nepal vorgenommen: die 8091 Meter hohe Annapurna und den nicht weit entfernten 8167 Meter hohen Dhaulagiri. Sollte es ihm gelingen, beide zu besteigen, fehlt ihm nur noch die 8027 Meter hohe Shishapangma in Tibet. Carlos hält sich bereits in Nepal auf.

Abstecher zu Simone und Tamara?

Tamara (l.) und Simone im Manaslu-Basislager

Tamara (l.) und Simone im Manaslu-Basislager

Er will sich genug Zeit nehmen, um sich zu akklimatisieren, zunächst im Khumbu, dem Gebiet rund um den Mount Everest. Anschließend will Soria auch noch das Dorf Samagaon besuchen, wo er seit Jahren ein Schulprojekt unterstützt. Eigentlich könnte er von dort aus auch noch schnell, um sich weiter zu akklimatisieren, einen Abstecher ins nicht weit enfernte, 4800 Meter hoch gelegene Manaslu-Basislager machen. Dort sind inzwischen der Italiener Simone Moro und die Südtirolerin Tamara Lunger eingetroffen. Die beiden wollen den achthöchsten Berg der Erde im Winter besteigen, mit dem Umweg über den vorgelagerten Pinnacle East. „Als wir hier angekommen sind und ich diese Schönheit von Berg gesehen habe, war ich zwar nicht so ‚verliebt‘ wie am K 2, aber ich habe gespürt, dass uns auch diese Seele wohlgestimmt ist“, schreibt Tamara auf Facebook. Manaslu heißt übersetzt „Berg der Seele“. Ihn hat Carlos Soria mit 71 Jahren bestiegen. Der Spanier hält dort ebenso den Altersrekord wie am Kanchendzönga (75 Jahre), Lhotse (72), Gasherbrum I (70), Makalu (69), Broad Peak (68) und K 2 (65).

Mal mit, mal ohne Atemmaske

Carlos am Gipfel des Kangchendzönga (2014)

Carlos am Gipfel des Kangchendzönga (2014)

An der Annapurna versucht sich Carlos Soria zum zweiten Mal nach 2012. „Beim ersten Versuch war die Annapurna gnadenlos zu uns“, erinnert sich Carlos. Er fühle sich trotz seines fortgeschrittenen Alters „in sehr guter Form, um mich dieser anspruchsvollen Aufgabe zu stellen“. Sollte er wirklich noch anschließend mit seinem Team zum Luftlinie rund 25 Kilometer entfernten Dhaulagiri wechseln, wäre es dort sein bereits fünfter Versuch. „Ein spektakulärer Berg“, sagt Carlos über den siebthöchsten Achttausender.  Soria entscheidet von Fall zu Fall, ob er Flaschensauerstoff nutzt oder nicht. 2014 am Kangchendzönga und 2011 am Lhotse etwa griff er zur Atemmaske, 2009 am Gasherbrum oder auch 2008 bei seinem Soloaufstieg am Makalu nicht. Carlos hat das Bergsteigen übrigens nicht erst im reifen Alter für sich entdeckt. Er gehörte auch schon bei der ersten erfolgreichen spanischen Achttausender-Expedition 1975 am Manaslu mit zum Team, aus dem Jeronimo Lopez und Gerardo Blazquez den höchsten Punkt erreichten. Für seinen ersten Achttausender-Gipfel ließ sich Carlos noch 15 Jahre Zeit. Ein Spätzünder. Dann aber kräftig. Eben ein echter „Best Ager“.

]]>
Bergsteiger verlassen Shishapangma https://blogs.dw.com/abenteuersport/bergsteiger-verlassen-shishapangma/ Tue, 30 Sep 2014 19:14:44 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27427 Shishapangma (8027 Meter)

Shishapangma (8027 Meter)

Nach dem Lawinenunglück an der Shishapangma sind die ersten Bergsteiger von dem Achttausender in Tibet abgereist. Die Teilnehmer einer Schweizer Expedition brachen ihre Zelte ab. „Den Gipfel werden sie in diesem Herbst nicht mehr besteigen. Durch starke Schneefälle ist die Lawinensituation zu gefährlich“, teilte Veranstalter Kari Kobler mit. Die deutsche Bergsteigerin Billi Bierling, die zu der Gruppe gehörte, reiste nach Kathmandu zurück. Ob auch der Schweizer Ueli Steck und seine Frau Nicole vorzeitig heimkehren, ist nicht bekannt. Die beiden nutzten die Infrastruktur der Kobler-Expedition, waren aber weitgehend auf eigene Faust unterwegs. Ueli hatte die Skibergsteiger der deutschen „Double8-Expedition“ bei ihrem zweiten Gipfelversuch Mitte vergangener Woche unterstützt. Steck und Benedikt Böhm waren am Mittwoch etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels Augenzeugen des Lawinenunglücks, bei dem Sebastian Haag und Andrea Zambaldi ums Leben kamen.

„Grausige Bedingungen“

Auch Carlos Soria kehrte der Shishapangma unter ausdrücklichem Hinweis auf das Lawinenunglück von vergangenem Mittwoch den Rücken. „Die Bedingungen am Berg sind grausig: sehr viel Wind und eine beeindruckend hohe Lawinengefahr“, sagte der 75 Jahre alte Spanier. Soria verlässt die Shishapangma zum dritten Mal nach 2005 und 2013, ohne den 8027 Meter hohen Hauptgipfel zu erreichen. 2005 stand er auf dem 19 Meter niedrigeren Mittelgipfel. Der Senior hat bisher elf der 14 Achttausender bestiegen und hält die Altersrekorde am Kangchendzönga (75 Jahre), Manaslu (71), Gasherbrum I (70), Makalu (69), Broad Peak (68) und K 2 (65).

Update 1. Oktober: Auch Ueli Steck und seine Frau Nicole sind nach Angaben eines seiner Sponsoren nach Kathmandu zurückgereist.

]]>
Blickpunkt Shishapangma https://blogs.dw.com/abenteuersport/blickpunkt-shishapangma/ Wed, 10 Sep 2014 13:43:17 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=27247 Carlos Soria

Carlos Soria

Andere in seinem Alter empfinden es schon als Sport, wenn sie Canasta spielen. Carlos Soria besteigt Achttausender. Der Spanier ist 75 Jahre alt, im vergangenen Mai stand er (mit Flaschensauerstoff) auf dem 8586 Meter hohen Kangchendzönga. Damit holte sich Carlos auch dort den Altersrekord, den er bereits am K 2 (65 Jahre) hält, am Broad Peak (68), Makalu (69), Gasherbrum I (70) und Manaslu (71). Elf  der 14 Achttausender hat er inzwischen bestiegen, jetzt versucht er sich erneut an der 8027 Meter hohen Shishapangma in Tibet. „Es ist einfach mein Jahr, und es wäre doch schade, die Glückssträhne enden zu lassen“, sagt der fitte Senior.  2005 hatte Soria lediglich den niedrigeren Mittelgipfel (8008 Meter) erreicht. Im vergangenen Jahr hatte er in Lager 3 auf 7400 Metern wegen schlechten Wetters umkehren müssen. Außer der Shishapangma fehlen Carlos noch der Dhaulagiri (8167 Meter) und die Annapurna  (8091 Meter)  in seiner Achttausender-Sammlung. Altersrekorde jagen die deutschen Bergsteiger an der Shishapangma nicht.

Speed-Expedition

Sebastian Haag, Benedikt Böhm und Andrea Zambaldi (v.l.) beim Training in Tibet

Sebastian Haag, Benedikt Böhm und Andrea Zambaldi (v.l.) beim Training in Tibet

Benedikt Böhm und Sebastian Haag etwa wollen mit ihrem italienischen Partner Andrea Zambaldi vor allem eines sein: schnell. Ihr Projekt hat es in sich: Fix zum Gipfel der Shishapangma, mit Skiern abfahren, aufs Mountainbike wechseln, hinüber zum Luftlinie gut 90 Kilometer entfernten Cho Oyu radeln, hinauf zum 8188 Meter hohen Gipfel und mit den Skiern herunter – das Ganze in nur sieben Tagen. Das klingt nach Muskelkater, wenn nicht sogar Wadenkrampf. „Höhenbergsteigen ist vor allem Leiden“, sagt Benedikt (im Video unten). „Das ist kein Genussurlaub.“ Die drei Skibergsteiger waren an der Shishapangma in diesem Herbst die Ersten im vorgeschobenen Basislager (ABC) auf 5600 Metern. Inzwischen haben sie dort Gesellschaft bekommen.

Billis Nr. 5?

Billi Bierling

Billi Bierling

Auch Billi Bierling ist im ABC eingetroffen. Die Bergsteigerin und Journalistin, die als rechte Hand der legendären Himalaya-Chronistin Elizabeth Hawley arbeitet, hatte – wie berichtet – im Mai (mit Flaschensauerstoff) den Makalu bestiegen. An der Shishapangma will die 47-Jährige Deutsche nicht auf den Mittelgipfel, sondern unbedingt auf den höchsten Punkt des Bergs. „Nachdem ich nun schon auf vier Achttausendern habe, ist es mir wichtig, den Hauptgipfel zu schaffen”, schreibt Billi auf ihrer Homepage. „Ich hoffe, dass wir eine Chance erhalten.“

Die Shishapangma ist der niedrigste Achttausender. Erstmals bestiegen wurde der Berg 1964 von einer chinesischen Expedition. Bis heute wurden am Hauptgipfel 320 Gipfelerfolge gezählt, 17 Frauen standen oben. Den Mittelgipfel erreichten mehr als 800 Bergsteiger.

]]>