Khumbu Icefall – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Route durch den Khumbu-Eisbruch steht https://blogs.dw.com/abenteuersport/route-durch-den-khumbu-eisbruch-steht/ Wed, 01 Mar 2017 10:42:41 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35185

Viel Arbeit im Khumbu-Eisbruch

Es ist erneut angerichtet am Mount Everest. Drei Tage lang haben der Baske Alex Txikon, sechs Sherpas und zwei „Icefall Doctors“ gearbeitet, um die Route durch den Khumbu-Eisbruch hinauf nach Lager 1 auf gut 6000 Metern wieder instandzusetzen. 60 Prozent der Route hätten neu angelegt werden müssen, weil die harten Wetterbedingungen der vergangenen beiden Wochen ihre Spuren in dem Eislabyrith hinterlassen hätten, teilte das Team des 35 Jahre alten Spaniers mit. „Das waren harte Tage, um die Route wieder auszubessern“, bilanzierte Alex auf Facebook. Nach einem Ruhetag heute wollen Txikon und Co. am morgigen Donnerstag nach Lager 2 auf 6400 Metern aufsteigen.

Zeit, auf die Zähne zu beißen

Alex Txikon

„Mir ist bewusst, dass mit jedem Aufstieg meine Kraftreserven abnehmen und damit auch die Chance, den Gipfel zu erreichen“, schreibt Alex in seinem Blog. „Aber ich bin ein bisschen stur. Und ich mag es zu klettern und dagegen anzukämpfen. Es ist Zeit auf die Zähne zu beißen.“

Txikon hatte – wie berichtet – seinen Winterversuch unfreiwillig unterbrechen müssen, weil der nepalesische Expeditionsveranstalter Seven Summit Treks das gesamte Team nach dem gescheiterten ersten Gipfelversuch nach Kathmandu zurückbeordert hatte. Am Samstag war Alex mit dem Hubschrauber ins Everest-Basislager zurückgekehrt.

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Alex Txikons Everest-Dream-Team https://blogs.dw.com/abenteuersport/alex-txikons-everest-dream-team/ Thu, 26 Jan 2017 13:55:21 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34867 Alex Txikon in high camp on Everest

Alex Txikon im Hochlager am Everest

Gefahr schweißt zusammen. Als Alex Txikon nach sechs anstrengenden und aufregenden Tagen am Mount Everest ins Basislager zurückkehrte, umarmte er jeden Sherpa, der ihn begleitet hatte. „In diesem Team weiß jeder, was er zu tun hat“, schreibt der 35 Jahre alte Baske in seinem Blog. Die Wertschätzung beruht auf Gegenseitigkeit. Norbu Sherpa, so Alex, habe ihm beim Abstieg gesagt: „Ich glaube, dass seit mehr als 20 oder 30 Jahren kein westlicher Bergsteiger mehr getan hat, was du hier machst.“ Wie die acht Sherpas hatte auch Txikon Lasten von mehr 30 Kilogramm durch den Khumbu-Eisfall und weiter nach oben getragen.

Immer schwächer

Während der sechs Tage hatte es mehrere kritische Situationen gegeben. Zunächst hatte Txikons spanischer Teampartner Carlos Rubio wegen Lungenproblemen mit dem Rettungshubschrauber ausgeflogen werden müssen. Carlos, der sich wie alle anderen am Materialtransport beteiligt hatte, war plötzlich immer schwächer geworden. „Für eine Strecke, für die wir anderen zehn Minuten benötigten, brauchte er fünfmal so lange“, schreibt Txikon. „Eine weitere Nacht auf dieser Höhe wäre für ihn sehr hart geworden. Ich denke, er hätte nicht genug Kraft gehabt, um ins Basislager abzusteigen.“

Mit Mut und Glück

Im Western Qwm

Im Western Qwm

Nach der erfolgreichen Rettungsaktion kletterte Alex mit den Sherpas Norbu, Nuri und Chhepal bis Lager 3 auf 7400 Metern. Nach einer eiskalten, windigen und deshalb schlaflosen Nacht stieg Chhepal ab. die anderen drei weiter auf. “Mein Gott, was für ein Fehler, aufzubrechen, bevor die Sonne den Hang erreichte!“ Auf 7800 Metern kehrte das Trio um. Beim weiteren Abstieg Richtung Basislager mussten die Bergsteiger feststellen, dass auf ihrer Route durch den Khumbu-Eisbruch einige Eistürme eingestürzt waren. Mit Mut und Glück bahnten sie sich den Weg zurück und erreichten unbeschadet das Basislager. Dorthin habe ich Alex drei Fragen geschickt. Er antwortete prompt.

Alex, du warst nun bereits auf 7800 Metern. Wie waren die Bedingungen am Berg und wie hast du dich gefühlt?

Die Bedingungen am Berg waren sehr hart. Aber glücklicherweise sind wir ein gutes Team mit sechs nepalesischen Bergsteigern: Norbu, Nuri, Chhepal, Phurba, Lakpa und Pemba. Mit Leuten wie diesen ist der Everest im Winter möglich. Die Bedingungen sind hart, aber ich bin super glücklich mit diesen nepalesischen Kletterern, mit diesem großartigen Team. Wir müssen uns bedanken, beim Expeditionsveranstalter Seven Summits und bei der Hubschrauber-Crew, für ihre unglaubliche Rettungsaktion für Carlos Rubio.

Gefährlicher Weg nach unten

Gefährlicher Weg nach unten

Dein Mitstreiter Carlos musste die Expedition aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Musst du nun umplanen?

Klar war Carlos für uns ein wichtiger Bergsteiger. Aber wie ich eben schon sagte, sind die anderen Teammitglieder unglaublich stark. Das Wichtigste ist die Freundschaft. Und mit diesen sechs nepalesischen Kletterern bin ich wirklich super glücklich. Wir haben ein gutes Gefühl. Klar, wir müssen jetzt noch einmal die nächsten Schritte überprüfen. Bevor wir uns am Gipfel versuchen, müssen wir uns zusammenhocken und alle zusammen die Sache besprechen. Das ist das beste Team, das mir auf der Expedition passieren konnte.

Bist du immer noch zuversichtlich, den höchsten Punkt erreichen zu können?

Den Gipfel des Everest ohne Flaschensauerstoff zu erreichen, ist noch mal eine andere Hausnummer. Wir gehen unser Ziel  Tag für Tag mit Leidenschaft und größtmöglichem Einsatz an. Ich denke, wir können den Gipfel erreichen. Wir werden sehen. Ich glaube, dass wir eine Chance erhalten. Aber zuerst müssen wir uns jetzt erholen, uns fokussieren, sehen, wie der Winter weitergeht, wie sich der Wind entwickelt. Ich bin zuversichtlich. Wir werden unser Bestes geben, aber natürlich werden wir nur sehr wenige Gelegenheiten bekommen.

Alex Txikon: Wir können den Gipfel erreichen

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Mit neun Fingerstummeln auf den Everest? https://blogs.dw.com/abenteuersport/mit-neun-fingerstummeln-auf-den-everest/ Wed, 19 Aug 2015 07:57:28 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=30379 Südseite des Mount Everest

Südseite des Mount Everest

Es ist aus der Mode gekommen, den Mount Everest im Herbst zu besteigen. Dabei wurden einige der spektakulärsten Gipfelerfolge am höchsten Bergs der Erde in der Nach-Monsun-Zeit verzeichnet. Erinnert sei nur an die erstmalige Durchsteigung der Everest-Südwestwand durch die Briten Doug Scott und Dougal Haston im September 1975 oder den Erfolg der US-Amerikaner Carlos Buhler, Kim Momb und Lou Reichardt über die Ostwand im Oktober 1983. Mit dem Einzug des kommerziellen Bergsteigens am Everest verlegte sich jedoch die Klettersaison immer mehr ins Frühjahr – wegen der im Vergleich zum Herbst höheren Temperaturen und der meist niedrigeren Lawinengefahr. Seit dem Jahr 2000 wurden nur 36 Gipfelerfolge im September oder Oktober verzeichnet, so gut wie nichts verglichen mit mehr als 5000 Besteigungen im Frühjahr seit der Jahrtausendwende. Die letzten Aufstiege im Herbst liegen schon fünf Jahre zurück: Im Oktober 2010 erreichten der US-Amerikaner Eric Larsen und fünf Sherpas den höchsten Punkt auf 8850 Metern. In diesem Jahr soll es wieder einen Versuch geben, den Everest im Herbst von der nepalesischen Südseite aus zu besteigen.

Kurikis Rückkehr

Kuriki hat einen hohen Preis bezahlt

Kuriki nach seinem Versuch 2012

Nach Informationen der „Himalayan Times“ sind die so genannten „Icefall doctors“, eine Gruppe hochspezialisierter Sherpas, im Basislager eingetroffen, um eine Route durch den Khumbu-Eisfall zu legen. Die Japaner Nobukazu Kuriki und Masaru Kadotani wollten versuchen, den Everest im Herbst zu besteigen, berichtet die Zeitung und beruft sich auf Tika Ram Gurung vom nepalesischen Expeditionsveranstalter Bochi-Bochi Trek. Kuriki hatte im Herbst 2012 versucht, den Everest im Alleingang ohne Flaschensauerstoff über den selten begangenen Westgrat zu besteigen. Der damals 30-Jährige hatte nach eigenen Angaben wegen Sturms auf etwa 8000 Meter Höhe umkehren müssen. Beim Abstieg sandte Kuriki einen Notruf. Sherpas stiegen ihm entgegen, der Japaner wurde von Lager 2 auf 6400 Metern mit einem Rettungshubschrauber ausgeflogen. Kuriki bezahlte sein Abenteuer mit schweren Erfrierungen. Neun Finger mussten fast auf ganzer Länge amputiert werden, ihm blieben nur Stummel. Der Japaner wollte dennoch seinen Traum von weiteren Achttausender-Abenteuern nicht begraben. Im Juli 2014 bestieg Nobukazu nach eigenen Angaben ohne Flaschensauerstoff den Broad Peak in Pakistan (s. sein Gipfelvideo unten). Eigentlich wollte Kuriki im kommenden Herbst den Mount Everest von der tibetischen Nordseite aus angehen. Doch die chinesischen Behörden machten ihm einen Strich durch die Rechnung, indem sie – wie berichtet – bekannt gaben, dass es vor dem Frühjahr 2016 keine Permits mehr für Expeditionen in Tibet geben werde.

Auch Lhotse-Expedition am Berg

Die Icefall-Doctors werden die Route nicht nur für die Japaner vorbereiten. Nach Angaben von Gyanendra Shrestra vom Tourismus-Ministerium will eine südkoreanische Expedition im Herbst den Lhotse besteigen. Zweimal in Serie war zuletzt die Frühjahrsaison am Mount Everest abgebrochen worden: 2014 nach dem Lawinenunglück im Khumbu-Eisbruch mit 16 Toten, in diesem Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal. Die Erdstöße hatten eine Lawine ausgelöst, die im Basislager mindestens 18 Menschen das leben gekostet hatte.

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