Wir verwildern
Ich bin auf dem besten Weg zum Yeti. Der Dreck steckt inzwischen vielerorts, um nicht zu sagen überall: in den Klamotten, auf der Haut, unter den Fingernägeln. Der Bart sprießt unkontrolliert. Die Haare scheinen sich damit abgefunden zu haben, nicht gewaschen zu werden und jucken nicht mehr. Ich verstecke sie ohnehin meistens unter der Wollmütze.
Die Socken muffeln wie – das überlasse ich der Phantasie der Leser. Warum ich das schreibe? Damit keiner denkt, wir machen uns hier einen Lenz. Wir verwildern, in gewisser Hinsicht und haben dabei noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Denn wir verwildern parallel. So stören weder der strenge Geruch, weil alle so riechen. Noch der wilde Bartwuchs, denn bei den anderen (außer natürlich Gerlinde) sprießen ebenfalls die Stoppeln. Und auch nicht die fettigen Haare, weil wir sie uns alle nicht waschen können. Aber wir putzen uns die Zähne und waschen die Hände vor dem Essen. Das trennt uns noch vom Yeti, oder?