Wo ist denn die Toilette?
Ich gehöre zu den Menschen, für die das eigene „stille Örtchen“ ein Stück Zuhause bedeutet und die sich daher auf Fernreisen schwer tun. Die Möglichkeit einzuhalten ist zeitlich begrenzt, man sammelt also zwangsläufig Erfahrungen.
Betonierte Toilettenhäuschen
Ich will Sie nicht mit der ganzen Palette an möglichen und unmöglichen Toiletten meiner Reise quälen, sondern beginne erst im chinesischen Everest-Basislager, 5200 Meter hoch gelegen, mit Jeeps erreichbar. Dort haben die Chinesen, wie es so ihre Art ist, ein Toilettenhäuschen in die Landschaft betoniert. Darin, fein säuberlich auf Nabelhöhe (!) mit Betonblende abgetrennt, zwei Kammern mit jeweils einem Loch in der Mitte und einem Stalagmit menschlicher Exkremente darunter. Da muss man schon sehr müssen, um nicht auf der Stelle die Flucht zu ergreifen.
Klopapier und Schlimmeres
Die Alternative ist verlockend, wenn auch im Gebirge oft recht kalt. Während der Wanderung lässt man die anderen vorgehen, hockt sich hinter einen größeren Stein, legt anschließend einen kleineren übers Geschäft und fertig.
In einem Basislager wie unserem, in dem 13 Personen aus zwei Expeditionen mehrere Wochen lang zusammenleben, wäre diese Variante allerdings auch schnell zum Scheitern verurteilt, da die Zahl der größeren Steine endlich ist und niemand ständig über Klopapier und Schlimmeres stolpern möchte.
Tolle Erfindung: Das Toilettenzelt
Und so ist irgendjemand auf die geniale Erfindung des Toilettenzeltes gekommen. Eine kleine Grube ausheben, das mannshohe Zelt darüber und schon hat man ein in Maßen intimes, zuweilen zugiges, meist aber stilles Örtchen. Und wenn die Grube voll ist, wird sie gedeckelt und das Zelt versetzt.
Am Berg gibt es solchen Komfort nicht. Dort hilft nur die Pinkelflasche oder der Weg nach draußen. Einige Bergsteiger sind dabei schon abgestürzt. Also genießen Sie Ihr „stilles Örtchen“ daheim!