Mangelware Wasser
Über den schleichenden Verfall der Körperpflege ist an dieser Stelle schon berichtet worden. Doch wir mutieren nicht freiwillig zu Yetis oder sind plötzlich zu überzeugten Erdferkeln geworden. Der Grund ist ganz einfach: Wasser ist Mangelware. Das Basislager liegt in einer Senke am Rande des zentralen Rongbuk-Gletschers. Dort gibt es keine Quelle.
Vorräte aufgebraucht
Zunächst ließen sich zwischen den Felsbrocken noch einige Schneeflecken finden, die in geschmolzenem Zustand eher nach dünner Milch als nach Wasser aussahen, zum Spülen und Waschen aber taugten. Inzwischen sind diese Vorräte weitgehend aufgebraucht oder weggetaut.
Kanister schleppen
Selbst Yetis und Erdferkel benötigen Trinkwasser, also auch wir. Zwei Mal am Tag steigt unser Koch Sitaram eine steile Moräne hinab, um aus einem kleinen Gletscherteich Wasser zu schöpfen und den Kanister dann wieder hinaufzuschleppen. 20 Minuten hinunter, 40 Minuten herauf, eine Tortur in 5500 Metern Höhe.
Ich habe ihn begleitet, die Hälfte Wasser geschleppt, ein Viertel länger an Zeit gebraucht und mich doppelt so alt gefühlt wie er. Danke Sitaram! Ohne Helfer wie dich wären die Yetis und Erdferkel in den Basislagern dieser Welt schon längst eingegangen.