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Keine Ruhetage mehr


Gerlinde, Ralf und Hiro haben das schwere Gewitter der vergangenen Nacht in ihrem Leichtzelt auf dem 7066 Meter hohen Everest-Nordsattel überstanden. „Das war brutal“, sagte Ralf am Satellitentelefon. Stundenlang hätten sie nicht einschlafen können. Immer wieder diese grellen Blitze!

„Wir versuchen es“

Ralf steht in ständigem Telefonkontakt zu Charly Gabl, dem Wetterfrosch aus Innsbruck. Der empfiehlt nun den 2. Juni als optimalen Gipfeltag. „So lange können wir hier in dieser Höhe aber nicht warten“, so Ralf, „wir versuchen es am Mittwoch, dem 1. Juni.“

Auch das bedeutet für die drei Bergsteiger keinen weiteren „Ruhetag“ am Nordsattel. In gut 7000 Metern Höhe erholt sich der Körper nicht mehr. Jeder Tag zehrt an den Kräften. Sollte Charly Gabl seine Prognose am Sonntag nicht noch umwerfen, wollen Gerlinde, Ralf und Hiro am Montag auf der tibetischen Normalroute Richtung Gipfel aufbrechen. Zwei Biwaks sind eingeplant.

Proviant aufgestockt

Ihren eigentlich nur auf fünf Tage ausgelegten Proviant haben die Bergsteiger inzwischen aufgestockt. Hiro traf am Nordsattel einen Sherpa, den er aus alten Zeiten kannte. Der versorgte ihn mit weiteren Lebensmitteln und Gas. Der geänderte Terminplan für den Gipfelversuch verlängert auch unseren Aufenthalt im vorgeschobenen Basislager. Sitaram, unser Koch, hat sich auf den Weg hinunter ins chinesische Basislager gemacht, um dem Verbindungsoffizier mitzuteilen, dass wir die Yaks für den Rücktransport erst einen Tag später als ursprünglich geplant benötigen.

Datum

Samstag 28.05.2005 | 18:54

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