Gerlinde Kaltenbrunner
Nach den Sonntagsgottesdiensten durfte die kleine Gerlinde Kaltenbrunner den Pfarrer auf seinen Touren in die Berge rund um Spital am Pyhrn in Oberösterreich begleiten. Dass aus dem bergbegeisterten kleinen Mädchen einmal die erfolgreichste Höhenbergsteigerin Österreichs würde, ahnte der Gottesmann damals wohl nicht.
Mit 23 Jahren stand Gerlinde erstmals auf einem Achttausender, inzwischen stehen in ihrem Touren-Buch sechs Achttausender-Hauptgipfel. Die letzten beiden, die Annapurna in Nepal und den Gasherbrum I in Pakistan, bestieg sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Ralf Dujmovits.
Die 34 Jahre alte Österreicherin liebäugelt damit, als erste Frau auf allen Achttausendern zu stehen – und das ohne Atemmaske. Auch der höchste Berg der Erde macht da keine Ausnahme. „Den Everest habe ich bis vor kurzem überhaupt nicht im Kopf gehabt“, sagt Gerlinde. Jetzt aber fühle sie sich dafür mental bereit und körperlich topfit. „Wer weiß, was in zehn Jahren ist?“
Ihren Job als Krankenschwester hat Gerlinde Kaltenbrunner an den Nagel gehängt. Sie verdient ihr Geld als Profibergsteigerin. Den Gedanken an eigene Kinder stellt sie dafür erst einmal hinten an:“ Eine verantwortungsbewusste Mutter würde sich solchen Gefahren nicht aussetzen“.
Zeitungsartikel über die Expedition und Gerlinde Kaltenbrunner im „Standard“ vom 18.5.2005