More DW Blogs DW.COM

Klaus: Süchtig nach „ćejf“

KlausHeute schon kleine Blitze zucken sehen? Geräusche gehört? Dann gibt’s zwei Möglichkeiten: entweder geht gerade ein ordentliches Gewitter nieder – oder es sind doch die 23 Tassen Kaffee schuld!

Mal ernsthaft: Wer hat es tatsächlich geschafft, sich eine solche Überdosis Koffein reinzupfeifen, dass er halluzinierte? Ich nicht. Da mochte der Arbeitstag noch so stressig, der Chef noch so nervig oder die letzte Party-Nacht noch so kurz gewesen sein. Kaffee war und ist für mich immer ein Genuss – und muss auch in der richtigen Stimmung genossen werden. Literweise in den Schlund geschüttet bringt er mir Null.

Die Bosnier haben für das Gefühl, aufgekochten sockenausziehenden türkischen Kaffee mit obligatorischem Kaffeesatz zu genießen, einen – ebenfalls türkischstämmigen – Ausdruck: „ćejf“. Wer also durch Sarajevo schlendert und sich wundert, wie Alt und Jung in den Cafés stundenlang an einer Espresso-Tasse nippen, dabei wild herumgestikulierend über Gott und die Welt philosophieren oder auch nur die Sonne genießen, möge es mal selbst ausprobieren. Mit „ćejf“ Kaffee zu trinken, ist gar nicht leicht. Vor allem nicht für Meeting-zu-Meeting-Hüpfer und Ständig-auf-die-Uhr-Seher wie uns Deutsche.

Ich geb’s zu: Ich bin süchtig nach „ćejf“ – er fehlt mir! Nicht das Koffein. Wann war noch mal Ostern?

Datum

0 12.03.2014 | 16:33

Teilen