Südsattel – Abenteuer Sport https://blogs.dw.com/abenteuersport Blog über Expeditionen und Grenzerfahrungen Wed, 06 Mar 2019 10:38:57 +0000 de-DE hourly 1 Warten auf erste Gipfelversuche an Everest und Lhotse https://blogs.dw.com/abenteuersport/warten-auf-die-erste-gipfelversuche-an-everest-und-lhotse/ Fri, 27 Apr 2018 15:14:32 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=40361

Hochlager oberhalb des Khumbu-Eisbruchs

Die Vorarbeiten an Mount Everest und Lhotse gehen in die finale Phase. Laut Mingma Gyalje Sherpa, Expeditionsleiter und Chef des nepalesischen Veranstalters „Imagine“, sollten heute zehn Sherpas zum Everest-Südsattel auf rund 8000 Meter Höhe aufsteigen, um dort Lager 4 einzurichten. „Kilu Pemba und ich selbst werden Fixseile nach Lager 4 am Lhotse legen“, schrieb Mingma gestern auf Facebook. Er will zwei chinesische Kunden auf den 8516 Meter hohen Gipfel des Lhotse führen. Fünf weitere Chinesen seines Teams haben sich den Mount Everest vorgenommen, darunter – wie berichtet – der doppelt beinamputierte 69 Jahre alte Xia Boyu. Mingma ist als Frühstarter an den Achttausendern bekannt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir als erstes Team der Saison auf dem Lhotse stehen werden“, hatte er mir im März gesagt, als wir uns in Kathmandu getroffen hatten. „Wir planen den Gipfelvorstoß für Ende April oder die erste Maiwoche.“

Ziemlich sichere Route

Route durch den Eisfall

Die meisten kommerziellen Teams haben ihre erste Akklimatisierungsphase am Berg mit Übernachtungen in Lager 1 (6000 Meter) oder Lager 2 (6400 Meter) beendet und erholen sich im Basislager. Die Teamleiter loben einhellig die Qualität und Sicherheit der Route durch den Khumbu-Eisfall, die die „Icefall Doctors“ gelegt haben. Daran änderte auch ein Zwischenfall am Mittwoch nichts. Ein Serac stürzte zusammen, zwei Sherpas wurden leicht verletzt. „Vorkommnisse wie ein Eisabbruch oder kleine Lawinen sind an den Bergen normal“,  beruhigte Ang Dorjee Sherpa, Chef des Sagarmatha Pollution Control Commitee (SPCC) gegenüber der Zeitung „Himalayan Times“.

Lager 2 auf 7000 Metern

Am Samstag wollen der Rumäne Horia Colibasanu und der Slowake Peter Hamor vom Basislager aufbrechen, um ihr Lager zwei auf einer Höhe von 7000 Metern einzurichten und dort vier bis fünf Tage zu verbringen. Die beiden Europäer planen eine Überschreitung der Gipfel von Mount Everest und Lhotse, ohne Flaschensauerstoff, nach eigenen Angaben auf einer neuen Route. Die Traverse hatte sich 2017 auch Ueli Steck vorgenommen. Der Tag, an dem der Schweizer bei einem Akklimatisierungsanstieg am Nuptse in den Tod stürzte, jährt sich am Montag zum ersten Mal.

Update 28. April: „Heute haben wir am Lhotse bis auf eine Höhe von 8200 Metern Fixseile gelegt. Morgen erreichen wir hoffentlich den Gipfel“, schreibt Mingma Gyalje Sherpa auf Facebook.

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Txikons letzter Gipfelversuch am Everest läuft https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikons-letzter-gipfelversuch-am-everest-laeuft/ Tue, 07 Mar 2017 09:16:43 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35275

Alex Txikon am Everest

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Eine weitere Sturmfront nähert sich dem Mount Everest. Die Meteorologen erwarten, dass das kleine Wetterfenster mit relativ guten Bedingungen in der Gipfelregion nur bis Mittwoch offen bleiben und sich anschließend für längere Zeit schließen wird. Alex Txikon, der den Everest im Winter ohne Flaschensauerstoff besteigen will, muss also Gas geben. In zwei Wochen endet ohnehin der meteorologische Winter. Am Montag stieg der 35 Jahre alte Baske mit seinem fünf Mann starken Sherpa-Team hinauf nach Lager zwei auf 6400 Metern. Heute wollen Txikon und die Sherpas Nuri,  Gesman, Temba, Sanu und Pasang Nurbu den Südsattel auf 7950 Metern erreichen. Alle Sherpas nutzen Flaschensauerstoff. Am Südsattel war vor drei Wochen Txikons erster Gipfelversuch im Sturm gescheitert. „Wir hoffen, am Mittwoch den Gipfel zu erreichen“, sagte Alex.

Zweierteam auf der letzten Etappe

Wenig Gepäck

Leicht und schnell, das ist Txikons Taktik. Er ist nur mit leichtem Gepäck unterwegs. Beim ersten Versuch hatte das Team Schlafsäcke in Lager 2 und am Südsattel deponiert. „Obwohl ich kein Spezialist in dieser Art des Kletterns bin, sind wir mit der Route bestens vertraut“, sagt Alex. Er  will nur mit Nuri zum höchsten Punkt aufsteigen, die anderen Sherpas sollen am Südsattel warten Txikon warnt allerdings vor zu hohen Erwartungen. „Mir ist bewusst, dass die Chance sehr klein ist, weil uns das Wetter nicht hilft.“ Beim Aufstieg nach Lager 2 wehte der Wind noch heftig. „Zeitweise blies er uns mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern ins Gesicht, sodass wir kaum weitergehen konnten“, sagt Alex.

Energieschub durch Messner

Alex mit seinem Vorbild Reinhold Messner (l.)

Unmittelbar vor seinem Aufbruch am Montag hatte Txikon im Basislager noch unerwarteten Besuch erhalten: Everest-Legende Reinhold Messner schaute kurz vorbei. Der 72-Jährige hält sich für Filmarbeiten im Khumbu-Gebiet auf. Messner hatte 1978 – gemeinsam mit Peter Habeler – den Everest erstmals ohne Atemmaske bestiegen. 1980 gelang dem Südtiroler die erste Solobesteigung des Bergs, wieder ohne Flaschensauerstoff. „Die Unterstützung, die er uns gegeben hat, ist unbeschreiblich“, schwärmte Alex. „Ein Energieschub aus der Hand des Größten.“ Den konnte er auch brauchen. Die achttägige Unterbrechung der Expedition hatte den Basken aus dem Rhythmus gebracht. Zudem kehrte er mit einem fast komplett ausgetauschten Sherpa-Team zurück. Nur Nuri Sherpa blieb von der Ursprungsbesatzung übrig. Die anderen Sherpas blieben in Kathmandu zurück, um sich für die kommerzielle Frühjahrssaison am Everest zu erholen. Sie beginnt in wenigen Wochen.

 

 

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Txikon bricht Everest-Gipfelversuch ab https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-bricht-everest-gipfelversuch-ab/ Tue, 14 Feb 2017 17:35:03 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35095 Alex Txikon

Alex Txikon

Der Traum vom Everest-Gipfelerfolg im ersten Anlauf ist geplatzt. Alex Txikon hat seinen Gipfelversuch abgebrochen und ist ins Basislager zurückgekehrt. „Ich versichere euch, dass ich noch nicht aufgegeben habe“, twittert der 35 Jahre alte Baske. Am Montag war Alex mit Norbu Sherpa und Chhepal Sherpa bei Temperaturen um minus 40 Grad Celsius bis zum Südsattel auf  7950 Metern aufgestiegen. Dort wehte jedoch ein so starker Wind, dass es unmöglich war, ein Zelt aufzuschlagen. „Wir haben uns entschieden, dass es keine gute Idee ist, die Natur in dieser Höhe, bei diesen Bedingungen herauszufordern“, schrieb Txikon anschließend aus Lager 3. „Schließlich sind wir im Vergleich dazu nichts. Wie hätten uns Erfrierungen zuziehen können oder sogar Schlimmeres.“ Zeitweise sei es härter gewesen als am erfolgreichen Gipfeltag am Nanga Parbat Ende Februar 2016.

Nach zwei Nächten auf über 7000 Metern kehrte Txikon um. Der Winter ist noch lange nicht zu Ende. Alex Txikon wird noch weitere Chancen erhalten. Also Kräfte sammeln, und dann auf ein Neues.

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Nur eine halbe Stunde am Everest-Südsattel https://blogs.dw.com/abenteuersport/nur-eine-halbe-stunde-am-everest-suedsattel/ Mon, 13 Feb 2017 16:29:15 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35081 Blick von Lager 2 auf die Lhotse-Flanke

Blick von Lager 2 auf die Lhotse-Flanke

Der Mount Everest zeigt seine Zähne. Alex Txikon, Nurbu Sherpa und Chhepal Sherpa blieben heute nur kurz am Südsattel auf 7950 Metern. „Nachdem wir Lager 4 erreicht hatten, gab der Wind einfach keine Ruhe. We sind wieder nach Lager 3 abgestiegen, um abzuwarten, dass der Sturm abklingt“, twitterte Alex. Sein Team teilte später ergänzend mit, dass die drei Bergsteiger sich nur eine halbe Stunde am Südsattel aufgehalten hätten. Der Wind habe mit rund 70 Stundenkilometern geblasen. Es sei unmöglich gewesen, das Zelt aufzuschlagen. Alex, Nurbu und Chhepal wollten eine weitere Nacht in Lager 3 auf 7400 Metern verbringen.

Ob das Trio bereits am Dienstag erneut aufsteigen wird, ist fraglich. Der Wetterbericht sagt für Dienstag nachmittag Sturmböen voraus. Erst am Mittwoch früh soll sich der Wind legen. Es bleibt also spannend.

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Everest-Gipfelversuch in der kommenden Woche? https://blogs.dw.com/abenteuersport/everest-gipfelversuch-in-der-kommenden-woche/ Fri, 10 Feb 2017 16:37:19 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=35061 Alex Txikon bei seinem vorherigen Aufstieg bis zum Südsattel

Alex Txikon bei seinem vorherigen Aufstieg bis zum Südsattel

„Die Würfel sind gefallen“, sagt Alex Txikon. „Es wird nur einen einzigen Gipfelvorstoß geben, und wir werden versuchen, so zu klettern, wie wir es bisher getan haben.“ Der 35 Jahre alte Baske ist heute mit den Sherpas Nurbu und Chhepal vom Basislager auf  5250 Meter Höhe bis ins Lager 2 auf 6400 Metern aufgestiegen. Die anderen drei Sherpas seines Teams, Nuri, Pemba und Phurba, wollen am Samstag hinterhersteigen. Fünf Tage lang hatten Txikon und Co. im Basislager das schlechte Wetter mit Sturmböen von bis zu 190 km/h im Gipfelbereich ausgesessen.  Zunächst wollen die Bergsteiger jetzt überprüfen, ob das von ihnen deponierte Material in Lager 3 auf 7300 Metern und Lager 4 auf dem Südsattel auf 7950 Metern beschädigt oder gar weggeweht wurde und ersetzt werden muss.

Gute Wetteraussichten

Alex im Basislager

Alex im Basislager

Es sieht aus, als gäbe es zwischen Dienstag und Samstag ein Schönwetterfenster mit optimalen Bedingungen, verglichen zu den Vortagen. Das würde einen Gipfelversuch begünstigen“, sagt Alex. „Es kann aber auch sein, dass alle unseren Optionen, den Gipfel zu erreichen, verschwinden. Aber wir werden alles versuchen.“

Alles muss passen

Txikon will den Everest ohne Flaschensauerstoff besteigen. Bisher hat das nur Ang Rita Sherpa geschafft: am 22. Dezember 1987, gleich zu Beginn des kalendarischen Winters, bei außergewöhnlich gutem und vergleichsweise mildem Wetter. Seit 1993 hat in der kalten Jahreszeit überhaupt niemand mehr auf dem Gipfel des Everest gestanden. Die große Kälte im Winter sorgt normalerweise dafür, dass der Luftdruck im Gipfelbereich noch weiter absinkt. Ein Aufstieg ohne Atemmaske liegt dann im absoluten Grenzbereich des Möglichen. Es muss also wirklich alles passen, damit Alex Txikon eine realistische Chance hat, auf den Gipfel zu gelangen und auch wieder sicher das Basislager zu erreichen.

P.S.: Ich werde von Sonntag an eine Woche lang die Skipisten Osttirols unsicher machen und daher, wenn überhaupt, nur „sparsam“ bloggen. Also nicht wundern! 😉

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Entschlossen zum Everest-Gipfelversuch https://blogs.dw.com/abenteuersport/entschlossen-zum-everest-gipfelversuch/ Mon, 06 Feb 2017 08:19:23 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34989 Alex Txikon

Alex Txikon

Alex Txikon wirkt euphorisch. „Ich fühle mich nicht müde“, schreibt der 35 Jahre alte Baske, nachdem er vom Everest-Südsattel auf 7950 Meter in einem Rutsch bis ins Basislager auf rund 5300 Meter abgestiegen ist. „Mein Körper signalisiert mir, dass es geht, dass wir beim nächsten Mal zum Gipfel gehen werden. Bald werdet ihr die Nachricht unseres Angriffs erhalten.“ Zusammen mit den Sherpas Norbu, Nuri, Chhepal, Phurba und Pemba war Alex erstmals bis Lager 4 aufgestiegen.

Dem Himmel ganz nah

Txikon und Co. brechen nachts von Lager 2 Richtung Südsattel auf, das Thermometer zeigt rund minus 30 Celsius. „Ich bin ein bisschen nervös“, beschreibt Alex sein Gefühl, bevor er mit seinen Mitstreitern in die sternenklare Nacht hinaustritt. „Ich will mich nicht durch Erfrierungen um die Chance bringen, beim nächsten Aufstieg den Gipfel anzugreifen.“ Entschädigt werden die Bergsteiger durch das Bild, das sich ihnen bietet. „In einer Nacht wie dieser bist du dem Himmel so nah, dass es scheint, du könntest nach den Sternen greifen.“

200 Prozent Konzentration

Im "Tal des Schweigens"

Im „Tal des Schweigens“

In klirrender Kälte, verstärkt durch Wind, kämpft sich das Sechser-Team durch die Lhotseflanke. „Erst um 11 Uhr erreichen uns endlich die ersten Sonnenstrahlen und wärmen uns“, schreibt Alex. Wenig später stehen die Bergsteiger auf dem Südsattel. Txikon deponiert 15 Kilogramm Ausrüstung in Lager 4, Zelt, Gaskartuschen, Seile – und kehrt sofort wieder zurück: „200 Prozent Konzentration für den Abstieg.“ Nach einer kurzen Pause in Lager 2 beschließt Alex, noch bis ins Basislager abzusteigen – ohne seine Sherpa-Freunde, die sich zu erschöpft fühlen und erst am nächsten Tag folgen wollen. „Im Laufe der Jahre lernst du einfach, deine Stärke einzuschätzen“, sagt Alex. „Ich wusste, dass ich es schaffen konnte, wenn im Khumbu-Eisfall nicht wieder etwas zusammengebrochen wäre.“ Genau das war beim vorherigen Aufstieg geschehen, das Team hatte Schwierigkeiten gehabt, einen neuen Weg durch das Eislabyrinth zu finden.

Geplatzte Fingerspitzen

Diesmal geht alles gut. 18 Stunden nach dem nächtlichen Aufbruch erreicht Alex das Basislager. „Meine Füße schmerzen, die Fingerspitzen sind geplatzt, von der intensiven Kälte und der Arbeit, die wir geleistet haben. Die Augen, die Lippen … ich sehe aus wie Christus. Aber glücklich.“ Und bereit, beim nächsten Mal ohne Flaschensauerstoff bis zum Gipfel auf 8850 Metern aufzusteigen. Jetzt heißt es aber zunächst einmal, den angekündigten Sturm auszusitzen und Kräfte zu sammeln.

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Txikon zurück im Everest-Basislager https://blogs.dw.com/abenteuersport/txikon-und-co-zurueck-im-everest-basislager/ Sat, 04 Feb 2017 20:47:50 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34973 Everest-Basislager

Everest-Basislager

Alex Txikon und sein Sherpa-Team sind rechtzeitig vor Beginn der angekündigten Schlechtwetterperiode wieder ins rund 5300 Meter hoch gelegene Basislager zu Füßen des Mount Everest abgestiegen. Das zeigt sein GPS-Tracker. Der 35 Jahre alte Baske sei „erschöpft, aber zufrieden und sehr zuversichtlich, den Gipfel erreichen zu können“, berichtet auch die spanische Sportzeitung „Marca“ am Samstagabend. Noch nicht bestätigt ist, wie hoch genau Txikon und Co. diesmal aufgestiegen sind.

Wirklich bis zum Südsattel?

„Marca“ behauptet, das Team habe bereits Lager 4 auf 7950 Metern eingerichtet. Das deckt sich allerdings nicht mit der Anzeige des GPS-Trackers von Txikon. Dort ist eine Umkehrhöhe von rund 7650 Metern verzeichnet, 300 Meter unterhalb des Südsattels. Allerdings hatte das Gerät nach Angaben seines Presseteams in den Tagen zuvor nicht die korrekte Höhe angezeigt. Heute schien es wieder zu funktionieren.

Stürmische Tage

Es empfiehlt sich also abzuwarten, bis sich Alex selbst dazu äußert. Nach den Strapazen des Aufstiegs ohne Flaschensauerstoff sollte er sich erst einmal richtig ausschlafen. Zeit, sich zu erholen, wird Txikon dann auch in den nächsten Tagen haben. Der Wetterbericht sagt bis einschließlich Donnerstag Sturm voraus. An einen ersten Gipfelversuch ist bis dahin nicht zu denken.

Update 5.2., 1 Uhr: Alex hat sich per Twitter gemeldet: „Ich bin zurück im Basislager. Wir stiegen nach Lager 4 auf, um dort Material zu deponieren. Als wir anschließend in Lager 2 eintrafen, blieben sie (die Sherpas) dort, während ich beschloss, ins Basislager abzusteigen.“

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Wenn möglich, bis zum Everest-Südsattel https://blogs.dw.com/abenteuersport/wenn-moeglich-bis-zum-everest-suedsattel/ Fri, 03 Feb 2017 15:13:56 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=34957 Lhotseflanke

Lhotseflanke

Komisch. Seit gestern hat sich auf Alex Txikons GPS-Tracker, der seinen Aufstieg am Mount Everest dokumentieren soll, nichts mehr bewegt. Zuletzt wurde eine Höhe von gut 6200 Metern angezeigt. Danach optische und auch Funkstille. Ich habe nachgefragt. „Gestern sind sie [Alex und die Sherpas, die ihn begleiten] bis Lager 2 auf 6400 Metern aufgestiegen“, schreibt mir Gontzal Saenz aus dem Presseteam des baskischen Bergsteigers. Der GPS-Tracker funktioniere nicht und zeige die falsche Höhe. „Ich denke, sie werden heute den Aufstieg fortgesetzt haben.“ Es sei das Ziel, bis morgen die Route von Lager 3 auf 7400 Metern bis Lager 4 am Südsattel auf 7950 Metern vorzubereiten. „Die Wettervorhersagen sind sehr schlecht, in den nächsten Tagen werden sehr starke Winde erwartet“, schreibt Gontzal. „Der Plan ist, morgen [Samstag] Nachmittag ins Basislager zurückzukehren und dort darauf zu warten, dass sich das Wetter wieder bessert.“

Bis zu 190 Stundenkilometer

Alex im Zelt

Alex im Zelt

Das klingt vernünftig. Samstagfrüh soll sich der Wind im Gipfelbereich laut Wetterprognose zwar kurzfristig auf eine Geschwindigkeit von 25 km/h beruhigen, doch spätestens von Sonntag an wird es wohl richtig zur Sache gehen. Sturm in Orkanstärke mit Geschwindigkeiten von bis zu 190 km/h werden in der nächsten Woche erwartet. Dieses Wetter sollten Alex und Co. dann wirklich lieber im Basislager aussitzen. Da Txikon auf Flaschensauerstoff verzichtet, muss er doppelt vorsichtig sein. Die Sauerstoffunterversorgung führt zu vermehrter Atmung. Dadurch dehydriert der Körper stärker, der Stoffwechsel funktioniert kaum noch, die Extremitäten werden unzureichend versorgt. Damit steigt die Gefahr von Erfrierungen an Fingern und Zehen. Wenn dann auch noch starker Wind den Körper auskühlt, ist es schnell um die Gliedmaßen geschehen.

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Kurikis zweiter Everest-Gipfelvorstoß gescheitert https://blogs.dw.com/abenteuersport/kurikis-zweiter-everest-gipfelvorstoss-gescheitert/ Thu, 08 Oct 2015 09:14:46 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=30813 Nächtlicher Aufbruch

Nächtlicher Aufbruch

Der Japaner Nobukazu Kuriki ist erneut umgekehrt. Auf 8150 Metern, rund 200 Meter oberhalb des Südsattels, brach der 33-Jährige seinen zweiten Gipfelversuch am Mount Everest ab. „Tiefer Schnee und starke Winde“ hätten ihn gestoppt, twitterte Kuriki. “Ich habe mein Bestes gegeben. Ich bin wirklich enttäuscht.“ Erschöpft und frustriert klang er auch beim Funkkontakt mit seinem Team.

Marathon endet vorzeitig

Kurikis Route

Kurikis Route

Der Japaner stieg zu seinem letzten Lager auf 7800 Metern und von dort aus weiter ab. Sein erster Vorstoß vor anderthalb Wochen war unterhalb des Südsattels zu Ende gegangen, auch damals wegen der Schneemenge und der Zeit, die ihm davonlief. Kuriki stieg erneut ohne Flaschensauerstoff. Ihm selbst war klar, dass die Gipfeletappe über rund 1100 Höhenmeter „ein Marathon“ würde. Das Ziel sah er nicht. Damit bleibt der Mount Everest in diesem Jahr weiter unbestiegen, nachdem die Frühjahrssaison wegen des Erdbebens am 25. April und dem dadurch ausgelösten Lawinenunglück mit 19 Toten im Basislager ohne Gipfelerfolg abgebrochen worden war.

Respektable Leistung

Nobukazu Kuriki

Nobukazu Kuriki

Kuriki ist bereits zum fünften Mal in der Nach-Monsun-Zeit am Everest unterwegs. Bei seinem letzten Versuch über den Westgrat im Herbst 2012 hatte er sich schwere Erfrierungen zugezogen. Neun Finger hatten fast auf ganzer Länge amputiert werden müssen, ihm blieben nur Stummel. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass in diesem Herbst oberhalb des Khumbu-Eisbruchs die Route nicht präpariert war, verdienen seine beiden Versuche Respekt. An sechs der 14 Achttausender hätte eine Höhe von 8150 Metern zum Gipfelerfolg gereicht, bei drei weiteren hätten nur ein, zwei Dutzend Höhenmeter gefehlt. Doch der Mount Everest ist eben noch einmal 800 Meter höher.

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Kuriki: “Ich werde es genießen, trotz aller Strapazen” https://blogs.dw.com/abenteuersport/kuriki-ich-werde-es-geniessen-trotz-aller-strapazen/ Thu, 01 Oct 2015 10:38:17 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=30739 Nobukazu Kuriki

Nobukazu Kuriki

Nächster Anlauf. In diesen Tagen will der japanische Bergsteiger Nobukazu Kuriki zu seinem zweiten Gipfelversuch am Mount Everest aufbrechen. Wie berichtet, war sein erster auf rund 7700 Metern gescheitert, auf Höhe des Genfer Sporns, 200 Meter unterhalb des Südsattels. Kuriki ist der einzige Bergsteiger, der in diesem Herbst versucht, den Everest zu besteigen – alleine und ohne Flaschensauerstoff. Es ist mir gelungen, den 33-Jährigen im Everest-Basislager zu erreichen.

Nobukazu, was lief bei deinem ersten Gipfelversuch schief?

Der Schnee war tiefer, als ich erwartet hatte. Ich brauchte zu lange, um mich hindurchzuwühlen.

Du hast dein höchstes Lager auf etwa 7700 Metern aufgeschlagen, statt wie sonst allgemein üblich am Südsattel. Warum?

Ich habe festgestellt, dass es zu lange dauern würde, mit dem Zelt auf dem Rücken bis zum Südsattel hinauf zu spuren. Es war einfacher, das Zelt dort sicher und stabil im tiefen Schnee aufzustellen.

Kuriki am Everest

Kuriki am Everest

Wirst du irgendetwas an deiner Taktik beim zweiten Versuch ändern?

Ich werde mein Zelt wieder auf der gleiche Höhe zwischen 7600 und 7700 Metern aufschlagen. Aber wenn ich dort mein Gepäck abgeladen habe, werde ich zum Südsattel hinaufspuren und anschließend wieder zum Zelt zurückkehren, um mich auszuruhen. Den Gipfelvorstoß werde ich dann in jener oder der darauf folgenden Nacht starten.

Was macht dich zuversichtlich, diesmal den Gipfel zu erreichen?

Es ist eine harte körperliche Herausforderung, aber es ist schon mein fünfter Versuch am Everest, ich habe mich daran gewöhnt. Ich bin gut akklimatisiert, und das Wetter scheint zu halten.

Wie fühlst du dich mental und körperlich?

Mental bin ich in gutem Zustand. Ich werde das Klettern genießen, trotz aller Strapazen. Physisch kann es dir in dieser Höhe niemals perfekt gehen, aber ich werde ganz bewusst atmen, damit mein Körper den Anstieg gut verkraftet.

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Wohin des Wegs, Ueli und Simone? https://blogs.dw.com/abenteuersport/moro-steck-everest/ Sat, 13 Apr 2013 19:43:26 +0000 http://blogs.dw.com/abenteuersport/?p=21039

Simone Moro (l.) und Ueli Steck

Es ist das am besten gehütete Geheimnis dieser Saison am Mount Everest. Welche Route werden Ueli Steck und Simone Moro wählen? Bisher haben der 36 Jahre alte Schweizer und der 45 Jahre alte Italiener still gehalten. Nur so viel ließ das hochkarätige Duo verlauten: Die beiden wollen etwas Neues wagen, nicht über die Normalroute aufsteigen, ohne Flaschensauerstoff und ohne die Hilfe von Sherpas. „Ich will etwas versuchen, das noch niemand schaffte“, sagte Ueli in einem Interview vor seiner Abreise aus der Schweiz. „Aber ich kündige nichts an.“ Der Schweizer ist eben ein Schweiger, wenn es um seine künftigen Projekte geht. Auch bei unserem Treffen im November in Köln hatte Ueli zu seinem Everest-Plan nur gesagt, dass er nichts sagen werde: „Man soll über das sprechen, was man gemacht hat und nicht, was man vorhat.“

Arbeit beginnt

Inzwischen sind die beiden im Basislager auf der nepalesischen Südseite eingetroffen. „Jetzt müssen wir weiter. Die Luft wird dünner, die Arbeit beginnt“, sagt Ueli im Video des Migros Magazins, das ihr euch unten ansehen könnt. Um sich zu akklimatisieren, wollen sie nach eigenen Worten in Lager 2 auf 6600 Metern übernachten, sich dort gemütlich einrichten und später auch mindestens zwei Nächte am knapp 8000 Meter hohen Südsattel verbringen. Und dann? Mein Tipp: Sie biegen von Lager 2 nach links Richtung Westgrat ab. Oder doch zur Südwestwand? Oder nach rechts zum Grat zwischen Nuptse und Lhotse? Alles Spekulation.

 

Wie im Vergnügungspark 

Im vergangenen Jahr hatte Ueli den Everest ohne Atemmaske über die Normalroute bestiegen. Das sei eigentlich unter Stecks Niveau gewesen, kritisierte Reinhold Messner. Ueli nahm es gelassen. „Ich wollte mich an die großen Höhen herantasten.“ Simone Moro war zu dieser Zeit vorwiegend damit beschäftigt, als Pilot eines Rettungshubschraubers höhenkranke Bergsteiger vom Everest auszufliegen. Seinen eigenen Plan, den höchsten Berg der Erde zum fünften Mal (nach 2000, 2002, 2006 und 2010) zu besteigen und dazu auch noch den Lhotse, gab der Italiener auf. „Unglaublich, es war wirklich wie in einem Vergnügungspark“, staunte Simone über die lange Schlange von Everest-Anwärtern auf der Normalroute.

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