Der Expeditionsleiter: Ralf Dujmovits
Die Todesrate bei Extrembergstei- gern, die Jahr für Jahr auf Expedition gehen, ist sehr hoch: „Zwischen 50 und 80 Prozent“, schätzt etwa der Schweizer Arzt und Bergsteiger Oswald Oelz.
Ralf Dujmovits ist der lebende Beweis dafür, dass Statistiken Ausnahmen zulassen. Über 40 Expeditionen im Himalaya und Karakorum hat der 45-Jährige hinter sich und überlebt. „Ich habe nicht den Glauben, unverletzlich zu sein“, sagt Dujmovits. „Nach wie vor verspüre ich eine gewisse Angst, die mir immer sehr deutlich sagt, wann ich an der Grenze unterwegs und wann ich auf der sicheren Seite bin.“
Dujmovits hat einen Sohn und eine Tochter. Kurz vor der Expedition zum Manaslu heiratete er Gerlinde Kaltenbrunner, die mit neun Achttausendern erfolgreichste Extrembergsteigerin der Welt. Mit Gerlinde und seinem Sohn Joshua lebt Dujmovits in Bühlertal im Schwarzwald – wenn er nicht gerade wieder unterwegs ist.
Seit 17 Jahren veranstaltet der Bergführer mit seinem Unternehmen Amical alpin Expeditionen und Trekkingreisen in fünf Kontinente und bietet Ausbildungskurse in den Alpen an. Auf den Gipfeln von elf der 14 Achttausender hat Dumovits bereits gestanden. Damit ist er der erfolgreichste deutsche Höhenbergsteiger.
Der Manaslu fehlt noch in seiner Sammlung. 2002 kehrte er kurz vor dem Gipfel um und brachte eine höhenkranke Bergsteigerin seines Teams sicher ins Tal. „Ich bin so weit Bergführer-Profi, dass ich mein persönliches Ziel beiseite schieben kann. Ich würde mich diesmal genauso verhalten“, sagt Ralf Dujmovits. Es sei wichtig, den Gipfel zu erreichen, „vorrangig geht es aber darum, dass alle wieder gesund herunterkommen“.