More DW Blogs DW.COM

Auf dem Tretroller durch Deutschland

2473 Kilometer in 80 Tagen - der Blog von Euromaxx-Reporter Michael Wigge

Hechelnd ins Humormuseum!

Hi Leute,

ich bin heute an Frankfurt vorbei gefahren, habe nun über 1600 Kilometer zurückgelegt, aber nur noch 28 Tage Zeit. Es wird knapp! 80 Tage oder ich hab verloren!!

Trotzdem musste Zeit für einen kleinen Zwischenstopp sein: Das Humormuseum in Wiesbaden. Haben wir Deutschen eigentlich Humor? Einer internationalen Umfrage mit 30.000 Befragten zufolge belegen wir in Sachen Humor den letzten Platz. Uuijuijui… Also ab ins Humormuseum. Auf den ersten Metern habe ich mich leider nicht schlapp gelacht. Aber vielleicht passen ja Humor und Museum einfach nicht zusammen.

Besitzer Michael Berger hat zum Thema deutscher Humor seine eigene Theorie. Er meint, dass wir eher zur Schadenfreude neigen, da Neid immer noch ein prägender Wesenszug der Deutschen sei. Selbstironie finde man in Deutschland eher seltener.

Also bin ich auf die Straße gegangen, um das zu überprüfen. Zuerst habe ich mit versteckter Kamera getestet, ob Passanten lachen, wenn ich auf einer Bananenschale ausrutsche. Zwei haben gelacht, einer war besorgt. Dann habe ich drei Leuten alberne Möhrennasen und eine Schielbrille aufgesetzt, um heraus zu finden, ob sie über sich selbst lachen können oder nicht. Wieder 2:1, diesmal für die Selbstironie. Ermutigend, wir haben wohl beide Humorformen drauf.

Aber dann die große Enttäuschung. Mit Elefantenrüsselbrille, Schielbrille und Perücke verkleidet bin ich lachend auf die Menschen zugegangen. Wer lässt sich von meinem Lachen anstecken? Leider so gut wie keiner! Fazit: Es stimmt wohl, dass der Deutsche statistisch nur sechs Minuten am Tag lacht. Da können wir noch einiges verbessern!

Euer Wigge

Datum

24. Mai 2013

Teilen

Feedback

4 Kommentare

Nur noch 30 Tage. Der Countdown läuft!

Hi Leute,

die letzten zwei Tage liefen prima. Ich habe 150 Kilometer gerollert und liege nun an Tag 50 bei 1554 Kilometern. Also noch 30 Tage Zeit, um 900 Kilometer zurück zu legen. Ich habe die Tour noch einmal durchgerechnet. Es wird wahrscheinlich sehr knapp. Jeder Tag zählt genauso wie jeder Tipp von Euch!

Gerade bin ich in Seligenstadt in der Nähe von Frankfurt.  Hier bin ich auf eine ganz spezielle deutsche Leidenschaft gestoßen: Das Sammeln. Karin Rädel ist nämlich Zucker-Sammlerin, also keine langweilige Briefmarken- oder Münzensammlerin. Sie hat bislang 130.000 Zuckerstücke gesammelt, die ich hier bestaunen konnte.

 Zuckerstücke aus verschiedenen Ländern und aus verschiedenen Epochen, sogar ein Zuckerstück von der Weltausstellung 1939 in New York. Frau Rädel hat einfach alles: Ein Mini-Tante-Emma-Laden mit Zuckerausstattung, eine Van-Gogh-Replika aus Zuckertüten und eine Michael Schumacher-Gedenk-Zuckersammlung. Frau Rädel meint, dass Sammeln einfach glücklich macht. 

Aber das war noch nicht alles: Ich suche in der Nachbarschaft der Rädels nach weiteren Sammlungen und finde im Umkreis von 500 Metern eine Hobel-Sammlung, eine Kutschen-Sammlung und stehe am Ende wieder bei den Rädels vor der Tür, als Herr Rädel mich herein bittet, um seine Radio-Sammlung zu bestaunen. 125 Radios von 1920 bis 1960 – selbst repariert und in einem Hammer-Zustand.

 Liebe Rädels, Ihr zeigt uns, wie es einem im Rentenalter definitiv NICHT langweilig wird.

Weitere Kilometer sammelnd,

Euer Wigge

Datum

23. Mai 2013

Teilen

Feedback

2 Kommentare

Im Motivationsloch zum Rhönrad!

Moin Leute,

die letzte Strecke war wieder kurz, nur 30 Kilometer durch Franken in Bayern. Aber nach nun 1400 Kilometern spüre ich ein gewisses Motivationsloch. Die 30 Kilometer wirkten wie 80! Immer wieder Tretrollern, Schieben, Pause, Schieben, Tretrollern und so weiter.  

Aber die letzten 1000 Kilometer in hoffentlich 34 Tagen sind in Sicht. Liebe Wiggespotter, ich brauche Eure Unterstützung!

Mein letzter Stopp war Schönau an der Brend in der Rhön. Hier wurde in den 1920er Jahren das Rhönrad erfunden – ein großes Doppelrad, in dem Turner elegante Kunststücke machen.

Die örtliche Rhönradtrainerin Anita Wagner erklärte mir, dass es im kleinen Dorf Schönau über 30 Rhönradsportler gibt. Also, im Ursprungsort herrscht immer noch Rhönrad-Mania! Bundesweit, sagt sie, gibt es sogar 1500 Rhönradvereine, unglaublich.

Für kurze Zeit habe ich meinen Roller gegen ein Rhönrad getauscht und in der hiesigen Sporthalle Kunststücke ausprobiert. Von meinen Hilferufen und angsterfüllten Blicken aus luftiger Höhe abgesehen war es eine tolle Erfahrung! Man fühlt sich während einer 360-Grad-Drehung im Rhönrad fast wie im schwerelosen Raum.

Euer Wigge

Datum

22. Mai 2013

Teilen

Feedback

4 Kommentare

Geschenk zum Bergfest!

Leute!

Die Kollegen  aus der Euromaxx-Redaktion haben mir quasi nachträglich zum Bergfest ein Geschenk gemacht! Der Opener für die Serie ist fertig. Damit beginnt ab dem 04. August jede Folge der Serie – täglich bei Euromaxx!

Datum

17. Mai 2013

Teilen

Feedback

3 Kommentare

Schiebend zur ehemaligen deutsch-deutschen Grenze!

Moin Leute,

meine letzte Tretroller Etappe klang eigentlich ganz leicht: es ging „nur“ um 22 Kilometer! Aber zu früh gefreut! Denn mein Navi wollte mich immer wieder auf Landstraßen führen. Also bin ich auf eigene Faust über Waldwege gerollert – bis ich schiebend im Matsch stecken geblieben bin! Dann auch noch eine atemberaubende Tretroller-Trageaktion einen steilen Hügel hinunter, da auf einmal der Waldweg zu Ende war. Insgesamt habe ich für diese vergleichsweise kurze Strecke einen ganzen Tag gebraucht! Das muss besser werden!

Dann mein nächster Stopp in Behrungen an der Grenze von Thüringen und Bayern, also an der ehemaligen innderdeutschen Grenze zwischen Westdeutschland und der DDR. Die war fast 1400 Kilometer lang. Und die die Machthaber in der DDR haben unglaublichen Aufwand betrieben, um die Menschen an der Flucht Richtung Westen zu hindern:  Zuerst 500 Meter Schutzstreifen, dann ein Kontrollzaun, danach 500 Meter Sperrgebiet, dann der Grenzzaun, danach ein Kontrollstreifen gefolgt vom KFZ-Sperrgraben, danach eine Sicherungsanlage mit Selbstschussvorrichtung und dahinter noch ein vermintes Gelände. Im Freilandmuseum Behrungen bekommt man einen Eindruck davon, wie das Leben hier an der DDR-Grenze gewesen sein muss.

Die Mutter des Wigge-Spotters Franz Michel erzählte mir auch noch, dass Behrungen in der DDR in der so genannten „fünf Kilometer Sperrzone“ an der Grenze lag. Somit musste jeder Bürger des Ortes einen Passierschein beantragen, um sich überhaupt bewegen zu können! Überwachung war Alltag! Gott sei Dank ist das Geschichte und Deutschland inzwischen wiedervereint!

Euer Wigge

Datum

16. Mai 2013

Teilen

Feedback

1 Kommentar

Abendessen beim Spotter!

An der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze im thüringischen Behrungen hat mich Franz Michel (auf dem Tretroller) aufgespürt. Und direkt zu sich nach Hause zum Essen eingeladen. Die Solianka war super! DANKE!!!

Datum

16. Mai 2013

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Mit Ach und Krach in die Höhle der Sandmänner!

Hi Leute,

die letzten Tage waren nicht leicht! Aber diesmal hatte es nichts mit dem Tretroller oder mir zu tun! Das Wohnmobil qualmte plötzlich aus dem Motor! Und ohne Wohnmobil auch kein Tretrollern! Denn schließlich ist das Gefährt Hotel und Büro in einem, in dem ich zum Beispiel auch immer die Blogs schreibe! Meine Kollegin Mechthild Ermisch fährt damit eigentlich immer voraus und erwartet mich dann am Ende eines harten Tretrollertages.

Der Abschleppdienst meinte, dass das Fahrzeug für unzählige Reparaturen tagelang in die Werkstatt müsse. Das wäre das Ende für meine Tretroller-Challenge gewesen! Denn so wären die 80 Tage unmöglich geworden! Und das kurz nach der Halbzeit… Ich habe dann meinen Kumpel Achim Puschnik in Berlin angerufen. Der pensionierte Mechaniker ist sofort zu uns nach Thüringen gekommen. Seine Diagnose: eine kaputte Wasserpumpe, die er schnell reparieren konnte. Nach einer relativ kurzen Pause und einem relativ großen Schrecken konnte es weitergehen. Danke, Achim! Du hast meine Challenge gerettet!

Nach einer Abendfahrt und einem Tretrollertag konnte ich 100 Kilometer gut machen und bin in der so genannten „Höhle der Sandmänner“ im thüringischen Walldorf angekommen. Die wurde im 19. Jahrhundert von Tagelöhnern mit einfacher Spitzhacke ausgehoben, um  Streu- und Scheuersand für die reichen Gutsbesitzer zu liefern. Eine unglaublich unwürdige Arbeit, besonders wenn man bedenkt, dass die Höhle eine Größe von 65.000 Quadratmetern hat!

Ich hab den Selbstversuch unternommen und mit Hammer und Spitzhacke versucht, etwas vom Sandstein abzuhauen. Weit bin ich nicht gekommen. Eine Knochenarbeit, die ich niemandem zumuten möchte. Wir können von Glück reden, dass in der heutigen Zeit solche Arbeitsbedingungen hier in Deutschland der Vergangenheit angehören!

Euer Wigge

Datum

14. Mai 2013

Teilen

Feedback

4 Kommentare

Mit dem Tretroller zu den Gartenzwergen!

Moin Leute,

die Tretrollertour durch Thüringen geht weiter. Nach 39 Tagen bin ich nun 1230 Kilometer gefahren – fast Halbzeit und ich liege so grade noch im Schnitt!

 

Heute bin ich  auf den Ort Gräfenroda gestoßen! Den Ort, in dem zuerst der Gartenzwerg in Serienproduktion ging.  Also traf ich dort den Gartenzwergproduzenten Rheinhard Griebel, dessen Ur-Ur-Ur-Großvater Tierköpfe hergestellt hat. Eines Tages hat er ihnen einfach eine Mütze aufgesetzt – fertig war der Gartenzwerg!

In deutschen Gärten stehen übrigens rund 25 Millionen Gartenzwerge, also etwa ein Gartenzwerg auf drei Einwohnern.

Heute sitzt Reinhardt Griebel in seiner Manufaktur und entwirft Fußballgartenzwerge, Biertrinkgartenzwerge bis hin zu weiblichen Gartenzwergen in Reizwäsche.

 

Doch der Gartenzwergtraum trügt. Denn ich habe in Gräfenroda den Test gemacht, wie viele Gartenzwerge ich in drei Minuten finde. Das enttäuschende Ergebnis:  Nur zwei Minizwerge, das war’s!

Also habe ich mich erkundigt, warum Gräfenroda nicht mehr aus der Gartenzwergproduktion macht, zum Beispiel Gräfenroda als Gartenzwergwelthauptstadt? Einige im Ort meinten, dass sich Herr Griebel vielleicht nicht genug ins Dorfleben integrieren würde, um zahllose Gartenzwerge über das ganze Dorf zu verteilen. Und so japanische oder amerikanische Touristengruppen anzulocken. Andere erzählten mir, dass die Stadtverwaltung zu wenig für das Gartenzwerg-Marketing unternehmen würde. Eigentlich schade, zumindest ist im Ort sehr wenig von der Gartenzwerg-Geschichte zu sehen.

Euer Wigge

Datum

10. Mai 2013

Teilen

Feedback

1 Kommentar

Der schiefe Turm von Thüringen!

Moin Leute!

Nach weiteren 100 Tretroller-Kilometern bin ich nun in Bad Frankenhausen. 1198 Kilometer waren es in den letzten 37 Tagen!

Doch die Strapazen auf dem Tretroller sind schnell vergessen, wenn man vor dem schiefen Kirchturm von Bad Frankenhausen steht. Denn dieser Kirchturm ist durch unterirdische Ausspülungen zu 4,76 Grad geneigt, immerhin 0,8 Grad mehr als der schiefe Turm von Pisa!

 

Der Bürgermeister Herr Stretz erklärte mir, dass er stolz auf dieses äußerst unpräzise Bauwerk sei. Obwohl sich die Deutschen ja gerne mit ihrer präzisen Baukunst schmücken. Er erklärte mir, dass sich der Turm pro Jahr um weitere zwei Zentimeter neigt. Es werden dringend Spendengelder gebraucht, damit er nicht eines Tage umfällt.

Für eine genaue Untersuchung durfte ich ausnahmsweise auf den Turm. Der Aufstieg ist mehr als abenteuerlich. Über Bretter und wackelige Planken ging es bis oben auf den Turm. Dort gibt es keinerlei Geländer! Ausrutschen könnte hier etwas blöd sein – ich hatte echt Schiss!

 

Oben auf dem Turm habe ich dann eine 250 Gramm Packung Magerquark genommen und sie runtergeworfen. So wollte ich den exakten Überhang dieses Turms messen. Die Aufprallstelle lag 7,30 Meter neben der Turmwand. Dieses Ergebnis weicht zwar von offiziellen Messungen ab, aber so oder so ist es das Schiefste, was ich auf der ganzen Welt gesehen hab.

Abschließend noch der Schieflagentest: Drei Passanten konnten sollten vor dem Turm dessen Schieflage nachstellen. Das Ergebnis: Zwei Passanten bogen sich noch schiefer und der dritte lehnte sich in praktisch identischer Schieflage mit dem Turm zur Seite! Hier ist wirklich alles schief.

Euer Wigge

 

Datum

8. Mai 2013

Teilen

Feedback

1 Kommentar

Kurze Pause an einem harten Tag!

Michael Wigge macht PauseDie ersten 20 Tageskilometer sind geschafft! 50 weitere muss ich noch… Puhhh!!!

Datum

7. Mai 2013

Teilen

Feedback

2 Kommentare

Reise zum Mittelpunkt Deutschlands

Leute,

Michael Wigge auf seinem Tretrollerich bin weitergefahren ins Bundesland Thüringen zu einem besonderen Höhepunkt meiner Reise! Nach dem tiefsten Punkt Deutschlands in Schleswig Holstein nun die geografische Mitte unseres Land. Im beschaulichen Örtchen Niederdorla fand ich eine staatsmännisch wehende Deutschlandflagge, eine Linde und einen großer Gedenkstein. Alles besagt und besiegelt, dass sich hier die Mitte Deutschlands befindet und nirgendwo anders.

Gedenktafel am Mittelpunkt DeutschlandsWarum so eine Beweispflicht? Ähnlich wie beim tiefsten Punkt gibt es wieder heftige Konkurrenz:

Insgesamt fünf andere Orte Deutschlands in Hessen, Niedersachsen und Thüringen behaupten nämlich das Gleiche, alle mit unterschiedlichen Berechnungsarten. Puuuh…  Ja, wir Deutschen streben scheinbar wirklich nach Superlativen, ich mit meiner Tretrollerreise in 80 Tagen gehöre wohl auch dazu…

eine Frau auf einer Yoga-MatteDie Frage stellt sich mir nun, ob die Niederdorlaner bei so viel Mitte auch ihre eigene Mitte gefunden haben. Also der Test mit Yogamatte, Stirnband und weißem Gurugewand direkt vor dem Gedenkstein.

Alle drei Testkandidaten meditierten, zentrierten und ermittelten ihre Mitte grandios genau. Der Beweis ist also erbracht:  Die Niederdorlarer sind die wirkliche Mitte Deutschlands und haben alle ihre persönliche Mitte gefunden.

Also, macht Euch auf zum Mittelpunkt Deutschlands! Aber nicht bei den vielen verschiedenen Mittel- und Tiefpunkten verlaufen oder gar reinfallen! 😉

Euer Wigge

Datum

6. Mai 2013

Teilen

Feedback

4 Kommentare

Mit Tagesrekord zum kleinsten Haus Deutschlands!

Moin Leute,

Michael Wigge mit angestrengtem Gesichtzuletzt ging es per Tretroller stolze 150 Kilometer an zwei Tagen von Wolfsburg nach Werningerode im Harz! Eigentlich eine klare Drei-Tages-Strecke. Doch leider drängt die Zeit! Denn ich liege schon drei Tage hinter meinem Plan, die Challenge in 80 Tagen zu schaffen!

Also, zuerst 71 Kilometer, Tagesstreckenrekord! Und dann 80 Kilometer, neuer Tagesstreckenrekord! Ich hab wirklich alles gegeben, um abends im Harz anzukommen. Und war völlig KO!

ein kleines Fachwerkhaus, eingequetscht zwischen anderen HäusernDann der Besuch im kleinsten Haus Deutschlands. Und das ist wirklich klein: 2,95 Meter x 4,2 Meter und das war’s schon – unglaublich!

Der aktuelle Verwalter Klaus Uhlendorf erklärte mir dann, dass das kleine Fachwerkhaus über 300 Jahre alt ist und zwischenzeitlich zehn Personen auf einmal darin gelebt haben.

Michael Wigge hat sich den Kopf an einem Dachbalken gestoßenUnglaublich, da es für mich alleine schon zu klein ist. Denn ich habe mir ständig an den 1,70 Meter hohen Deckenbalken den Kopf gestoßen.

Zur Verdeutlichung der nicht vorhandenen Größe des Hauses habe ich den großen Durchlauftest von der Haustür bis zum Schlafraum im Obergeschoss gestartet: In 3,4 Sekunden mit Kopfstoßen war es durchquert! Ganz schön harte Lebensumstände, die die Menschen damals hatten. Da bin ich froh, dass man in Deutschland heute im Schnitt 45,1 m² Wohnfläche hat. Was für ein Luxus!

14 Menschen drängeln sich in einem Quadrat von einem Meter!Abschließend dann mein Test, inwiefern Menschen heute noch auf kleinstem Raum zusammen sein können. Auf dem Marktplatz in Werningeroder habe ich mit Kreide einen Hausgrundriss von gerade mal einem Quadratmeter gemalt. Eine Reisegruppe hat sich dann in dieses kleine Quadrat quetschen  müssen. Wie viele passen wohl zusammen, ohne dass jemand Platzangst bekommt? Immerhin 14!!!

Euer Wigge

Datum

2. Mai 2013

Teilen

Feedback

1 Kommentar

Mit dem Roller auf die Walz!

Moin Leute,

fünf Männer in der traditionellen Kluft der Wandergesellen In Wolfsburg musste ich feststellen, dass es hier nicht nur VWs gibt! Sondern auch Wandergesellen, die nach ihrer Ausbildung im Handwerk auf die Wanderschaft, die so genannte Walz, gehen. Für ein Treffen hat der Maurermeister Velten  Huhnholz zehn Wandergesellen zusammengetrommelt, die alle ihre Kluft tragen.

Die Tradition der Wanderschaft für Gesellen ist im 12. Jahrhundert entstanden. Sie gibt den Handwerkern die Möglichkeit, nach ihrer dreijährigen Lehre (z.B. als Maurer, Zimmermann oder Dachdecker) bei verschiedenen Arbeitgebern Neues zu lernen. So können sie sich auf ihre Meisterprüfung vorbereiten. Und das nicht nur in Deutschland!

Maurermeister Velten Huhnholz war während seiner Walz – die übrigens genau drei Jahre und einen Tag dauert – in New York, Singapur und Kalifornien. Tolle Erfahrung!

Der Ohrring eines WandergesellenIm Gespräch mit den aktuellen Wandergesellen Benjamin Holstein, Philip Karl Opitz und Mario Ketterer erfahre ich zum Beispiel, dass der Ohrring traditionell wichtig ist, da damit bei einem tödlichen Unfall das Begräbnis bezahlt wird.

Zurzeit sind in Deutschland nur noch rund 500 Wandergesellen unterwegs. Scheinbar finden es viele Berufsschüler albern, in einer Tracht rumzurennen. Und sie wissen die Vorteile einer dreijährigen Weltreise offensichtlich nicht zu schätzen. Das kann ich nicht verstehen!

Und tatsächlich: Benjamin, Philip Karl und Mario erzählen mir, dass sie von ihren Landsleuten häufig belächelt werden. Menschen mit Migrationshintergrund dagegen stellen konkrete Fragen und zeigen durchweg Respekt und Achtung vor der Tradition.

Hätte ich auch nicht gedacht, dass wir Deutsche diese Tradition scheinbar wenig zu schätzen wissen. Schade, oder?

Tretrollernd
Euer Wigge

Datum

2. Mai 2013

Teilen

Feedback

1 Kommentar

Wigge-Spotter Nr. 5!

Jan Kempa und Aldo Amore haben mich gespottet. Wer findet mich in Wernigerode?

Datum

29. April 2013

Teilen

Feedback

2 Kommentare

Alterung in Sekundenschnelle!

Dank Prof. Gänsicke und Julian Francisco Sandiano von der Ostfalia (Institut für Fahrzeugbau) hatte ich in Wolfsburg die Möglichkeit, einen Alterssimulationsanzug anzuprobieren. Der hat mich innerhalb von Sekunden in einen 70-jährigen verwandelte. Rollernd wäre ich damit nur einen Kilometer weit gekommen. Wahnsinn!

Datum

27. April 2013

Teilen

Feedback

2 Kommentare

Autoleidenschaft und Rückenleiden!

Moin Leute,

nach 677 Kilometer seit meinem Start auf Sylt und 24 Tagen bin ich nun in Wolfsburg angekommen. Ich müsste eigentlich bislang 744 Kilometer gerollert haben, liege also fast 70 Kilometern und knapp zwei Tage hinter meinem Soll!

Aber alles erst Mal gar nicht so schlimm, denn bei einem kurzen redaktionellen Besuch der Kollegen von Euromaxx hier in Wolfsburg habe ich ja Bananen, Kraftnahrung und unzählige Energy-Drinks. Damit sollte das zu schaffen sein! Danke nochmal!

Auf jeden Fall bin ich heute dann der deutschen Autoleidenschaft auf die Spur gegangen. Dafür ist Wolfsburg genau der passende Ort. Denn hier steht das Stammwerk von Europas größtem Autobauer Volkswagen mit 50.000 Beschäftigten!

Entsprechend schwer fiel die Suche nach einem Fahrer, der keinen VW fährt. 30 Minuten habe ich Parkplätz abgeklappert, bis ich völlig verzweifelt nach unzähligen VW-Fahrern endlich Andreas Müller mit seinem Fiat befragen konnte. Ist man hier als Nicht-VW Fahrer ein geouteter Outsider?  Er meinte ganz  trocken, dass er schon schiefe Blicke ernten würde.

Was ich vorher auch nicht wusste: 91% der deutschen Männer wissen, wie viel ihr Auto verbraucht, aber nur magere 58% kennen Ihre Blutgruppe. Das nenn ich mal Autoliebe!!!

Mit dem 23-jährigen Julian Saniano habe ich dann ein kleines Rennen gestartet: 100 Meter Auto gegen Tretroller. Damit es nicht ganz so ungerecht ist, habe ich 40 Meter Vorsprung bekommen. Obwohl Julian sich seines Sieges schon ziemlich sicher war, habe am Ende natürlich ich gewonnen! Denn mein Tretroller hat das Auto bei Meter 85 einfach nicht vorbeigelassen… Ich fand es auch ganz schlimm!

Die Strafe für diesen Affront gegen die deutsche Autokultur kam dann sofort: RÜCKEN VERZERRT und Besuch beim Orthopäden mit Reizstrombehandlung! Ich werde nie wieder etwas gegen die deutsche Autoleidenschaft tun, versprochen!

Euer Wigge

Datum

26. April 2013

Teilen

Feedback

1 Kommentar

Wigge-Spotter Nummer 4

Julian Sandiano hat sich mit mir in Wolfsburg nach erfolgreichem Spotting noch ein Wettrennen geliefert: Auto gegen Roller!

Datum

26. April 2013

Teilen

Feedback

2 Kommentare

Reporter trifft Reporter

Moin Leute!

Bei meiner Station in Wolfsburg hat mich ein Kollege von den Wolfsburger Nachrichten besucht. Den Link zum Artikel gibt’s hier.

Datum

25. April 2013

Teilen

Feedback

Comments deactivated

Besuch aus Berlin

Axel Primavesi und Michael Wigge stehen vor dem WohnmobilIn Wolfsburg hat mich Euromaxx-Redakteur Axel Primavesi besucht. Der kümmert sich bei der Deutschen Welle um meine Serie. Und auch um mich! Sein Gastgeschenk: eine Tasche voller Bananen, Energy-Drinks und Müsli-Riegel. Die kann ich auch gut gebrauchen – spätestens, wenn es im Harz anfängt, bergig zu werden!

Datum

24. April 2013

Teilen

Feedback

1 Kommentar

240 Kilometer direkt in den Hundesalon!

Moin Leute,

in der letzten Woche hieß es ordentlich treten! Ich hatte 240 Kilometer mit dem Tretroller vor mir und nur vier Tage Zeit, um im Streckenpensum zu bleiben. Die vier Ergebnisse:  66 (Tagesstreckenrekord!), 58, 57 und 60 Kilometer. In den beiden letzten Tagen war einfach nur noch Durchhalten angesagt, meine Beine wurden regelrecht zu Gummi.

Michael Wigge mit dem Tretroller unterwegs auf einer Landstraße, neben ihm fährt ein AutoUnd eine zusätzliche Hürde kam auf: Mein Fahhrradnavi hat mich immer wieder auf die Landstraße geführt, was natürlich gefährlich ist. Erste Lösungen: Leuchtweste an und Abstandhalter an den Lenker. Ein am Lenker des Tretrollers montierter AbstandhalterDoch das ist keine dauerhafte Lösung! Die Navigation muss einfach neu programmiert werden und darf mich nur über Fahrradwege und Seitenstraßen führen – Sicherheit geht vor! Das könnte aber auch heißen, dass ich eventuell in den 80 Tagen 3000 anstatt 2473 Kilometer zurücklegen muss… Autsch, das wird dann richtig eng!

In Uelzen hatte ich dann einen Termin in der Hunde-Wellness-Oase Sonnenfell bei Cornelia Sievers. Sie erklärte mir, dass so unglaubliche Hundepflegeprozeduren wie Duschen, Fönen, Thalassopackungen und Rückenmassagen notwendig seien! Denn die Hunde würden sich heutzutage einfach nicht mehr selbst so regenerieren können, wie früher. Aha! Sie erklärte aber auch, dass der ganze Hundespuk in Japan mit Hundepartys, wo die Vierbeiner als Püppchen verkleidet werden, doch viiieeel verrückter sei!

Michael Wigge kämmt einen HundAlso hab ich selbst Hand angelegt und den tibetischen Langhaar Manni mit Talassopackungen zugeschüttet und ihm eine ordentliche Menschen- ääh sorry Hundehygiene verpasst. Manni zeigte sich sichtlich unbeeindruckt. Hat sich aber trotzdem von mir noch ein 250 Euro Jäckchen anziehen lassen, während ein befreundeter Hund von Manni gerade mit einem Hundebuggi zum Fotoshooting bei Frau Sievers vorgefahren wurde…

Wau! Wau!

Euer Wigge

Datum

22. April 2013

Teilen

Feedback

5 Kommentare