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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Oberstes Gericht Nepals kassiert Everest-Rekord

Mount Everest

Der Supreme Court of Nepal, das höchste Gericht des Himalaya-Staates, erkennt die vermeintlich schnellste Besteigung des Mount Everest nicht an. Es gebe keinen Beleg dafür, dass Pemba Dorje Sherpa am 21. Mai 2004 in nur acht Stunden und 10 Minuten vom Basislager auf der Südseite des höchsten Bergs der Erde bis zum Gipfel auf 8850 Metern aufgestiegen sei, teilte das Gericht mit. Es gebe weder ein Gipfelfoto, noch könne ein anderer Bergsteiger bestätigen, dass Pemba Dorje an jenem Tag ganz oben gewesen sei. Deshalb gehöre der Rekord jetzt wieder Lakpa Gelu Sherpa, der am 26. Mai 2003 in zehn Stunden und 56 Minuten den Gipfel erreicht habe.

Hin und her

Pemba Dorje Sherpa mit Rekord-Urkunde

Die beiden Sherpas streiten sich seit 14 Jahren über den Rekord. Zunächst hatte Pemba Dorje am 23. Mai 2003 mit einer Zeit von 12 Stunden und 45 Minuten eine neue Bestzeit aufgestellt, die Lakpa Gelu nur drei Tage später nach eigenen Angaben um knapp zwei Stunden unterboten hatte. Pemba zweifelte Lakpas Zeit an und forderte eine offizielle Untersuchung. Das Tourismusministerium befasste sich mit dem Fall und erkannte Lakpa Gelus Zeit an. Ein Jahr später präsentierte Pemba Dorje seine neue Fabelzeit, die auch ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde.

„Nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich“

Nun war es Lakpa, der Pemba vorwarf, gelogen zu haben  – und der jetzt vor dem Obersten Gericht mit seinem Einspruch einen späten juristischen Erfolg feierte. Auch Elisabeth Hawley, die inzwischen 94 Jahre alte legendäre Chronistin des Himalaya-Bergsteigens, hatte sich 2004 skeptisch über die Rekordzeit von acht Stunden und zehn Minuten geäußert. „Pemba Dorje hat keinerlei Nachweis. Er sagt, er habe um zwei Uhr nachts den Gipfel erreicht, und keine Menschenseele sei dort gewesen“, sagte die US-Amerikanerin damals. „Die Wetterbedingungen waren entsetzlich, was das Ganze zwar nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich macht.

Datum

29. November 2017 | 13:42

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