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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Drei-Pol-Mann Eric Larsen

Ein Magnet hat zwei Pole, die Erde auch. Eigentlich. Doch die Abenteurer sprechen noch von einem „dritten Pol“. Der deutsche-schweizerische Bergsteiger und Himalaya-Experte Günter Oskar Dyhrenfurth (1886-1975) hat den Begriff als Synonym für den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde, geprägt. Erst knapp 20 Abenteurer haben ihren Fuß auf alle drei Pole gesetzt, wobei hier nur gewertet wird, wenn sie Nord- und Südpol vom Land aus erreicht haben. Der Norweger Erling Kagge war 1994 der erste, dem dieses Kunststück gelang.


Eric Larsen: Nordpol, Südpol, Mount Everest innerhalb von neuneinhalb Monaten

Jetzt ist der US-Amerikaner Eric Larsen zu dem illustren Kreis dazugekommen. Per Satelliten-Telefon meldete sich der 38-Jährige heute. Er stehe auf dem 8850 Meter hohen Gipfel des Mount Everest: „We made it, the sherpas and I did it. Hard to believe!“ (Wir haben es geschafft, die Sherpas und ich, kaum zu glauben!). Wenn die Besteigung bestätigt wird, wären Larsen und seine Begleiter die erste Seilschaft seit 2006, die den höchsten Punkt der Erde in der Nach-Monsun-Zeit betreten hat.
Vom Südsattel auf rund 8000 Metern Höhe hatte Larsen geschrieben, es sei gut, „dass meine Mutter mich hier nicht beim Bergsteigen sieht. Das ist bestimmt nicht die sicherste Sache, die ich jemals gemacht habe.“

Rettet die Pole!

Eric Larsen ist der erste Abenteurer, der die „drei Pole“ innerhalb eines Jahres erreicht hat. Zum Südpol gelangte er auf Skiern am 2. Januar, nach 47 Tagen auf dem Eis, zum Nordpol am 22. April nach 51 Tagen. Und jetzt bestieg Larsen auch noch den Mount Everest, übrigens mit Atemmaske. Das alles gelang ihm innerhalb von nur neun Monaten und 13 Tagen. Bisher wurde als schnellster „Drei-Pol-Mann“ der Engländer Adrian Hayes mit knapp über 19 Monaten geführt.


Larsen in der Arktis

Eric Larsen hat sein Projekt unter das Motto „Rettet die Pole!“ gestellt. „Wir sehen die dramatischen Veränderungen in den Polgebieten und Hochgebirgen“, schreibt Larsen auf seiner Internetseite. „Die globale Erwärmung betrifft uns alle.“

Datum

15. Oktober 2010 | 9:15

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