Die Flagge, die nicht oben wehte
In meiner Heimatstadt Köln wird viel Wert auf Tradition gelegt. Wobei sich der Kölner wenig bis gar nicht darum schert, was das Wort eigentlich bedeutet. Für ihn gilt bereits als Tradition, was sich schlicht wiederholt. In diesem Sinne trug ich bei meinem Gipfelversuch am Putha Hiunchuli ein Utensil in meinem Rucksack traditionell mit mir: eine Flagge des 1. FC Köln.Eine solche ließ ich bereits 2009 am Nordpol im Wind wehen. Im vergangenen April sorgte ich gar für einen Bruch des internationalen Seerechts, indem ich den Kapitän des Forschungsschiffs „Sonne“ überreden konnte, im Pazifik vor der Küste Neuseelands für ein paar Minuten eine FC-Flagge zu hissen. Klar, dass sie auch bei meiner Expedition nach Nepal nicht im Gepäck fehlen durfte. Seinen Leib- und Magenverein lässt ein Kölner eben nicht zu Hause.
Fauler Zauber
Den Gipfel in 7246 Metern Höhe verfehlte ich bekanntlich, die Flagge blieb im Rucksack und kehrte mit mir auf 7150 Metern um. Zwei Tage später befreite und entrollte ich sie im Basislager, 4950 Meter über dem Meeresspiegel. Der Zauber wirkte nicht. Am selben Tag verloren Poldi und Co. bei Borussia Dortmund mit 0:5. Fast schon traditionell.