Neues vom Nanga Parbat
Und tschüss. Die beiden Polen Tomasz Mackiewicz und Marek Klonowski sich auch im dritten Winter in Folge die Zähne am Nanga Parbat ausgebissen. Die beiden hatten versucht, über die Rupalflanke in Richtung des 8125 Meter hohen Gipfels aufzusteigen. Tomasz kam nach eigenen Angaben bis auf eine Höhe von etwa 7400 Metern oberhalb des Mazeno-Grats, ehe er umkehrte. Marek hatte schon früher aufgegeben. „Unsere Mittel sind aufgebraucht, wir haben kein Essen mehr und auch kein Geld“, schreibt Marek in seinem Blog. „Wir fahren nach Hause, wo unsere Familien warten und unsere Jobs, wenn es sie noch gibt. :-)“
Immer noch allein in der Wand?
Vom französischen Bergsteiger und Snowboarder Joel Wischnewski gibt es seit Tagen keine neuen Nachrichten. Er hatte in seinem Blog mitgeteilt, dass er seinen Versuch, alleine über den zentralen Pfeiler der Rupalwand zu klettern, abgebrochen habe und nun eine andere Route versuche. Er wolle die Zeit bis zum Ablauf seines Permits am 21. März nutzen. „Außer meiner Familie wartet in Frankreich nichts Gutes auf mich. Deshalb ziehe ich es vor, hier zu bleiben, selbst im Sturm, bis zum letzten Augenblick.“
Auf die Perle fokussiert
Auf der Diamir-Seite des Nanga Parbat blasen die beiden Klein-Expeditionen zum Gipfelversuch. „Unsere Batterien sind voll aufgeladen“, schreibt die Französin Elisabeth Revol, die mit dem Italiener Daniele Nardi eine Seilschaft bildet. „Mein Herz und mein Kopf sind zu hundert Prozent auf diese Perle namens Nanga Parbat fokussiert.“ Auch der US-Amerikaner Ian Overton und der Ungar David Klein sind aus dem Basislager aufgebrochen. „Es wird nicht leicht, unsere Spur durch den Neuschnee zu legen, aber wir werden uns durchwühlen”, verspricht Ian.
Am Broad Peak haben derweil vier Bergsteiger der polnischen Expedition Lager drei auf 7000 Metern erreicht. Wie der Nanga Parbat wurde auch dieser Achttausender in Pakistan bisher noch nie im Winter bestiegen.
Update 11.02.: Ian und David haben ihren Gipfelversuch und auch die Expedition abgebrochen, weil der US-Amerikaner Symptome der Höhenkrankheit zeigte. „David fürchtete, dass Ian bewegungsunfähig werden und er seinen Partner nicht alleine vom Berg bringen könnte“, heißt es auf der Facebook-Seite der Expedition.
Update: 13.02.: Nun haben auch Elisabeth und Daniele ihre Expedition abgebrochen. Die beiden drehten auf einer Höhe von 6000 Metern um, nachdem sich der Italiener bei einer Temperatur von minus 48 Grad Erfrierungen an den Zehen zugezogen hatte.