Umkehr, Suche, Gipfelerfolg
Und wieder zeigen die Berge des Karakorum ihre winterlichen Zähne. Zwei Gipfelvorstöße der polnischen Expedition am Broad Peak scheiterten. Zunächst erreichten Adam Bielecki und Artur Malek eine Höhe von 7820 Metern, ehe ihnen eine große Spalte den Weg versperrte. Dann kehrten auch Maciej Berbeka und Tomasz Kowalski aus ihrem Lager auf 7400 Metern um, weil der Wind stark auffrischte. „Über dem Gipfel hängt eine Wolke, die auf einen Wetterumschwung hindeutet“, heißt es auf der Internetseite der Expedition. Die beiden Zweierteams stiegen zum Basislager ab, um auf eine neue Chance zu warten, den 8051 Meter hohen Gipfel erstmals im Winter zu erreichen.
Seit zwei Wochen kein Lebenszeichen
Am Nanga Parbat sind drei pakistanische Hochträger in die Rupalflanke eingestiegen, um nach dem französischen Bergsteiger und Snowboarder Joel Wischnewski zu suchen. Seit dem 6. Februar gibt es kein Lebenszeichen von ihm. Wischnewski, ein bisher eher unbeschriebenes Blatt in der Szene, wollte den Gipfel im Alleingang erreichen. Die anderen drei Expeditionsteams am Nanga Parbat hatten – wie berichtet – ihre Gipfelversuche aufgegeben und waren heimgekehrt. „Ich habe noch niemals im Leben so gefroren“, schrieb die Französin Elisabeth Revol, die mit dem Italiener Daniele Nardi auf 6000 Metern umgekehrt war. Das Thermometer hatte minus 48 Grad gezeigt.
Erste Winterbesteigung des Laila Peak
Durchgebissen haben sich die beiden Spanier Alex Txikon und José Manuel Fernandez am formschönen Laila Peak. Ihnen gelang die erste Winterbesteigung der 6096 Meter hohen Felsnadel. „Es war sehr, sehr hart, aber wir sind froh und stolz, unser Projekt an einem der schönsten und anspruchsvollsten Gipfel abgeschlossen zu haben“, sagte Alex. Txikon hatte 2012 an der Gasherbrum-I-Winterexpedition teilgenommen, während der der Österreicher Gerfried Göschl, der Schweizer Cedric Hählen und der Pakistaner Nisar Hussain verschwunden waren. Sie wurden bis heute nicht gefunden.