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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Teures Everest-Vergnügen

Hoch hinaus

Hoch hinaus

Anders als über den Wolken ist die Freiheit über dem Mount Everest nicht grenzenlos. Sie endet an den Grenzen des Geldbeutels. Nur Millionäre können sich die kommerzielle Ballon-Expedition über den Everest leisten, die der US-Veranstalter „If only“ anbietet. 2.607.500 US-Dollar, umgerechnet gut zwei Millionen Euro, kostet das exklusive Vergnügen, mit einem Heißluftballon über den höchsten Berg der Erde zu fahren. In gut 9000 Meter Höhe, mit Flaschensauerstoff, versteht sich. Mit im Korb ist einer ganz Großen der Ballonfahrer-Szene.

Unsanfte Landung möglich

Der Australier Chris Dewhirst hatte in den 1960er Jahren zunächst als Felskletterer für Schlagzeilen gesorgt. Sein größter Coup gelang ihm jedoch im November 1991, als er mit dem britischen Abenteurer Leo Dickinson als Erster in einem Heißluftballon den Gipfel des Mount Everest von oben sah. Dewhirst erhielt zahlreiche Ballonfahrer-Auszeichnungen für das Abenteuer, das in dieser Form seitdem nicht mehr wiederholt wurde. „Das ist Ihre Chance, ein eigenes Kapitel in den Annalen der menschlichen Heldentaten und Entdeckungen zu schreiben“, trägt der Veranstalter „If only“ dick auf und schießt dann endgültig über das Ziel hinaus: „Reihen Sie sich ein in die Pioniere der Geschichte wie Shackleton, Livingston und Hillary!“

Der erfolgreiche Abschluss der Expedition kann natürlich ebenso wenig garantiert werden wie eine sanfte Landung. Dewhirst und Dickinson zogen sich 1991 zum Abschluss ihrer historischen Ballonfahrt (siehe Video) im tibetischen Hochland jedenfalls einige Blessuren zu. Das könnten für die Kunden, die jetzt für den Everest einchecken, also teure blaue Flecken werden.

Datum

29. November 2014 | 15:39

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