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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Mit Sherpa-Frauenpower auf den Kangchendzönga

Maya Sherpa, Dawa Yangzum Sherpa, Pasang Lhamu Sherpa Akita (v.l.n.r.)

Maya Sherpa, Dawa Yangzum Sherpa, Pasang Lhamu Sherpa Akita (v.l.n.r.)

Das Trio will das Triple. Maya Sherpa, Pasang Lhamu Sherpa Akita und Dawa Yangzum Sherpa  haben sich vorgenommen, nach dem Mount Everest und dem K 2 im Frühjahr auch den dritthöchsten Berg der Erde zu besteigen, den 8586 Meter hohen Kangchendzönga im Osten Nepals. Auf dem Normalweg, mit Flaschensauerstoff. Den Everest hatten sie noch getrennt bestiegen – Maya erstmals 2006, Pasang Lhamu 2007 und Dawa Yangzum 2012 –, den K 2 in Pakistan 2014 erstmals gemeinsam als Team. Schon 2015 wollte das Trio den Kangchendzönga versuchen.  Damals kam die Expedition jedoch aus finanziellen Gründen nicht zustande. Auch diesmal fehle noch Geld, schreibt mir Maya Sherpa, die die erste nepalesische Frauen-Expedition zum Kangchendzönga leiten soll. Der Verband der nepalesischen Trekkingagenturen (TAAN) unterstütze das Team finanziell, ebenso Tashi Lakpa Sherpa, Geschäftsführer des Expeditionsveranstalters Seven Summit Treks, sagt Maya Sherpa. Der Nepalesische Bergsteigerverband NMA habe noch nicht entschieden, ob er sich ebenfalls an den Kosten beteilige. Die drei Sherpani bemühen sich zudem bei der Regierung um ein kostenloses Permit für ihre Expedition.

Abenteurerin des Jahres 2016

Kangchendzönga

Kangchendzönga

Dass die Bergsteigerinnen das Sponsorengeld für ihr Projekt erneut so mühsam zusammenkratzen müssen, ist traurig. Schließlich hat das Sherpani-Trio auch international einen Namen. So wählten die Leser der renommierten US-Zeitschrift „National Geographic“ Pasang Lhamu Sherpa Akita Anfang  2016 zum „Adventurer of the Year“ (Abenteurerin des Jahres). Die 32-Jährige führt derzeit die Mitglieder einer kommerziellen Expedition auf den Aconcagua, den mit 6972 Metern höchsten Berg Südamerikas.

Auch als Expeditionsleiterin im Einsatz

Maya Sherpa am Everest

Maya Sherpa am Everest

Maya Sherpa bestieg im Frühjahr 2016 bei einer Expedition, die von ihrem Ehemann Arnold Coster veranstaltet wurde, bereits zum dritten Mal den Mount Everest. Maya leitet auch selbst Expeditionen. „Es gibt keine andere nepalesische Frau, die diesen Job macht“, schreibt mir die 38-Jährige. Im vergangenen Herbst führte Maya eine fünfköpfige Gruppe auf den Gipfel des Siebentausender Himlung Himal, „ohne meinen Ehemann“, wie sie betont. „Ich mag es einfach, am Berg zu arbeiten.“ Nepalesische Frauen, so Maya, könnten auch als Climbing Sherpas eingesetzt werden wie Dawa Yangzum bei ihrer Everest-Besteigung 2012 bewiesen habe, als die heute 26-Jährige die Sauerstoffflaschen ihrer Expedition auf den Berg getragen habe.

Inspiration für andere Frauen in Nepal

Mit ihrem neuen gemeinsamen Kangchendzönga-Projekt wollen die drei Sherpani ihren Landsfrauen Mut machen. „Wir zeigen den anderen Frauen Nepals, dass wir alles schaffen können, wenn wir es gemeinsam versuchen“, sagt Expeditionsleiterin Maya Sherpa. „Wenn wir nur alleine unterwegs sind, nehmen das nicht so viele Leute war. Aber wenn wir zusammen klettern, schauen uns mehr Menschen zu. Und vielleicht will dann die eine oder andere junge Frau uns nacheifern.“

Datum

6. Januar 2017 | 15:00

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