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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Everest-Rekorde und mehr

Rekordhalterin Lhakpa Sherpa

Die Autoren des Guinness-Buchs der Rekorde müssen zur Feder greifen. Die Angaben über die Bergsteiger mit den meisten Everest-Besteigungen sind zu aktualisieren – sowohl bei den Frauen, als auch bei den Männern. Lhakpa Sherpa erreichte nach Angaben ihres Bruders Mingma Gelu Sherpa heute von der tibetischen Nordseite aus den Gipfel auf 8850 Metern. Für die 44-Jährige war es die neunte Besteigung des höchsten aller Berge. Lhakpa, die mit ihren beiden Töchtern im Alter von elf bzw. 16 Jahren in den USA lebt, hielt diesen Rekord bereits vorher. Bei ihrer ersten Besteigung im Jahr 2000 war Lhakpa Sherpa übrigens die erste nepalesische Bergsteigerin, die nicht nur am Gipfel stand, sondern anschließend auch wieder wohlbehalten das Basislager erreichte. Pasang Lhamu Sherpa, die erste Frau aus Nepal auf dem Everest, war 1993 beim Abstieg ums Leben gekommen.

Sein Ziel: 25-mal auf den Everest

Kami Rita Sherpa

Bei den Männern gibt es nun einen alleinigen Rekordträger. Kami Rita Sherpa stand heute, von Süden her aufsteigend, zum 22. Mal auf dem Dach der Welt und ließ damit Apa Sherpa und Phurba Tashi hinter sich, die je 21 Everest-Gipfelerfolge verbucht hatten. Der 58 Jahre alte Apa Sherpa hatte seine Bergschuhe schon 2011 an den Nagel gehängt. Der 47-jährige Phurba Tashi betreut Everest-Expeditionen nur noch vom Basislager aus – aus Rücksicht auf seine Familie. Der neue Rekordmann Kami Rita Sherpa will dagegen weitermachen. „Ich fühle mich fit. Ich kann 25 Besteigungen schaffen“, sagte der 48-Jährige.

Frauenpower hier, technische Probleme dort

Everest-Südseite

Unter den fast 100 (!) Bergsteigern, die heute den Gipfel des Everest erreichten, waren auch Lakpa Yangji Sherpa (30 Jahre alt), Pasang Lhamu Sherpa „Phinasa“ (37) und Yangdi Sherpa (25). Der Aufstieg der drei Sherpani (auf der Südseite) stand unter dem Motto „Women’s Confidence“ (Selbstvertrauen der Frauen). Im Vorfeld hatte Pasang Lhamu geschrieben, die „Women Everest Expedition 2018“ sei eine großartige Plattform „um die Stimme für Frauen und ihre Rechte zu erheben und sie zu ermutigen“.

Ungewöhnliche Schwierigkeiten hatte heute das Team des US-Veranstalters Alpenglow Expeditions. Die Bergsteiger um Expeditionsleiter Adrian Ballinger mussten ihren Gipfelversuch auf 8500 Meter Höhe am Nordostgrat abbrechen, weil die Regulatoren ihrer Sauerstoffflaschen reihenweise versagten. 50 Prozent der Geräte seien betroffen gewesen, schrieb Ballinger auf Instagram. „Das war nicht die Erfahrung, die ich heute machen wollte.“

Datum

16. Mai 2018 | 19:35

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