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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Satz mit x

War wohl nix. Der Fernsehsender KBS hat am heutigen Sonntag wohl doch eher über ein Tanzturnier in Südkorea berichtet als über die Landsfrau an der Annapurna. Die von den Koreanern erhofften Live-Bilder von Oh Eun-Suns Aufstieg zum Gipfel gab es jedenfalls nicht. Starker Wind stoppte die 44-Jährige und ihre beiden Kameramänner. Jetzt wollen sie den Sturm erst einmal im dritten von vier Lagern auf 6400 Metern aussitzen. Der nächste Vorstoß zum höchsten Punkt auf 8091 Metern ist für Dienstag geplant. Im Oktober vergangenen Jahres war „Miss Oh“ an der Annapurna gescheitert. Sturm und schlechte Sicht hatten damals einen Gipfelgang unmöglich gemacht.


Schön aber gefährlich: Die „Göttin der Fülle“ (Annapurna), hier die Südwand

Annapurna zeigte ihre Zähne

Wie gefährlich die Annapurna ist, erfuhr jetzt der iranische Bergsteiger Ehsan Partovi-Nia gleich dreimal innerhalb eines Aufstiegs: Erst entging er um ein Haar einer Lawine, dann fiel er in eine Gletscherspalte, aus der er sich wieder befreien konnte und schließlich spülte ihn eine weitere Lawine in einer Rinne nach unten. Der Iraner hatte einen guten Schutzengel. Lediglich mit einigen blauen Flecken kehrte er in Basislager zurück. Die Annapurna hat die höchste Todesrate der 14 Achttausender. Auf gut 150 Besteigungen seit der ersten geglückten im Jahr 1950 kommen 60 Todesfälle. Zwei Drittel der Bergsteiger, die nicht mehr von diesem Berg zurückkehrten, ließen ihr Leben in einer Lawine. Mit der Annapurna ist also nicht zu spaßen.

Datum

25. April 2010 | 8:44

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