Apa auf dem Everest, die 21.
Eigentlich könnte ich eine Blanko-Meldung schreiben, die ich Jahr für Jahr in den Blog setze: „Apa Sherpa hat seinen Rekord am Mount Everest auf xx Besteigungen ausgebaut.“ Seit 1990 hat der ungefähr 51-Jährige sympathische Nepalese (so genau lässt sich sein Geburtsdatum nicht rekonstruieren) fast in jedem Jahr den höchsten Punkt der Erde auf 8850 Metern erreicht. Insofern hielt sich heute morgen meine Überraschung in Grenzen, als ich die Email von Ang Tshering Sherpa, Chef des Unternehmens Asian Trekking, las: „Apa Sherpa, der bergsteigerische Leiter der Eco Everest Expedition 2011 hat zum 21. Mal den Gipfel des Mount Everest erreicht – ein neuer Weltrekord, verbunden mit der Botschaft ‚Stoppt den Klimawandel’.“
Apa Sherpa 2010 auf dem Gipfel des Everest
Wie viel Öko ist drin?
Die „Öko-Everest-Expeditionen“ haben sich seit der ersten Auflage 2008 den Umweltschutz auf die Fahne geschrieben und versprechen, alljährlich tonnenweise Müll von „unserem heiligen Berg“ einzusammeln, in diesem Jahr 5000 Kilogramm. Expeditionsleiter ist Dawa Steven Lama, der Sohn Ang Tsherings. Weil sich Umweltschutz nach außen besser vermarkten lässt als das nackte Geschäft, hängen es die beiden umtriebigen Sherpas nicht an die große Glocke, dass es sich auch bei ihren Unternehmungen um kommerzielle Expeditionen handelt. Mit Apa und drei weiteren Sherpas erreichten heute zwei zahlende Kunden aus der Schweiz und den USA den höchsten Punkt.
Damit will ich gar nicht die Leistung der Bergsteiger schmälern, vor allem nicht jene des Rekordhalters. Und auch die Absicht, mehr als den eigenen Müll abzutransportieren, ist löblich. Aber ich tue mich einfach schwer damit, wenn der durchaus legitime Wunsch, Geld mit dem Mount Everest zu verdienen, unter dem Öko-Siegel verschleiert wird.