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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Pasabán besteigt ihren 14. Achttausender

Die Zahl 17 hat ihr Glück gebracht. Am 17. April bestieg die Spanierin Edurne Pasabán in Nepal die Annapurna, ihren 13. Achttausender. Am heutigen 17. Mai erreichte sie mit ihrem Team um 07.30 Uhr MESZ den höchsten Punkt der Shishapangma in Tibet, 8027 Meter hoch. Es sei ein sehr emotionaler Augenblick gewesen, schreibt die 36 Jahre alte Baskin in ihrem Blog. Sie habe ihre Teamkameraden umarmt und Freudentränen geweint.


Pasabán auf dem Gipfel der Shishapangma

Erste Europäerin

Pasabán ist nach der Südkoreanerin Oh Eun Sun die zweite Frau, die alle 14 Achttausender bestiegen hat und die erste Europäerin, die ihre Sammlung vervollständigt hat. Die Spanierin erreichte den höchsten Punkt der Shishapangma wie alle anderen Achttausender-Gipfel ohne Atemmaske. Allerdings hatte sie 2009 beim Abstieg vom Kangchendzönga und 2001 vom Mount Everest Flaschensauerstoff benutzt, weil es ihr sehr schlecht ging. Die Puristen der Szene werden also einwenden, dass Pasabán nicht alle Achttausender „by fair means“, also mit fairen Mitteln bestiegen hat. Die breite Masse interessieren solche Details kaum. Als die Südkoreanerin Oh ihre Sammlung komplettiert hatte, wurde weltweit in allen Medien an prominenter Stelle über ihren „Weltrekord“ (ein seltsamer Begriff in diesem Zusammenhang) berichtet, aber nur selten erwähnt, dass sie beim Aufstieg zu mehreren Achttausendern eine Atemmaske benutzt hatte.

Staugefahr auf den Normalrouten

Die besten Chancen, als erste Frau – wie 1996 Reinhold Messner – komplett ohne Flaschensauerstoff alle Achttausender zu besteigen, hat Gerlinde Kaltenbrunner. Die Österreicherin wartet mit ihrem Mann Ralf Dujmovits auf ein stabiles Wetterfenster. Ihren ursprünglichen Plan, in die Nordwand des Mount Everest einzusteigen, haben die beiden auf Drängen Ralfs aufgegeben (mehr dazu später). Der höchste Berg der Erde wäre Gerlindes 13. Achttausender. Außerdem fehlt der 39-Jährigen noch der zweithöchste Gipfel, der K 2 in Pakistan.
Eine kurze Schönwetter-Phase hat zu viel Verkehr und Staugefahr auf den beiden Everest-Normalrouten geführt. Allein auf der Südseite wurden rund 120 Gipfelanwärter gezählt. Die ersten Erfolgsmeldungen tröpfeln aus dem Internet.

Datum

17. Mai 2010 | 9:41

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