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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Everest und Lhotse innerhalb von 24 Stunden

Tendi Sherpa auf dem Lhotse

Der schnelle Doppelpack aus dem höchsten und dem vierthöchsten Berg der Erde wird immer beliebter. In dieser Frühjahrssaison bestiegen bereits mehrere Bergsteiger den 8516 Meter hohen Lhotse, nachdem sie einen Tag zuvor auf dem 8850 Meter hohen Gipfel des Mount Everest gestanden hatten. Der neue Seven-Summits-Rekordhalter Steve Plain aus Australien und der Brite Jon Gupta eröffneten am 14./15. Mai den Reigen (s. Video unten). Dem nepalesischen Expeditionsleiter Tendi Sherpa und Mat Wood aus den USA gelang das Kunststück am 18./19. Mai. Und schließlich zogen auch noch am Sonntag/Montag der US-Amerikaner Matt Moniz und sein argentinischer Mentor Willie Benegas nach.

Auf den Spuren des Vaters

Der 20 Jahre alte Matt setzte damit eine Familientradition fort: Sein Vater Mike Moniz hatte im Frühjahr 2012 mit dem nepalesischen Bergsteiger Chewang Lindu innerhalb von 24 Stunden auf den Gipfeln von Everest und Lhotse gestanden. Der amerikanische Bergführer Michael Horst hatte 2011 als Erster innerhalb eines Tages die höchsten Punkte der beiden benachbarten Achttausender erreicht. 20 Stunden und 20 Minuten hatten zwischen seinen beiden Gipfelerfolgen gelegen.

Zwei Sherpas sterben am Everest

R.I.P.

Einen Tag nach dem Tod des Japaners Nobukazu Kuriki werden zwei weitere Todesfälle vom Everest gemeldet. Laut der in Kathmandu erscheinenden Zeitung „Himalayan Times“ stürzte ein Sherpa-Bergführer nahe Lager 2 (6400 Meter) in eine Gletscherspalte. Er habe zwar lebend geborgen werden können, sei aber später in Namche Bazaar, dem Hauptort des Everest-Gebiets, gestorben, sagte ein Vertreter des nepalesischen Tourismusministeriums.

Martin Szwed am Everest

Der deutsche Bergsteiger Martin Szwed berichtete mir gegenüber von einem weiteren Toten auf der tibetischen Nordseite des Everest. Auf dem Weg nach oben sei in Höhe des „Mushroom Rock“ (markanter Fels in Pilzform auf 8550 Meter Höhe) „ein indischer Bergsteiger vor unseren Augen gestorben“, schreibt mir Martin. Rund 20 Bergsteiger hätten an diesem Tag den Toten gesehen. Er habe versucht, im Basislager die Identität des Mannes zu klären – ohne Erfolg. Szwed hatte nach eigenen Angaben am Samstag den Everest-Gipfel erreicht und damit seine Sammlung der „Seven Summits“, der höchsten Berge aller Kontinente, komplettiert.

Update 14.15 Uhr: Inzwischen teilte Mingma Gelu Sherpa, Geschäftsführer des Veranstalters „Seven Summit Adventure“ mit, bei dem Toten handele es sich um einen nepalesischen Climbing Sherpa seines Teams. Er sei an einem Schlaganfall gestorben.

Datum

22. Mai 2018 | 13:52

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