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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Marcs Tipp

Marc Faber bestieg den Putha Hiunchuli

Er war, wo ich hin will. Marc Faber stand am 14. Oktober 2010 gegen 10 Uhr vormittags 7246 Meter hoch: auf dem Gipfel des Putha Hiunchuli. „Wenn das so weitergeht, wird er bald ein rheinischer Berg“, hatte mir Marc geschrieben, nachdem er den Putha Hiunchuli gegoogelt hatte und dabei auf meinen Blog gestoßen war.

Wir verabreden uns dort, wo sich Kölner gerne treffen: auf ein Kölsch (oder zwei oder drei …) in einem Brauhaus. Ich hoffe auf ein paar gute Tipps für meinen Trip nach Nepal, der in zwei Wochen beginnt.

Alles hat gepasst

Marc hat seinen Laptop in die Kneipe mitgebracht und zeigt mir seine wirklich beeindruckenden Fotos. „Es war eine richtig schöne Expedition“, erzählt der in Gerolstein in der Eifel geborene, jetzt in Köln lebende Bergsteiger. „Wir hatten schönes Wetter, die Gruppe hat gut funktioniert. Am Gipfeltag passte alles. Und ich war oben.“ Er habe, sagt Marc, den Gedanken an den Berg aber erst einmal zurückgestellt, um sich beim Trekking ganz auf Land und Leute in der abgelegenen Region Dolpo im Westen Nepals einlassen zu können. „Manche reden ja schon in Kathmandu von nichts anderem als dem Gipfel.“ Erst als sie sich dem Basislager näherten, konzentrierte sich auch Marc auf den bevorstehenden Aufstieg.

Der Aufstieg zählt

Darum ist es in Köln so schön ...

Der Putha Hiunchuli biete keine großen technischen Schwierigkeiten, erklärt Marc. „Ich habe mich beim Aufstieg nicht anseilen müssen. Ich habe keine einzige Gletscherspalte gesehen.“ Dennoch findet er es problematisch, den Berg als „leichten“ Siebentausender zu bezeichnen. „Die Höhe ist nicht zu unterschätzen. Am Gipfeltag waren die meisten am Limit.“ Expeditionsleiter Dirk Gröger und sechs Mitglieder der Gruppe erreichten den höchsten Punkt. Ein Bergsteiger, der es nicht bis ganz nach oben geschafft hatte, musste ausgeflogen werden. Er zeigte Symptome der Höhenkrankheit und hatte sich Erfrierungen zugezogen.

Ich frage Marc, ob er mir nicht einen besonderen Tipp geben kann. Er denkt einen Augenblick nach, bevor er antwortet: „Du musst wirklich den Gipfel erreichen wollen. Mit der Einstellung ‚Mal sehen, wie weit ich komme!’ schaffst du es nicht. Es gibt tausend Gründe umzukehren.“

 

 

Datum

16. September 2011 | 16:14

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