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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Erster Deutscher solo am Südpol

Geschafft! (© Roland Krüger)

Chapeau! Roland Krüger hat als erster Deutscher im Alleingang den Südpol erreicht: auf Skiern, „unassisted“, also ohne fremde Hilfe von außen, etwa durch die Anlage von Lebensmitteldepots aus der Luft, und auch „unsupported“, sprich nur mit Muskelkraft, nicht mit Unterstützung von Schlittenhunden, Lenkdrachen oder Motorkraft. 49 Tage brauchte Krüger für die Strecke von rund 890 Kilometern. Eigentlich hatte der 47-Jährige sogar vor, die gesamte Antarktis zu durchqueren.

Monster-Sastrugis 

„Die Mischung aus Monster-Sastrugis (also riesigen Windgangeln) und Whiteout (Lichtverhältnissen, die dazu zu führen, dass Kontraste verschwimmen und alles weiß erscheint) war wirklich sehr problematisch. Zeitweise musste ich mich richtig durchwühlen“, beschreibt Roland in einem Gespräch mit explorersweb.com, warum er sich nahe dem 88. Breitengrad entschloss, nur bis zum Südpol und nicht, wie ursprünglich geplant, bis zum Axel-Heiberg-Gletscher weiterzuwandern. Die Sastrugis seien häufig so hoch gewesen, dass sie ihn überragt hätten. „Da habe ich zu viel Zeit verloren. Es war ziemlich frustrierend.“

Ohne Frostbeulen

Unterwegs auf dem Eis (© Roland Krüger)

Schließlich zog Krüger einen Schlitten hinter sich her, der inklusive Material und Vorräten für gut zwei Monate 130 Kilogramm wog. Ende November war er am Filchner-Ronne-Schelfeis aufgebrochen. Tag für Tag wanderte der Polar-Abenteurer im Schnitt siebeneinhalb bis achteinhalb Stunden auf Skiern. Er habe darauf geachtet, dass er immer je zwölf Stunden Ruhezeit im Zelt verbracht habe, sagt Roland. „Das erwies sich als wichtige Regel, um den Körper bei Laune zu halten.“ Von Frostbeulen oder gar Erfrierungen blieb er verschont. „Nichts, nicht einmal eine Blase.“

Immer ein Ass im Ärmel

Krüger bezeichnet die Expedition „Ice-Walk“ als sein bisher größtes Abenteuer, bei dem er auch viel gelernt habe: „Sei geduldig, überschätze dich nicht, sei offen und flexibel. Und nehme nichts für selbstverständlich, denn die Antarktis scheint immer noch ein Ass im Ärmel zu haben.“ Roland weiß, wovon er redet. Bereits 2005 hatte er im Team mit vier Mitstreitern den Südpol erreicht, auch damals schon mit Skiern und Schlitten. Für seine nun beendete Solo-Expedition nahm Krüger eine berufliche Auszeit von vier Monaten. Im März wird der BMW-Manager neuer Vertriebchef für Deutschland. Ob er dann noch Zeit hat, vom Eis zu träumen?

Datum

15. Januar 2013 | 15:41

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