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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Berge für Hillary und Tenzing

Edmund Hillary (l.) und Tenzing Norgay

Nepal hat eine große Tourismus-Offensive gestartet. Erst die Ankündigung, dass bald sechs neue Achttausender als eigenständige Berge anerkannt würden, fünf davon in Nepal. Und jetzt das: Zwei noch unbestiegene Berge in Nepal sollen nach den Erstbesteigern des Mount Everest benannt werden, also nach Sir Edmund Hillary (1919-2008) und Tenzing Sherpa (1914-1986). „Damit soll ihr Beitrag zur Entwicklung des Bergsteigens in Nepal gewürdigt werden“, sagte Ang Tshering Sherpa der frühere Präsident des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA). Der 59-Jährige leitete eine Regierungskommission, die jetzt diesen Vorschlag machte. Der Berg, der künftig Peak Hillary heißen solle, sei 7681 Meter hoch, der Peak Tenzing sogar 7916 Meter. Dabei kann es sich eigentlich nur um Berge handeln, die bisher unter die Kategorie Nebengipfel fielen.

Freigabe von 165 neuen Gipfeln

Laut Ang Tshering sollen außerdem zwei Berge im Westen Nepals nach Maurice Herzog  (1919-2012) und Louis Lachenal (1921-1955) benannt werden. Die beiden Franzosen hatten 1950 den Gipfel der Annapurna erreicht. Es war die erste Besteigung eines Achttausenders. Vom nächsten Frühjahr an sollten etwa 165 neue Gipfel für Bergsteiger freigegeben werden, kündigte Ang Tshering an. Bisher darf nur etwa ein Viertel der 1300 Gipfel in Nepal bestiegen werden. Was hinter der neuen Kampagne steckt, liegt auf der Hand: Das arme Land will weitere Einnahmequellen erschließen. Der Bergtourismus in Nepal ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. 2012 kamen über 800.000 Touristen in den Himalaya-Staat, mehr als 100.000 davon wollten wandern oder bergsteigen.

Tourismus-Mann des Jahres

Ang Tshering Sherpa

Wieder war Ang Tshering Sherpa der Nachrichtenbote.  Er hatte auch die Meldung der „neuen“ Achttausender lanciert. Der Mann weiß einfach, wie Medien funktionieren und wie er den Tourismus in seinem Land ankurbeln kann. Nicht umsonst hat die Regierung Nepals Ang Tshering Sherpa gerade zum „Tourismus-Mann des Jahres 2013“ gekürt. Vielleicht wird eines Tages auch ein Berg nach ihm benannt.

Datum

7. September 2013 | 22:20

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