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Abenteuer Sport

mit Stefan Nestler

Noch keine Entscheidung über „neue” Achttausender

Bald drei Lhotse-Achttausender?

Nepal muss sich noch mindestens ein weiteres Jahr lang gedulden. Der Weltverband der Bergsteiger und Kletterer (UIAA) hat bei seiner Generalversammlung in Pontresina in der Schweiz die Entscheidung darüber vertagt, ob er zusätzliche Achttausender anerkennt oder nicht. Nach Informationen des Nepalesischen Bergsteigerverbands (NMA) hatte eine Kommission der UIAA vorgeschlagen, sechs Nebengipfel zu eigenständigen Achttausendern zu erklären: den Kangchendzönga-Westgipfel (alias Yalung Kang, 8505 m), Mittel-  (8473 m) und Südgipfel (8476 m), den Lhotse-Mittelgipfel (8410 m) und den Lhotse Shar (8382 m) sowie den Broad Peak-Mittelgipfel (8011 m). „Die Delegierten des nepalesischen und des chinesischen Bergsteigerverband begrüßen und unterstützen den Vorstoß der UIAA“, schreibt mir der Nepalese Ang Tshering Sherpa, Ehrenmitglied der UIAA, nach seiner Rückkehr aus der Schweiz. „Auch die Gesandten des pakistanischen und indischen Verbands standen der Initiative sehr positiv gegenüber, benötigen aber mehr Zeit, um die Zustimmung ihrer Verbände bei ihren anstehenden Mitgliederversammlungen im Dezember 2013 bzw. Januar 2014 einzuholen.“

Nepal hofft auf mehr Expeditionen

Laut Ang Tshering soll die Frage neuer Achttausender bei der nächsten Sitzung des UIAA Management-Komitees im Mai 2014 in Istanbul in der Türkei und dann bei der UIAA- Generalversammlung in Flagstaff in den USA weiter diskutiert werden. In Pontresina hatte sich Ang Tshering für die Anerkennung zusätzlicher Achttausender stark gemacht. „Es ist unsere Pflicht, das Bergsteigen auch für die nächste Generation aufregend zu gestalten und sie spüren zu lassen, dass auch sie in der Lage ist, neue Erfolge zu erreichen“, sagte der 59 Jahre alte Nepalese zu den Delegierten. „Neue Gipfel anzuerkennen bedeutet außerdem, dass eine größere Zahl von Expeditionen unsere Berge besuchen wird, um sie zu besteigen.“

Schlägerei am Everest ein einmaliger Zwischenfall”

In einer weiteren Rede vor der UIAA-Generalversammlung ging Ang Tshering auch auf die aktuellen Diskussionen über den Mount Everest ein. Der Sherpa-Angriff gegen Ueli Steck, Simone Moro und Jonathan Griffith Ende April sei ein „unglückliches Ereignis” gewesen, sagte er: „Wir hoffen, dass dieser einmalige Zwischenfall nicht das Image unseres Landes ruiniert oder befleckt sowie den jahrzehntelangen Ruf aller Sherpas, dass sie hart arbeiten, sich engagieren, dass sie ehrlich und mutig sind und alles tun, um so viele Bergsteiger wie möglich auf den Gipfel des Mount Everest und anderer Himalaya-Berge zu bringen.“

Leiter am Hillary Step nur einer von vielen Vorschlägen

Ang Tshering Sherpa

Ang Tshering verwies auch darauf, dass Nepal einige Fortschritte erreicht habe, um die große Zahl von Bergsteigern am Everest im Frühjahr 2013 besser zu managen, etwa indem Sherpas an den Engpässen zwei Fixseile gelegt hätten. Diese Maßnahmen hätten „zu einer sichereren Klettersaison geführt, ohne Berichte über Staus an den Schlüsselstellen“, sagte er. Ang Tshering bestritt, dass Nepal beschlossen habe, dauerhaft eine Leiter am Hillary Step anzubringen. Die Delegierten seines Landes seien „sehr verärgert“ darüber gewesen, dass während der Konferenz in Pontresina Gerüchte kursierten und Kritik geäußert wurde, ohne den Nepalesen Gelegenheit zu geben, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Nach seinen Worten war die Leiter nur einer von vielen Vorschlägen und Ideen, die die nepalesischen Behörden erreicht hätten: „Wir haben die Absicht, unsere Berge zu schützen und das bedeutet, dass wir auf neue Ideen hören, über deren Folgen beraten und auf der Grundlage von Informationen demokratische Entscheidungen treffen.“

Datum

13. Oktober 2013 | 18:11

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